Atomkraft

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musse pigg
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Atomkraft

Beitrag von musse pigg »

Schweden möchte den Ausstieg aus der Atomkraft wieder rückgängig machen, sogar neue Kraftwerke bauen! :thumbsdown:
Gesättigt und rein reite zum Thing, auch ohne kostbare Kleider. Es schäme sich nicht seiner Schuhe und Hose, noch seines Rosses der Reiter.
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Gast

Re: Atomkraft

Beitrag von Gast »

musse pigg hat geschrieben:Schweden möchte den Ausstieg aus der Atomkraft wieder rückgängig machen, sogar neue Kraftwerke bauen! :thumbsdown:
Das ist doch wirklich mal eine positive Nachricht!
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Hanjo
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Re: Atomkraft

Beitrag von Hanjo »

musse pigg hat geschrieben:Schweden möchte den Ausstieg aus der Atomkraft wieder rückgängig machen, sogar neue Kraftwerke bauen! :thumbsdown:
Und warum sollen sie das nicht tun? Ich finde das positiv. :thumbsup:
Gast

Beitrag von Gast »

Ich finde das absolut gut und hoffe, das auch in D Atomstrom weiter genutzt wird.

Helge
hansbaer
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Beitrag von hansbaer »

Ihr macht es euch aber hier ein bisschen einfach. Ich wette, keiner von euch will in der näheren Umgebung eines AKW leben.

Das Müllproblem ist ungeklärt und die Uranpreise steigen. Kernkraft ist nicht die perfekte Energie, als die sie manche hinstellen.
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Hanjo
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Beitrag von Hanjo »

hansbaer hat geschrieben:Ihr macht es euch aber hier ein bisschen einfach. Ich wette, keiner von euch will in der näheren Umgebung eines AKW leben.
Eine sehr gewagte und arg verallgemeinernde Aussage, mein Lieber, die so nicht stimmt. Wir leben keine 50 Km von einem AKW weg und wussten das bereits, als wir das Haus gekauft haben. Und nicht weit weg von uns wird ein Endlager vorbereitet. Doch, wir leben gern hier - die Wette hast Du verloren :D .
hansbaer hat geschrieben:Das Müllproblem ist ungeklärt und die Uranpreise steigen.
Das Entsorgungsproblem ist keins mehr, meine ich - aber es wird von manchen noch immer dermaßen hochgespielt, dass sich derzeit die Forschung nicht nur in Deutschland gar nicht so recht traut, daran und überhaupt an der Weiterentwicklung der Atomkraft zu arbeiten, weil derzeit in Deutschland "politisch nicht durchsetzbar" - natürlich nicht, bei dieser Art von Meinungsmache ist das klar.
Und dass Preise bei erhöhter Nachfrage steigen ist sicher auch für Dich nix Neues.
hansbaer hat geschrieben:Kernkraft ist nicht die perfekte Energie, als die sie manche hinstellen.
Da denke nicht nur ich anders: Kernenergie ist die umweltschonenste Energie, denn sie verbraucht keine natürlichen Ressourcen.
Und sicher sind sie heutzutage allemal. Die Störungsfälle, die gemeldet werden, sind in der Regel keine, sondern meistens nur aufreißerische Meldungen - die natürlich bei den meist unbedarften Lesern gut ankommt.

Und wenn nun jemand Tschernobyl erwähnt: Was ist denn nach dem relativ einmaligen Fall aus den Meldungen geworden, dass Jahrzehnte lang z.B. im nördlichen Schweden alles Mögliche verseucht ist und nicht verzehrt werden soll? War doch alles Humbug. Im übrigen hatte Tschernobyl nicht den heutigen Sicherheitsstandard.

Mich wundern eh die Meinungen, die alle möglichen Einwände gegen Windkraft, Solarenergie, Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke und was weiß ich noch alles, was zur Strom-/Energieerzeugung erforderlich ist, vorbringen - bei denen kommt halt der Strom einfach aus der Steckdose :gruebel: .

Hejdå
Hanjo
hansbaer
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Beitrag von hansbaer »

Ich glaube, du schätzt mich falsch ein. Ich bin Physiker und habe auch Kurse zum Thema Reaktorphysik gemacht - Tschernobyl-Totschlagargumente sind bei mir genauso wenig willkommen wie bei dir.

