Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Kanu tragen - Kanu fahren im Rogen Naturreservat
24. August 2010 – 01.09.2010
Alle Fotos, bis auf das erste mit der Uhr, können durch "Strg" + Mausklick vergrößert in einem neuen Tab des Browsers (Mausklick allein öffnet die Bilddatei in diesem Browserfenster - mit dem "Rück"-Button in der Menüleiste gelangt man wieder zurück zum Bericht) angezeigt werden; ich greife darauf zurück, damit sich dieser Beitrag auch bei einer lahmen Internetverbindung, wie meiner eigenen, schneller vollständig aufbaut und daher besser lesen lässt.
24. August 2010
Der Blick aus der Hütte in Käringsjön lies uns einen feuchten Tag erahnen. Eigentlich genau wie die Wirtin dort es dort schon vorausgesagt hatte, regnerisch und windig – dann blieb nur zu hoffen, dass sie mit der restlichen Vorhersage nicht auch noch Recht behalten sollte … der Gedanke an eine Woche Regen war nicht gerade ermunternd!
Die Rucksäcke hatten wir bereits am Vorabend gepackt – alles was wir nicht mehr benötigten, wurde nun ins Auto verfrachtet. So gaben wir schließlich den Schlüssel der Hütte ab und trugen die Rucksäcke zum Kanuplatz, wo wir sie noch zum Schutz gegen Nässe in Packsäcke hüllten. Fehlten nur noch die passenden Paddel aus dem Schuppen. Zum ersten Mal wurde das Kanu zum und ins feuchte Nass getragen und anschließend noch unser Gepäck darin verstaut. Die Schwimmwesten angelegt und schon konnten auch wir ins Boot klettern. Ein Vorgang, der in den nächsten Tagen noch zig mal wiederholt werden würde … was keine Überraschung war, schließlich hatten wir uns vorbereitet.
Es konnte losgehen und dass die Zeit hier anders läuft, hatten wir den Nachmittag zuvor schon feststellen müssen
(Foto: Sabrina Knoche; Uhr in unserer Hütte in Käringsjön)
Ein Kanal führte uns vom Startplatz in den Käringsjön. Zunächst versuchten wir hier zu paddeln …einfacher war es jedoch, sich an den Rändern abzustoßen – vor allem konnte man so gut um die Kurven herum lenken.
Am „Bootsanleger“ in Käringsjön entspring eine Quelle, lt. Hinweistafel und nach Aussage der Wirtin beginnt hier der Klarälven, ein Fluss dessen Wasser etwas über 680 km zurücklegt, bevor es in den Vänern fließt und zuvor zwei mal die schwedisch-norwegische Grenze passiert.
Bis auf den nicht aufhören wollenden Regen hatten wir Glück, nämlich Rückenwind, und schnell befanden wir uns wieder im Windschatten in der Bucht des Käringsjön, die zur Portagestelle hinüber zum Kråksjön führt. Man konnte sie auch deutlich am Ufer ausmachen … wie eigentlich alle Portagestellen. Anlegen, eine Person raus, Kanu erst mal am Miniseil festgehalten und an einem Baum befestigt, bis auch meine Wenigkeit raus geklettert ist, erst die Paddel, dann den ersten Packsack raus (uff, das war der mit dem Zelt – hohen Stiefeln sei Dank, konnte ich mich ins niedrige Wasser des Uferbereichs stellen), zweiter Packsack raus (schon deutlich leichter) und schon war nur noch der Sack mit der Fototasche an Land zu befördern. Jetzt noch das Boot raus aus dem Wasser.
Lt. Karte soll die Portagestelle nicht lang sein und auch nicht besonders steinig. Optimistisch beschließen wir, den schwersten Gegenstand als erstes über den Berg zu schleppen. Auf den Fotos sieht man immer, dass die Leute das Kanu über Kopf transportieren … wir heben unser Kanu nochmal an … und … ist doch einfacher, die Griffe vorn und hinten zu benutzen und über etwaige Steinbrocken, das Boot noch weiter anzuheben – denn besonders weit hochgehoben bekommen wir es nicht, erst recht nicht soweit, dass wir es über Kopf transportieren könnten. Immerhin schaffen wir ungefähr 30 m am Stück, bevor einer ruft: „ABSETZEN!“ Auch der andere ist erleichtert … puh! Kurz ausgeruht, die Seiten gewechselt, damit auch der zweite Arm sein Recht auf Anstrengung nicht verwehrt bekommt, und eins, zwei, drei … weiter! Naja, diesmal sind wir nicht ganz so weit gekommen … wir blicken zurück und beschließen, zur Erholung erst mal das Gepäck heranzuschleppen. Gesagt, getan und wir schleppen das Gepäck sogar noch weiter! Einen Packsack nach dem anderen, da es von oben etwas feucht ist und wir die Rucksäcke, die wir eigentlich angenehm auf dem Rücken transportieren wollten, verpackt ließen. So liefen wir dann sechs Mal an unserem Kanu vorbei, bevor wir an ihm wieder „Hand anlegen“ mussten.
So wechselten wir hier noch mit dem Gepäck- sowie Kanutransport ab und mussten jedes Mal, nachdem wir den Gepäckhaufen mit dem Kanu passierten oder mit dem Gepäck das Kanu passierten lachen, weil es einfach komisch aussah, wenn mitten im Wald, zwischen Bäumen, Felsen, Flechten und anderem Buschwerk verwaiste Gegenstände herumlagen. „Kuck mal! Da liegt ein Kanu ganz allein auf dem Trockenen!“ „Da hat irgendjemand sein Gepäck liegenlassen!“ „Wie das wohl dahin kommt?“
Insgesamt war die Portage doch kräftezehrender, als wir erwartet hatten und so waren wir froh als es hieß: Kanu in Wasser – festbinden, diesmal mit dem eigenen langen Tau –, Gepäck ins Boot, Paddel ins Boot und zum Schluss wir auch noch, nachdem der Letzte das Tau vom Baum gelöst hat.
Haha! Paddel mal, wenn die Arme schlapp sind vom Tragen! Das konnte ja heiter werden! Aber die Paddelei war anders als das Tragen, so kehrte schnell die Kraft wieder zurück und wir glitten windgeschützt über den Kråksjön zur nächsten Portagestelle, die leider schneller erreicht war, als wir dachten.
Es folgte wieder: Anlegen, eine Person raus, Kanu befestigen, zweite Person an Land, erst die Paddel, dann den ersten Packsack raus, zweiter Packsack raus, Fotoausrüstung raus und zum Schluss noch das Kanu an Land ziehen.
Die Karte zeigte schon, dass die Portagestelle doppelt so lang war wie die erste (geschätzt 400 m) und das Gelände jetzt steiniger. Von der Trekkingtour im vergangen Jahr war es mir durchaus noch bekannt, was es hieß „steiniges Gelände“ – meine Schwester hatte es sich nicht ganz SO vorgestellt.
Diesmal packten wir die Rucksäcke aus und schulterten sie. Es ging steinig aufwärts, abwärts, durch Sumpf an einem See vorbei, wieder aufwärts und hinab zum Ufer des Källsjön. Hier wurde zunächst erst einmal begutachtet, wo man am Besten das Kanu ins Wasser hineinsetzen und vor allem beladen kann. Eine geeignete Stelle war schnell gefunden, man musste nur über ein paar größere Brocken klettern … wir deponierten die Rucksäcke schon mal dort, das Raincover schützte vor dem Regen von oben, der Packsack auf dem Boden die Tragegurte.
Leer ging es zurück um die Paddel und den kleinen Packsack mit der Fotoausrüstung hinüber zu tragen, bevor wir uns wieder dem Kanu widmeten. Das Tau wurde um Schlaufen erweitert, damit das Kanu beim Tragen nicht nur an den Armen zerrte, sondern ein Teil der Last auf der gegenüberliegenden Schulter ruhte. „Eins, zwei, drei ….“ – tragen, „Hej, das funktioniert gut mit den Schlaufen“! – „Absetzen!“ – verschnaufen und Seite wechseln – „eins, zwei, drei“ – „langsam, ich muss schauen, wo ich hintrete“ – „lass uns die sumpfige Stelle neben dem Tümpel nicht wie eben umgehen, sondern das Kanu in den Sumpf legen und dann ziehen wir beide vorn am Tau!“ – dies war eine Gute Idee, nur leider die sumpfige Ecke viel zu kurz, denn schon hieß es wieder „eins, zwei, drei“ – tragen. Der zweiten „Bergrücken“ erreichten wir keuchend, aber jetzt ging es ja nur noch bergab! Dafür lagen hier größere Felsbrocken. Die Felsbrocken vor der von uns ausgewählten Einstiegsstelle schafften wir gar nicht mit dem Kanu zu überwinden – wir bekamen das Kanu nicht hoch genug gehoben. So landete das Kanu schon vorher im Wasser, ein Paddel herbei und ich manövrierte das Kanu zum ersten Mal allein zur „Beladestelle“. Wer sagt’s denn: Man darf klein sein und man darf schwach – äh, ich meine untrainiert – sein … man muss sich nur zu Helfen wissen!
In der Ferne sahen wir ein Kanu auf uns zukommen, zwei ältere Schweden erreichten das Ufer und luden aus. Sie grinsten uns an und stellten fest: „Steinig!“ Ich: „Ja - anstrengend!“ Sie sagten, sie hätten auf der Tour viel Regen gehabt, kämen vom Rogen und es hätte keinen Spaß gemacht, da auch viel Wind dabei war und die Wellen hoch. Alles in allem hätten die beiden gern eine Weile früher hier ankommen können, so in etwa zu der Zeit, als wir das Kanu rüber getragen haben …
Und wieder hieß es: Gepäck ins Kanu, eine Person ins Kanu, Leinen los, zweite Person ins Kanu … und schon paddelten wir über Källsjön. Schon hier beschlossen wir, beim Windschutz die Tagestour zu beenden. Die Arme wurden zugegebener maßen von der ungewohnten Belastung doch langsam weich, zumal der Wind zugenommen hatte und der Regen auch nicht weniger wurde.
Von weitem sah man eine Anlegestelle und einen Pfad, auf dem Moränenhügel konnte man ein Holzgebäude mit Dach ausmachen. Wir legten an und das bekannte Ritual begann. Sollte man das ganze Gerödel von hier etwa über den Hügel tragen? Wir gingen ohne Gepäck auf Erkundungstour, denn evtl. würden wir hier unten am See das Zelt aufschlagen. Der Pfad führte uns direkt zum Windschutz, auf der anderen Seite des Hügels ging es noch steiler hinunter, wie auf „unserer“ Seite hinauf. Aber hier oben war genug Platz für das Zelt und wir könnten bis zum späten Abend im trocken an einem warmen Feuer sitzen.
(Blick auf den Uthussjön vom Windschutz)
Desweiteren konnte man von hier oben eine Holzkonstruktion am Bach zwischen dem Källsjön und dem Uthussjön ausmachen, die wie eine Portagehilfe aussah, über die man das Kanu lediglich ziehen musste.
(Portagehilfe zwischen dem Källjön und dem Uthussjön)
Aus der Nähe betrachtet, erstarb die anfängliche Euphorie, dass Kanu heute nicht mehr tragen zu müssen sehr schnell. Auf beiden Seiten waren die ins Wasser führenden Holzbohlen abgebrochen. Also müssten wir das Kanu hinaufziehen, sofern überhaupt möglich, und auf der anderen Seite wieder hinunter schubsen. Aber mit Beladung, wohl eher nicht. Außerdem müssten wir über die Bohlen und Steine balancieren, während wir das Boot über die Führung zogen. Egal, alles nur nicht mehr tragen müssen!
Wir liefen zurück, Kanu wieder zurück ins Wasser, Paddel ins Boot und ebenso ein Packsack. Meine Schwester lief dann mit ihrem Rucksack und dem Zelt von unserer Anlegestelle zum Windschutz – ich fuhr allein im Kanu zu der Portagehilfe. Wie erwartet, ließ sich das Kanu noch nicht einmal mit dem einen Packsack auf die gut 30 – 40 cm höheren Bohlen ziehen. Also Gepäck an Land und es folgte ein weiterer Versuch das Kanu auf die Konstruktion zu befördern, denn das Gelände hier wäre wegen Steinbrocken, Bäumen und Sträuchern mit Kanu auch nicht einfach zu gehen gewesen – dafür deutlich kürzer als von der ersten Anlegestelle.
Ich stelle mich auf einen Querbalken der Holzkonstruktion, meine Schwester auf die Steine und gemeinsam schafften wir es, das Kanu einigermaßen gerade auf die „Schienen“ zu ziehen. Auch das Ziehen und Schieben des Kanus über die Holzkonstruktion ging einfacher als erwartet. Allerdings war Vorsicht geboten, wenn man nicht von den nassen Steinen oder Holz abrutschen wollte, um unsanft im mit Felsbrocken durchsetzten Wasser zu landen. Schließlich erreichten wir das Ende der Portagehilfe. Meine Schwester, die nun an der Stelle stand, wo wir das Kanu rausziehen wollten, bekam das Seil zugeworfen, dessen anderes Ende am Kanu befestigt war … und wir benötigten fast die gesamte Länge (15 m). Direkt an der Portagestelle wäre es für uns aufgrund großer Steinbrocken, die mal mehr oder weniger aus dem Wasser ragten, unmöglich gewesen einzusteigen. Ich visierte das Ziel an und beförderte unser Kanu ins Wasser. Zielstrebig und ohne dass wir das Seil benötigt hätten! (kleine Erfolgserlebnisse braucht jeder einmal) gleitete es über was Wasser. Zum letzten Mal an diesem Tag wurde das Kanu aus dem Wasser gezerrt und an Land getragen.
(Foto: Sabrina Knoche; Windschutz und Zeltplatz)
In der Zwischenzeit waren noch zwei nette Norweger angekommen, die fragten, ob wir hier übernachten wollten. Sie machten deshalb nur eine Kaffeepause und ließen, bevor sie wieder aufbrachen, uns noch weiteres gespaltetes Holz da für das herrlich wärmende Feuer.
Während die beiden ihren Kaffee tranken, stellten wir unser Zelt auf und zogen uns richtig trockene sowie wärmere Kleidung an. Danach gab es Tee und Schokokekse. Am Abend und über Nacht nahm der Wind noch weiter an Intensität zu – Windgeschwindigkeiten bis 15 km/h, die Tagestemperatur lag bei max. 10 °C, Regen.
(Foto: Sabrina Knoche)
Fortsetzung folgt ... in ein paar Tagen, Wochen, Monaten
24. August 2010 – 01.09.2010
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24. August 2010
Der Blick aus der Hütte in Käringsjön lies uns einen feuchten Tag erahnen. Eigentlich genau wie die Wirtin dort es dort schon vorausgesagt hatte, regnerisch und windig – dann blieb nur zu hoffen, dass sie mit der restlichen Vorhersage nicht auch noch Recht behalten sollte … der Gedanke an eine Woche Regen war nicht gerade ermunternd!
Die Rucksäcke hatten wir bereits am Vorabend gepackt – alles was wir nicht mehr benötigten, wurde nun ins Auto verfrachtet. So gaben wir schließlich den Schlüssel der Hütte ab und trugen die Rucksäcke zum Kanuplatz, wo wir sie noch zum Schutz gegen Nässe in Packsäcke hüllten. Fehlten nur noch die passenden Paddel aus dem Schuppen. Zum ersten Mal wurde das Kanu zum und ins feuchte Nass getragen und anschließend noch unser Gepäck darin verstaut. Die Schwimmwesten angelegt und schon konnten auch wir ins Boot klettern. Ein Vorgang, der in den nächsten Tagen noch zig mal wiederholt werden würde … was keine Überraschung war, schließlich hatten wir uns vorbereitet.
Es konnte losgehen und dass die Zeit hier anders läuft, hatten wir den Nachmittag zuvor schon feststellen müssen
(Foto: Sabrina Knoche; Uhr in unserer Hütte in Käringsjön)
Ein Kanal führte uns vom Startplatz in den Käringsjön. Zunächst versuchten wir hier zu paddeln …einfacher war es jedoch, sich an den Rändern abzustoßen – vor allem konnte man so gut um die Kurven herum lenken.
Am „Bootsanleger“ in Käringsjön entspring eine Quelle, lt. Hinweistafel und nach Aussage der Wirtin beginnt hier der Klarälven, ein Fluss dessen Wasser etwas über 680 km zurücklegt, bevor es in den Vänern fließt und zuvor zwei mal die schwedisch-norwegische Grenze passiert.
