Alkoholverkauf

insa
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von insa »

ich denke,das ist doch alles wie in D.dort sind auch gewisse auflagen zu erfüllen,wenn es um speisen zubereiten und hygiene geht.
nur wird in S das mit dem alkohol strenger bewertet
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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

Hej Goteborgcity,

ich denke du hast völlig recht und es wird ein "LONG WAY" werden mit der Lebensmittelherstellung und dem Verkauf...

Aber meine Spezialität ist sich durchzubeißen und das Unmögliche Möglich zu machen... :D

Natürlich werde ich sämtliche Instutitionen in Anspruch nehmen;- egal ob kostenlos oder kostenpflichtig- um zu meinem Ziel zu kommen.... kostenlos ist natürlich besser :-flagg

Und da sind so Leute wie du GOLD wert, die sich mit den Regeln und der Gesetzmäßigkeit in Schweden auskennen.... und die ich dann löchern kann wenns soweit ist :pfeif: .

Also bis dann

Ha det så bra
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nordsüchtig
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von nordsüchtig »

... es scheint, ich lebe in einem anderen Schweden als viele hier in diesem Thread ...

Durch den Beruf meines Mannes als Koch hier und meine Aushilfe manchmal zu besonderen Anlässen habe ich schon so einige Küchen sehen dürfen - und das nicht auf dem platten Land, sondern mitten in der Stadt.

Alle, ausnahmslos alle (!) würden bei Kontrollen in D durch den Lebensmittelkontrolleur durchfallen. Ich will nicht sagen, dass katastrophale Zustände dort herrschen, nein, aber es werden beileibe nicht die gleichen strengen Maßstäbe wie in D angelegt. Ich finde, es ist oft nur oberflächlich sauber, aber nicht hygienisch rein. Belegte mackor (auch mit Krabben auf Mayo) liegen den ganzen Tag herum und kein Hahn kräht danach.
In Kühlhäusern wird alles zusammen gelagert, Kuchen steht einfach auf der Theke oder einem Tisch, meist auch noch ungekühlt (selbst bei Ikea ist kein in D vorgeschriebener Hustenschutz vorhanden).
Das Sommerrestaurant, was ich gesehen habe, wäre sofort geschlossen worden ... der Betreiber hätte eine Anzeige erhalten ... Speiseeislagerung unter aller S..., Lagerzustände wahrscheinlich noch nicht mal wie im alten Rom ... eine Räucherei nebenan, bei der die Katze sich hin und wieder gütlich getan hat an dem Räuchergut und was weiß ich nicht alles. Gläseraufbewahrung auf einer Außentheke mit Möwendreck und mehr ...

Und ich übertreibe nicht!

Von einem Gesundheitszeugnis (wenn dies ja nun jetzt wohl auch nicht mehr so wie früher in D gehandhabt wird) haben die Schweden noch nie etwas gehört. Zudem gibt es ja die Sommer-Cafés oder -restaurants ... meist nur über den Sommer in Betrieb und (wenn überhaupt) nur einmal kontrolliert ... Proben aus den Soßen entnommen, aber ein Blick hinter die Kulissen - Fehlanzeige. Bei Festen ist es ähnlich ... die Stadt kommt, schaut mal am (wenn der Wirt Glück hat sogar vorher noch) Eröffnungstag über die Essensausgabe oder die Kühlschränke, klärt über die Temperaturmessung auf und das war's dann auch. Ach ja, der personalliggare interessiert weitaus mehr. Geeichte Gläser könnt ihr meistens vergessen. Edelstahlmöbel und gekachelte/Edelstahlrückwände in den Küchen sind nicht gang und gebe - man bekommt auch eine hölzerne Ikea-Küche mit Stoffgardinen konzessioniert, wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Und ich habe mirgewirkt bei durchaus nobleren Veranstaltungen mit Essensausgabe für knapp 20.000 Personen.

