Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

maggan
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von maggan »

Heute war in der FAZ zu lesen:

Wölfe greifen Schwedin mit Kind und Hund an.
Zwei Wölfe haben eine Schwedin mit ihrer kleinen Tochter und einem Hund beim Sonntagsspaziergang attackiert. Wie der Ehemann der Frau berichtete, erschienen bei dem Morgengang bei Norrtälje nördlich Stockholms plötzlich zwei Wölfe und bauten sich vor dem Hund auf. Während der eine Wolf den Hund im Nacken packte und mit ihm in den Wald verschwand, richtete der zweite Wolf seine Aufmerksamkeit auf den Kinderwagen. Die Mutter begann zu schreien und vertrieb so den Wolf. Suchtrupps fanden später Überreste des Hundes.

[quote="Argus"]Wer hat Angst vorm bösen Wolf? - Da kann man schon mal Angst vorm bösen Wolf bekommen und der Hund auch.
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gundhar
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von gundhar »

Moin,

"Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Ich nicht und unsere Hunde auch nicht... "
Ich möchte sehen was Deine Hunde sagen wenn sie vom Wolf gefressen wurden, so wie eine jährlich ansteigende Zahl von Jagdhunden in Schweden.

Du verlangst daß die Jäger die Wildschweine abschießen sollen, nur weil Du Angst vor ihnen hast. Du sprichst sogar von Mistviechern. Hat ein Schwein ein geringeres Recht zu leben als ein Wolf? Alle Tiere sind gleich, nur manche sind gleicher! (hieß es mal bei Erich Kästner).

Was die GSG9 auf der Wildschweinjagd soll kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die verwendete Munition ist nicht nur ungeeignet für die Jagd auf Wildschweine, sie ist auch dafür verboten!
Daß die Wildschweine Gras fessen, finde ich schon lustig, ich hab es allerdings noch nie gesehen daß ein Wildschwein Gras frißt. Rehe, Hasen usw. werden allerdings nicht verschmäht. Und noch ein Hinweis, damit Du Dich nicht allzusehr blamierst: Ein Wildschwein ist im ersten Lebensjahr ein Frischling, danach ein Überläufer, danach... Daß Überläufer trächtig werden ist absolut normal und war auch schon vor 200 Jahren normal. Wildschweine sind mit ca. 6-7 Monaten geschlechtsreif, also schon als Frischlinge.

Nochmal zu den Wölfen: Es gibt Leute die von den Wölfen profitieren und die Wölfe daher als ganz toll empfinden. Es gibt aber auch Leute die den Schaden haben und daher nicht so begeistert sind: Schäfer die ihre Schafe verlieren, Landwirte deren Vieh gerissen wird, Jäger deren Hunde getötet und gefressen werden.
Du hast doch auch Hunde, wie würdest Du es denn finden wenn Deine Hunde vom Wolf getötet werden?

Gruß Gundhar
alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Wenn sich mal ein oder eben auch zwei verhaltensgestörte Tiere ( in diesem Fall eben Wölfe ) arg danebenbenehmen wird in der Presse sofort ein Riesendrama daraus gemacht. In der Regel flieht ein Wolf sobald er Menschen wittert. Das diese gestörten Tiere abgeschossen werden, da bin ich dafür. Das aber auch unauffällige Wölfe gejagt werden ist bei einem geschätzten Bestand von ca 250 Tieren eine absolute Sauerei. Was die Wildschweine betrifft, der Schaden welcher von diesen verursacht wird ist unvergleichlich größer und so eine Rotte Schweine kann schon mal in einer einzigen Nacht die existenz zum Beispiel eines Kartoffelbauers vernichten.
Was das bekämpfen der Wildschweine in Stadtgebieten betrifft, was spricht denn dagegen professionelle Scharfschützen eben auch die GSG 9 einzusetzen? Immer noch besser als möglicherweise irgendwann Jäger ( welche eine geringere Trefferquote landen ) einsetzen zu müssen . Wenn ein Scharfschütze auf ein Schwein anlegt hätte ich keine Angst dabei über die Strasse zu gehn, bei einem Jäger wohl schon. Den Einwand mit der verwendeten Munition, den halte ich für totalen Quatsch, denn der erlegten Sau ist es letztendlich egal ob sie von einem Geschoss mit Bleikopf oder eben einem Hartmantelgeschoss erlegt wurde, tot ist sie beim richtigen Treffer in beiden Fällen. Wobei der Scharfschütze eben in 99,7 % ins Stammhirn trifft und die Sau nicht mal den Knall des Schusses mehr hört, währen bei einem Jäger öfter mal ein Weidwundes Tier mit einem Schweisshund gesucht werden muss und dann den Fangschuss erhält.
Gruß Andreas
goteborgcity
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von goteborgcity »