Bis auf den nicht aufhören wollenden Regen hatten wir Glück, nämlich Rückenwind, und schnell befanden wir uns wieder im Windschatten in der Bucht des Käringsjön, die zur Portagestelle hinüber zum Kråksjön führt. Man konnte sie auch deutlich am Ufer ausmachen … wie eigentlich alle Portagestellen. Anlegen, eine Person raus, Kanu erst mal am Miniseil festgehalten und an einem Baum befestigt, bis auch meine Wenigkeit raus geklettert ist, erst die Paddel, dann den ersten Packsack raus (uff, das war der mit dem Zelt – hohen Stiefeln sei Dank, konnte ich mich ins niedrige Wasser des Uferbereichs stellen), zweiter Packsack raus (schon deutlich leichter) und schon war nur noch der Sack mit der Fototasche an Land zu befördern. Jetzt noch das Boot raus aus dem Wasser.
Lt. Karte soll die Portagestelle nicht lang sein und auch nicht besonders steinig. Optimistisch beschließen wir, den schwersten Gegenstand als erstes über den Berg zu schleppen. Auf den Fotos sieht man immer, dass die Leute das Kanu über Kopf transportieren … wir heben unser Kanu nochmal an … und … ist doch einfacher, die Griffe vorn und hinten zu benutzen und über etwaige Steinbrocken, das Boot noch weiter anzuheben – denn besonders weit hochgehoben bekommen wir es nicht, erst recht nicht soweit, dass wir es über Kopf transportieren könnten. Immerhin schaffen wir ungefähr 30 m am Stück, bevor einer ruft: „ABSETZEN!“ Auch der andere ist erleichtert … puh! Kurz ausgeruht, die Seiten gewechselt, damit auch der zweite Arm sein Recht auf Anstrengung nicht verwehrt bekommt, und eins, zwei, drei … weiter! Naja, diesmal sind wir nicht ganz so weit gekommen … wir blicken zurück und beschließen, zur Erholung erst mal das Gepäck heranzuschleppen. Gesagt, getan und wir schleppen das Gepäck sogar noch weiter! Einen Packsack nach dem anderen, da es von oben etwas feucht ist und wir die Rucksäcke, die wir eigentlich angenehm auf dem Rücken transportieren wollten, verpackt ließen. So liefen wir dann sechs Mal an unserem Kanu vorbei, bevor wir an ihm wieder „Hand anlegen“ mussten.
So wechselten wir hier noch mit dem Gepäck- sowie Kanutransport ab und mussten jedes Mal, nachdem wir den Gepäckhaufen mit dem Kanu passierten oder mit dem Gepäck das Kanu passierten lachen, weil es einfach komisch aussah, wenn mitten im Wald, zwischen Bäumen, Felsen, Flechten und anderem Buschwerk verwaiste Gegenstände herumlagen. „Kuck mal! Da liegt ein Kanu ganz allein auf dem Trockenen!“ „Da hat irgendjemand sein Gepäck liegenlassen!“ „Wie das wohl dahin kommt?“
Insgesamt war die Portage doch kräftezehrender, als wir erwartet hatten und so waren wir froh als es hieß: Kanu in Wasser – festbinden, diesmal mit dem eigenen langen Tau –, Gepäck ins Boot, Paddel ins Boot und zum Schluss wir auch noch, nachdem der Letzte das Tau vom Baum gelöst hat.
Haha! Paddel mal, wenn die Arme schlapp sind vom Tragen! Das konnte ja heiter werden! Aber die Paddelei war anders als das Tragen, so kehrte schnell die Kraft wieder zurück und wir glitten windgeschützt über den Kråksjön zur nächsten Portagestelle, die leider schneller erreicht war, als wir dachten.
Es folgte wieder: Anlegen, eine Person raus, Kanu befestigen, zweite Person an Land, erst die Paddel, dann den ersten Packsack raus, zweiter Packsack raus, Fotoausrüstung raus und zum Schluss noch das Kanu an Land ziehen.
Die Karte zeigte schon, dass die Portagestelle doppelt so lang war wie die erste (geschätzt 400 m) und das Gelände jetzt steiniger. Von der Trekkingtour im vergangen Jahr war es mir durchaus noch bekannt, was es hieß „steiniges Gelände“ – meine Schwester hatte es sich nicht ganz SO vorgestellt.
Diesmal packten wir die Rucksäcke aus und schulterten sie. Es ging steinig aufwärts, abwärts, durch Sumpf an einem See vorbei, wieder aufwärts und hinab zum Ufer des Källsjön. Hier wurde zunächst erst einmal begutachtet, wo man am Besten das Kanu ins Wasser hineinsetzen und vor allem beladen kann. Eine geeignete Stelle war schnell gefunden, man musste nur über ein paar größere Brocken klettern … wir deponierten die Rucksäcke schon mal dort, das Raincover schützte vor dem Regen von oben, der Packsack auf dem Boden die Tragegurte.
Leer ging es zurück um die Paddel und den kleinen Packsack mit der Fotoausrüstung hinüber zu tragen, bevor wir uns wieder dem Kanu widmeten. Das Tau wurde um Schlaufen erweitert, damit das Kanu beim Tragen nicht nur an den Armen zerrte, sondern ein Teil der Last auf der gegenüberliegenden Schulter ruhte. „Eins, zwei, drei ….“ – tragen, „Hej, das funktioniert gut mit den Schlaufen“! – „Absetzen!“ – verschnaufen und Seite wechseln – „eins, zwei, drei“ – „langsam, ich muss schauen, wo ich hintrete“ – „lass uns die sumpfige Stelle neben dem Tümpel nicht wie eben umgehen, sondern das Kanu in den Sumpf legen und dann ziehen wir beide vorn am Tau!“ – dies war eine Gute Idee, nur leider die sumpfige Ecke viel zu kurz, denn schon hieß es wieder „eins, zwei, drei“ – tragen. Der zweiten „Bergrücken“ erreichten wir keuchend, aber jetzt ging es ja nur noch bergab! Dafür lagen hier größere Felsbrocken. Die Felsbrocken vor der von uns ausgewählten Einstiegsstelle schafften wir gar nicht mit dem Kanu zu überwinden – wir bekamen das Kanu nicht hoch genug gehoben. So landete das Kanu schon vorher im Wasser, ein Paddel herbei und ich manövrierte das Kanu zum ersten Mal allein zur „Beladestelle“. Wer sagt’s denn: Man darf klein sein und man darf schwach – äh, ich meine untrainiert – sein … man muss sich nur zu Helfen wissen!
In der Ferne sahen wir ein Kanu auf uns zukommen, zwei ältere Schweden erreichten das Ufer und luden aus. Sie grinsten uns an und stellten fest: „Steinig!“ Ich: „Ja - anstrengend!“ Sie sagten, sie hätten auf der Tour viel Regen gehabt, kämen vom Rogen und es hätte keinen Spaß gemacht, da auch viel Wind dabei war und die Wellen hoch. Alles in allem hätten die beiden gern eine Weile früher hier ankommen können, so in etwa zu der Zeit, als wir das Kanu rüber getragen haben …
Und wieder hieß es: Gepäck ins Kanu, eine Person ins Kanu, Leinen los, zweite Person ins Kanu … und schon paddelten wir über Källsjön. Schon hier beschlossen wir, beim Windschutz die Tagestour zu beenden. Die Arme wurden zugegebener maßen von der ungewohnten Belastung doch langsam weich, zumal der Wind zugenommen hatte und der Regen auch nicht weniger wurde.
Von weitem sah man eine Anlegestelle und einen Pfad, auf dem Moränenhügel konnte man ein Holzgebäude mit Dach ausmachen. Wir legten an und das bekannte Ritual begann. Sollte man das ganze Gerödel von hier etwa über den Hügel tragen? Wir gingen ohne Gepäck auf Erkundungstour, denn evtl. würden wir hier unten am See das Zelt aufschlagen. Der Pfad führte uns direkt zum Windschutz, auf der anderen Seite des Hügels ging es noch steiler hinunter, wie auf „unserer“ Seite hinauf. Aber hier oben war genug Platz für das Zelt und wir könnten bis zum späten Abend im trocken an einem warmen Feuer sitzen.
(Blick auf den Uthussjön vom Windschutz)
Desweiteren konnte man von hier oben eine Holzkonstruktion am Bach zwischen dem Källsjön und dem Uthussjön ausmachen, die wie eine Portagehilfe aussah, über die man das Kanu lediglich ziehen musste.
(Portagehilfe zwischen dem Källjön und dem Uthussjön)
Aus der Nähe betrachtet, erstarb die anfängliche Euphorie, dass Kanu heute nicht mehr tragen zu müssen sehr schnell. Auf beiden Seiten waren die ins Wasser führenden Holzbohlen abgebrochen. Also müssten wir das Kanu hinaufziehen, sofern überhaupt möglich, und auf der anderen Seite wieder hinunter schubsen. Aber mit Beladung, wohl eher nicht. Außerdem müssten wir über die Bohlen und Steine balancieren, während wir das Boot über die Führung zogen. Egal, alles nur nicht mehr tragen müssen!
Wir liefen zurück, Kanu wieder zurück ins Wasser, Paddel ins Boot und ebenso ein Packsack. Meine Schwester lief dann mit ihrem Rucksack und dem Zelt von unserer Anlegestelle zum Windschutz – ich fuhr allein im Kanu zu der Portagehilfe. Wie erwartet, ließ sich das Kanu noch nicht einmal mit dem einen Packsack auf die gut 30 – 40 cm höheren Bohlen ziehen. Also Gepäck an Land und es folgte ein weiterer Versuch das Kanu auf die Konstruktion zu befördern, denn das Gelände hier wäre wegen Steinbrocken, Bäumen und Sträuchern mit Kanu auch nicht einfach zu gehen gewesen – dafür deutlich kürzer als von der ersten Anlegestelle.
Ich stelle mich auf einen Querbalken der Holzkonstruktion, meine Schwester auf die Steine und gemeinsam schafften wir es, das Kanu einigermaßen gerade auf die „Schienen“ zu ziehen. Auch das Ziehen und Schieben des Kanus über die Holzkonstruktion ging einfacher als erwartet. Allerdings war Vorsicht geboten, wenn man nicht von den nassen Steinen oder Holz abrutschen wollte, um unsanft im mit Felsbrocken durchsetzten Wasser zu landen. Schließlich erreichten wir das Ende der Portagehilfe. Meine Schwester, die nun an der Stelle stand, wo wir das Kanu rausziehen wollten, bekam das Seil zugeworfen, dessen anderes Ende am Kanu befestigt war … und wir benötigten fast die gesamte Länge (15 m). Direkt an der Portagestelle wäre es für uns aufgrund großer Steinbrocken, die mal mehr oder weniger aus dem Wasser ragten, unmöglich gewesen einzusteigen. Ich visierte das Ziel an und beförderte unser Kanu ins Wasser. Zielstrebig und ohne dass wir das Seil benötigt hätten! (kleine Erfolgserlebnisse braucht jeder einmal) gleitete es über was Wasser. Zum letzten Mal an diesem Tag wurde das Kanu aus dem Wasser gezerrt und an Land getragen.
(Foto: Sabrina Knoche; Windschutz und Zeltplatz)
In der Zwischenzeit waren noch zwei nette Norweger angekommen, die fragten, ob wir hier übernachten wollten. Sie machten deshalb nur eine Kaffeepause und ließen, bevor sie wieder aufbrachen, uns noch weiteres gespaltetes Holz da für das herrlich wärmende Feuer.
Während die beiden ihren Kaffee tranken, stellten wir unser Zelt auf und zogen uns richtig trockene sowie wärmere Kleidung an. Danach gab es Tee und Schokokekse. Am Abend und über Nacht nahm der Wind noch weiter an Intensität zu – Windgeschwindigkeiten bis 15 km/h, die Tagestemperatur lag bei max. 10 °C, Regen.
(Foto: Sabrina Knoche)
Fortsetzung folgt ... in ein paar Tagen, Wochen, Monaten
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Hallo Wölfchen,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht und die Fotos.
Bin schon gespannt wie es weitergeht.
Wir haben bisher nur am Klarälven mit dem Kajak gepadelt.
Wir haben dort einen kleinen Steg zum Anlegen.
Dort haben wir auch unsere 2 Ferienhäuser.
www.stuga-am-fluss.de
Gruß Micky
vielen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht und die Fotos.
Bin schon gespannt wie es weitergeht.
Wir haben bisher nur am Klarälven mit dem Kajak gepadelt.
Wir haben dort einen kleinen Steg zum Anlegen.
Dort haben wir auch unsere 2 Ferienhäuser.
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Gruß Micky
- kanot
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- Registriert: 22. Oktober 2006 18:15
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Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Eine Art Zeitreise für mich. Bin gespannt auf die Fortsetzung.
Grüsse aus der Nähe deiner Tourengegend
Peter
Grüsse aus der Nähe deiner Tourengegend
Peter
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Es geht weiter!
25. August 2010
Das was wir beim Aufwachen hörten bzw. nicht hörten, war schon mal vielversprechend. Es war nichts zu hören, kein Wind und auch keine Regentropfen, die auf das Zelt trommeln. Also konnte man vorsichtig einen Blick hinaus riskieren – es war bewölkt, aber trocken.
Raus aus den Federn, Wasser fürs Frühstück geholt, damit wir uns Kaffee, Tee, Müsli und Rührei mit gebratenem Schinken schmecken lassen konnten. Auch nach dieser herrlichen Mahlzeit war das Zelt noch nicht trocken, weder von außen, noch von innen. Also packten wir es nass zusammen.
Der morgendliche Blick auf die Karte … Ziel war eine Insel im Väster-Rödsjön auf der wir unser Lager für zwei Nächte aufschlagen wollten, denn bei gutem Wetter sollte es am nächsten Tag rauf auf das Skedbrofjäll gehen. Abwechslung zum Paddeln und zum Erholen der Armmuskulatur. Bis dahin war erst mal eine längere Kanustrecke und eine kurze Portage zu bewältigen, danach wieder kurz paddeln, noch eine kurze Portage, ein bisschen mehr paddeln, eine etwas längere Portagestrecke im steinigen Gelände und zum Abschluss nur noch im Kanu sitzen, gelegentlich mal ein Paddel ins Wasser tauchen um vom Öster-Rödsjön in den Väster-Rödsjön zu gelangen.
Also immer schön die inzwischen gewohnte Reihenfolge einhalten – Kanu ins Wasser, Gepäck ins Boot und dann waren wir an der Reihe. Über den ruhigen Uthussjön gleiteten wir dahin – und waren nicht die einzigen, die so früh aufgestanden waren. Vom Krattelsjön aus hatten schon zwei Boote übergesetzt und nahmen Kurs auf den Windschutz.
Wir paddelten ungerührt weiter – links an der Insel und rechts am Festland vorbei. Man könnte es auch eleganter ausdrücken, indem man „backbord“ und „steuerbord“ verwendet oder weniger präzise „da dort vorbei“ und „dort da vorbei“. Im Prinzip alles egal, da die Person hinten im Kanu, die niemals freien Blick auf das Gewässer vorn hat, die Karte besitzt und „rechts“ oder „links“, „steuerbord“ oder „backbord“, „da“ oder „dort“ vorbei steuert, während die Person vorn, die freie Sicht auf Wasser und Land hat, die Augen aufhält um Steine unter der Wasseroberfläche auszumachen, die optimaler weise schon von Kanuten, die vor einem selbst dort langgefahren sind, mit rot, blau, weiß oder grün markiert worden waren. Wobei bei Entdeckung eines markierten oder auch unmarkierten Steines (eher selten) durch den Vordermann, bzw. der Vorderfrau, präzisere Angaben gemacht werden sollten wie „da“ und „dort“, allerdings stellte sich aus heraus das „rechts“ und „links“ auch nicht immer eindeutig ist – denn es ist immer eine Frage der Perspektive, aber auch „backbord“ und „steuerbord“ war nicht immer klug, denn bis der Hintermann, bzw. die Hinterfrau, auch Steuermann/-frau oder Navigator genannt, überlegt hatte, welche Seite denn nun „backbord“ oder „steuerbord“ ist, man eben dieses Hindernis für die nachkommenden Kanuten ein weiteres Mal markiert hatte.
Auf einer Landzunge sahen wir auch die Norweger vom Vortag wieder, die dort noch immer ihr Lager aufgeschlagen hatten. Der Anblick verwirrte so sehr, dass glatt die falsche Bucht angesteuert und am Ende feststellt wurde, dass es hier nicht weiterging. Es war zwar ein Lagerplatz zu entdecken, jedoch führte kein Trampelpfad weiter … mal abgesehen davon, dass dieses Flecken irgendwie nicht deckungsgleich mit der auf der Karte eingezeichneten Portagestelle war.