Auch für die Kontrolleure der Stadt ist die HACCP wirkliches Neuland! Zumindest hier in Jämtland/Västernorrland ... aber man kriegt `ne Urkunde verliehen für`s sauberste Klo ;-)

In Supermärkten werden stundenlang warmgehaltene Hähnchen (wenn die Salmonellenverunreinigung auch noch nicht so verbreitet ist), eingepackt in beschichtete Papiertüten, zum Verkauf bereitgehalten - die würden eine Temperaturprüfung auch nicht überstehen.

Kolbullar werden im Winter auf jedem Markt (unter manchmal abenteuerlichen Verhältnissen) zubereitet, Wurststände mit den aufgehängten Mayoflaschen in brütender Sommerhitze findet man überall ... gårdsmeijerier oder charkerier, die auf Märkten ihre(n) Wurst/Käse verkaufen, der einfach ungekühlt herum liegt - Leute, habt ihr das noch nie gesehen?

Und ob es nun Auflagen gibt, die einem erlauben Kartoffelsalat aus geschälten und vakumierten Kartoffeln herzustellen, aber kein Gemüse in der gleichen Küche putzen zu dürfen - die schwedischen Köche und kallskänkor wollen das sowieso meistens nicht ... fertig ist einfacher und schneller, Arbeitszeit ist teuer, da auch die ungelernte Aushilfskraft, die mit dem Putzen beschäftigt wäre, den Arbeitgeber schon knapp 150kr die Std. kostet ... so gibt`s geschälte Kartoffel, fertigen Kartoffelgratin, fertig gebratenes Rinderfilet und auch schon fix und fertig aufgeschnittenes Roastbeef für die kalte Küche auch in "guten" Restaurants - in D undenkbar.

Auf dem Papier mag es anders stehen, doch es wird ganz anders in der Praxis gehandhabt - und leider auch so kontrolliert.

Und wie ist es bei den ideellen Vereinigungen ... bygdegårdsföreningar ... um eine Veranstaltung mit Alk-Verkauf durchziehen zu können, braucht es den Essensverkauf. Hausfrauen erledigen das ... m. E. recht gut und hygienisch ... doch dann wird das Essen stundenlang am Buffet laienhaft warmgehalten ... oder die Desserts, Sahneschnittchen stehen stundenlang ungekühlt - mir ist in zwei Jahren ideeller Mitarbeit noch nie etwas anderes unter den Hut gekommen!

Und ich kann Euch aus eigener Erfahrung sagen, die Auflagen seitens unserer Kommune - ländlicher Bereich - sind ebenfalls nicht hoch.

Wo die Latte hoch angelegt wird, ist beim serveringstillstånd für den Alk-Verkauf. Ich finde dies nicht schlecht ... oh, ich höre hier schon die anderen Stimmen ... doch mit einem Bier kann ich keinem schaden, aber mit unhygienisch aufbewahrten Lebensmitteln schon!

Gruß,
H.
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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

Also zu DIESEM Kommentar kann ich leider gar nichts sagen... hört sich für mich aber etwas "abenteuerlich" an...

Mal sehn ob Goterborgcity dazu was einfällt....

Ich denke halt,- so wie das schon mal angeschprochen wurde- die S Hygieneverhältnisse haben mit D nix zu tun, sondern es kommt darauf an die S Auflagen zu erfüllen - egel ob hygienisch nachvollziebar oder nicht- sonst gibts keine Zulassung...
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torsten1
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von torsten1 »

Kann es sein, dass es zwischen den Regionen in Schweden größere Unterschiede gibt? Anders sind die hier auftretenden Widersprüche ja kaum erklärbar. Und ich dachte immer, rein bullerbümäßig, Schweden sei eine besonders homogene Gesellschaft, in der es also gewissermaßen keine Schwaben, Bayern, Sachsen, Westfalen, Rheinländer, Ost- und andere Friesen oder gueschs von der polnischen Grenze gibt. Bitte klärt mich auf, damit ich nicht persönlich all die widersprüchlichen Angaben überprüfen muss. So viel Urlaub habe ich auch nicht.