Allein im Södermanland verursachen Wildschweine bereits heute einen jährlichen Schaden von 17 Millionen Kronen. Beim aktuellen Wachstum des Wildschweinbestands rechnet man damit, dass Wildscheine in ganz Schweden in etwa 10 Jahren etwa 1,5 Milliarden Kronen an Schaden anrichten werden. Nicht eingerechnet sind hier Kosten wegen Verkehrsunfällen und Schäden an Menschen und Tieren, die Wildschweine anrichten.

Jedes Unglück mit einem Elch verursacht rund 60.000 Kronen Schaden. Nur im Jönköping län werden durch Elche jedes Jahr rund 500 Unfälle verursacht, die voriges Jahr die Kleinigkeit von 15 Millionen Kronen kosteten.

Ich möchte jetzt gar nicht erst von anderem Wild reden ....

Und wenn man vom Wolf als Hundekiller redet, dann muss man nur die Statistik ansehen. Im Jahr werden knapp 30 Hunde von Wölfen getötet und weitere 20 verletzt. Die Jäger schiessen bereits mehr Hunde (aus Versehen) ab als von Wölfen getötet werden. Durch Autounfälle werden mehr Hunde getötet als von Wölfen.

Es gibt ein echtes Problem mit Wölfen, nämlich die Einstellung des Menschen zu diesen Tieren und eine ungesteuerte Angst, denn ein Bär ist weitaus gefährlicher, wenn er einem Menschen begegnet als ein Wolf, aber er wird, als Vegetarier, eben wie ein Kuschelbär betrachtet und nicht als Raubtier.

Und wenn man den jüngsten Angriff der beiden Wölfe auf den Hund betrachtet, so frage ich mich natürlich warum jemand in einer Gegend, wo Wölfe ihr Revier dieses Jahr bereits dreimal gegen Hunde verteidig haben, seinen Hund im Wald frei laufen lässt. Ich hätte meinen Hund an der Leine und nicht 80 Meter von mir entfernt im Wald, da es auch bei einem Jagdhund, um den es sich in diesem Fall handelte, der Jagdinstikt durchgehen kann, falls ein Kaninchen oder ein anderes Tier auftaucht.
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goteborgcity
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von goteborgcity »

@Argus

Völlig richtig, der Hund war mitten im Wolfsgebiet und nicht an der Leine. Es gibt keinen Wolf, der in diesem Fall nicht angegriffen hätte, aber es wirkt besser, wenn man einen drohenden Wolf darstellt.
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maggan
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von maggan »

Tja, so stand das natuerlich nicht in dem Artikel der FAZ.....(Argus, Seite 9 Deutschland und die Welt)
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gundhar
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von gundhar »

Argus hat geschrieben:...
Ich finde den Abschuß durch die GSG9 sehr sinnvoll, es ist dem Tier egal mit welchem Geschoß es getötet wird, der Effekt zählt.
Ganz genau, der Effekt zählt. Und genau deshalb hat der Gesetzgeber für die Jagd auf Schweine ein Mindestkaliber von 6.5mm vorgeschrieben und eine Mindest Energie von 2000 Joule auf 100m.
Die meisten von der GSG9 verwendeten Waffen erfüllen diese Vorgabe nicht. Einzige Ausnahme das HK PSG1, das aber mit einem 42mm Zielfernrohr versehen ist, das sich für die Nachtjagd kaum eignet. Und die Schweinchen kommen nun mal bevorzugt nachts aus den Büschen.
Argus hat geschrieben:...
Ich bin mir auch sicher, dass GSG9 Schützen auch mit Jagdwaffen und Jagdmunition deutlich besser treffen als viele Jäger. Nur ein Beispiel: Freunden von uns wurde an einem Sonntag Nachmittag an einem bekannten Ausflugssee bei sehr gutem Wetter ihr Berner Senn Hund an der 3 m Flexileine von einem Jäger erschossen. Kommentar des Jäger: Ich dachte es sei ein Reh?!?!?!
Die Jäger treffen mit ihren Jagdwaffen genau genug. Ob die Kugel mit 0.5cm Abweichung oder mit 2.5cm Abweichung trifft ist völlig egal. (Schußkreis 5cm, jagdlich gerade noch brauchbar)

Das mit dem Hund paßt wohl eher in die einschlägigen Jagdgegnerseiten, der 1.April ist vorbei! Der einzige belegte Fall in dieser Richtung war ein Hund der beim Wildern erschossen wurde. Der Besitzer hat dem toten Hund dann die Leine angehängt und behauptet der Hund wäre an der Leine erschossen worden.

