Sozialdemokratenchef Juholt mogelte bei Wohngeldzuschuss

Framsidan
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Re: Sozialdemokratenchef Juholt mogelte bei Wohngeldzuschuss

Beitrag von Framsidan »

Herbert ich rede auch nicht von Einzelfällen sondern von der allgemeinen Gesundheitsversorgung. Ich bin nicht seit 30 Jahren ein einzelfall, sondern das war immer die Regel.

Als ich 2003 wieder nach Strängnäs fahren durfte, wurde zur auflage gemacht dass das Magnetröntgen in Göteborg geschehen muss. Mir ganz recht nur war das Problem dass die zwischen 6 und 12 Monaten Wartezeiten hatten aber die sog. Betalningsförbindelse nur 6 Monate gültig ist.

Zum Schluss musste lundby an einem Sonntag dies vornehmen. Dort sassen wir, mindestens 20 Personen. Alles Einzelfälle? kaum

Ich bin seit ca 25 Jahren Mitglied in 2 patientföreningar, dort konnte man schon immer eine Horrorgeschichte nach der anderen hören.

Warum haben die besten Orthopädspezialisten schon vor einigen Jahren aufgehört für Sahlgrenska zu arbeiten? Wie einer zu mir sagte, arme Patienten. Er könne keinem Patienten mehr in die Augen schauen. Die besten sind alle verschwunden und jahrelang konnte man überhaupt keine Rückenop bei Sahlgrenska durchführen.

Entwerder du hast das alles nicht mitgekriegt oder verschlafen ;)

Wenn sie die Politiker mal von der Leitung wegtun würden und einiges rationalisier würden, könnte vieles gespart werden.

Deine Vorstellungen vom Leben hier, hat es hie rnoch nie gegeben.

Framsidan
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goteborgcity
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Re: Sozialdemokratenchef Juholt mogelte bei Wohngeldzuschuss

Beitrag von goteborgcity »

Das Gesundheitswesen lässt hier schon lange zu wünschen, da stimme ich Dir ja zu, Framsidan (habe auch nie behauptet, dass die Sozialisten es besser machten), aber so lange die Regierung (auch die heutige) nicht endlich die Ausbildung von Medizinern in Schweden fördert, so lange Krankenhäusern ihr Budget nur gekürzt bekommen, wird sich das Ganze nicht verbessern. Wenn jetzt im Sahlgrenska 1000 Stellen wegfallen, weil das Budget in die Verteidigung wichtiger ist, so lange gibt es keine soziale Gesundheitspolitik. Die schwedischen medizinischen Forscher gehören zur Spitze, aber man ist nicht in der Lage ganz normale Ärzte auszubilden sondern importiert welche, die sich dann mit der Bevölkerung teilweise nicht verständigen können. Auch heute warten viele ein Jahr auf eine Operation und jeder, der das Geld hat, lässt sich im Ausland operieren. Das dürfte in einem Land wie Schweden, dem es im europäischen Niveau relativ gut geht, nicht sein.

Und wenn Du von Orthopädie sprichst, so ist Schweden an letzter Stelle in Europa. Zu schlecht ausgebildet Ärzte, fehlerhafte Operationen und landesweit VIEL zu wenig Orthopäden. Und nachdem Reinfeldt durch Budgetkürzungen dafür sorgt, dass nächstes Jahr noch weniger Orthopäden ausgebildet werden, wird sich die Situation auch nicht bessern. Mein Schwiegersohn wurde dreimal am Knie operiert und hat immer noch Probleme, weil ein Orthopäde nach dem anderen pfuschte ... und er wählt immer noch rechts, weil er an das schwedische Gesundheitssystem und die Politik Reinfeldts glaubt.

Gesundheit hat nichts mit einer Partei zu tun, sondern damit, dass es hier keine Partei gibt, die sich dafür einsetzt, dass man erst einmal gute Ärzte ausbilden muss, wenn man eine gute Versorgung haben will. Und die wenigen guten Ärzte gehen nach Norwegen, weil sie dort besser bezahlt werden und weniger Stunden arbeiten müssen. Was meinst Du wieviel Ärzte man ausbilden oder besser bezahlen könnte, wenn die politische Führung nicht nach eigenen Regeln handeln würde und nach Ende einner politischen Laufbahn nur Arbeitslosengeld bekäme wie jeder Schwede und dann eben wieder arbeiten müsste oder mit fas 3 rechnen müsste. Aber nein, nach 12 Jahren nimmt man ein Maximum bis zur "richtigen" Pension, Arvode wird nicht als Arbeitslohn gerechnet usw. Weisst Du wieviele dieser Ex-Politiker in bis zu 10 Vorständen sitzen, Reisen finanziert bekommen, Dienstfahrzeuge fahren und nur vom Stuerzahler leben? Hier liegt das Geld für medizinische Versorgung. Du bist, wie so viele, ein Opfer dieser Gier. Und alle, die für rechts gestimmt haben tragen diese Verantwortung mit, denn Reinfeldt hat bereits vor seiner Wiederwahl gesagt, dass er an diesem System nichts ändern will.
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Parteispitze steht hinter Juholt