Noch mal etwas zu Deutschland: Hier ist auch nicht alles im Lot, wie mir schon mancher Zeitungsartikel und auch manche Fernsehsendung über Lebensmittelkontrollen oder -skandale gezeigt haben. Und höchstselbst habe ich wiederholt folgende Erfahrung gemacht: Nach dem Einkauf am Samstagnachmittag komme ich im Markt immer an einem großen türkischen Imbißstand vorbei, der einen hervorragenden Eindruck macht. Jedenfalls noch gegen 14.00 Uhr. Wenn ich nun gegen 18.00 Uhr einige Portionen der dort angebotenen wirklich leckeren Gerichte (sogar Tafelspitz gibt's manchmal, der Inhaber ist Berufskoch) mitnehme, so gibt man mir meist noch eine große Portion Nudelauflauf (mit Döner oder Spinat/Schafskäse, nie mit Hackfleisch!) mit Tomatensoße kostenlos obendrauf. Davon ist meist noch reichlich vorhanden, das Zeug muss also weg. Jedoch, um diese Zeit schmeckt die Tomatensoße meist schon leicht säuerlich. Ich meine diesen Gärungsgeschmack. Und wenn ich den Auflauf mal zur Probe über Nacht im Kühlschrank stehen lasse, schmeckt er am nächsten Tag eindeutig gesäuert. Ich habe mich also nicht getäuscht. Es handelt sich um Nudelauflauf mit jungem Tomatenwein. Und das noch umsonst!

Zwar ist das Essen eigentlich kalt, wird also nicht warmgehalten. Und das Problem ist mir auch immer nur bei der Tomatensoße aufgefallen. Die Keime in den anderen Speisen habe ich nicht gezählt. Aber eine praktikable Lösung wüsste ich für diese Probleme auch nicht, denn man kann ja nicht alle 3 Stunden neu kochen. Und eine gekühlte Theke wie beim Fleischer ist mir noch in keinem vergleichbaren Lokal aufgefallen. Das geht ja auch nicht, wenn man wie in den meisten Fällen, das Essen tatsächlich warmhalten möchte. Hygienisch wäre also: Auslagen in einer Kühltheke, und die Portionen kommen immer aus der Mikrowelle.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich. (Hermann Hesse)
alter Schwede
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von alter Schwede »

