Saab: Vergleichsvorschlag eingereicht - Staat lehnt ab

[Karsten]

Der insolvente Automobilhersteller Saab hat einen Vergleichsvorschlag bei Gericht eingereicht. Der Vorschlag sieht eine Abschreibung von jeweils 75 Prozent der Forderungen aller Gläubiger vor. Da mehr als 40 Prozent der rund 600 betroffenen Gläubiger dem Vorschlag zugestimmt haben, konnte Saab den Vorschlag einreichen. Für die Bewilligung des Vergleichs müssen in einem späteren Verfahren jedoch mindestens 75 Prozent der Gläubiger zustimmen.

Die Steuerbehörden als Vertreter des schwedischen Staates haben das Vergleichsangebot abgewiesen. Da über einen möglichen neuen Eigentümer von Saab bisher keine Informationen vorliegen, könne der Staat dem Vorschlag nicht zustimmen, so die Steuerbehörden. „Wir würden blanco ja sagen, ohne zu wissen, ob ein neuer Eigentümer das Unternehmen Gewinn bringend weiterführen kann“, so Mats Hagelin von der Finanzbehörde. Er betonte, dass so mit Steuergeldern nicht umgegangen werden dürfe.
Der schwedische Staat ist mit Forderungen in Höhe von umgerechnet rund 35 Millionen Euro nach der Muttergesellschaft General Motors der zweitgrößte Saab-Gläubiger. Die Forderungen von GM belaufen sich auf etwa 1 Milliarde Euro.

(Quelle: Radio Schweden)