Also zurück und … klar! – Da war auch die winzige Insel, die auch auf der Karte eingezeichnet war. Ist ja auch nicht immer einfach, in diesem Gewirr aus Inseln, Landzungen und Buchten die Orientierung zu behalten. Deshalb wurde im weiteren Verlauf die Landschaft ständig mit der Karte verglichen. Aus diesem Grund fuhren wir auch an der nächsten Anlegestelle vorbei und landeten in der schmalen, aber dennoch landschaftlich reizvollen Bucht unterhalb der Portagestelle vom Uthussjön in den Nybodtjärnen. Ich – und ich glaube auch die Vorderfrau mit der freien Sicht – fanden die raue Landschaft, mit den Kiefern und die mit Flechten bewachsenen Felsen so faszinierend, dass unsere Blicke an der falschen Uferlinie fest hingen und wir vor lauter Bewunderung den hölzernen Steg übersahen. Darüber hinaus unterschätzte ich den Wind, der inzwischen wieder aufgefrischt hatte. Er hatte uns schneller vorangetrieben als erwartet. Wir drehten und hielten uns vorsichtshalber am Ufer zu unserer linken. Wäre aber nicht nötig gewesen, ein paar Kanuten hatten gerade die Portage abgeschlossen und so sahen wir auch gleich den hölzernen Anlegesteg am Ufer.
Diese Portagestelle war ratz-fatz bewältigt, das Kanu sogar mit nur einmal Absetzen hinübergetragen! Auch auf der anderen Seite befand sich ein Bootssteg, der uns das Kanu bequem beladen und auch einsteigen lies. Wie zu erwarten … kaum hatte man die Paddel ein paar Mal ins Wasser getaucht, war diese kurze Fahrt über den herrlich ruhigen und winzigen namenlosen See beendet.
Ein Teil der kurzen Portage zum Nybodtjärnen verlief über steinloses und sumpfiges Gelände über das wir das Kanu ziehen konnten, nur die letzten paar Meter waren es zu tragen – über reichlich Steine. So war hier die Portage incl. Gepäck wieder einmal sehr schnell bewältigt. Aber es war Zeit … Zeit für eine Mittagsrast. Während wir so da saßen und unser Tunnbröd, Rentierschinken und Wasser genossen, trafen auch die Kanuten vom frühen Morgen ein und fuhren weiter. Zwischen der Schlepperei hatte man festgestellt, dass man aus dem gleichen Heimatland stammte. Schlecht staunten wir nicht, dass die Familie einen Kanister Frischwasser mit sich rumschleppte. Wir hatten bisher einfach unseren Becher oder die 0,5 Liter Flaschen in den See getaucht …
Als wir die wiederum ziemlich kurze Kanufahrt über den Nybodtjärnen bewältigt hatten, war die Familie schon fast mit der Portage fertig. Nur noch ein Kanu musste getragen werden. Wir legten an und beförderten das Material an Land und begannen auch gleich, die Rucksäcke hinüber zu tragen und dabei das Gelände in Augenschein zu nehmen. Ja – wie auf der Karte zu sehen war, war es wieder steiniges Gelände, aber nicht ganz so steinig, wie am Vortag die Portage vom Kråksjön in den Källsjön. Dafür war ein kleiner Abschnitt etwas steiler.
Und was soll ich sagen … der Familienvater war sogar so nett, uns bei dem Kanutransport zu helfen. Sie selbst hatten ein eigenes Kanu dabei, das leichter war und er über Kopf tragen konnte. Das zweite war auch in Käringsjön gemietet worden und er sagte, er hätte es kurz versucht ebenfalls kopfüber zu tragen, aber es wäre zu schwer.
Nachdem das Kanu am Ufer des Öster-Rödsjön lag redeten wir noch eine Weile miteinander und stellten fest, dass wir in etwa das gleiche Ziel hatten, außerdem brachten wir die Sprache auf den Wasserkanister ... mit dem Hinweis, dass man das Wasser hier gut trinken konnte – auch wenn es z. T. etwas moorig war. Inzwischen waren auch die beiden Norweger eingetroffen und machten uns darauf aufmerksam, dass wir noch einen Packsack vergessen hätten. Vergessen hatten wir ihn nicht … hatten uns nur etwas festgequatscht und so war er erst mal dort liegen geblieben – klar so hatte es eben genau diesen Eindruck erwecken müssen. Die Norweger hatten im Übrigen ein schönes leichtes Ally.
So kam es, dass meine Schwester und ich erst dann ins Kanu stiegen, als alle anderen schon irgendwo auf dem Öster-Rödsjön verschwunden waren. Und endlich … endlich ließ sich auch mal die Sonne blicken. Im nu sah die ganze Landschaft anders aus. Dass Wasser blau und nicht mehr grau, die Pflanzen leuchtend grün, … allerdings verschwand die Sonne auch wieder hinter den Wolken. Aber dank Wind ließ sie sich immer wieder blicken. Wir steuerten an zahlreichen Inseln vorbei, über Steine und um solche herum, über tieferes Wasser und auch über seichtes Wasser, wo man schon genauer hinschauen musste. So kam auch was kommen musste – nein, wir haben uns in dem Inselgewimmel nicht verfahren … meine Schwester leichter wie ich – hatte also nicht so viel Tiefgang – kam noch über einen Stein hinweg und der hintere Teil vom Kanu … naja … ratsch … festgefahren … mitten auf dem Wasser. Na super! Ein bisschen schaukeln und dabei mit den Paddeln an anderen Steinen abstoßend (alles schön vorsichtig, damit wir nicht umkippten) bekamen wir uns wieder frei – Gott sei Dank, aussteigen wollte ich hier nicht unbedingt!
Die Fahrt auf dem Öster-Rödsjön war deutlich angenehmer und leichter wie auf dem Väster-Rödsjön. Letzterer war offener und daher windanfälliger, was wir auch zu spüren bekamen. Auf den Inseln fanden wir für uns keinen Lagerplatz – bei den Hütten wollten wir nicht – so paddelten wir, inzwischen schon ziemlich erschöpft zum Ufer bei der Skedbrostugan. Die Familie und die beiden Norweger waren auch schon dort. Die Kinder hatten schon bei der Hütte geschaut – die Familie machte sich auf den Weg zur Skedbrostugan (der Mann hatte uns wieder geholfen das Kanu an Land zu befördern), die Norweger waren noch unschlüssig und wir packten unser Zeug zusammen, damit wir nur einmal Laufen mussten und machten uns ebenfalls auf den Weg zur Hütte. Unterwegs überlegten wir, ob wir im Zelt oder in einem richtigen Bett übernachten wollten.
Endlich erreichten wir – über unzählige Steine laufend – die Hütte und legten unsere Rucksäcke auf dem Tisch davor ab. Zunächst schauten wir uns die Zeltplätze an, aber die Betten und vor allem der schöne warme Innenraum machten uns die Entscheidung leicht. Das Zelt hingen wir neben der Hütte über die Wäscheleine zum Trocknen auf – die Zeltplane ebenfalls.
Drinnen gab es zur Begrüßung ein warmes Getränk und so plauderten wir noch in aller Ruhe mit den anderen Gästen und auch dem Stugvärd. Es regnete an diesem Tag nicht mehr, was natürlich klar war, weil wir uns für die Hütte entschieden hatten. Das Zelt konnten wir später trocken und sauber zusammenpacken. Es folgte ein richtig gemütlicher Hüttenabend. Die Kinder, insbesondere der Junge, war begeistert von den 3-Etagen-Betten )
Zwei junge Männer trafen gegen Abend an der Skedbrostugan ein. Sie wollten zwei Tage später in Grövelsjö eintreffen, um von dort über öffentliche Verkehrsmittel nach Stockholm und zum Flughafen zu gelangen. Sie hatten sich erst auf dem Hinflug zu dieser Tour entschieden und waren ohne Wanderkarten unterwegs. Sie hatten auf dem Weg hierher schon Probleme festzustellen, wo sie sich in etwa befanden, da in dem Büchlein, dass sie dabei hatten, keine detaillierte Karte war. Dazu kam noch das Vorhaben, die dort vorgegebenen Tagesetappen zusammenzufassen und so zwei zu einer zu machen. Auch der Stugvärd schüttelte mit dem Kopf, sagte, dass es fast unmöglich sei in diesem Gebiet schneller als
4-5 km/h voranzukommen (konnte dem nur zustimmen, waren ja im vergangenen Jahr selbst dort unterwegs) – und fand es später noch amüsant, wie die beiden unsere Karte (Rogen) und die des Stugvärds (Grövelsjö) mit dem Fotoapparat abfotografierten – machte auch noch ein Foto von dieser Szenerie. Die beiden liefen – nach ein wenig hin und her – noch weiter, um die letzte Stunde Tageslicht ausnutzen zu können. Ist das Sinn einer Tour? Klar, man kann später sagen, wir haben die Strecke in viel kürzerer Zeit geschafft als vorgegeben, aber was bekommt man dann noch von der Natur mit, die einem umgibt?
26. August 2010
Am Abend zuvor hatten wir den Stugvärd gefragt, ob wir die Rucksäcke während der Wanderung zum Gipfel des Skedbrofjälls in der Hütte lassen dürften. So konnten wir am Morgen gleich starten nachdem wir unsere Klamotten zusammengeräumt und auf einer Bank verstaut hatten – ohne die Rucksäcke zum Seeufer zurückzubringen. Es war herrlich! Sonne, blauer Himmel und das Skedbrofjäll steckte zum Teil noch in einer Wolke bzw. Nebel fest – ebenso die anderen Berge. Am Skedbrosjön machten wir noch ein paar Fotos, nahmen die Deckel der Trekkingrucksäcke, die wir zu Tagesrucksäcken umfunktioniert hatten und liefen los. Es ging eine Zeit lang über Stock und Stein – das übliche Rogengelände – kurz über verrottete Stege durch sumpfiges Gelände und erreichten schließlich die Baumgrenze (sofern man das hier so nennen kann, da schon ab dem Abzweig zum Skedbrofjäll kaum noch Bäume standen). Dafür lies es sich nun besser laufen.
Nachdem wir meinten, einen für uns geeigneten Weg nach oben gefunden zu haben, verließen wir den markierten Weg. Es ging aufwärts und aufwärts und nochmals aufwärts – die Aussicht wurde immer besser.
Die Getränke waren schon fast aufgebraucht, als wir einen kleinen Tümpel erreichten. Sollte das der See sein, der in der Karte eingezeichnet war? Äh, nein, dann würden wir uns das wenige Wasser besser einteilen … Aber der See auf der Karte sah viel größer aus … naja, egal, jedenfalls war es Zeit den Weg in östlicher Richtung fortzusetzen.
Wenig später ging es dann ziemlich steil abwärts, nicht weit aber steil – aha, wir standen oberhalb des Sees der auf der Karte eingezeichnet war und hatten unbeabsichtigter Weise den westlichen Gipfel „erklommen“. Also wieder abwärts, Flaschen am See aufgefüllt, Rentiere bewundert und in nördlicher Richtung erst mal um unseren Zielgipfel herumgelaufen. Alles andere sah auf der Karte und in Natura schon ziemlich steil aus. Und wer sagt’s, von Norden her war es ein Kinderspiel. Ein Geröllfeld musste überquert werden, aber ansonsten keine Schwierigkeiten.
Teilweise sah man Regenschauern nieder gehen – aber bei uns war es herrlich. Sonne, blauer Himmel und kaum Wind, so wie man sich es wünscht. Und erst die traumhafte Aussicht! Bevor wir uns richtig sattgesehen hatten – an so etwas kann man sich gar nicht satt sehen – bemerkten wir eine aus Richtung Stor-Svuku heran nahende Schauer auf uns zukommen. Wir hatten in Ruhe fotografieren können, unser Mittagsmüsliriegel und Snickers zu uns genommen und die Aussicht nochmal ohne Linse vorm Auge auf uns wirken lassen, also sprach nichts dagegen, dass Geröllfeld vor dem Regen zu erreichen.
Wir machten uns an den Abstieg und waren schon am See vorbei, als die ersten Tropfen fielen. Bis zur Skedbrostugan bekamen wir noch zwei weitere Regenschauer ab und so beschlossen wir, noch einmal dort zu übernachten – was sprach auch dagegen? Es war zwar noch früh, aber auch solche Tage gehören einfach zu so einer Tour. Die Bekleidung konnte über dem Holzofen trocknen und wir saßen wieder in der gemütlichen Hütte. Die Karte wurde raus gekramt – der Stugvärd sagte es, sei immer noch zu windig für den Rogen – und überlegt, wie es weitergehen sollte. Am nächsten Tag sollte es zwar bewölkt sein, aber trocken. Gegen 18:00 Uhr kam dann ein Anruf aus der Storrödtjärnstugan … die beiden jungen Männer waren dort angekommen. Wir staunten alle nicht schlecht!
Bis zum Abend waren wir allein in der Hütte, dann trafen noch ein paar Wanderer ein – alle deutschsprachig. Der Stugvärd meinte, dass 90 % aller Wanderer und Kanuten hier aus Deutschland kämen. Dem ruhigen Nachmittag mit Sonne und einer weiteren Regenschauer, folgte ein weiterer gemütlicher Hüttenabend mit Gesprächen und Karten spielen.
25. August 2010
Das was wir beim Aufwachen hörten bzw. nicht hörten, war schon mal vielversprechend. Es war nichts zu hören, kein Wind und auch keine Regentropfen, die auf das Zelt trommeln. Also konnte man vorsichtig einen Blick hinaus riskieren – es war bewölkt, aber trocken.
Raus aus den Federn, Wasser fürs Frühstück geholt, damit wir uns Kaffee, Tee, Müsli und Rührei mit gebratenem Schinken schmecken lassen konnten. Auch nach dieser herrlichen Mahlzeit war das Zelt noch nicht trocken, weder von außen, noch von innen. Also packten wir es nass zusammen.
Der morgendliche Blick auf die Karte … Ziel war eine Insel im Väster-Rödsjön auf der wir unser Lager für zwei Nächte aufschlagen wollten, denn bei gutem Wetter sollte es am nächsten Tag rauf auf das Skedbrofjäll gehen. Abwechslung zum Paddeln und zum Erholen der Armmuskulatur. Bis dahin war erst mal eine längere Kanustrecke und eine kurze Portage zu bewältigen, danach wieder kurz paddeln, noch eine kurze Portage, ein bisschen mehr paddeln, eine etwas längere Portagestrecke im steinigen Gelände und zum Abschluss nur noch im Kanu sitzen, gelegentlich mal ein Paddel ins Wasser tauchen um vom Öster-Rödsjön in den Väster-Rödsjön zu gelangen.
Also immer schön die inzwischen gewohnte Reihenfolge einhalten – Kanu ins Wasser, Gepäck ins Boot und dann waren wir an der Reihe. Über den ruhigen Uthussjön gleiteten wir dahin – und waren nicht die einzigen, die so früh aufgestanden waren. Vom Krattelsjön aus hatten schon zwei Boote übergesetzt und nahmen Kurs auf den Windschutz.
Wir paddelten ungerührt weiter – links an der Insel und rechts am Festland vorbei. Man könnte es auch eleganter ausdrücken, indem man „backbord“ und „steuerbord“ verwendet oder weniger präzise „da dort vorbei“ und „dort da vorbei“. Im Prinzip alles egal, da die Person hinten im Kanu, die niemals freien Blick auf das Gewässer vorn hat, die Karte besitzt und „rechts“ oder „links“, „steuerbord“ oder „backbord“, „da“ oder „dort“ vorbei steuert, während die Person vorn, die freie Sicht auf Wasser und Land hat, die Augen aufhält um Steine unter der Wasseroberfläche auszumachen, die optimaler weise schon von Kanuten, die vor einem selbst dort langgefahren sind, mit rot, blau, weiß oder grün markiert worden waren. Wobei bei Entdeckung eines markierten oder auch unmarkierten Steines (eher selten) durch den Vordermann, bzw. der Vorderfrau, präzisere Angaben gemacht werden sollten wie „da“ und „dort“, allerdings stellte sich aus heraus das „rechts“ und „links“ auch nicht immer eindeutig ist – denn es ist immer eine Frage der Perspektive, aber auch „backbord“ und „steuerbord“ war nicht immer klug, denn bis der Hintermann, bzw. die Hinterfrau, auch Steuermann/-frau oder Navigator genannt, überlegt hatte, welche Seite denn nun „backbord“ oder „steuerbord“ ist, man eben dieses Hindernis für die nachkommenden Kanuten ein weiteres Mal markiert hatte.