Wir betreiben einen Imbissstand mit Deutscher und schwedischer Wurst und einen Crepes / Waffelstand. Dem Beitrag von Nordsüchtig kann ich nur zustimmen. Wir sind auf vielen Märkten präsent, z.B. beim Wasalauf in Mora, Vätternrundan in Motala, im Sommer 3 Monate an der Bergschleuse des Götakanals uvm. Was wir an hygenischen Zuständen in so manchem Wagen unserer Mitbewerber gesehen haben spottet jeder Beschreibung. Wir wurden bisher 2 mal von den Lebensmittelinspektoren besucht und kontrolliert. Diese Kontrollen beschränkten sich auf einen flüchtigen Blick ob die Wagen sauber sind. Von dem freiwilligen Angebot, die Temperaturkontrollbücher für Kühlschrank und Froster in Augenschein zu nehmen, eine eingefrorene Essensprobe mitzunehmen oder einen Abstrich an den Schneidebrettern, Messern, Ablagen oder dem Grill zu machen, wollte bisher kein Lebensmittelinspektor etwas wissen. Es fand auch vor der Gewerbeanmeldung keine Besichtigung der Wagen statt. Die einzige Auflage, welche wir in der Komune Forshaga bekamen, war , daß wir uns eine eigene Toilette anschaffen mußten, welche nur von uns benutzt wird und es untersagt wurde, öffentliche Toiletten ( Kommunhuset, Bibliothek ec. ) zu nutzen. Da wir über ein Wohnmobil verfügen und dort unser Geschäft verrichten, war auch dieser Punkt erfüllt. Wir haben betreffenden Lebensmittelinspektor gefragt, wie es sich bei den diversen irakischen Munkeverkaufern verhält, oder der überall auf den Märkten vertretenen jugoslawischen Wurstmafia. Diese haben nicht nur kein eigenes Klo sondern schlafen auch zwischen ihrem Öl und den Lebensmitteln. Das kann man auf jedem Markt welcher mindestens 2 Tage geht sehen. Die Antwort war, das geht ihn nichts an und an Wochenenden hat er sowieso frei. So unterschiedlich kann das hier also gehandhabt werden.
Was das warmhalten der Speisen betrifft, halten wir es wie folgt. Im Crepes und Waffelwagen werden die Speisen erst auf Bestellung gebacken. Ein Vorbacken gibt es nicht, auch wenn der Kunde 2 Minuten warten muß. So ist es aber garantiert, daß alles frisch ist und das schmekt auch der schwedische Gaumen. Im Wurstwagen liegen von jeder Wurstsorte max. 3 Würste auf dem Grill, so daß auch da garantiert keine Wurst länger als 20 Minuten auf einen Käufer wartet. Würste die am Abend keinen Abnehmer mehr finden, verschenke ich an Leute, denen ich ansehe, daß sie nicht vermögend sind. Und davon gibt es auch hier genügend. Was die Currysosse betrifft, so wird diese jeden Morgen neu hergestellt und tagsüber in der Bainmarie warmgehalten. Das am späten Abend ein leicht säuerlicher Geschmack entsteht, wie von Torsten beschrieben, könnte ich nur verhindern, wenn ich die Sosse bei mindestens 70 Grad warm halte. Das ist aber in der Praxis nicht machbar. Wir halten uns an die deutschen Hygenevorschriften ( obwohl wir es hier in Schweden nicht bräuchten ) und sind damit bisher immer gut beraten gewesen.
Gruß Andreas
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nordsüchtig
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von nordsüchtig »

@ alterschwede

DANKE für die Zustimmung!
Ich will nicht eingebildet erscheinen, aber was die hygienischen Verhältnisse in vielen gewerbl. schwedischen anbelangt, da sind wir Deutsche Gewerbetreibende anderes gewöhnt!

@insa/elke
... es ist in vielen Dingen nicht so wie in D ...

@richadrichy

Du brauchst meinen Bericht wirklich nicht als "abenteuerlich" abzutun - es ist genau so, wie ich sage.
Und nicht ein Quentchen Übertreibung dabei, was nicht heißen soll, dass es überall so ist, doch in vielen Betrieben ist es so. Und ich stehe 100%ig zu meinen hier gemachten Äußerungen.

Und wenn Du meine bisherigen postings hier liest, wirst Du sehen, dass ich mich hier wohlfühle und überwiegend nichts an meiner Wahlheimat zu mäkeln habe.

Dann noch mal ein Bsp. ... hier hat einer meiner Vorschreiber gesagt, man dürfe noch nicht einmal Frühstück ohne besondere Auflagen für seine Feriengäste machen ...

schaut mal hier
http://www.offroadzweden.nl
bzw. wenn Ihr bis zum letzten Drittel durchhaltet, seht Ihr die gewerbliche Speisezubereitung für Feriengäste
http://www.ikvertrek.nl/uitzendingen/familie-de-lange

Das soll beileibe nicht negativ gemeint sein, im Gegenteil - es sollte nur verdeutlichen, dass nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird ...

Gruß,
H.
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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

Nun mit dem Holländisch kann ich leider nicht viel Anfangen... bin froh, daß ich nun einigermaßen schwedisch kann :-flagg

Aber sagt mal,- woher kommen denn dann die höchst unterschiedlichen Meinungen?