Beitrag von Karsten »

Nach einem Zusammentreffen des Präsidiums der Sozialdemokraten steht fest: Parteichef Håkan Juholt wird nicht zum Rücktritt oder einer Pause aufgefordert. Man stehe geschlossen hinter Juholt, bestätigte der Abgeordnete Sven-Erik Österberg gegenüber der Nachrichtenagentur TT. Das Parteipräsidium habe weiterhin Vertrauen in Håkan Juholt als Parteivorsitzenden, dennoch sehe man sich in einer beschwerlichen Situation, so Österberg weiter.

Juholt: „Ich habe einen einzigen Fehler gemacht“

In der Zusammenkunft mit dem Präsidium, die im Schwedischen Rundfunk als schicksalhaft bezeichnet wurde, ging es in erster Linie um einen Vertrauensbeweis. Das höchste Gremium kann den Parteivorsitzenden nicht absetzen, das kann nur der Parteitag, dort wird der Vorsitzende auch gewählt. Juholt selbst denkt nicht an einen Rücktritt aufgrund der Affäre um zu Unrecht erhaltenes Wohngeld. Das hatte er am Donnerstag nochmals in einem Interview mit dem Schwedischen Rundfunk bestätigt.

Unterdessen wurden die Ermittlungen gegen Juholt wegen Betruges im Zusammenhang mit dem Wohngeld eingestellt. Nach Angaben des zuständigen Staatsanwaltes liege keine Regelüberschreitung vor, das Regelwerk sei undeutlich formuliert. Die Tageszeitung Svenska Dagbladet veröffentlichte am Freitagnachmittag Dokumente, die belegen, dass die Reichstagskanzlei am 10. Oktober eine Formulierung darüber auf ihrer Website veröffentlicht hatte, dass die Bezüge zu halbieren sind, wenn sich der Abgeordnete die Wohnung mit einer anderen Person teilt. Dies geschah also drei Tage nach der Enthüllung, Juholt habe zu Unrecht Geld erhalten. Nach Angaben im Schwedischen Rundfunk weiss die Leiterin der Kanzlei nicht, welcher ihrer Mitarbeiter die neue Formulieurng veröffentlicht hat, die in allen bisherigen Dokumenten nicht enthalten gewesen sei.

(Quelle: Radio Schweden)
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Provinzreise soll Vertrauen wiederherstellen

Beitrag von Karsten »

Der Vorsitzende der oppositionellen Sozialdemokraten, Håkan Juholt, hat eine Reise durch die Provinz mit dem Ziel begonnen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Nachdem bekannt geworden war, dass der Politiker unberechtigterweise Wohngeldzuschüsse bezogen hat, beriet die Parteispitze am Wochenende über seine politische Zukunft und sprach ihm schließlich ihr Vertrauen aus. Die Parteisekretärin der Sozialdemokraten, Karin Jämtin, sagte dazu im Schwedischen Rundfunk, man sei zu dem Schluss gekommen, dass Juholt keine Gelegenheit gehabt habe, sich mit den geltenden Regeln für die Inanspruchnahme von Zuschüssen vertraut zu machen.

Wegen der Affäre hatten mehrere führende Oppositionspolitiker Juholt zum Rücktritt aufgefordert. In der Wählergunst haben die Sozialdemokraten jüngsten Meinungsumfragen zufolge Einbußen von acht Prozentpunkten erlitten.

(Quelle: Radio Schweden)
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Weiter Ermittlungen gegen Juholt

Beitrag von Karsten »

Håkan Juholt kann noch nicht aufatmen. So ermittelt die Staatsanwaltschaft im südschwedischen Malmö gegen den Vorsitzenden der Sozialdemokraten, wegen unstimmiger Reiseabrechnungen. Gleichzeitig prüft ein Oberstaatsanwalt in Stockholm, ob die Entscheidung, die Ermittlungen gegen Juholt im Wohngeldfall einzustellen, korrekt war. Zuvor hatten sich wütende Bürger bei der Staatsanwaltschaft wegen der Einstellung der Ermittlungen beschwert.

(Quelle: Radio Schweden)
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