Auf einer Landzunge sahen wir auch die Norweger vom Vortag wieder, die dort noch immer ihr Lager aufgeschlagen hatten. Der Anblick verwirrte so sehr, dass glatt die falsche Bucht angesteuert und am Ende feststellt wurde, dass es hier nicht weiterging. Es war zwar ein Lagerplatz zu entdecken, jedoch führte kein Trampelpfad weiter … mal abgesehen davon, dass dieses Flecken irgendwie nicht deckungsgleich mit der auf der Karte eingezeichneten Portagestelle war.
Also zurück und … klar! – Da war auch die winzige Insel, die auch auf der Karte eingezeichnet war. Ist ja auch nicht immer einfach, in diesem Gewirr aus Inseln, Landzungen und Buchten die Orientierung zu behalten. Deshalb wurde im weiteren Verlauf die Landschaft ständig mit der Karte verglichen. Aus diesem Grund fuhren wir auch an der nächsten Anlegestelle vorbei und landeten in der schmalen, aber dennoch landschaftlich reizvollen Bucht unterhalb der Portagestelle vom Uthussjön in den Nybodtjärnen. Ich – und ich glaube auch die Vorderfrau mit der freien Sicht – fanden die raue Landschaft, mit den Kiefern und die mit Flechten bewachsenen Felsen so faszinierend, dass unsere Blicke an der falschen Uferlinie fest hingen und wir vor lauter Bewunderung den hölzernen Steg übersahen. Darüber hinaus unterschätzte ich den Wind, der inzwischen wieder aufgefrischt hatte. Er hatte uns schneller vorangetrieben als erwartet. Wir drehten und hielten uns vorsichtshalber am Ufer zu unserer linken. Wäre aber nicht nötig gewesen, ein paar Kanuten hatten gerade die Portage abgeschlossen und so sahen wir auch gleich den hölzernen Anlegesteg am Ufer.
Diese Portagestelle war ratz-fatz bewältigt, das Kanu sogar mit nur einmal Absetzen hinübergetragen! Auch auf der anderen Seite befand sich ein Bootssteg, der uns das Kanu bequem beladen und auch einsteigen lies. Wie zu erwarten … kaum hatte man die Paddel ein paar Mal ins Wasser getaucht, war diese kurze Fahrt über den herrlich ruhigen und winzigen namenlosen See beendet.
Ein Teil der kurzen Portage zum Nybodtjärnen verlief über steinloses und sumpfiges Gelände über das wir das Kanu ziehen konnten, nur die letzten paar Meter waren es zu tragen – über reichlich Steine. So war hier die Portage incl. Gepäck wieder einmal sehr schnell bewältigt. Aber es war Zeit … Zeit für eine Mittagsrast. Während wir so da saßen und unser Tunnbröd, Rentierschinken und Wasser genossen, trafen auch die Kanuten vom frühen Morgen ein und fuhren weiter. Zwischen der Schlepperei hatte man festgestellt, dass man aus dem gleichen Heimatland stammte. Schlecht staunten wir nicht, dass die Familie einen Kanister Frischwasser mit sich rumschleppte. Wir hatten bisher einfach unseren Becher oder die 0,5 Liter Flaschen in den See getaucht …
Als wir die wiederum ziemlich kurze Kanufahrt über den Nybodtjärnen bewältigt hatten, war die Familie schon fast mit der Portage fertig. Nur noch ein Kanu musste getragen werden. Wir legten an und beförderten das Material an Land und begannen auch gleich, die Rucksäcke hinüber zu tragen und dabei das Gelände in Augenschein zu nehmen. Ja – wie auf der Karte zu sehen war, war es wieder steiniges Gelände, aber nicht ganz so steinig, wie am Vortag die Portage vom Kråksjön in den Källsjön. Dafür war ein kleiner Abschnitt etwas steiler.
Und was soll ich sagen … der Familienvater war sogar so nett, uns bei dem Kanutransport zu helfen. Sie selbst hatten ein eigenes Kanu dabei, das leichter war und er über Kopf tragen konnte. Das zweite war auch in Käringsjön gemietet worden und er sagte, er hätte es kurz versucht ebenfalls kopfüber zu tragen, aber es wäre zu schwer.
Nachdem das Kanu am Ufer des Öster-Rödsjön lag redeten wir noch eine Weile miteinander und stellten fest, dass wir in etwa das gleiche Ziel hatten, außerdem brachten wir die Sprache auf den Wasserkanister ... mit dem Hinweis, dass man das Wasser hier gut trinken konnte – auch wenn es z. T. etwas moorig war. Inzwischen waren auch die beiden Norweger eingetroffen und machten uns darauf aufmerksam, dass wir noch einen Packsack vergessen hätten. Vergessen hatten wir ihn nicht … hatten uns nur etwas festgequatscht und so war er erst mal dort liegen geblieben – klar so hatte es eben genau diesen Eindruck erwecken müssen. Die Norweger hatten im Übrigen ein schönes leichtes Ally.
So kam es, dass meine Schwester und ich erst dann ins Kanu stiegen, als alle anderen schon irgendwo auf dem Öster-Rödsjön verschwunden waren. Und endlich … endlich ließ sich auch mal die Sonne blicken. Im nu sah die ganze Landschaft anders aus. Dass Wasser blau und nicht mehr grau, die Pflanzen leuchtend grün, … allerdings verschwand die Sonne auch wieder hinter den Wolken. Aber dank Wind ließ sie sich immer wieder blicken. Wir steuerten an zahlreichen Inseln vorbei, über Steine und um solche herum, über tieferes Wasser und auch über seichtes Wasser, wo man schon genauer hinschauen musste. So kam auch was kommen musste – nein, wir haben uns in dem Inselgewimmel nicht verfahren … meine Schwester leichter wie ich – hatte also nicht so viel Tiefgang – kam noch über einen Stein hinweg und der hintere Teil vom Kanu … naja … ratsch … festgefahren … mitten auf dem Wasser. Na super! Ein bisschen schaukeln und dabei mit den Paddeln an anderen Steinen abstoßend (alles schön vorsichtig, damit wir nicht umkippten) bekamen wir uns wieder frei – Gott sei Dank, aussteigen wollte ich hier nicht unbedingt!
Die Fahrt auf dem Öster-Rödsjön war deutlich angenehmer und leichter wie auf dem Väster-Rödsjön. Letzterer war offener und daher windanfälliger, was wir auch zu spüren bekamen. Auf den Inseln fanden wir für uns keinen Lagerplatz – bei den Hütten wollten wir nicht – so paddelten wir, inzwischen schon ziemlich erschöpft zum Ufer bei der Skedbrostugan. Die Familie und die beiden Norweger waren auch schon dort. Die Kinder hatten schon bei der Hütte geschaut – die Familie machte sich auf den Weg zur Skedbrostugan (der Mann hatte uns wieder geholfen das Kanu an Land zu befördern), die Norweger waren noch unschlüssig und wir packten unser Zeug zusammen, damit wir nur einmal Laufen mussten und machten uns ebenfalls auf den Weg zur Hütte. Unterwegs überlegten wir, ob wir im Zelt oder in einem richtigen Bett übernachten wollten.
Endlich erreichten wir – über unzählige Steine laufend – die Hütte und legten unsere Rucksäcke auf dem Tisch davor ab. Zunächst schauten wir uns die Zeltplätze an, aber die Betten und vor allem der schöne warme Innenraum machten uns die Entscheidung leicht. Das Zelt hingen wir neben der Hütte über die Wäscheleine zum Trocknen auf – die Zeltplane ebenfalls.
Drinnen gab es zur Begrüßung ein warmes Getränk und so plauderten wir noch in aller Ruhe mit den anderen Gästen und auch dem Stugvärd. Es regnete an diesem Tag nicht mehr, was natürlich klar war, weil wir uns für die Hütte entschieden hatten. Das Zelt konnten wir später trocken und sauber zusammenpacken. Es folgte ein richtig gemütlicher Hüttenabend. Die Kinder, insbesondere der Junge, war begeistert von den 3-Etagen-Betten )
Zwei junge Männer trafen gegen Abend an der Skedbrostugan ein. Sie wollten zwei Tage später in Grövelsjö eintreffen, um von dort über öffentliche Verkehrsmittel nach Stockholm und zum Flughafen zu gelangen. Sie hatten sich erst auf dem Hinflug zu dieser Tour entschieden und waren ohne Wanderkarten unterwegs. Sie hatten auf dem Weg hierher schon Probleme festzustellen, wo sie sich in etwa befanden, da in dem Büchlein, dass sie dabei hatten, keine detaillierte Karte war. Dazu kam noch das Vorhaben, die dort vorgegebenen Tagesetappen zusammenzufassen und so zwei zu einer zu machen. Auch der Stugvärd schüttelte mit dem Kopf, sagte, dass es fast unmöglich sei in diesem Gebiet schneller als
4-5 km/h voranzukommen (konnte dem nur zustimmen, waren ja im vergangenen Jahr selbst dort unterwegs) – und fand es später noch amüsant, wie die beiden unsere Karte (Rogen) und die des Stugvärds (Grövelsjö) mit dem Fotoapparat abfotografierten – machte auch noch ein Foto von dieser Szenerie. Die beiden liefen – nach ein wenig hin und her – noch weiter, um die letzte Stunde Tageslicht ausnutzen zu können. Ist das Sinn einer Tour? Klar, man kann später sagen, wir haben die Strecke in viel kürzerer Zeit geschafft als vorgegeben, aber was bekommt man dann noch von der Natur mit, die einem umgibt?
26. August 2010
Am Abend zuvor hatten wir den Stugvärd gefragt, ob wir die Rucksäcke während der Wanderung zum Gipfel des Skedbrofjälls in der Hütte lassen dürften. So konnten wir am Morgen gleich starten nachdem wir unsere Klamotten zusammengeräumt und auf einer Bank verstaut hatten – ohne die Rucksäcke zum Seeufer zurückzubringen. Es war herrlich! Sonne, blauer Himmel und das Skedbrofjäll steckte zum Teil noch in einer Wolke bzw. Nebel fest – ebenso die anderen Berge. Am Skedbrosjön machten wir noch ein paar Fotos, nahmen die Deckel der Trekkingrucksäcke, die wir zu Tagesrucksäcken umfunktioniert hatten und liefen los. Es ging eine Zeit lang über Stock und Stein – das übliche Rogengelände – kurz über verrottete Stege durch sumpfiges Gelände und erreichten schließlich die Baumgrenze (sofern man das hier so nennen kann, da schon ab dem Abzweig zum Skedbrofjäll kaum noch Bäume standen). Dafür lies es sich nun besser laufen.
Nachdem wir meinten, einen für uns geeigneten Weg nach oben gefunden zu haben, verließen wir den markierten Weg. Es ging aufwärts und aufwärts und nochmals aufwärts – die Aussicht wurde immer besser.
Die Getränke waren schon fast aufgebraucht, als wir einen kleinen Tümpel erreichten. Sollte das der See sein, der in der Karte eingezeichnet war? Äh, nein, dann würden wir uns das wenige Wasser besser einteilen … Aber der See auf der Karte sah viel größer aus … naja, egal, jedenfalls war es Zeit den Weg in östlicher Richtung fortzusetzen.
Wenig später ging es dann ziemlich steil abwärts, nicht weit aber steil – aha, wir standen oberhalb des Sees der auf der Karte eingezeichnet war und hatten unbeabsichtigter Weise den westlichen Gipfel „erklommen“. Also wieder abwärts, Flaschen am See aufgefüllt, Rentiere bewundert und in nördlicher Richtung erst mal um unseren Zielgipfel herumgelaufen. Alles andere sah auf der Karte und in Natura schon ziemlich steil aus. Und wer sagt’s, von Norden her war es ein Kinderspiel. Ein Geröllfeld musste überquert werden, aber ansonsten keine Schwierigkeiten.
Teilweise sah man Regenschauern nieder gehen – aber bei uns war es herrlich. Sonne, blauer Himmel und kaum Wind, so wie man sich es wünscht. Und erst die traumhafte Aussicht! Bevor wir uns richtig sattgesehen hatten – an so etwas kann man sich gar nicht satt sehen – bemerkten wir eine aus Richtung Stor-Svuku heran nahende Schauer auf uns zukommen. Wir hatten in Ruhe fotografieren können, unser Mittagsmüsliriegel und Snickers zu uns genommen und die Aussicht nochmal ohne Linse vorm Auge auf uns wirken lassen, also sprach nichts dagegen, dass Geröllfeld vor dem Regen zu erreichen.
Wir machten uns an den Abstieg und waren schon am See vorbei, als die ersten Tropfen fielen. Bis zur Skedbrostugan bekamen wir noch zwei weitere Regenschauer ab und so beschlossen wir, noch einmal dort zu übernachten – was sprach auch dagegen? Es war zwar noch früh, aber auch solche Tage gehören einfach zu so einer Tour. Die Bekleidung konnte über dem Holzofen trocknen und wir saßen wieder in der gemütlichen Hütte. Die Karte wurde raus gekramt – der Stugvärd sagte es, sei immer noch zu windig für den Rogen – und überlegt, wie es weitergehen sollte. Am nächsten Tag sollte es zwar bewölkt sein, aber trocken. Gegen 18:00 Uhr kam dann ein Anruf aus der Storrödtjärnstugan … die beiden jungen Männer waren dort angekommen. Wir staunten alle nicht schlecht!
Bis zum Abend waren wir allein in der Hütte, dann trafen noch ein paar Wanderer ein – alle deutschsprachig. Der Stugvärd meinte, dass 90 % aller Wanderer und Kanuten hier aus Deutschland kämen. Dem ruhigen Nachmittag mit Sonne und einer weiteren Regenschauer, folgte ein weiterer gemütlicher Hüttenabend mit Gesprächen und Karten spielen.
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Hallo wölfchen,
nicht anders erwartet solch Reisebericht...hoffentlich hat es kanot das Bild mit dem Kanu von Dir ja gesehen
nicht anders erwartet solch Reisebericht...hoffentlich hat es kanot das Bild mit dem Kanu von Dir ja gesehen
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
27. August 2010
Es war gerade mal 6:00 Uhr als ich aufwachte. Ich schlich mich raus, über zahlreiche knarrende Bodenbretter … ein Blick durch die Eingangstür genügte, um über die knarrenden Bodenbretter zurück zu schleichen, sich die Kamera zu schnappen und zum Ufer des Skedbrosjön zu laufen.
(Skedbrosjön und -fjäll im Licht der aufgehenden Sonne)
Die Sonne ging gerade auf und tauchte das Skedbrofjäll in zartes Licht. Ansonsten herrliche Stille. Nach einiger Zeit erstrahlten auch die Bäume am gegenüberliegenden Ufer im Licht der aufgehenden Sonne. Nur mit der Ruhe war es vorbei, ein anderer Übernachtungsgast war ebenfalls aufgewacht und leistete mir nun Gesellschaft.
Der Hunger trieb uns wieder zurück in die Hütte. Inzwischen war es kurz nach 7:00 Uhr. Ich kramte mein Eipulver und den Schinken raus, mein Schwesterchen lag noch im Bett, allerdings mit offenen Augen – kennt doch jeder, dieses „ich-bin-zwar-wach-habe-aber-keine-Lust-aufzustehen“. Es dauerte keine weiteren 10 Minuten, da war nicht nur sie aufgestanden, sondern auch der Hüttenwart sauste durch die Tür in den Aufenthaltsraum … direkt auf den Brandmelder zu. Der Grund war mein gebratener Speck. Der wenige Qualm hatte den sensiblen Brandmelder ausgelöst … würde fast jedes Mal losgehen, wenn jemand Speck brät. Öhm, ja … alle wach?!?
Mein Rührei mit Speck wurde von den anderen Wanderern bewundert („das ist ja mal was ganz anderes als Müsli oder Knäckebrot“ – oder so ähnlich). Zur Dokumentation für die Nachwelt wurde dieses Frühstück incl. meiner Wenigkeit, inzwischen auch den Kaffee schlürfend, auf einen Chip gebannt.
Der Hüttenwart meinte, es wäre immer noch zu viel Wind, um auf dem Rogen zu paddeln – nun gut, wir wollten mal schauen und dann die nächsten Tage über die Seen hier oben fahren und vielleicht noch etwas wandern. Die Klamotten wurden allesamt wieder in die Rucksäcke gestopft, wir verabschiedeten uns und liefen zurück zum „Bootsanleger“ des Väster-Rödsjön. Inzwischen hatte sich der Himmel wieder zugezogen, aber es blieb zunächst trocken.
Dort hatte jemand sein Zelt aufgeschlagen – aber von den Besitzern war nichts zu sehen. „Die schlafen bestimmt noch“, meinte meine Schwester. Worauf ich nur entgegnete: „Gleich nicht mehr!“ Immerhin war es ja inzwischen schon kurz nach acht. Unser Kanu wurde beladen und ins Wasser geschoben und schon konnte es losgehen. Es war kaum windig und so erreichten wir schnell den Übergang in den Öster-Rödsjön.