Das kann es doch wirklich nicht geben, daß in Halland oder Göteburg so anders mit Verordnungen umgegangen wird wie in Jämtland, Norrbotten usw., oder wie seht ihr das?

Also ich glaub euch das schon so wie ihr das schreibt, ihr scheint auf dem Gebiet ja auch genügend Erfahrung zu haben... aber irgendwie passen die ganzen Aussagen nicht ganz zusammen... :roll:

Aber jetzt mal nochmal ne Frage an euch "nordsüchtig" und "alter schwede":

Wenn ihr 2 eine (oder mehrere;- ich denk da an so ne Kette) Hähnchenbraterei, mit gegrillten Schweinshaxn, Pommes und (gekauftem) Kartoffel- und Krautsalat eröffnen wolltet, würde man euch da Steine in den Weg legen oder anders gefragt, gemäß eurem Erfahrungsschatz,- wie wäre da so der Werdegang bis man das genemigt bekommt.

Gruß
Richard

Übrigens, das mit Abenteuerlich war nich negativ gemeint :flagge3:
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nordsüchtig
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von nordsüchtig »

In meiner Kommune in Jämtland - wenn Du einigermaßen ordentliche Geschäftsräume vorweisen könntest, ganz fix. Wenn Du Alk verkaufen willst, etwas länger - Du musst ja einen Kurs mitmachen, Backgroundcheck erfolgt (Strafen, Schulden), etc.
Alles in allem sei auf der zeitlichen Hut - die Urlaubszeit steht auch für kommunale Angestellte bevor und da kann es dann dauern.

Am Besten Du meldest Dich bei der Kommune Deines Verstrauens (näringsliv oder, wenn Du neu dort hinziehen willst am besten beim inflyttarservice), in der Du die erste Filiale eröffnen möchtest ... Geschäftsräume hast Du Dir schon ausgeguckt ... Alk-Kurs schon absolviert ... und klopfst mal via email ab, wie sie einen mutigen, neuen Unternehmer ... der ja vielleicht eines Tages mal Arbeitsplätze anbieten könnte ... und der der Kommune nicht nur steuerliche Einnahmen bringt ... behandeln mit seinen Fragen. Wenn Du Zeit hast, einen livsmedelkurs (mit hygienischen Unterweisungen) belegen, wenn Du nicht vom Fach bist, einen bokföringskurs durchziehen (solltest Du keine Kenntnisse haben) und was immer gut kommt an "starta eget" Veranstaltungen vom skatteverket oder der arbetsförmedling teilnehmen. Alle Kurse sind kostenfrei, außer dem Alk-Kurs. Überlegungen ob enskild firma, handelsbolag (mind. 2 Pers.) oder AB (ab 50000kr Einlage möglich) ... Gewerbeanmeldung, Registrierung beim bolagsverket, Gebühren bezahlen (beim Antrag auf Alk bitte gleichzeitig mit dem Antrag), a-kassa für Unternehmer beitreten ... vorher zertifiz. Kassensystem bestellen, dieses beim skatteverket anmelden ... Räumlichkeiten hygienisch herrichten (separates Handwasch-/Ausgussbecken sollte nicht fehlen) ... auf die evtl. Inspektion Deiner Räume warten (bei Alk-Verkauf sehr wahrscheinlich) und wenn alles gut war, loslegen. Die egenavgifter, die nach Deinem geschätzten Umsatz bei der skatteverket-Anmeldung immer monatl. im voraus fällig werden, im voraus einplanen und für die ersten Monate weglegen, damit Du mit der Abgabenzahlung nicht in Verzug gerätst und evtl. damit Deine Alk-Lizenz gefährden könntest, bis Dein Umsatz auf Touren kommt. Und nicht vergessen, zur Eröffnung die Offiziellen einladen ... kommt auch immer gut ... und kann man auch schon im Vorfeld einmal kundtun.
Kostenlosen Rat und wenn gewünscht auch persönliche Unterstützung erhältst Du auch bei ALMI in Deinem län.