Argus hat geschrieben:...
@gundhar
Wie findest Du es denn wenn Dein Jagdhund bei der Jagd von einer Sau geschlagen wird? Abgesehen von der Aggressivität der Schweine und ihrer körperlichen Kraft sind sie auch ein erhebliches Infektionsrisiko. Schließlich ist in Deutschland ein großer Teil mit Aujetzkischer Krankheit infiziert. Für den Menschen ungefährlich, aber für Hunde immer eine infauste Diagnose und es reicht schon, dass der Hund an der erlegten Sau geleckt hat. In Schleswig-Holstein sind in diesem Frühjahr schon 5 Jagdterrier an Aujetzkischer gestorben.
Mein Hund geht nicht an die Sau ran, er hält mindestens 3m Abstand. Aujetzki ist allerdings ein Problem, auch wenn das Risiko noch sehr gering ist.

Gruß Gundhar
goteborgcity
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von goteborgcity »

Wer Schwedisch kann, sollte vielleicht einmal den folgenden Artikel lesen, der sehr gut beschreibt, wer in der Gegend eine Gefahr ist. Jäger und Wolfhasser oder Wölfe?
http://www.dn.se/sthlm/jag-tycker-vargen-hor-hemma-har
Wölfe reisen keine Zäune ein, von denen Schafe geschützt werden, sie legen kein Gift aus, stellen keine Fallen auf und so weiter. Schwedisch Jäger unternehmen so ziemlich alles, nur um einen Hass und eine Angst zu schaffen, weil Wölfe ihnen Rehe und Hirsche streitig machen.

Und was geschieht mit all den geschossenen Rehen? Ein Teil wird gegessen, ein anderer verkauft und ein fritter Teil wird Hundefutter. Ist es denn nicht möglich Wölfe als Tiere zu behandeln, die es in Schweden gab bevor das erste Gewehr überhaupt erfunden war und als Rehe nicht gewinnträchtig von Jägern erlegt wurden, sondern der persönlichen Ernährung dienten?
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alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Herbert du sprichst mir aus dem Herzen.
Gruß Andreas
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gundhar
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von gundhar »

goteborgcity hat geschrieben:Wer Schwedisch kann, sollte vielleicht einmal den folgenden Artikel lesen, der sehr gut beschreibt, wer in der Gegend eine Gefahr ist. Jäger und Wolfhasser oder Wölfe?
http://www.dn.se/sthlm/jag-tycker-vargen-hor-hemma-har
Wölfe reisen keine Zäune ein, von denen Schafe geschützt werden, sie legen kein Gift aus, stellen keine Fallen auf und so weiter. Schwedisch Jäger unternehmen so ziemlich alles, nur um einen Hass und eine Angst zu schaffen, weil Wölfe ihnen Rehe und Hirsche streitig machen.

Und was geschieht mit all den geschossenen Rehen? Ein Teil wird gegessen, ein anderer verkauft und ein fritter Teil wird Hundefutter. Ist es denn nicht möglich Wölfe als Tiere zu behandeln, die es in Schweden gab bevor das erste Gewehr überhaupt erfunden war und als Rehe nicht gewinnträchtig von Jägern erlegt wurden, sondern der persönlichen Ernährung dienten?
@goteborgcity: Ein Jäger pachtet das Jagdrecht und hat damit das Recht auf diesem Gebiet Rehe, Hirsche und sonstiges Wild zu erlegen. Ob er die dann selber ißt oder verkauft oder seinem Hund damit eine Freude macht, ist seine Privatsache. Genauso wie ein Bauer einen Acker pachtet um dort Rüben anzupflanzen, zu ernten und als Rübeneintopf zu essen, seine Kühe damit zu füttern oder sie zu verkaufen.