(Auf dem Väster-Rödsjön)
Es klappte alles so gut, auch das Umfahren der Steine im Wasser, dass wir den direkten Weg nahmen, auch wenn das Wasser dort nicht besonders tief aussah. Und tatsächlich brauchten wir auch zwei Anläufe, die Steine im Wasser zu überwinden – die Farbe an den Steinen im Wasser zeigte deutlich, dass hier schon mehr Kanuten rüber sind … also musste es ja irgendwie möglich sein, war es auch war.
Der Wind fühlte sich immer noch nicht stark an, deshalb nahmen wir, nachdem wir die Portagestelle gefunden hatten, die Rucksäcke gleich mit runter zum Rastplatz in der Bucht Rödviken. Die etwa 800 m waren schnell gelaufen – natürlich, wie sollte es anders sein, über das Rogen typische Gelände. Wir trauten dem Himmel nicht und legten die Rucksäcke in den Windschutz. Mich würde mal interessieren, ob die Personen, die diese Unterstände so verdreckt hinterlassen, sich nicht darüber ärgern, diese selbst so aufzufinden?! Die Portage des Kanus ging überraschend einfach, hatten wir etwa inzwischen mehr Kraft? Absetzen mussten wir aber nach wie vor, allerdings nicht mehr so häufig. Kaum hatten wir den Windschutz erneut erreicht, fing es auch an zu Regnen. Zu uns gesellte sich eine kleine dänische Familie. Wir unterhielten uns etwas und tauschten Erlebnisse aus. Der Mann musste die Kanus und auch das Gepäck größtenteils komplett allein tragen, da das Kleinkind nicht unbeaufsichtigt bleiben konnte.
(Bucht Rödviken kurz vor dem Ablegen)
In leichtem Nieselregen begannen wir unsere Tour auf dem Rogen in der Bucht Rödviken. Der Wellengang war nicht so hoch, wie wir erwartet hatten. Es war zwar etwas anstrengend, gegen die Wellen und den Wind zu paddeln, aber wir kamen voran. Auch waren wir nicht die einzigen, die auf dem Wasser unterwegs waren, es kamen uns noch weitere Kanuten entgegen. Lediglich das Umfahren der Kläppnäset war ein wenig unangenehm, weil das Kanu leicht seitlich schaukelte, dafür war der Blick auf die aus dem Wasser ragenden Felsbrocken umso faszinierender. Gleichzeitig machten sie auch deutlich, das Gewässer vor uns immer gut im Auge zu behalten. Erschöpft erreichten wir schließlich unser Mittagsziel – den Rastplatz südlich von Kläppnäset. Die Herausforderung für uns bestand eher darin, bei den Wellen anlegen zu können. Die großen Felsbrocken am und im Uferbereich machten dies zu keinem einfachen Unterfangen. Wir beschlossen, dass wir hier nächtigen wollten, evtl. noch ein wenig umherwandern, falls sich das Wetter nicht bessern sollte. Während meine Schwester das Mittagsmahl zubereitete (wie immer Tunnbröd mit Wurst und Käse), ging ich auf Erkundungstour – für einen eingezeichneten Rastplatz war es hier ziemlich schlecht ausgestattet. Lediglich Müllbehältnisse befanden sich hier, kein Windschutz, kein Plumpsklo und was viel schlimmer war, ich fand keine Stelle für unser Zelt. Hier gab es einfach viel zu viele mittlere, große und riesige Felsbrocken. Naja, kommt Zeit, kommt Rat.
(Am Rastplatz unterhalb von Kläppnäset)
Alle Sorgen waren verflogen, als wir die Mittagspause beendeten. Der Wind hatte sich gelegt, das Kanu lag ruhig im Wasser und die Sonne kam heraus. So folgte eine fantastische Kanufahrt über einen in der Sonne leuchtenden Rogen. Durch das glatte Wasser hatten wir überall freie Sicht auf den Boden des Sees (zumindest dort, wo er nicht viel zu tief war). Was lagen dort Steinbrocken drin – Wahnsinn. „Sieh mal hier!“ – „Hast du die Brocken gesehen?“ – usw. In der Ferne gingen immer noch Regenschauern nieder, aber über, vor, neben und hinter uns war einfach Traumwetter.
(Auf dem Rogen; zunächst noch ein paar Tropfen, dann Sonne pur)
Wir glitten über den See, hin und wieder ruhig treibend, hatten wir schnell die vielen Inselchen zu unserer rechten und auch die Pferdenase (Hästnäset) hinter uns gelassen. Weil die Witterung so traumhaft war, fuhren wir noch in eine Bucht unterhalb des Brustvålen, umrundeten die Insel, machten einige Fotos und so kam es, dass wir bereits am frühen Nachmittag (15:30 Uhr) in Reva ankamen. Auf der ganzen Strecke fuhren wir über riesige Felsbrocken im Wasser, ohne auch nur einen zur berühren. Immer wieder ragten ein paar etwas über die Wasseroberfläche oder befanden sich kurz darunter.
(Das Tor zur Bucht Reva)
Wir bauten schnell unser Zelt auf und benutzten die Raststuga als trockenen Aufenthaltsraum und später zum Wäschetrocknen. Danach wurde es allerhöchste Zeit für ein Bad im Rogen und was bot sich da besser an, als die sandige Uferzone in Reva. Kurze Zeit später frischte der Wind auch schon wieder auf, herbei getrieben wurden neuerliche Regenschauern. Dank Ofen und Feuer war es schnell angenehm warm und die gewaschene Bekleidung konnte ebenfalls trocknen. Wir liefen ein wenig umher und so gelangen wir auch zur norwegischen Seite von Reva. Dort stand eine wunderschöne kleine Übernachtungshütte – benutzt hätten wir sie auch dann nicht, wenn unser Zelt nicht schon aufgebaut wäre, weil wir länger als eine Nacht hier bleiben würden und die Hütte so länger blockiert hätten. Da sollte besser jemand einziehen, der nur eine Nacht bleibt.
(Reva - norwegische Seite)
Kurz vorm Abendessen, wir tranken gerade Tee während das Essen im Beutel zog, tauchten zwei weitere Kanuten auf. Allein würden wir nun also nicht mehr sein! Ein wenig Angst, unseren trockenen und warmen Aufenthaltsraum zu verlieren, hatten wir schon. Wir unterhielten uns mit den eben angekommenen und der ältere Mann (es war der Vater, stellte sich später raus) fragte, ob wir in der Raststuga übernachten würden. Wir verneinten dies und machten ihn auf das Schild aufmerksam, dass die Übernachtung in der Hütte nur in Notfällen gestattet sei und erklärten, dass wir hier lediglich essen und uns aufhalten, wenn es draußen regnen würde, wie zur Zeit. Die Frage, ob sie ein Zelt dabei hätten, wurde bejaht. Sie begannen den Windschutz zu beziehen und ich entschloss mich ihnen fairerweise zu sagen, dass sich auf der norwegischen Seite eine kleine Hütte zum Übernachten befinden würde.
(Reva - schwedische Seite)
(Reva - auf der norwegischen Seite)
Herrje! Wir hatten ja schon viel dabei! Aber die beiden schleppten und schleppten und schleppten weiter. Wir dachten an die zahlreichen Portagen bisher und runzelten die Stirn, als dann noch etliche Tetrapaks Milch auftauchten. Ja, sie hätten häufig laufen müssen, sagten sie und dann stellte sich noch heraus, dass sie in Reva mehrere Tage bleiben wollten um zu angeln und auszuruhen. So viel zum Thema, dass die Hütte eher für Leute sein sollte, die hier nur eine Nacht bleiben wollten. Die Reisevorbereitung war bei Vater und Sohn auch nicht optimal gelaufen, am Abend übertrug er noch sämtliche Portagestellen von unserer Karte auf die eigene, da sie darüber überhaupt keine Informationen hatten.
Gegen Abend klarte es wieder auf und wir hatten eine herrliche Vollmondnacht.
(Reva - auf der schwedischen Seite)
Es war gerade mal 6:00 Uhr als ich aufwachte. Ich schlich mich raus, über zahlreiche knarrende Bodenbretter … ein Blick durch die Eingangstür genügte, um über die knarrenden Bodenbretter zurück zu schleichen, sich die Kamera zu schnappen und zum Ufer des Skedbrosjön zu laufen.
(Skedbrosjön und -fjäll im Licht der aufgehenden Sonne)
Die Sonne ging gerade auf und tauchte das Skedbrofjäll in zartes Licht. Ansonsten herrliche Stille. Nach einiger Zeit erstrahlten auch die Bäume am gegenüberliegenden Ufer im Licht der aufgehenden Sonne. Nur mit der Ruhe war es vorbei, ein anderer Übernachtungsgast war ebenfalls aufgewacht und leistete mir nun Gesellschaft.
Der Hunger trieb uns wieder zurück in die Hütte. Inzwischen war es kurz nach 7:00 Uhr. Ich kramte mein Eipulver und den Schinken raus, mein Schwesterchen lag noch im Bett, allerdings mit offenen Augen – kennt doch jeder, dieses „ich-bin-zwar-wach-habe-aber-keine-Lust-aufzustehen“. Es dauerte keine weiteren 10 Minuten, da war nicht nur sie aufgestanden, sondern auch der Hüttenwart sauste durch die Tür in den Aufenthaltsraum … direkt auf den Brandmelder zu. Der Grund war mein gebratener Speck. Der wenige Qualm hatte den sensiblen Brandmelder ausgelöst … würde fast jedes Mal losgehen, wenn jemand Speck brät. Öhm, ja … alle wach?!?
Mein Rührei mit Speck wurde von den anderen Wanderern bewundert („das ist ja mal was ganz anderes als Müsli oder Knäckebrot“ – oder so ähnlich). Zur Dokumentation für die Nachwelt wurde dieses Frühstück incl. meiner Wenigkeit, inzwischen auch den Kaffee schlürfend, auf einen Chip gebannt.
Der Hüttenwart meinte, es wäre immer noch zu viel Wind, um auf dem Rogen zu paddeln – nun gut, wir wollten mal schauen und dann die nächsten Tage über die Seen hier oben fahren und vielleicht noch etwas wandern. Die Klamotten wurden allesamt wieder in die Rucksäcke gestopft, wir verabschiedeten uns und liefen zurück zum „Bootsanleger“ des Väster-Rödsjön. Inzwischen hatte sich der Himmel wieder zugezogen, aber es blieb zunächst trocken.
Dort hatte jemand sein Zelt aufgeschlagen – aber von den Besitzern war nichts zu sehen. „Die schlafen bestimmt noch“, meinte meine Schwester. Worauf ich nur entgegnete: „Gleich nicht mehr!“ Immerhin war es ja inzwischen schon kurz nach acht. Unser Kanu wurde beladen und ins Wasser geschoben und schon konnte es losgehen. Es war kaum windig und so erreichten wir schnell den Übergang in den Öster-Rödsjön.
(Auf dem Väster-Rödsjön)
Es klappte alles so gut, auch das Umfahren der Steine im Wasser, dass wir den direkten Weg nahmen, auch wenn das Wasser dort nicht besonders tief aussah. Und tatsächlich brauchten wir auch zwei Anläufe, die Steine im Wasser zu überwinden – die Farbe an den Steinen im Wasser zeigte deutlich, dass hier schon mehr Kanuten rüber sind … also musste es ja irgendwie möglich sein, war es auch war.
Der Wind fühlte sich immer noch nicht stark an, deshalb nahmen wir, nachdem wir die Portagestelle gefunden hatten, die Rucksäcke gleich mit runter zum Rastplatz in der Bucht Rödviken. Die etwa 800 m waren schnell gelaufen – natürlich, wie sollte es anders sein, über das Rogen typische Gelände. Wir trauten dem Himmel nicht und legten die Rucksäcke in den Windschutz. Mich würde mal interessieren, ob die Personen, die diese Unterstände so verdreckt hinterlassen, sich nicht darüber ärgern, diese selbst so aufzufinden?! Die Portage des Kanus ging überraschend einfach, hatten wir etwa inzwischen mehr Kraft? Absetzen mussten wir aber nach wie vor, allerdings nicht mehr so häufig. Kaum hatten wir den Windschutz erneut erreicht, fing es auch an zu Regnen. Zu uns gesellte sich eine kleine dänische Familie. Wir unterhielten uns etwas und tauschten Erlebnisse aus. Der Mann musste die Kanus und auch das Gepäck größtenteils komplett allein tragen, da das Kleinkind nicht unbeaufsichtigt bleiben konnte.
(Bucht Rödviken kurz vor dem Ablegen)
In leichtem Nieselregen begannen wir unsere Tour auf dem Rogen in der Bucht Rödviken. Der Wellengang war nicht so hoch, wie wir erwartet hatten. Es war zwar etwas anstrengend, gegen die Wellen und den Wind zu paddeln, aber wir kamen voran. Auch waren wir nicht die einzigen, die auf dem Wasser unterwegs waren, es kamen uns noch weitere Kanuten entgegen. Lediglich das Umfahren der Kläppnäset war ein wenig unangenehm, weil das Kanu leicht seitlich schaukelte, dafür war der Blick auf die aus dem Wasser ragenden Felsbrocken umso faszinierender. Gleichzeitig machten sie auch deutlich, das Gewässer vor uns immer gut im Auge zu behalten. Erschöpft erreichten wir schließlich unser Mittagsziel – den Rastplatz südlich von Kläppnäset. Die Herausforderung für uns bestand eher darin, bei den Wellen anlegen zu können. Die großen Felsbrocken am und im Uferbereich machten dies zu keinem einfachen Unterfangen. Wir beschlossen, dass wir hier nächtigen wollten, evtl. noch ein wenig umherwandern, falls sich das Wetter nicht bessern sollte. Während meine Schwester das Mittagsmahl zubereitete (wie immer Tunnbröd mit Wurst und Käse), ging ich auf Erkundungstour – für einen eingezeichneten Rastplatz war es hier ziemlich schlecht ausgestattet. Lediglich Müllbehältnisse befanden sich hier, kein Windschutz, kein Plumpsklo und was viel schlimmer war, ich fand keine Stelle für unser Zelt. Hier gab es einfach viel zu viele mittlere, große und riesige Felsbrocken. Naja, kommt Zeit, kommt Rat.
(Am Rastplatz unterhalb von Kläppnäset)
Alle Sorgen waren verflogen, als wir die Mittagspause beendeten. Der Wind hatte sich gelegt, das Kanu lag ruhig im Wasser und die Sonne kam heraus. So folgte eine fantastische Kanufahrt über einen in der Sonne leuchtenden Rogen. Durch das glatte Wasser hatten wir überall freie Sicht auf den Boden des Sees (zumindest dort, wo er nicht viel zu tief war). Was lagen dort Steinbrocken drin – Wahnsinn. „Sieh mal hier!“ – „Hast du die Brocken gesehen?“ – usw. In der Ferne gingen immer noch Regenschauern nieder, aber über, vor, neben und hinter uns war einfach Traumwetter.
(Auf dem Rogen; zunächst noch ein paar Tropfen, dann Sonne pur)
Wir glitten über den See, hin und wieder ruhig treibend, hatten wir schnell die vielen Inselchen zu unserer rechten und auch die Pferdenase (Hästnäset) hinter uns gelassen. Weil die Witterung so traumhaft war, fuhren wir noch in eine Bucht unterhalb des Brustvålen, umrundeten die Insel, machten einige Fotos und so kam es, dass wir bereits am frühen Nachmittag (15:30 Uhr) in Reva ankamen. Auf der ganzen Strecke fuhren wir über riesige Felsbrocken im Wasser, ohne auch nur einen zur berühren. Immer wieder ragten ein paar etwas über die Wasseroberfläche oder befanden sich kurz darunter.
(Das Tor zur Bucht Reva)
Wir bauten schnell unser Zelt auf und benutzten die Raststuga als trockenen Aufenthaltsraum und später zum Wäschetrocknen. Danach wurde es allerhöchste Zeit für ein Bad im Rogen und was bot sich da besser an, als die sandige Uferzone in Reva. Kurze Zeit später frischte der Wind auch schon wieder auf, herbei getrieben wurden neuerliche Regenschauern. Dank Ofen und Feuer war es schnell angenehm warm und die gewaschene Bekleidung konnte ebenfalls trocknen. Wir liefen ein wenig umher und so gelangen wir auch zur norwegischen Seite von Reva. Dort stand eine wunderschöne kleine Übernachtungshütte – benutzt hätten wir sie auch dann nicht, wenn unser Zelt nicht schon aufgebaut wäre, weil wir länger als eine Nacht hier bleiben würden und die Hütte so länger blockiert hätten. Da sollte besser jemand einziehen, der nur eine Nacht bleibt.