Habe hoffentlich nichts vergessen.

Hähnchen sehe ich allerdings persönlich als nicht sehr gewinnbringend an, wenn Du keine Märkte abgrasen möchtest ... in fast jedem Supermarkt (und auch im kleinsten auf dem platten Land) für rund 30kr pro ganzem Tierchen zu haben und ob die, wenn auch sicherlich knusprigen aber trotzdem fettigen Haxen in ausreichenden Mengen an den Mann gebracht werden können, sei einmal dahingestellt. Vielleicht gibt's Alternativen zum gedachten Angebot. Aber das mal nur nebenbei und allein meine eigene subjektive Meinung.

Das mit dem holländisch ... ich wollte nur mal verdeutlichen, dass es hier (und dieses Unternehmen ist in meiner unmittelbaren Nachbarschaft) möglich ist, in seiner Privatküche ohne riesige hygienische Hürden und ohne räumliche Abtrennung zur Behandlung von erdbehaftetem Wurzelgemüse ;-) Urlauber zu bewirten (dies konnte man in der holländ. Doku sehen ...

Und als weiteres selbst erlebtes Extrem - bei der Hundeschlittenabentour wird alles abenteuerlich mitten in der Pampa auf dem offenen Feuer ohne fließendes Wasser zum Händewaschen zubereitet und keiner verstirbt an sonstwas ... ob die Hunde Flöhe haben, Kotspuren zeigen, oder auch nicht ... nach dem Steicheln, Füttern und vor der Essenszubereitung kurzes "Händewaschen" im Schnee, und dann wird das Elchsteak oder der Fisch gebraten ... und es schmeckt immer allen Teilnehmern.

Woher nun andere Erfahrungen herrühren, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht nur aus der Theorie oder vom Hörensagen ... aber das sei nur dahingestellt.
Ich kann nur über eigene Erfahrungen berichten (auch mit den Kontrolleuren der Stadt) und über Dinge, die ich persönlich in Betrieben gesehen habe.
Und ich kenne so einige unterschiedliche gastron./tourist. Betriebe, sowohl unter schwedischer als auch unter deutscher Leitung, andere Nationalitäten ebenfalls.

Gruß,
H.
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

Ich glaube den Aussagen von nordsüchtig in vollem Umfang, denn leider wird die Lebensmittelkontrolle in den unterschiedlichen Regionen Schwedens sehr unterschiedlich gehandhabt (weiss leider nicht wie es in Deutschland ist) und Jämtland scheint zu den Teilen Schwedens zu gehören, wo weder Klagen bei den entsprechenden Ämtern eingehen noch die Kontrolleure ihren Aufgaben nachkommen. Ich habe das allerdings auch schon von anderen Regionen gehört. Sicher ist, dass diese Methoden der Lebensmittelhantierung NICHT den schwedischen Gesetzen entsprechen. Im Västra Götaland wären solche Restaurants längst dicht gemacht worden, weil das Lebensmittelamt hunderte von Klagen auf dem Tisch hätte und alle sechs Monate ein unangemeldeter Kontrolleur an der Tür stehen würde. Ein Teil des schwedischen Systems hängt natürlich von den Bürgern ab. Wenn sie sich in manchen Regionen Schwedens alles gefallen lassen, so muss man das eben entsprechend interpretieren. Hier in Göteborg ist es völlig ausgeschlossen seine köttbullar an einem Stand zuzubereiten. Dies geschieht ausschliesslich in abgenommenen, sehr sauberen und hygienischen Küchen. Aber, wie gesagt, hier wollen das die Kunden und die Konkurrenten der Restaurants.
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torsten1
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von torsten1 »

