So, Deutschland hat mich wieder! Jedoch als schwedischen Großgrundbesitzer!
Ich will keinen Roman schreiber, daher die Kurzform vom Ablauf:
Abflug in Frankfurt (nach Arlanda) am Sonntag um 7:40 und Ankunft heute morgen um 9:15. Dazwischen lagen erlebnisreiche und stressige Stunden, die ich überwiegend in Bus und Bahn verbracht habe).
Den Kaufpreis des Hauses konnte ich von ursprünglich 80.000 auf 55.000 Kronen drücken. Es ist zwar noch viel Arbeit, aber es ist auch meiner Meinung nach sehr viel Potential vorhanden. Weiterhin sind noch 1000 Liter Heizöl und einige Meter Brennholz vorhanden und es wurden kürzlich drei Heizkörper und ein Waschbecken erneuert. Ein Meter Wasserleitung der Heizung ist undicht. Aber das ist keine große Sachen. Das werden wir im Frühjahr machen lassen.
Die schwedischen Nachbarn sind sehr nett und kümmern sich während unserer Abwesenheit um das Haus. Auch übernehmen sie für uns die An-und Abmeldung von Strom und Wasser. Sehr tolle Menschen, bei denen wir uns bei Gelegenheit auch revangieren werden.
Den Kaufvertrag hat uns ein anderer Nachbar ausgefüllt, der sich angeblich aus kennt und Fachmann für schwedische Verträge ist. Und daher in diesem Fall auch meinte, dass man auf den Kaufbrief verzichten kann, da ich direkt die Kohlen da lasse und das Haus übernehme. Ende vom Lied war, dass ich Montag (also gestern) Morgen beim zuständigen läntmäteriet die Unterlagen abgeben wollte und die natürlich was brauchten: den KAUFBRIEF! Ich konnte jedoch den Verkäufer telefonisch erreichen, da er noch in der Nähe war und dieser erschien dann kurz vor Feierabend des läntmäterit (viertel vor zwölf) Gott sei Dank noch vor Ort und wir füllten noch einen Kaufbrief aus, welcher vom läntmäterit "bezeugt" wurde. Weiterhin brauchte das Amt die Erbunterlagen (der Verkäufer hatte das Haus von seinem Vater geerbt) des Verkäufers. Zum Glück hatte er alles dabei und ich habe Wert darauf gelegt, die Unterlagen persönlich abzugeben. Ansonsten wäre ich jetzt in Deutschland und ich hätte weder Kaufbrief, noch Erbunterlagen...und der Verkäufer zu Hause in Norwegen. Aber alles wird gut!
Dann habe ich ein Konto bei Nordea eröffnet, welches die unkomplizierteste Möglichkeit bot ein Konto, ohne Personennummer oder schwedischer Staatsbürgerschaft oder einem Geschreibsel der deutschen Hausbank, zu eröffnen.
Zweites Higlight war, dass ich gestern Abend mit dem Zug zurück nach Arlanda gefahren bin (urpsprünglich wollte ich bei einer schwedischen Bekannten in der Nähe von Uppsala übernachten) und dort im Umkreis wirklich ALLE Hotels ausgebucht waren! War ja klar, ausgerechnet wenn ich ein Zimmer brauche...
Da mein Flug heut morgen schon um 6:20 ging, lohnte es sich gestern Abend auch nicht mehr, noch nach Stockholm rein zu fahren, um mir dort ein Zimmer zu suchen. So habe ich eben ein beschissene Nacht auf einer Bank im Flughafen verbracht. Naja, zumindest hab ich Geld gespart!
Das war jetzt die Kurzform.

Ich hab in der kurzen Zeit viel erlebt und viele nette Menschen kennen gelernt.
Im Mai werden wir 4 Wochen nach Schweden fahren, um die Hütte zu renovieren.
Ich muss mich jetzt nur noch um eine Versicherung kümmen. Ich wollte eigentlich die Gesellschaft des Vorbesitzers beibehalten. Dort bekommt man telefonisch nur ein Band. Hab jetzt meine Daten hinterlassen und warte auf einen Rückruf.
Intensives schwedisch lernen wird jetzt das tägliche Brot von meiner Freundin und mir. Generell kommt man mit englisch (also Reisender, Tourist und was auch immer) einwandfrei in Schweden zurecht. Aber gerade ältere Generationen dort sind des englischen nicht so übermäßig mächtig, so dass teilweise nur eine "abgehakte" Konversation möglich ist, was natürlich nicht so viel Spass macht.