(Reva - norwegische Seite)
Kurz vorm Abendessen, wir tranken gerade Tee während das Essen im Beutel zog, tauchten zwei weitere Kanuten auf. Allein würden wir nun also nicht mehr sein! Ein wenig Angst, unseren trockenen und warmen Aufenthaltsraum zu verlieren, hatten wir schon. Wir unterhielten uns mit den eben angekommenen und der ältere Mann (es war der Vater, stellte sich später raus) fragte, ob wir in der Raststuga übernachten würden. Wir verneinten dies und machten ihn auf das Schild aufmerksam, dass die Übernachtung in der Hütte nur in Notfällen gestattet sei und erklärten, dass wir hier lediglich essen und uns aufhalten, wenn es draußen regnen würde, wie zur Zeit. Die Frage, ob sie ein Zelt dabei hätten, wurde bejaht. Sie begannen den Windschutz zu beziehen und ich entschloss mich ihnen fairerweise zu sagen, dass sich auf der norwegischen Seite eine kleine Hütte zum Übernachten befinden würde.
(Reva - schwedische Seite)
(Reva - auf der norwegischen Seite)
Herrje! Wir hatten ja schon viel dabei! Aber die beiden schleppten und schleppten und schleppten weiter. Wir dachten an die zahlreichen Portagen bisher und runzelten die Stirn, als dann noch etliche Tetrapaks Milch auftauchten. Ja, sie hätten häufig laufen müssen, sagten sie und dann stellte sich noch heraus, dass sie in Reva mehrere Tage bleiben wollten um zu angeln und auszuruhen. So viel zum Thema, dass die Hütte eher für Leute sein sollte, die hier nur eine Nacht bleiben wollten. Die Reisevorbereitung war bei Vater und Sohn auch nicht optimal gelaufen, am Abend übertrug er noch sämtliche Portagestellen von unserer Karte auf die eigene, da sie darüber überhaupt keine Informationen hatten.
Gegen Abend klarte es wieder auf und wir hatten eine herrliche Vollmondnacht.
(Reva - auf der schwedischen Seite)
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
....ja was soll ich sagen wölfchen...klasse wieder.Frage...hattet ihr keine Angst...so allein?
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Wir waren doch gar nicht allein ... da waren die Fische im Wasser, die Mücken an Land, Rentiere und unsichtbar für uns, aber mit Sicherheit irgendwo präsent, die Elche und andere Tiere. Und außerdem die zahlreichen Wanderer und Kanuten Wir haben uns jeden Tag einfach richtig wohl gefühlt.guesch47 hat geschrieben:... Frage...hattet ihr keine Angst...so allein?
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Hier die Erlebnisse des nächsten Tages, landschaftlich reizvoll ... aber ziemlich nass ... :
28. August 2010
Als wir am morgen aufwachten, war es bewölkt und windig, aber trocken! Der Rogen außerhalb der Revabucht tobte. Immer wieder sahen wir aus der Ferne Schaumkronen. Bis wir dann soweit waren um unsere Femund-Seen-Rundtour zu starten, hatte sich der Wind kaum gelegt. Mit Fotoausrüstung und Verpflegung bepackt zogen wir dennoch los.
Wir waren froh, als wir den winzigen windanfälligen Abschnitt vom Ende der Revabucht hinüber zur nächsten Bucht bewältigt hatten. Der direkte Weg war wegen Wellen unmöglich. Bevor wir die geschützt Bucht verließen, besprachen wir nochmals das Vorgehen.
Nachdem wir die geschützte Bucht erreicht hatten, dauerte es gar nicht mehr lange, bis wir an der ersten Portagestelle für heute, die zum Rogshåen hinüber führt, anlegen konnten. Die Portage war schnell bewältigt. Es ging relativ steil bergauf und auch wieder hinab. Der Rogshåen lag herrlich windgeschützt vor uns – bis zum Litlbuddhåen ist er sehr schmal und von hohen sowie felsigen, mit hauptsächlich Kiefern bewachsenen Moränenwällen umgeben. Beinahe wie ein Spiegel war anfangs die Wasseroberfläche.
(fährt man hier weiter, gelangt man durch stark strömendes mit Felsen durchsetztes Wasser Litlbuddhåen)
Die nächste Schwierigkeit war der Übergang zum Litlbuddhåen. Weil ich hier im vergangenen Jahr während einer Trekkingtour über die Hängebrücke gelaufen war, kannte ich diese Stelle schon, weshalb wir uns erst einmal einen Überblick über Wasserstand und Steine machen wollten. Wir schafften es dank der Felsbrocken trotz starker Strömung anzulegen. Der Blick von der Brücke machte schnell klar, hier konnte man tatsächlich nicht hinunterfahren, zumindest wir nicht! Es folgte eine ziemlich holprige und schwierige Portage über Felsbrocken. Wir hüpften quasi von Stein zu Stein, weil wir mit dem Kanu nicht bis zum Weg am Ufer kamen, da waren zu viele Bäume im Weg. Und wegen der Strömung war es auch nicht möglich, ein paar Meter zurückzufahren, um dort nach einer geeigneten Anlegestelle zu suchen. Mit ein wenig Improvisationstalent wurde auch diese Portagestelle gemeistert.
Ruck zuck waren wir am Übergang, der ähnlich dem letzten auch eher einer Stromschnelle ähnelte, zum Storrundhåen. Über einen ausgetretenen Pfad gelangten wir zum Ufer des Sees hinunter. Da wir nicht über den Røa zum Femund hinunter wollten setzten wir unseren Ausflug hier in nordöstlicher Richtung fort. Nach vielleicht gerade mal 200 m legten wir wieder an und zogen das Kanu an Land. Wir waren voll motiviert, stand doch „Kletterei“, als Portagehinweis auf unserer Karte. Ca. 300 m, größtenteils über Geröll, trugen wir unser Kanu hauptsächlich aufwärts zum Ufer des nächsten Sees. Wobei das Kanu mitten im Geröll, zwischen Kiefern und im Hintergrund Berge mit viel Geröll, ohne Aussicht auf Wasser, schon ein interessantes Bild abgab.
(nicht überall sahen die Portagestrecken so aus)
Der nächste See war leider zu schnell überquert – die erste Regenschauer nahm einen ähnlichen Weg und erreichte uns kurz vor der nächsten Portage. Diese war einfach und kurz.
(Portagestelle zum Styggsjøan)
Ein wundervoller See, auf 765 m Höhe, lag nun vor uns. Der Styggsjøan war groß und mit vielen Inseln durchsetzt. Die netten Norweger trafen wir hier auch wieder! Sie hatten am gegenüberliegenden Ufer ihr Lager aufgeschlagen. Zu beneiden waren sie schon, saßen sie doch bei einem Feuer unterm Tarp und wir befanden uns in dem nun strömenden Regen. Wir grüßten und paddelten weiter. Kurz darauf ließ der Regen nach und hörte schließlich auf.
(Styggsjøan)
(Auf dem Styggsjøan kurz nach der Regenschauer)
Kaum Wind, ein wenig Sonne und die mit Flechten bewachsenen gelb leuchtenden Felsen. Ein Traum. Aber auch der Blick auf die weiter entfernten Berge war sehr schön, vor allem hatte man den Eindruck, dass dieser See um einiges Höher lag, als der Rogen und Reva. Es konnte nur eine optische Täuschung gewesen sein, da hier die Moränenwälle nicht so hoch waren und der Höhenunterschied zum Rogen gerade mal etwa 10 Meter betrug. Der Styggsjøan begeisterte mich so sehr, dass ich bestimmt nochmal wiederkommen werde. Gemütlich paddelten wir zur nächsten Portagestelle, die zum nächsten namenlosen See führte.
Die Transportstrecke war kurz, aber sumpfig mit Steinbrocken. Aus der Ferne sahen wir schon die nächsten dunklen Wolken auf uns zukommen und so brachen wir trotz Hunger auf, um auch diesen kleinen See zu überqueren. Wir waren noch nicht ganz auf der anderen Seite angekommen, als es auch wieder etwas windiger wurde. Trotz das unser „Anleger“ mit Steinen markiert war, sahen wir nicht auf Anhieb den Pfad hinüber zum Anschlusssee, bzw. der Vordermann erkannte ihn nicht gleich auf Anhieb. So trugen wir das Kanu etwas weiter als nötig. Bevor wir weiterpaddelten, war erst mal Mittagspause, bzw. Mittagsessen angesagt. Wir hatten kaum das Brot ausgepackt, als es auch schon anfing zu regnen. Der Regen war aber nicht das einzig unangenehme, der kühle Wind trug sein übriges dazu bei.
So erreichten wir schließlich auch die letzte Portagestelle für diesen Tag, die uns zum Revsjøen führte. Sie war zwar länger als die letzten, aber viel einfacher, weil wir das Kanu einen großen Teil der Strecke durch den Sumpf ziehen konnten. Ließen sich die kleinen Seen bisher auch bei Wind gut befahren, so war es hier nicht mehr so angenehm. Die Wasseroberfläche war um einiges größer und aus Richtung Rogen blies es inzwischen wieder kräftig. Auch war von weitem der Zugang zum Seen- und Bachgewirr zurück nach Reva nicht eindeutig erkennbar. Landschaftlich war die Strecke vom Revsjøen nach Reva ebenso reizvoll, wie über diesen See, der uns zuvor so begeistert hatte. Es regnete auch nicht mehr.
(Kurz vor der "Kanurutsche")
Einer der Höhepunkte war die kleine Kanuwasserrutsche unterm Rentierzaun hindurch, dafür hatten wir wenig später Mühe voranzukommen, da wir mit dem Boden des Kanu auf dem sandigen Grund aufsetzten und uns mit den Paddeln vorschieben mussten. Auch wenn es anstrengend war, aussteigen und durch das kalte Wasser waten wollten wir nicht unbedingt, außerdem war dieser Abschnitt überschaubar und nach ungefähr 20 Metern konnten wir die Fahrt ungehindert fortsetzen. Es dauerte nicht lange und wir erreichten unseren Lagerplatz, mit zwei weiteren Kanurutschpartien. Die Übernachtungsgäste in der norwegischen Reva-Hütte hatten uns schon gesehen und halfen uns, das Kanu an der Brücke vorbei zurück zum Zelt zu tragen.
Den Abend verbrachten wir zum Aufwärmen wieder in der Raststuga und bekamen nette Gesellschaft von zwei jungen Männern, die später im Windschutz übernachteten.
Aufgrund des verregneten Tages wurden nur wenige Fotos "geschossen". Diese wenigen reichten aber aus, um mein eigentlich spritzwassergeschütztes Objektiv in die Knie zu zwingen. D. h. ich gehe davon aus, dass die Feuchtigkeit, die sich nach diesem Tag in dem Objektiv gesammelt hatte an der defekten Blende nicht ganz unbeteiligt war.
28. August 2010
Als wir am morgen aufwachten, war es bewölkt und windig, aber trocken! Der Rogen außerhalb der Revabucht tobte. Immer wieder sahen wir aus der Ferne Schaumkronen. Bis wir dann soweit waren um unsere Femund-Seen-Rundtour zu starten, hatte sich der Wind kaum gelegt. Mit Fotoausrüstung und Verpflegung bepackt zogen wir dennoch los.
Wir waren froh, als wir den winzigen windanfälligen Abschnitt vom Ende der Revabucht hinüber zur nächsten Bucht bewältigt hatten. Der direkte Weg war wegen Wellen unmöglich. Bevor wir die geschützt Bucht verließen, besprachen wir nochmals das Vorgehen.
Nachdem wir die geschützte Bucht erreicht hatten, dauerte es gar nicht mehr lange, bis wir an der ersten Portagestelle für heute, die zum Rogshåen hinüber führt, anlegen konnten. Die Portage war schnell bewältigt. Es ging relativ steil bergauf und auch wieder hinab. Der Rogshåen lag herrlich windgeschützt vor uns – bis zum Litlbuddhåen ist er sehr schmal und von hohen sowie felsigen, mit hauptsächlich Kiefern bewachsenen Moränenwällen umgeben. Beinahe wie ein Spiegel war anfangs die Wasseroberfläche.
(fährt man hier weiter, gelangt man durch stark strömendes mit Felsen durchsetztes Wasser Litlbuddhåen)
Die nächste Schwierigkeit war der Übergang zum Litlbuddhåen. Weil ich hier im vergangenen Jahr während einer Trekkingtour über die Hängebrücke gelaufen war, kannte ich diese Stelle schon, weshalb wir uns erst einmal einen Überblick über Wasserstand und Steine machen wollten. Wir schafften es dank der Felsbrocken trotz starker Strömung anzulegen. Der Blick von der Brücke machte schnell klar, hier konnte man tatsächlich nicht hinunterfahren, zumindest wir nicht! Es folgte eine ziemlich holprige und schwierige Portage über Felsbrocken. Wir hüpften quasi von Stein zu Stein, weil wir mit dem Kanu nicht bis zum Weg am Ufer kamen, da waren zu viele Bäume im Weg. Und wegen der Strömung war es auch nicht möglich, ein paar Meter zurückzufahren, um dort nach einer geeigneten Anlegestelle zu suchen. Mit ein wenig Improvisationstalent wurde auch diese Portagestelle gemeistert.
Ruck zuck waren wir am Übergang, der ähnlich dem letzten auch eher einer Stromschnelle ähnelte, zum Storrundhåen. Über einen ausgetretenen Pfad gelangten wir zum Ufer des Sees hinunter. Da wir nicht über den Røa zum Femund hinunter wollten setzten wir unseren Ausflug hier in nordöstlicher Richtung fort. Nach vielleicht gerade mal 200 m legten wir wieder an und zogen das Kanu an Land. Wir waren voll motiviert, stand doch „Kletterei“, als Portagehinweis auf unserer Karte. Ca. 300 m, größtenteils über Geröll, trugen wir unser Kanu hauptsächlich aufwärts zum Ufer des nächsten Sees. Wobei das Kanu mitten im Geröll, zwischen Kiefern und im Hintergrund Berge mit viel Geröll, ohne Aussicht auf Wasser, schon ein interessantes Bild abgab.
(nicht überall sahen die Portagestrecken so aus)
Der nächste See war leider zu schnell überquert – die erste Regenschauer nahm einen ähnlichen Weg und erreichte uns kurz vor der nächsten Portage. Diese war einfach und kurz.
(Portagestelle zum Styggsjøan)
Ein wundervoller See, auf 765 m Höhe, lag nun vor uns. Der Styggsjøan war groß und mit vielen Inseln durchsetzt. Die netten Norweger trafen wir hier auch wieder! Sie hatten am gegenüberliegenden Ufer ihr Lager aufgeschlagen. Zu beneiden waren sie schon, saßen sie doch bei einem Feuer unterm Tarp und wir befanden uns in dem nun strömenden Regen. Wir grüßten und paddelten weiter. Kurz darauf ließ der Regen nach und hörte schließlich auf.
(Styggsjøan)
(Auf dem Styggsjøan kurz nach der Regenschauer)
Kaum Wind, ein wenig Sonne und die mit Flechten bewachsenen gelb leuchtenden Felsen. Ein Traum. Aber auch der Blick auf die weiter entfernten Berge war sehr schön, vor allem hatte man den Eindruck, dass dieser See um einiges Höher lag, als der Rogen und Reva. Es konnte nur eine optische Täuschung gewesen sein, da hier die Moränenwälle nicht so hoch waren und der Höhenunterschied zum Rogen gerade mal etwa 10 Meter betrug. Der Styggsjøan begeisterte mich so sehr, dass ich bestimmt nochmal wiederkommen werde. Gemütlich paddelten wir zur nächsten Portagestelle, die zum nächsten namenlosen See führte.
Die Transportstrecke war kurz, aber sumpfig mit Steinbrocken. Aus der Ferne sahen wir schon die nächsten dunklen Wolken auf uns zukommen und so brachen wir trotz Hunger auf, um auch diesen kleinen See zu überqueren. Wir waren noch nicht ganz auf der anderen Seite angekommen, als es auch wieder etwas windiger wurde. Trotz das unser „Anleger“ mit Steinen markiert war, sahen wir nicht auf Anhieb den Pfad hinüber zum Anschlusssee, bzw. der Vordermann erkannte ihn nicht gleich auf Anhieb. So trugen wir das Kanu etwas weiter als nötig. Bevor wir weiterpaddelten, war erst mal Mittagspause, bzw. Mittagsessen angesagt. Wir hatten kaum das Brot ausgepackt, als es auch schon anfing zu regnen. Der Regen war aber nicht das einzig unangenehme, der kühle Wind trug sein übriges dazu bei.