Wenn die Wildschweine den Acker umpflügen und die Rüben fressen, schreit der Bauer nach dem Jäger damit der die Wildschweine reduziert oder läßt sich den Wildschaden bezahlen. Es gibt dabei einen gesunden Interessensausgleich: Läßt der Jäger zuviel Schweine ungestört auf dem Acker wühlen, muß er einen hohen Wildschaden bezahlen.

Genauso könnte es mit den Wölfen laufen. Es gibt diejenigen die vom Wolf profitieren und Geld daran verdienen, und andere die die Zeche bezahlen. Wenn für jedes gerissene Tier ohne zu tricksen ein finanzieller Ausgleich gezahlt würde wäre vieles einfacher. In Deutschland war das vor vielen Jahren so, jeder Wolfsriss bei Haustieren wurde bezahlt. Mittlerweile haben aber die Mitglieder der diversen "Wolfsbüros" erkannt daß sie das Geld viel besser selber ausgeben können, als Schadenersatz zu bezahlen. Also wird Schadenersatz schon mal nicht bezahlt wenn das Tier nicht ausreichend geschützt war. Kosten für Zäune, Schutzhunde, Radlader um die Zäune aufzustellen ... soll der Tierhalter aufbringen, sonst gibts kein Geld. Wenn es so viele Leute gibt die Wölfe sooootoll finden, warum kann dann kein Geld eingesammelt werden um die Schäden damit zu bezahlen die die Wölfe anrichten?

Ich selber sehe die Sache mit den Wölfen relativ gelassen. Spätestens dann wenn die Anzahl getöteter Hunde (oder auch Ponys) stark zunimmt wird es einen entsprechenden öffentlichen Druck geben und die Anzahl Wölfe wird reduziert werden - nicht von den Jägern! Die dürfen erstens nicht und haben zweitens kein Interesse daran. (Vergleich zum Kormoran, dort dürften die Jäger sogar)
Daß die Menschen in einem bestimmten Gebiet ihre Hunde nicht mehr frei laufen lassen können, weil es "Wolfsgebiet" ist ist ja wohl keine Lösung, auch wenn Argus das so sieht: "...war die Frau unvorsichtig, hat den Hund freilaufen lassen im Wolfsrevier, ja selbst Schuld..." Wie ist das dann wenn ganz Schweden oder ganz Deutschland "Wolfsgebiet" ist? Kinder und Hunde dürfen dann eben nicht mehr frei laufen gelassen werden, die Eltern haben sie mit dem Auto zur Schule zu fahren!

Gruß Gundhar
alter Schwede
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von alter Schwede »

Was bin ich froh das ich das Wiesengelände welches sich an mein Haus anschließt nicht an einen Jaggdwütigen Menschen verpachtet habe, der dann um seinem Hund eine Freude zu machen die Tiere abschießt. Was bin ich froh das ich Rehe, Hirsche und Elche hier nicht verschrecken lasse, diese sogar in meinen Garten kommen und ich bin nicht böse wenn sie mir im Herbst die Äpfel von den Bäumen fressen oder ich vieleicht mal etwas Losung aus'm Garten räumen muß. Ich würd mit Sicherheit auch nicht mit ner Keule rausrennen wenn sich mal ein Wolf zu mir verirren sollte. Wenn allerdings ne Rotte Wildschweine den Garten verwüstet, wäre der Ruf nach dem Jäger schon lauter, das muß ich eingestehn. Was freilaufende Hunde betrifft Gundhar, sag doch das bitte mal den Totgebissenen Kindern das die Hunde doch nur spielen wollten und das Kind sich nicht " Artgerecht " verhalten hat. Es ist soweit mir bekannt ist nur ein Fall in Schweden belegt, daß ein Wolf einen Menschen angefallen hat und dies ist ca. 100 Jahre her.
Gruß Andreas
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von gundhar »

alter Schwede hat geschrieben:...nicht an einen Jaggdwütigen Menschen verpachtet habe, der dann um seinem Hund eine Freude zu machen die Tiere abschießt. Was bin ich froh das ich Rehe, Hirsche und Elche hier nicht verschrecken lasse, ...
Gruß Andreas

Vielleicht will der jagdwütige Mensch sich auch selber ein Freude machen. Rehbraten schmeckt nun mal gut, (Elchbraten ebenso, habe ich gehört :thumbsup: ) Wer dann das Wild selber zerwirkt hat dann auch einige Teile wie z.B. Bauchlappen, Übergang Keule zu Sehnen die eben nicht unbedingt ins Gulasch gehören. Der Metzger wirft es weg oder rührt es kleingemahlen in die Leberwurst. Der Jäger gibt es seinem Hund damit der sich freut.

