ich habe mich schon vor einer Weile registriert und als stiller Mitleser fleißig ganz viele Beiträge gelesen. Die meisten Beiträge steigern meine Schwedenlust immer weiter

Meine Frau und ich lieben Schweden. Die Mentalität, die Natur, das Klima und die Kultur. Aktuell heißt es für uns tagtäglich: plugga, plugga, plugga att prata ordentlig svenska.

Ein bisschen brauchen wir allerdings noch, da es gar nicht so einfach ist, wie man das am Anfang vermutet hat.

Dennoch planen wir perspektivisch unseren Lebensmittelpunkt nach Schweden zu verlegen, sehen allerdings nicht nur nach 'Goodbye Deutschland'-Manier ausschließlich die rosigen Seiten. Ich habe eine chronische neurologische Erkrankung und benötige im Abstand von 4-6 Wochen ein Medikament, welches in der Regel durch (zumindest in Deutschland einen Fach-)Arzt verabreicht wird. Jetzt lesen wir eigentlich überall nur, dass man grundsätzlich mit langen Wartezeiten auf Termine und teilweise eher dürftiger Behandlung rechnen sollte, was einen als Chroniker zunächst erst einmal abschreckt. Dennoch lese ich auch immer wieder von einem hohen medizinischen Standard sowie den Umständen angemessener medizinischer Versorgung (denn vieles ist ja teilweise auch schon zum deutschen Luxus geworden, dass man sich jederzeit auch wegen kleinerer Belange beim Arzt vorstellen könnte).
Meine Frau und ich gehen als Apothekerin und Arzt nach Schweden und planen auch in unseren Berufen dort zu arbeiten. Nun klingt es vielleicht seltsam, wenn ein Arzt schreibt, dass er hofft in Schweden ärztlich versorgt zu werden, aber ich baue bei meiner eigenen Gesundheit dennoch auch auf das spezielle Fachwissen anderer Kollegen, da meine eigene Erkrankung nicht in meinem Fachgebiet angesiedelt ist. Die Applikation meiner Medikation könnte ich sicherlich auch selbst übernehmen (weiß jedoch nicht, ob das in Schweden gerne gesehen ist, da das hier in Deutschland immer der jeweilige Spezialist machen sollte. Aber die Routinekontrollen etc.?)
Ich bin auf jeden Fall kein Patient, der das Gesundheitssystem überbeanspruchen will, aber ich wollte mich vorher absichern, dass meine routinierten Termine gesichert und ich im Notfall (sowie natürlich auch meine Familie) gut versorgt wären.
Deshalb wollte ich Euch nach evtl. sogar eigenen Erfahrungen fragen, wie man als chronisch Kranker, aber arbeitsfähiger Mensch, in Schweden so lebt.
Schön einmal vielen, vielen Dank für Eure Antworten. Falls Ihr noch irgendwelche genaueren Rückfragen habt, um meine Frage beantworten zu können, dann bin ich dafür jederzeit offen.
Liebe Grüße
cap