So erreichten wir schließlich auch die letzte Portagestelle für diesen Tag, die uns zum Revsjøen führte. Sie war zwar länger als die letzten, aber viel einfacher, weil wir das Kanu einen großen Teil der Strecke durch den Sumpf ziehen konnten. Ließen sich die kleinen Seen bisher auch bei Wind gut befahren, so war es hier nicht mehr so angenehm. Die Wasseroberfläche war um einiges größer und aus Richtung Rogen blies es inzwischen wieder kräftig. Auch war von weitem der Zugang zum Seen- und Bachgewirr zurück nach Reva nicht eindeutig erkennbar. Landschaftlich war die Strecke vom Revsjøen nach Reva ebenso reizvoll, wie über diesen See, der uns zuvor so begeistert hatte. Es regnete auch nicht mehr.
(Kurz vor der "Kanurutsche")
Einer der Höhepunkte war die kleine Kanuwasserrutsche unterm Rentierzaun hindurch, dafür hatten wir wenig später Mühe voranzukommen, da wir mit dem Boden des Kanu auf dem sandigen Grund aufsetzten und uns mit den Paddeln vorschieben mussten. Auch wenn es anstrengend war, aussteigen und durch das kalte Wasser waten wollten wir nicht unbedingt, außerdem war dieser Abschnitt überschaubar und nach ungefähr 20 Metern konnten wir die Fahrt ungehindert fortsetzen. Es dauerte nicht lange und wir erreichten unseren Lagerplatz, mit zwei weiteren Kanurutschpartien. Die Übernachtungsgäste in der norwegischen Reva-Hütte hatten uns schon gesehen und halfen uns, das Kanu an der Brücke vorbei zurück zum Zelt zu tragen.
Den Abend verbrachten wir zum Aufwärmen wieder in der Raststuga und bekamen nette Gesellschaft von zwei jungen Männern, die später im Windschutz übernachteten.
Aufgrund des verregneten Tages wurden nur wenige Fotos "geschossen". Diese wenigen reichten aber aus, um mein eigentlich spritzwassergeschütztes Objektiv in die Knie zu zwingen. D. h. ich gehe davon aus, dass die Feuchtigkeit, die sich nach diesem Tag in dem Objektiv gesammelt hatte an der defekten Blende nicht ganz unbeteiligt war.
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Die letzten Tage im Rogen:
29. August 2010
Bereits in der Nacht fing es an zu stürmen, am Morgen war es zwar schon etwas weniger, aber nach wie vor immer wieder ziemlich starke Windböen. Die Schaumkronen auf dem Rogen gestern waren im Vergleich zu jetzt noch gar nichts gewesen. Selbst das Wasser in der Bucht bei Reva war ziemlich aufgewühlt. Was nun? Eigentlich wollten wir zurück und das am Liebsten entlang des südlichen Ufers bis zur Inselgruppe und von dort zur Rogenstugan.
Wir beschlossen erst mal das Zelt abzubauen und zu verstauen. Wenn es dann immer noch so wehen würde, dass der Rogen Schaumkronen hat, wollten wir in der Raststuga abwarten und Tee trinken. Immerhin war das Zelt dank dem Wind trocken.
Nachdem alles ordentlich verstaut war wagten wir einen Blick um die Ecke hinüber zum Ende der Bucht. Nur noch wenige Schaumkrönchen waren zu sehen, der Wind hatte etwas nachgelassen. Wir beschlossen daher im Schutz des gegenüberliegenden Geröllwalles bis zum Rogen zu paddeln und zu schauen.
Nur an den Stellen, an denen sich die Wellen an den großen Felsbrocken im Wasser brachen, waren Schaumkronen zu sehen. Ansonsten hatte der Rogen „nur noch“ relativ hohe, aber breite Wellen. Sollten wir es versuchen? Die großen Felsen knapp ober- und unterhalb der Wasseroberfläche würden wir nur schlecht ausmachen können, wenn überhaupt nur dann, wenn sich die Wellen daran brachen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn wir dank einer Welle auf einem der Brocken aufsetzen würden und das Kanu umkippen würde. Auf die Fahrt entlang des Südufers des Rogens verzichteten wir einstimmig, wie sollten wir bei den Wellen hinüber zur Rogenstugan gelangen, ohne bis ans andere Ende des Sees zu fahren und das bei dem Wind!!!
Wir beschlossen, erst mal ein Stück aus der geschützten Bucht herauszufahren. Es war ungewohnt und anstrengend. Wir schaukelten rauf und runter, fuhren entweder direkt auf die Wellen zu oder gingen sie im 45°-Winkel an. Immer in Ufernähe wollten wir erst einmal versuchen bis Hästnäset zu gelangen, notfalls würden wir in der Bucht mit der Insel anlegen und abwarten.
Es ging überraschend gut, die Wasseroberfläche behielten wir beide im Auge und besonders vorsichtig waren wir dort, wo das Wasser heller aussah und nicht so tief war. Wo es möglich war, fuhren wir in vor Wellen und Wind geschützten Bereichen. So erreichten wir schneller als erwartet unser Etappenziel. Wir versuchten im ruhigen Wasser anzulegen, was gar nicht so einfach war wegen der Felsbrocken im Wasser.
(... angelegt ...)
(Wellengang - sieht auf dem Foto gar nicht so schlimm aus wie tatsächlich gewesen war)
Die Pause tat den Armen gut, wir schauten uns etwas um, betrachteten die Wellen auf dem Rogen und beschlossen dennoch weiter zu paddeln. Vielleicht würden wir in der Nähe von Kläppnäset einen geeigneten Platz für unser Zelt zu finden, das sollte doch möglich sein! Wir konnten ja auf der uns zugewandten Seite, die im Windschatten war, anlegen.
(Rundumblick Hästnäset)
Wieder kamen wir trotz der Wellen gut vorwärts, ich muss zugeben, dass es sogar Spaß machte – vor lauter Konzentration hatten wir gar keine Zeit Angst zu haben. Nur das mit dem Lagerplatz, bzw. schon allein das Anlegen in der Nähe von Kläppnäset war ein Problem. Kurzum beschlossen wir, um Kläppnäset herumzufahren und am Rastplatz der Bucht Rödviken zu übernachten. Wir dachten uns eine Strategie aus, damit wir nicht seitlich in die Wellen gelangten und legten los. Wenigstens hatten wir, als wir in der Bucht Rödviken ankamen, Rückenwind … dabei dachten wir immer, man würde damit schneller vorankommen. Dummerweise kam es uns vor, als würden wir langsamer fahren wie zuvor mit Gegenwind.
Als wir den Rastplatz erreichten waren wir erleichtert dort niemanden anzutreffen. Es war erst 15:00 Uhr. Wir holten unsere Rucksäcke und das Kanu aus dem Wasser. Letzteres wurde auch gleich hinauf zum Öster-Rödviken transportiert. Das brauchten wir am nächsten Tag schon mal nicht mehr zu erledigen, außerdem hatten wir so mehr Platz – war auch so schon eng genug mit dem Zelt. Sollte das Wetter besser werden, würden wir noch dem Gipfel des Brustvålen einen Besuch abstatten.
Kaum waren wir wieder zurück am Rastplatz, hörte es auch schon auf zu Wehen und die Sonne kam durch, es wurde herrlich warm. Was folgte war traumhaft – ganz großes Kino!
(Bucht Rödviken)
Wir betrachteten die Wolken- und Regenspiele in der Ferne, die von der Sonne angestrahlt wurden – später mit traumhafter Abendbeleuchtung beim Abendessen.
(Rastplatz Rödviken)
Wir machten uns ein Feuer und die letzten Sonnenstrahlen verabschiedeten sich mit rot glühenden Wolken – außerdem lernte Schwesterlein fliegen. Das aber nur, weil sie den Fotoapparat holen wollte um die Wolken zu fotografieren – ich rief ihr zu, dass sie sich beeilen sollte, da die intensive rötliche Färbung schwächer wurde und sie deshalb nicht darauf achtete wo sie hintrat und prompt im Laufschritt an den Abspannleinen des Zeltes hängen blieb … und „flubb“ war sie der länge nach hinter dem Zelt verschwunden.
30. August 2010
Zum ersten Mal während der Tour hatte es nachts gefroren. Das Zelt war noch zum Teil mit einer leichten Raureifschicht bedeckt, wie auch alle Pflanzen und Blätter, die noch keine Sonnenstrahlen abbekommen hatten. Auch war der Boden leicht gefroren. Es war ein bezaubernder Morgen, ruhig, sonnig und warm. Wir frühstückten in Ruhe, genossen die Sonnenstrahlen beim Zusammenräumen und brachten die Rucksäcke zu unserem Kanu. Sicherheitshalber verstauten wir sie darunter.
Mit leichtem Gepäck machten wir uns auf den Weg zum Brustvålen, erst entlang des Wanderpfades, dann Querfeldein. Zunächst erklimmten wir den Gipfel auf 996 m Höhe. Wir hatten eine fantastische Aussicht über den Rogen und die vielen kleineren Seen.
(Brustvålen - 996 m)
Da wir Zeit hatten und heute keine große Strecke mehr paddeln mussten wanderten wir auch noch zu dem höheren Gipfel auf 1.024 m.
(Brustvålen - 1.024 m)
Den Rogen selbst konnte man von hier nicht mehr so gut an einem Stück betrachten, dafür hatte man eine bessere Aussicht auf die Seen und Berge des Femund Nationalparks. Inzwischen waren größere Wolkenfronten aufgezogen und hier und da waren Regenschauern zu sehen. Wir hatten Glück, sie zogen allesamt um uns herum. Wir gingen den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren, also wieder über den 996 m hohen Hügel.
Schon auf dem Weg nach unten war uns klar, dass wir in der Bucht Rödviken nochmal schönes klares frisches Quellwasser trinken wollten, bevor wir uns wieder der Moorbrühe widmeten mussten.
Der Windschutz war schon belegt und weitere Männer waren gerade mit der Portage ihrer Ausrüstung zum Rogen beschäftigt. Es stellte sich heraus, dass sie sich alle wunderten, zu wem das Kanu am Öster-Rödsjön gehören würde. Nun, das konnte geklärt werden! Es waren allesamt deutsche Landsmänner und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile.
("Aufbruch" am Öster-Rödsjön)
Am späten Nachmittag brachen wir dann auf und paddelten in aller Ruhe über den Öster-Rödsjön, von der ersten Sekunde an nach einem schönen Rastplatz Ausschau haltend, zumal gerade eine Graupelschauer auf uns niederprasselte … immerhin wurden wir nicht nass! Einen Rastplatz fanden wir schnell hinter einer großen Insel mit fantastischer Aussicht auf das Skedbrofjäll. Eigentlich dachten wir, wir befänden uns schon kurz vor der Portagestelle in den Nybotjärnen, aber irgendwie passte die Landschaft mal wieder nicht zur Karte. Lt. Karte mussten wir gegenüber dem östlichen Ende einer Insel sein. Das war ganz einfach herauszufinden … es war absolut windstill, die Abenddämmerung setzte gerade ein und das Wasser war spiegelglatt. Ich konnte nicht wiederstehen … Boot ins Wasser, ich mit Paddel und Schwimmweste hinein und los ging es. Ich kann nur sagen! GENIAL!
(Dämmerung am Öster-Rödsjön)
Zuvor hatten wir schon Holz eingesammelt und stellten fest, dass man ganz einfach Übernachtungsplätze ausmachen kann, denn überall, wo es „ordentlich“ aussah, war fast immer eine Feuerstelle und genug Stellfläche für ein Zelt auszumachen. Also, wir hatten Holz eingesammelt und ein Feuerchen gemacht, das eine Zeit lang eher eine Rauchfontäne war.
(Unser Lagerplatz)
Aber schließlich wurde es doch noch herrlich warm und gemütlich. Ein schlechtes Gewissen hatten wir schon, denn eigentlich war es verboten außerhalb der offiziellen Rastplätze Feuer zu machen … aber es war doch so kalt und es war doch schon eine Feuerstelle vorhanden gewesen … Allerdings aufgrund unserer Feststellung war schon klar, warum man hier kein Feuer machen sollte, im Prinzip gab es hier kein herumliegendes Totholz mehr, alles wurde zum Feuermachen verwendet.
(Öster-Rödsjön und Skedbrofjäll einige Zeit nach Sonnenuntergang)
31. August 2010
Wir hatten noch zwei Tage zur Verfügung um nach Käringsjön zurückzufahren. Daher beschlossen wir, an diesem Tag nur bis zu dem Windschutz zu fahren, wo wir die erste Nacht verbracht hatten.
War der vergangene Abend einfach herrlich stimmungsvoll gewesen, zeigte sich die Landschaft nun in der Einheitsfarbe grau, dazu immer wieder leichte Regenschauern. Immerhin hatten wir Glück und konnten trocken frühstücken und bekamen auch während der Kanutour incl. Portage keinen Tropfen ab. Die Portagestrecke war uns noch bekannt und inzwischen machte uns die Schlepperei kaum noch etwas aus. So dauerte es gar nicht lange, bis wir den Windschutz erreichten. Es war gerade mal Mittag und wir bauten auch gleich unser Zelt auf. Gute Entscheidung, denn wenig später fing es an zu regnen.
Beim Windschutz gab es zwar immer noch Holz, aber ohne Säge und ohne Axt nutzte uns das wenig. Also gingen wir wieder einmal auf die Suche nach Kleinholz. Wir wurden auch fündig. Noch während wir mit dem Zerkleinern beschäftigt waren, erreichte ein weiteres Kanu den Lagerplatz. Zwei Norweger, Vater und Sohn. Sie fragten ob wir was dagegen hätten, wenn sie im Windschutz übernachten würden. Dabei schütteten sie einen kleinen Sack gespaltenes Holz aus. Natürlich hatten wir überhaupt nichts dagegen. Sie machten noch jede Menge Holz … Gegen Abend gesellte sich noch ein weiterer Mann unserer kleinen gemütlichen Runde hinzu. Ein Deutscher, der allein reiste und wie sich herausstellte, eine „vage“ Verabredung mit ein paar von den anderen Deutschen, die wir in Rödviken getroffen hatten, in Reva hatte.
Der Abend wurde kalt, die Nacht auch … und die Norweger machten vor dem Windschutz ein riesiges Feuer. Wir waren dankbar für das Zelt und die warmen Schlafsäcke.
01. September 2010
Die Nacht muss wieder Temperaturen um den Gefrierpunkt gehabt haben, zumindest lt. Thermometer des anderen Deutschen. Es stellte sich heraus, dass unser Zelt anscheinend etwas besser isoliert – der Temperaturunterschied betrug etwa 4 °C..
(Brustvålen und Uthussjön)
Der Morgen war sonnig, aber windig. Wir beschlossen, nicht die gleiche Strecke zurückzufahren, sondern die Route über den Krattelsjön zu wählen. Es folgten neben dem Befahren der Seen zwei kürzere und schnell bewältigte Portagen. Nur die letzte Portage war länger, ca. 500 m, aber einfach zu gehen. Kein Vergleich zur Portage vom Kråksjön zum Källsjön. Würde sie zukünftig bevorzugen.
Inzwischen war es weniger sonnig, zahlreiche Wolken hatten sich am Himmel breit gemacht. Langsam fuhren wir über den Käringsjön zurück zum Endpunkt unserer Tour, der auch gleichzeitig Startpunkt gewesen war. Zuvor hatten wir noch das Kanu saubergemacht, so dreckig wollten wir es nicht abgeben!
(auf der "Zielgeraden", dem Käringsjön - nach der letzten Portage)
(...die Gebäude am Zielpunkt sind schon in Sicht)
(Kanal vom Käringsjön zum gleichnamigen Hof)
Wir fuhren in den Kanal hinein und erreichten schließlich die Anlegestelle. Unser Gepäck wurde aus dem Boot geholt, die Paddel im Schuppen verstaut und das Kanu neben die anderen gelegt.
(Ein letzter Blick zurück - vor gar nicht so langer Zeit waren wir genau hier gestartet)
Wir meldeten uns bei der Hüttenwirtin zurück und verstauten schnell die Sachen mehr oder weniger ordentlich im Fahrzeug bevor die erste Regenschauer über uns niederging. Endlich konnten wir auch ein Lebenszeichen nach Hause schicken.
Ich glaube auch meine Schwester verließ das Rogengebiet mit Wehmut, trotz aller Anstrengungen, die schon begannen zu verblassen um der Erinnerung an eine traumhafte Tour mehr Raum zu lassen.