Gruß Gundhar
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von goteborgcity »

@gundhar

Ich muss bei Deinen Erklärungen etwas passen, da ich die deutschen Gesetze nicht kenne und auch keine Ahnung davon habe, wie die Jagd in Deutschland gehandhabt wird oder geregelt ist.

Wenn ich über Wölfe, Jagd usw. schreibe, dann nur aus schwedischer Warte, die sich, wie ich so sehe, von der deutschen in vielem unterscheidet. Hier kann jeder Jäger aus jedem Land sich einer Jagdgruppe anschliessen (auch Wolfsjagd), wobei es dann auch noch allgemeine Jagd mit und ohne Sondergenehmigungen, Schutzjagd und Lizenzjagd gibt. Die Jäger haben hier nichts gepachtet, da die Jagd als Freizeitbeschäftigung gilt und nach den Aufständen gegen Adelige für die Allgemeinheit eingeführt wurde. Wenn Du einen Waffenschein hast, so kannst Du in Schweden auch jagen. Du beantragst, je nach Gegend, bei der Regionalregierung eine Genehmigung, wobei es hierbei mehrere verschiedene gibt, und Du ziehst los.

Klar, dass Du Dich an die Jagdgesetze halten musst, aber Schweden hat etwas über neun Millionen Einwohner und ist doppelt so gross wie Deutschland. Eine Kontrolle ist hier völlig unmöglich. Das Ergebnis ist Wilderei in grossem Stil. Ich habe Kontakt mit der Regierung, den Jägern und den Tierschützern und kenne so ziemlich alle Argumente hier, von allen Seiten. Jäger sind hier genauso extrem wie einige Naturschutzgruppen und ein sinnvolles Gespräch zwischen beiden Seiten ist völlig unmöglich.

Ich will jetzt nicht auf die ganzen Bestimmungen und Gesetze hier in Schweden hinaus, denn das interessiert vermutlich nicht sehr viele im Forum. Ich möchte eigentlich nur sagen, dass ich nur von Schweden spreche, auch bei Wolfspolitik, denn ich habe in Deutschland ein einziges Mal Wölfe gesehen, nämlich als man mir einen Naturpark zeigte und weiss definitiv nichts über deutsche Wölfe, deutschen Tierschutz oder deutsche Jagd. Ich nehme an, dass Du über Schweden und die schwedischen Probleme besser informiert bist als ich über die deutsche, da (ich vermute es einfach wegen Deiner exakten Aussagen) Du vermutlich bereits mit schwedischen Jagdgruppen Kontakt hattest.
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November
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von November »

alter Schwede hat geschrieben:Hej November, höre ich da vielleicht die Angst vor dem " bösen Wolf" ? In Karlstad wird er dich nicht fressen.
Gruß Andreas
:laughter:

Nee, ich habe keine Angst. Es gibt keine bösen Wölfe, nur böse Menschen.

"Der Angriff eines Wolfes auf einen Hund in einem Wolfsreservat nördlich von Stockholm am Sonntag hat zu aufgeregter Berichterstattung in den Medien geführt. Zwei Wölfe hatten den nicht angeleinten Hund beim Spaziergang einer Frau mit Kinderwagen angegriffen. Die Frau konnte einen der Wölfe, der auf sie zugekommen war, verscheuchen. Der Hund wurde jedoch gerissen. Es handelt sich um den fünften Anfall auf Hunde in dem Gebiet südlich von Norrtälje. Laut Experten der Provinzialverwaltung bestehe für Menschen jedoch keine Gefahr. Über Angriffe auf Personen sei seit vielen hundert Jahren nichts berichtet."

Was hatte die Frau dort zu suchen ?

Als ich klein war hat der Dackel meiner Nachbarin vor meinen Augen eins meiner Meerschweinchen getötet. Das stand dann aber nicht in der Zeitung... . :ät:
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Abborre
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Re: Bericht: Schweden braucht 450 Wölfe

Beitrag von Abborre »

Bei uns im Süden, also Grenze Smaland/ Västergötland ist im letzten Jahr 2 x ein Wolf gesichtet worden. Ich muß allerdings sagen, daß die Menschen in der Umgebung sehr gelassen reagiert haben. Die Wut auf die Wildschweine ist da wesentlich größer. Leider wird dieses Problem aber nicht konsequent angegangen.

:| Hälsningar , Jörg
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