Arbeitsaufnahme in Schweden
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
Ich wünsche dir auf alle Fälle Gute Besserung.
Ich hatte auch schon meine kleinen Begegnungen mit solchen Problemen - 4 Monate Wartezeit für eine harmlose Fisteloperation. Dass die zwischenzeitlich aufgelaufenen Kosten für Verbandswechsel etc. auch auf Kosten des Systems gehen, scheint egal zu sein.
Bevor wir hier im Gesundheitssystem-Bashing landen, möchte ich aber für das Protokoll anmerken: dieses System hat auch seine guten Seiten, weil es die Ressourcen weit effektiver bindet als in Deutschland und auch für die Arbeitnehmer im Gesundheitssystem akzeptable Bedingungen schafft. Die Lebenserwartung in Schweden gehört schließlich zu den längsten weltweit.
Dem System fehlt es vor allem an hinreichender personeller Ausstattung und dem Willen, etwas an diesen langen Wartezeiten zu ändern.
Ich hatte auch schon meine kleinen Begegnungen mit solchen Problemen - 4 Monate Wartezeit für eine harmlose Fisteloperation. Dass die zwischenzeitlich aufgelaufenen Kosten für Verbandswechsel etc. auch auf Kosten des Systems gehen, scheint egal zu sein.
Bevor wir hier im Gesundheitssystem-Bashing landen, möchte ich aber für das Protokoll anmerken: dieses System hat auch seine guten Seiten, weil es die Ressourcen weit effektiver bindet als in Deutschland und auch für die Arbeitnehmer im Gesundheitssystem akzeptable Bedingungen schafft. Die Lebenserwartung in Schweden gehört schließlich zu den längsten weltweit.
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Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
hansbaer, wenn es am Willen fehlt, das System zu verbessern, woran liegt das? Ist das eine Frage dessen, welche Partei gerade regiert, oder herrscht da durch die Bank der Schlendrian? Dann wundert es mich aber, dass die Leute es sich gefallen lassen. Die Schweden scheinen ja noch duldsamer zu sein als die Deutschen. Immer harmoniebedürftig, was ja grundsätzlich eine gute Eigenschaft ist. Aber manchmal muss man doch auf die Barrikaden gehen!
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich. (Hermann Hesse)
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
Weder noch - es wird einfach nicht als Defizit wahrgenommen.torsten1 hat geschrieben:Ist das eine Frage dessen, welche Partei gerade regiert, oder herrscht da durch die Bank der Schlendrian?
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
???
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich. (Hermann Hesse)
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
Ja, richtig gelesen - es interessiert einfach keinen. Wenn ein Kind wegen falscher Telefonberatung stirbt, dann erzeugt das einen Aufschrei. Aber die Wartezeiten sind wohl so normal geworden, dass sich niemand darüber aufregt. Die Konstruktion des Systems in seiner Gesamtheit wird aber nicht in Frage gestellt. Die große Streitfrage ist eher, ob man freie Arztwahl zulässt oder nicht.torsten1 hat geschrieben:???
Man sollte da aber nicht zu sehr die deutsche Brille aufsetzen. Die Zahl der Arztbesuche pro Person ist in Deutschland eine der höchsten überhaupt. Man rennt wegen jedem Mist zum Arzt. Auf jedes noch so kleine Wehwehchen soll ein promovierter Mediziner draufschauen. Das ist auch nicht richtig und verursacht irrsinnige Kosten.
In Schweden muss man erst einmal glaubwürdig vermitteln, dass man wirklich krank ist, bevor man zum Arzt gelassen wird. Ich hatte vor einiger Zeit einen eingewachsenen Zehnagel, der zunächst so aussah, als müsse er operiert werden. Kurz vor dem zweiten Termin wurde er dann doch wieder in Ordnung, und man gab mir zu spüren, dass ich eigentlich ein Hypochonder bin, weil ich gewagt habe, nochmal aufzukreuzen. Ich werde mir einen weiteren Besuch wegen solch einer "Lappalie" künftig gut überlegen.
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
Es ist aus zwei Gründen ratsam, vor Abmeldung in Deutschland noch einen Reisepass zu beantragen:hansbaer hat geschrieben:ham13 hat geschrieben:Brauche ich einen Reisepass oder langt der Personalausweiss für Behörden und ein Bankkonto zu eröffnen ???
1. Personalausweise kann man in Schweden derzeit überhaupt nicht verlängern, beantragen, etc. Für einen Auslandsdeutschen ist daher ein Reisepass auf Dauer generell nicht verkehrt, auch wenn man formell keinen braucht.
2. Die Beantragung in Schweden ist nur in der Botschaft in Stockholm möglich und ist deutlich teurer als in Deutschland selbst.
Abgesehen davon sind Personalausweise im deutschen Sinne in Schweden noch eine Ausnahmeerscheinung. Da auf dem deutschen Ausweis auch keine Personnummer drauf ist, kommt ein Pass wohl auch etwas seriöser rüber.
Aber auch auf dem Pass steht keine Personnummer. Man braucht hier aber allernasenlang etwas um sich zu legitimieren, vor allem beim Bezahlen mit Karte. Und ein Dokument ohne Personnummer wird nicht akzeptiert. Und ne ID-kort bekommt man einfach nicht, soll aber einfacher werden.
Das Beste gleich am Anfang ist, sobald man die Personnummer hat, gleich die deutsche Fahrerlaubnis gegen ne schwedische zu tauschen.