29. August 2010
Bereits in der Nacht fing es an zu stürmen, am Morgen war es zwar schon etwas weniger, aber nach wie vor immer wieder ziemlich starke Windböen. Die Schaumkronen auf dem Rogen gestern waren im Vergleich zu jetzt noch gar nichts gewesen. Selbst das Wasser in der Bucht bei Reva war ziemlich aufgewühlt. Was nun? Eigentlich wollten wir zurück und das am Liebsten entlang des südlichen Ufers bis zur Inselgruppe und von dort zur Rogenstugan.
Wir beschlossen erst mal das Zelt abzubauen und zu verstauen. Wenn es dann immer noch so wehen würde, dass der Rogen Schaumkronen hat, wollten wir in der Raststuga abwarten und Tee trinken. Immerhin war das Zelt dank dem Wind trocken.
Nachdem alles ordentlich verstaut war wagten wir einen Blick um die Ecke hinüber zum Ende der Bucht. Nur noch wenige Schaumkrönchen waren zu sehen, der Wind hatte etwas nachgelassen. Wir beschlossen daher im Schutz des gegenüberliegenden Geröllwalles bis zum Rogen zu paddeln und zu schauen.
Nur an den Stellen, an denen sich die Wellen an den großen Felsbrocken im Wasser brachen, waren Schaumkronen zu sehen. Ansonsten hatte der Rogen „nur noch“ relativ hohe, aber breite Wellen. Sollten wir es versuchen? Die großen Felsen knapp ober- und unterhalb der Wasseroberfläche würden wir nur schlecht ausmachen können, wenn überhaupt nur dann, wenn sich die Wellen daran brachen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn wir dank einer Welle auf einem der Brocken aufsetzen würden und das Kanu umkippen würde. Auf die Fahrt entlang des Südufers des Rogens verzichteten wir einstimmig, wie sollten wir bei den Wellen hinüber zur Rogenstugan gelangen, ohne bis ans andere Ende des Sees zu fahren und das bei dem Wind!!!
Wir beschlossen, erst mal ein Stück aus der geschützten Bucht herauszufahren. Es war ungewohnt und anstrengend. Wir schaukelten rauf und runter, fuhren entweder direkt auf die Wellen zu oder gingen sie im 45°-Winkel an. Immer in Ufernähe wollten wir erst einmal versuchen bis Hästnäset zu gelangen, notfalls würden wir in der Bucht mit der Insel anlegen und abwarten.
Es ging überraschend gut, die Wasseroberfläche behielten wir beide im Auge und besonders vorsichtig waren wir dort, wo das Wasser heller aussah und nicht so tief war. Wo es möglich war, fuhren wir in vor Wellen und Wind geschützten Bereichen. So erreichten wir schneller als erwartet unser Etappenziel. Wir versuchten im ruhigen Wasser anzulegen, was gar nicht so einfach war wegen der Felsbrocken im Wasser.
(... angelegt ...)
(Wellengang - sieht auf dem Foto gar nicht so schlimm aus wie tatsächlich gewesen war)
Die Pause tat den Armen gut, wir schauten uns etwas um, betrachteten die Wellen auf dem Rogen und beschlossen dennoch weiter zu paddeln. Vielleicht würden wir in der Nähe von Kläppnäset einen geeigneten Platz für unser Zelt zu finden, das sollte doch möglich sein! Wir konnten ja auf der uns zugewandten Seite, die im Windschatten war, anlegen.
(Rundumblick Hästnäset)
Wieder kamen wir trotz der Wellen gut vorwärts, ich muss zugeben, dass es sogar Spaß machte – vor lauter Konzentration hatten wir gar keine Zeit Angst zu haben. Nur das mit dem Lagerplatz, bzw. schon allein das Anlegen in der Nähe von Kläppnäset war ein Problem. Kurzum beschlossen wir, um Kläppnäset herumzufahren und am Rastplatz der Bucht Rödviken zu übernachten. Wir dachten uns eine Strategie aus, damit wir nicht seitlich in die Wellen gelangten und legten los. Wenigstens hatten wir, als wir in der Bucht Rödviken ankamen, Rückenwind … dabei dachten wir immer, man würde damit schneller vorankommen. Dummerweise kam es uns vor, als würden wir langsamer fahren wie zuvor mit Gegenwind.
Als wir den Rastplatz erreichten waren wir erleichtert dort niemanden anzutreffen. Es war erst 15:00 Uhr. Wir holten unsere Rucksäcke und das Kanu aus dem Wasser. Letzteres wurde auch gleich hinauf zum Öster-Rödviken transportiert. Das brauchten wir am nächsten Tag schon mal nicht mehr zu erledigen, außerdem hatten wir so mehr Platz – war auch so schon eng genug mit dem Zelt. Sollte das Wetter besser werden, würden wir noch dem Gipfel des Brustvålen einen Besuch abstatten.
Kaum waren wir wieder zurück am Rastplatz, hörte es auch schon auf zu Wehen und die Sonne kam durch, es wurde herrlich warm. Was folgte war traumhaft – ganz großes Kino!
(Bucht Rödviken)
Wir betrachteten die Wolken- und Regenspiele in der Ferne, die von der Sonne angestrahlt wurden – später mit traumhafter Abendbeleuchtung beim Abendessen.
(Rastplatz Rödviken)
Wir machten uns ein Feuer und die letzten Sonnenstrahlen verabschiedeten sich mit rot glühenden Wolken – außerdem lernte Schwesterlein fliegen. Das aber nur, weil sie den Fotoapparat holen wollte um die Wolken zu fotografieren – ich rief ihr zu, dass sie sich beeilen sollte, da die intensive rötliche Färbung schwächer wurde und sie deshalb nicht darauf achtete wo sie hintrat und prompt im Laufschritt an den Abspannleinen des Zeltes hängen blieb … und „flubb“ war sie der länge nach hinter dem Zelt verschwunden.
30. August 2010
Zum ersten Mal während der Tour hatte es nachts gefroren. Das Zelt war noch zum Teil mit einer leichten Raureifschicht bedeckt, wie auch alle Pflanzen und Blätter, die noch keine Sonnenstrahlen abbekommen hatten. Auch war der Boden leicht gefroren. Es war ein bezaubernder Morgen, ruhig, sonnig und warm. Wir frühstückten in Ruhe, genossen die Sonnenstrahlen beim Zusammenräumen und brachten die Rucksäcke zu unserem Kanu. Sicherheitshalber verstauten wir sie darunter.
Mit leichtem Gepäck machten wir uns auf den Weg zum Brustvålen, erst entlang des Wanderpfades, dann Querfeldein. Zunächst erklimmten wir den Gipfel auf 996 m Höhe. Wir hatten eine fantastische Aussicht über den Rogen und die vielen kleineren Seen.
(Brustvålen - 996 m)
Da wir Zeit hatten und heute keine große Strecke mehr paddeln mussten wanderten wir auch noch zu dem höheren Gipfel auf 1.024 m.
(Brustvålen - 1.024 m)
Den Rogen selbst konnte man von hier nicht mehr so gut an einem Stück betrachten, dafür hatte man eine bessere Aussicht auf die Seen und Berge des Femund Nationalparks. Inzwischen waren größere Wolkenfronten aufgezogen und hier und da waren Regenschauern zu sehen. Wir hatten Glück, sie zogen allesamt um uns herum. Wir gingen den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren, also wieder über den 996 m hohen Hügel.
Schon auf dem Weg nach unten war uns klar, dass wir in der Bucht Rödviken nochmal schönes klares frisches Quellwasser trinken wollten, bevor wir uns wieder der Moorbrühe widmeten mussten.
Der Windschutz war schon belegt und weitere Männer waren gerade mit der Portage ihrer Ausrüstung zum Rogen beschäftigt. Es stellte sich heraus, dass sie sich alle wunderten, zu wem das Kanu am Öster-Rödsjön gehören würde. Nun, das konnte geklärt werden! Es waren allesamt deutsche Landsmänner und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile.
("Aufbruch" am Öster-Rödsjön)
Am späten Nachmittag brachen wir dann auf und paddelten in aller Ruhe über den Öster-Rödsjön, von der ersten Sekunde an nach einem schönen Rastplatz Ausschau haltend, zumal gerade eine Graupelschauer auf uns niederprasselte … immerhin wurden wir nicht nass! Einen Rastplatz fanden wir schnell hinter einer großen Insel mit fantastischer Aussicht auf das Skedbrofjäll. Eigentlich dachten wir, wir befänden uns schon kurz vor der Portagestelle in den Nybotjärnen, aber irgendwie passte die Landschaft mal wieder nicht zur Karte. Lt. Karte mussten wir gegenüber dem östlichen Ende einer Insel sein. Das war ganz einfach herauszufinden … es war absolut windstill, die Abenddämmerung setzte gerade ein und das Wasser war spiegelglatt. Ich konnte nicht wiederstehen … Boot ins Wasser, ich mit Paddel und Schwimmweste hinein und los ging es. Ich kann nur sagen! GENIAL!
(Dämmerung am Öster-Rödsjön)
Zuvor hatten wir schon Holz eingesammelt und stellten fest, dass man ganz einfach Übernachtungsplätze ausmachen kann, denn überall, wo es „ordentlich“ aussah, war fast immer eine Feuerstelle und genug Stellfläche für ein Zelt auszumachen. Also, wir hatten Holz eingesammelt und ein Feuerchen gemacht, das eine Zeit lang eher eine Rauchfontäne war.
(Unser Lagerplatz)
Aber schließlich wurde es doch noch herrlich warm und gemütlich. Ein schlechtes Gewissen hatten wir schon, denn eigentlich war es verboten außerhalb der offiziellen Rastplätze Feuer zu machen … aber es war doch so kalt und es war doch schon eine Feuerstelle vorhanden gewesen … Allerdings aufgrund unserer Feststellung war schon klar, warum man hier kein Feuer machen sollte, im Prinzip gab es hier kein herumliegendes Totholz mehr, alles wurde zum Feuermachen verwendet.
(Öster-Rödsjön und Skedbrofjäll einige Zeit nach Sonnenuntergang)
31. August 2010
Wir hatten noch zwei Tage zur Verfügung um nach Käringsjön zurückzufahren. Daher beschlossen wir, an diesem Tag nur bis zu dem Windschutz zu fahren, wo wir die erste Nacht verbracht hatten.
War der vergangene Abend einfach herrlich stimmungsvoll gewesen, zeigte sich die Landschaft nun in der Einheitsfarbe grau, dazu immer wieder leichte Regenschauern. Immerhin hatten wir Glück und konnten trocken frühstücken und bekamen auch während der Kanutour incl. Portage keinen Tropfen ab. Die Portagestrecke war uns noch bekannt und inzwischen machte uns die Schlepperei kaum noch etwas aus. So dauerte es gar nicht lange, bis wir den Windschutz erreichten. Es war gerade mal Mittag und wir bauten auch gleich unser Zelt auf. Gute Entscheidung, denn wenig später fing es an zu regnen.
Beim Windschutz gab es zwar immer noch Holz, aber ohne Säge und ohne Axt nutzte uns das wenig. Also gingen wir wieder einmal auf die Suche nach Kleinholz. Wir wurden auch fündig. Noch während wir mit dem Zerkleinern beschäftigt waren, erreichte ein weiteres Kanu den Lagerplatz. Zwei Norweger, Vater und Sohn. Sie fragten ob wir was dagegen hätten, wenn sie im Windschutz übernachten würden. Dabei schütteten sie einen kleinen Sack gespaltenes Holz aus. Natürlich hatten wir überhaupt nichts dagegen. Sie machten noch jede Menge Holz … Gegen Abend gesellte sich noch ein weiterer Mann unserer kleinen gemütlichen Runde hinzu. Ein Deutscher, der allein reiste und wie sich herausstellte, eine „vage“ Verabredung mit ein paar von den anderen Deutschen, die wir in Rödviken getroffen hatten, in Reva hatte.
Der Abend wurde kalt, die Nacht auch … und die Norweger machten vor dem Windschutz ein riesiges Feuer. Wir waren dankbar für das Zelt und die warmen Schlafsäcke.
01. September 2010
Die Nacht muss wieder Temperaturen um den Gefrierpunkt gehabt haben, zumindest lt. Thermometer des anderen Deutschen. Es stellte sich heraus, dass unser Zelt anscheinend etwas besser isoliert – der Temperaturunterschied betrug etwa 4 °C..
(Brustvålen und Uthussjön)
Der Morgen war sonnig, aber windig. Wir beschlossen, nicht die gleiche Strecke zurückzufahren, sondern die Route über den Krattelsjön zu wählen. Es folgten neben dem Befahren der Seen zwei kürzere und schnell bewältigte Portagen. Nur die letzte Portage war länger, ca. 500 m, aber einfach zu gehen. Kein Vergleich zur Portage vom Kråksjön zum Källsjön. Würde sie zukünftig bevorzugen.
Inzwischen war es weniger sonnig, zahlreiche Wolken hatten sich am Himmel breit gemacht. Langsam fuhren wir über den Käringsjön zurück zum Endpunkt unserer Tour, der auch gleichzeitig Startpunkt gewesen war. Zuvor hatten wir noch das Kanu saubergemacht, so dreckig wollten wir es nicht abgeben!
(auf der "Zielgeraden", dem Käringsjön - nach der letzten Portage)
(...die Gebäude am Zielpunkt sind schon in Sicht)
(Kanal vom Käringsjön zum gleichnamigen Hof)
Wir fuhren in den Kanal hinein und erreichten schließlich die Anlegestelle. Unser Gepäck wurde aus dem Boot geholt, die Paddel im Schuppen verstaut und das Kanu neben die anderen gelegt.
(Ein letzter Blick zurück - vor gar nicht so langer Zeit waren wir genau hier gestartet)
Wir meldeten uns bei der Hüttenwirtin zurück und verstauten schnell die Sachen mehr oder weniger ordentlich im Fahrzeug bevor die erste Regenschauer über uns niederging. Endlich konnten wir auch ein Lebenszeichen nach Hause schicken.
Ich glaube auch meine Schwester verließ das Rogengebiet mit Wehmut, trotz aller Anstrengungen, die schon begannen zu verblassen um der Erinnerung an eine traumhafte Tour mehr Raum zu lassen.
- kanot
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- Registriert: 22. Oktober 2006 18:15
- Wohnort: Westliches Härjedalen, mitten im Wald.
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Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Wollte man den Charakter dieses Gebietes auf drei Worte reduzieren, wären dies "Steine, Wind und Wellen".
Du hast wieder mal einen Bericht abgeliefert, den man miterleben kann. Als alter "Rogen-Kämpe" kann ich das jedenfalls sehr gut nachvollziehen und beim Lesen deiner lebendigen Zeilen und dem Betrachten der aussagekräftigen Bilder kommt es mir sogar fast so vor, als wäre ich die eine oder andere Portage mit euch gegangen und hätte mit euch am Feuer gesessen.
Grüsse aus der Gegend
Peter
Du hast wieder mal einen Bericht abgeliefert, den man miterleben kann. Als alter "Rogen-Kämpe" kann ich das jedenfalls sehr gut nachvollziehen und beim Lesen deiner lebendigen Zeilen und dem Betrachten der aussagekräftigen Bilder kommt es mir sogar fast so vor, als wäre ich die eine oder andere Portage mit euch gegangen und hätte mit euch am Feuer gesessen.
Grüsse aus der Gegend
Peter
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Danke Peter!
Und vielleicht klappt es nächstes Mal ja auch mit einem spontanen Treffen.
Und vielleicht klappt es nächstes Mal ja auch mit einem spontanen Treffen.
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Hallo Wölfchen,
vielen Dank für diesen ausführlichen Reisebericht und die herrlichen Fotos
Da geht mir das Herz auf.
Lieben Gruß Micky
vielen Dank für diesen ausführlichen Reisebericht und die herrlichen Fotos
Da geht mir das Herz auf.
Lieben Gruß Micky
Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Hallo Wölfchen,
einfach nur geile Bilder und ein irres Licht.
Der Reisebericht ist natürlich vom Feinsten.
Zu der Zeit mal ein anderes Schweden.
Es muß schon toll sein, so allein durch die Natur zu paddeln.
MfG Ralf
einfach nur geile Bilder und ein irres Licht.
Der Reisebericht ist natürlich vom Feinsten.
Zu der Zeit mal ein anderes Schweden.
Es muß schon toll sein, so allein durch die Natur zu paddeln.
MfG Ralf
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Re: Kanuwandern im Rogen Naturreservat
Auch von mir ein "tack så jätte mycket" fuer diese ausfuehrliche Reiseschilderung und wunderbaren Fotos
Besser als Jahre der Unwissenheit ist ein Tag der Einsicht
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