cap hat geschrieben: ↑2. April 2023 14:50
Dennoch planen wir perspektivisch unseren Lebensmittelpunkt nach Schweden zu verlegen, sehen allerdings nicht nur nach 'Goodbye Deutschland'-Manier ausschließlich die rosigen Seiten.
Ich habe eine chronische neurologische Erkrankung und benötige im Abstand von 4-6 Wochen ein Medikament, welches in der Regel durch (zumindest in Deutschland einen Fach-)Arzt verabreicht wird. Jetzt lesen wir eigentlich überall nur, dass man grundsätzlich mit langen Wartezeiten auf Termine und teilweise eher dürftiger Behandlung rechnen sollte, was einen als Chroniker zunächst erst einmal abschreckt.
Meine Frau und ich gehen als Apothekerin und Arzt nach Schweden und planen auch in unseren Berufen dort zu arbeiten.
Ich bin auf jeden Fall kein Patient, der das Gesundheitssystem überbeanspruchen will, aber ich wollte mich vorher absichern, dass meine routinierten Termine gesichert und ich im Notfall (sowie natürlich auch meine Familie) gut versorgt wären.
Falls Ihr noch irgendwelche genaueren Rückfragen habt, um meine Frage beantworten zu können, dann bin ich dafür jederzeit offen.
Hallo Doc Cap,
ich schreibe mal so zu deinem Themenopener.
Wie sieht es denn eigendlich mit der Planung aus? Gibt es shon weitere maßnahmen? Gut das ihr das gut plant, denn bei diesen "Goodbye Germany" shows, da ist auch nur sehr oberflächlich zusammengeschnittenes Zeug das eine gute Story daraus entsteht.
Das mit der medikamenten verabreichung finde ich nachvollziehbar. Es gibt medikamente die direkt reakionäre Nebenwirkungen haben können. Da du zwar ein med. bist gibt dir zwar die legitimation, allerdings ist es dann wohl doch sicherer den Fachkollegen in der Nähe zu haben. Nichts gegen deine Frau, aber Behandlungen im Familienkreis könnten eine unvorhergesehene Routineblockade (Emotionale Sperre) hervorrufen.
So wie ich das mitgekriegt habe sind lange Wartezeiten eher bei neupatienten und bestimmten Operationen. Deine Behandlung sehe ich als Planbare Terminvergaben, die am Anfang schwieriger werden könnte einen Arzt zu finden,ab dann aber problemloser.
Eure Berufe sind meines Wissens nach auch in Schweden gefragt. Also traurig für D und Glückwunsch an S euch gewinnen zu können.
Ich glaube auch nicht das es irgendwen gibt, der nur wegen einer beanspruchung des schwedischen Gesundheitssystems dahin auswandert, allerdings kann ich es total verstehen dass man auch seinen Traum leben will, mit oder ohne Krankheit.
Manche verschenken ja auch viel Lebenszeit und schieben und schieben und schieben, bis dann mal klar wird dass das Leben endlich ist. Ob bsp. durch eine Diagnose an einem selbst, oder Verluste von Mitmenschen.
In eurem Fall, habt ihr denn einen bestimmten Plan und für den schon Wurzeln? In unserer Region ist es zunehmend dass die älteren Generationen dichter an Infrastrukturell stärkere Gegenden ziehen. Da sind Krankenhäuser sehr weit oben im Ranking der prio.
Was ich mir vorstellen könnte ist, dass Personen die in systemrelevanten Berufen mit Besätzungsmängeln, eine "besondere" Behandlung genießen. Da sehe ich die Medizinischen und andere Notfallgruppen ganz oben.
Das ist aber nur eine Vermutung, die ich aber nachvollziehen und verstehen könnte.