Ach, nun muss ich aber mal das Jämtland in Schutz nehmen! Seht doch, wie schön es ist! Und die Musikanten hatten auch bestimmt gerade keinen Durchfall, sonst hätten sie schneller gespielt:

http://www.youtube.com/watch?v=9-KbsABXV_U

Na ja, diese hier hatten vielleicht etwas Bauchschmerzen, wer weiß:

http://www.youtube.com/watch?v=7awgFUhYRCk

Noch ein Beweis für Kraft und Schönheit gefällig? Bitte sehr:

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alter Schwede
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von alter Schwede »

Die Ausführungen von Nordsüchtig sind sehr umfangreich und ich kann diesen zu 100% zustimmen. Besonders was eventuelle Rücklagen anbelangt, denn die Skatte muß bezahlt werden, woher auch immer. Was das Kaufverhalten der Schweden anbelangt, so haben wir die Erfahrung gemacht, daß diese zumindest zum Anfang sehr zurückhaltend reagierten. Wir brauchten ca 1 Jahr bis es sich rumgesprochen hatte, daß wir eine sehr gute Qualität ( im Vergleich zu schwedischen Produkten ) anbieten.
Also ist Durchhaltevermögen, Marktbeobachtung, Kundenbeobachtung und Flexibilität unbedingt erforderlich, wenn du längere Zeit bestehen willst. Nicht zu unterschätzen ist der Standort. Wir sind mit den Wagen in der glücklichen Lage, zu den Kunden zu fahren, also immer präsent zu sein. Etwas Schwierig war es Standorte und Plätze auf Veranstaltungen zu bekommen. Wir haben im 1. Jahr etwa 200 Events angeschrieben und haben 5 positive Rückantworten erhalten. Im 2. Jahr waren es schon 65 positive Rückmeldungen und seit diesem Jahr werden wir von den Veranstaltern angesprochen, ob wir Zeit hätten zu kommen. Mitderweile haben wir Verträge mit verschiedenen Märkten und Veranstaltern, bei denen wir in den Genuss kommen, exklusiv und als einziger Wurst und Crepesstand agieren zu können. Aber das mußten wir uns hart erarbeiten, denn geschenkt bekommt auch hier niemand etwas.
Zu bedenken ist auch unbedingt die Region, in welcher du dich niederlassen möchtst. Die Stadt sollte genügend Einwohner haben und die Arbeitslossigkeit in der Region sollte nicht zu hoch sein. Denn deine Kunden müssen in der Lage sein, dein Angebot zu nutzen. Alles ist gut zu Bedenken, Richard. Wir haben in unseren 3 Jahren hier in Schweden einige Leute gesehen und kennengelernt, welche sich diesen Weg zu leicht vorgestellt hatten, es versuchten und nach kurzer Zeit kläglich gescheitert sind. Es ist nicht allein damit getan, mit freundlichem Gesicht hinter der Verkaufstheke zu stehen. Die eigentliche Arbeit, welche über Erfolg oder Mißerfolg entscheidet, spielt sich im Hintergrund, nicht für Kunden sichtbar, ab.
Gruß Andreas
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Aelve
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von Aelve »

Hallo,

es mag ja wirklich so sein, dass von den schwedischen Behörden in bestimmten Gebieten nicht so stark kontrolliert wird wie in anderen Kommunen.
Vielleicht haben unsere Bekannten, die ein Hotel in Halland führen wollten, auch übertrieben, als sie uns von den strengen Auflagen erfüllten oder sie sind einfach zu
behördenhörig. Aber es mag ja durchaus so sein, dass jemand, der ein Gastgewerbe neu eröffnet, die strengen bestehenden Auflagen so präsentiert bekommt, wie berichtet. Es ist ja ein Unterschied, ob es Bestimmungen gibt und ob sie tatsächlich eingehalten werden. Auch in Deutschland hat man schon die dollsten Sachen gehört, wenn im Fernsehen über unangemeldete Lebensmittelkontrollen in den Gaststätten und Restaurants in D berichtet wird. Solange solche Gastwirte nicht erwischt werden, wursteln sie eben weiter ohne die Hygienevorschriften einzuhalten.