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
Davon würde ich eher abraten. Zumindest sollte man sich das gut überlegen. Der deutsche Führerschein gilt schließlich noch zwanzig Jahre, und die Pappe ist dann auch nicht so schnell weg wie wenn man den schwedischen hat.Realist hat geschrieben:Das Beste gleich am Anfang ist, sobald man die Personnummer hat, gleich die deutsche Fahrerlaubnis gegen ne schwedische zu tauschen.
Wenn man einen aktuellen Pass hat, kriegt man eine ID-Kort auch problemlos beim Skatteverket.
Re: Arbeitsaufnahme in Schweden
Hallo ham13,
fuer ein Bankkonto bezahlt man nichts, aber fuer die Bankkarte wollen die meisten Banken bezahlt haben, ebenso wenn man Rechnungen via Internet bezahlt. Am Schalter sollte man Rechnungen nicht bezahlten, jede Rechnung kostet 25Kronen extra. Handelsbanken nimmt nichts fuer Internetbezahlungen.
Auf alle andere Fragen hast du ja schon Antwort bekommen und die beste Auskunftsquelle fuer alle anderen Fragen, z.B. folkbokföring, id-nummer etc weiss dein Arbeitsgeber besser Bescheid.
Zahnarzt ist teuer. Bei Medikamenten rechnet die Apoteke selber aus wieviel man zu bezahlen hat. Beim Arzt, der Gemeindeschwester, beim Fysioterapeuten muss man das "Högkostnadskort för sjukvård" jedesmal, wenn man bezahlt, stempeln lassen. Högkostnadskortet verlangt man beim 1. Besuch. Hausarzt kostet meistens 120 Kronen per Besuch, kann aber je nach "Landsting" varieren. Specialist (alos Augenarzt, Ortopede usw.) plus Notfall ("Akuten") kosten 300 Kronen. Wenn man 900Kronen bezahlt hat, kriegt man eine Freikarte ("frikort"), die dann 1 Jahr gilt (vom 1. Stempel gerechnet).
Wenn der Hausarzt eine Ueberweisung zu einem Specialisten geschickt hat, kann man ruhig ab und zu mal beim Specialisten anrufen und nachfragen, besonders wenn man auf der 3 Monate Liste gelandet ist. Manchmal haben sie ja da Zeiten, wo die Patienten aus irgendeinem Grunde nicht kommen können. Ausserdem kann es bei den 3 Monaten vorkommen, dass man ganz vergessen wird, wenn man sich nicht meldet.
Liegt man auf einer Station im Krankenhaus, muss man 80 Kronen täglich zuzahlen. Man bekommt die Rechnung hinterher, wird nicht direkt vom Lohn abgezogen.
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Die Wartezeiten wären nicht so lange, wenn man sich das Krankenhaus in ganz Schweden selber aussuchen könnte, denn fuer poliklinische Operationen gibt es oft freie Zeiten bei anderen während das eigene Krankenhaus völlig ueberlaufen ist. Auf der anderen Seite geht man in Deutschland im Schnitt 18 mal pro Jahr zum Arzt, in Schweden 3 mal.
Lycka till!
fuer ein Bankkonto bezahlt man nichts, aber fuer die Bankkarte wollen die meisten Banken bezahlt haben, ebenso wenn man Rechnungen via Internet bezahlt. Am Schalter sollte man Rechnungen nicht bezahlten, jede Rechnung kostet 25Kronen extra. Handelsbanken nimmt nichts fuer Internetbezahlungen.
Auf alle andere Fragen hast du ja schon Antwort bekommen und die beste Auskunftsquelle fuer alle anderen Fragen, z.B. folkbokföring, id-nummer etc weiss dein Arbeitsgeber besser Bescheid.
Zahnarzt ist teuer. Bei Medikamenten rechnet die Apoteke selber aus wieviel man zu bezahlen hat. Beim Arzt, der Gemeindeschwester, beim Fysioterapeuten muss man das "Högkostnadskort för sjukvård" jedesmal, wenn man bezahlt, stempeln lassen. Högkostnadskortet verlangt man beim 1. Besuch. Hausarzt kostet meistens 120 Kronen per Besuch, kann aber je nach "Landsting" varieren. Specialist (alos Augenarzt, Ortopede usw.) plus Notfall ("Akuten") kosten 300 Kronen. Wenn man 900Kronen bezahlt hat, kriegt man eine Freikarte ("frikort"), die dann 1 Jahr gilt (vom 1. Stempel gerechnet).
Wenn der Hausarzt eine Ueberweisung zu einem Specialisten geschickt hat, kann man ruhig ab und zu mal beim Specialisten anrufen und nachfragen, besonders wenn man auf der 3 Monate Liste gelandet ist. Manchmal haben sie ja da Zeiten, wo die Patienten aus irgendeinem Grunde nicht kommen können. Ausserdem kann es bei den 3 Monaten vorkommen, dass man ganz vergessen wird, wenn man sich nicht meldet.
Liegt man auf einer Station im Krankenhaus, muss man 80 Kronen täglich zuzahlen. Man bekommt die Rechnung hinterher, wird nicht direkt vom Lohn abgezogen.
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Die Wartezeiten wären nicht so lange, wenn man sich das Krankenhaus in ganz Schweden selber aussuchen könnte, denn fuer poliklinische Operationen gibt es oft freie Zeiten bei anderen während das eigene Krankenhaus völlig ueberlaufen ist. Auf der anderen Seite geht man in Deutschland im Schnitt 18 mal pro Jahr zum Arzt, in Schweden 3 mal.
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