Wie sieht es denn aus, wenn sich jemand ganz und garnicht an die Bestimmungen hält, folgen da harte Strafen, wenn ein Kontrolleur kommt?
Oder sieht es eher so aus, dass die Kontrolleure nicht streng genug sind und alles durchlaufen lassen, was eigentlich nicht mehr tragbar ist.
Möglicherweise kann das ja auch damit zusammenhängen, dass in einigen Kommunen nicht so streng geschaut wird, um der Selbständigkeit
keinen Abbruch zu tun. In anderen Gebieten, wo es genügend Gewerbetreibende gibt, dort werden dann aber strengere Maßstäbe angelegt?

Grüße Aelve
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

@Aelve
Wenn ein Kontrolleur auftaucht und die Bestimmungen nicht erfüllt sind, so wird normalerweise das Restaurant oder Hotel unmittelbar geschlossen. Wenn das Vergehen nicht zu happig ist, allerdings nur vorübergehend bis die Auflagen erfüllt sind. Das kann also, je nachdem, um was es geht, einige Stunden sein, aber auch Wochen, falls ein Umbau nötig ist. Bei kleineren Vergehen kann man dabei straffrei ausgehen, falls Ratten in der Küche rumlaufen sollten, so kommt es zur Gerichtsverhandlung, was dazu führt, dass man sehr viel Geld los wird oder selbst im Gefängnis landen kann, nie wieder eine Alkohollinzenz bekommt und meist auch vergessen kann je wieder ein Restaurant zu öffnen.

was alter schwede schreibt stimmt, bis auf eine ausnahme:

das erste Jahr ist normalerweise immer ein grosses Problem mit wenig Einnahmen, denn erst muss man seine Persönlichkeit vermarkten, bevor man seine Produkte vermarkten kann. Ein Schwede besucht daher Kurse der Selbstvermarktung, bevor er eine Firma öffnet. Völlig üblich hier ... und auch hilfreich.

auch die Wahl der Gegend und des Ortes ist von Bedeutung, d.h. wieviele Einwohner, welche politische Schattierung, wieviele Ausländer und aus welchen Ländern, wie sieht es mit Konkurrenz aus usw. Es ist sehr hilfreich, wenn man sich etwas in der Gegend umsieht und erkundigt, bevor man ein Risiko auf sich nimmt.

Das mit der Steuer hat sich allerdings etwas gebessert, denn mittlerweile kann man beim Skatteverket seine Angaben, mit einer Frist von zwei Wochen, ändern und muss daher nur noch die tatsächliche Steuer bezahlen und nicht mehr einen frei geschätzten Betrag. Ausserdem kann sich eine neue Firma die ersten drei Monate befreien lassen, d.h. man bezahlt erst, sobald man weiss wieviel einging und wird erst dann entsprechend eingestuft. Seit Januar 2010 hat sich für Neufirmen sehr vieles geändert, wobei man nun auch kostenlose Beratungen bekommt, die den Einstieg wirklich erleichtern.
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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

goteborgcity hat geschrieben:
Das mit der Steuer hat sich allerdings etwas gebessert, denn mittlerweile kann man beim Skatteverket seine Angaben, mit einer Frist von zwei Wochen, ändern und muss daher nur noch die tatsächliche Steuer bezahlen und nicht mehr einen frei geschätzten Betrag. Ausserdem kann sich eine neue Firma die ersten drei Monate befreien lassen, d.h. man bezahlt erst, sobald man weiss wieviel einging und wird erst dann entsprechend eingestuft. Seit Januar 2010 hat sich für Neufirmen sehr vieles geändert, wobei man nun auch kostenlose Beratungen bekommt, die den Einstieg wirklich erleichtern.

Das hört sich sehr interessant an.

Wo bekommt man denn diese Beratung?
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