Ich bin kein Gegner der Kernkraft, aber bin bei den Argumenten, die von vielen Befürwortern vorgebracht werden, ziemlich skeptisch.
Hanjo hat geschrieben:Eine sehr gewagte und arg verallgemeinernde Aussage, mein Lieber, die so nicht stimmt. Wir leben keine 50 Km von einem AKW weg und wussten das bereits, als wir das Haus gekauft haben. Und nicht weit weg von uns wird ein Endlager vorbereitet. Doch, wir leben gern hier - die Wette hast Du verloren :D .
Mein Heimatort liegt auch weniger als 50 km vom AKW Philippsburg entfernt.
Ich meinte eigentlich keine 50 km, sondern 10 km oder weniger, vielleicht sogar in Sichtweite der Kühltürme. Alle Arten der Energieerzeugung erzeugen heutzutage Abwehrreaktionen. Aber bei der Kernkraft zeigt sich oft, dass das alle für total toll halten, aber doch bitteschön nicht in der eigenen Nachbarschaft.
Das Entsorgungsproblem ist keins mehr, meine ich - aber es wird von manchen noch immer dermaßen hochgespielt, dass sich derzeit die Forschung nicht nur in Deutschland gar nicht so recht traut, daran und überhaupt an der Weiterentwicklung der Atomkraft zu arbeiten, weil derzeit in Deutschland "politisch nicht durchsetzbar" - natürlich nicht, bei dieser Art von Meinungsmache ist das klar.
Und dass Preise bei erhöhter Nachfrage steigen ist sicher auch für Dich nix Neues.
Funde wie der natürliche Reaktor in Oklo zeigen, dass es wahrscheinlich damit getan wäre, den ganzen Mist in stabile Gesteinsschichte zu kippen und gut ist. Aber eben nur wahrscheinlich.
Was man nicht wirklich verstehen will, ist, dass das Müllproblem per definition nicht lösbar ist. Die Aufgabe ist, ein Lager zu bauen, das 100.000 Jahre und mehr hält. Eine Garantie darauf will und kann man einfach nicht geben. Natürlich hätte man gerne ein TÜV-Siegel dafür, aber so wird das in dem Fall kaum machbar sein.

Das ist übrigens kein deutsches oder schwedisches Problem - meines Wissens gibt es weltweit noch kein einziges Endlager.
Da denke nicht nur ich anders: Kernenergie ist die umweltschonenste Energie, denn sie verbraucht keine natürlichen Ressourcen.
Interessant finde ich das hier: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Uranpreis.svg
Dass die Preise in den letzten Jahren massiv gestiegen sind, war mir bekannt, aber bei der Entwicklung muss man sich schon fragen, ob das nicht auch eine Spekulationsblase war. Irgendwie ging das bei dem ganzen Ölpreistheater unter.
Unabhängig davon ist das mit den natürlichen Ressourcen so nicht richtig. Uran ist eine endliche Ressource. Bei den meisten Reaktortypen kommt zudem U-235 zum Einsatz, das gerade einmal 0,72% allen Urans ausmacht. Der Aufwand, der betrieben werden muss, ist schon enorm.

Und um einer Sache vorzugreifen: das beliebte Argument, Kernkraft sei so schön billig, stimmt so auch nicht. Uran wird (zumindest in Deutschland) im Gegensatz zu anderen Brennstoffen nicht besteuert. Die Kernkraftwerke, die heute stehen, wurden für viel Geld gebaut und können heute nur deswegen so billig betrieben werden, weil sie abgeschrieben sind. Wenn ich mich recht erinnere, zahlt in Deutschland sogar der Steuerzahler für die Müllentsorgung.

Ein Ausbau der Kernenergie klingt zwar für viele positiv, aber wenn man die Sache in der ganzen Tragweite betrachtet, ist es doch ziemlich ernüchternd. Selbst wenn man die politische Durchsetzbarkeit vollkommen außer Acht lässt, dauert der Bau eines Kraftwerks nach modernen Standards von der ersten Planung bis zum Betriebsstart gut und gerne 15 Jahre. Wieviel ein neuer Reaktor kosten würde, kann man schon an Olkiluoto sehen - da ist das Preisschild mittlerweile bei gut 4,5 Milliarden Euro. Da muss eine Menge Strom produziert werden, um das wieder reinzuholen.

Wenn man also nun beginnen würde, stünde im Jahre 2025 ein neuer Reaktor da. Ich hoffe, dass wir bis dahin schon etwas weiter sind, was Energieeffizienz und erneuerbare Energien angeht.
hansbaer
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Beitrag von hansbaer »

Laut dem hier http://www.stormsmith.nl/publications/E ... 202006.pdf werden 0,6% des Urans letztendlich auch wirklich gespalten.

Eine sehr grobe Schätzung:
1 g Uran enthält ca. 2,53 * 10^21 Atome.
0,6% davon sind ca. 1,52 * 10^19 Atome.
Pro Spaltung werden ungefähr 200 MeV frei.
Das entspricht 3,04 * 10^27 eV und damit 4,8 * 10^8 J. Das entspricht 135 MWh.
Setzt man eine Effizienz von 50 % an (ziemlich hoch, glaube ich), verbleiben also 68 MWh.

Das klingt nach irrsinnig viel, und wenn man das direkt umsetzen könnte, dann würde die MWh Strom selbst dann nur 1,9 US-Dollar kosten, wenn man den Preis von 130$ pro Pfund rechnet. Die Kilowattstunde läge dann bei 0,2 Cent. Im Moment wären es eher 0,1 Cent.
Die Rechnung ist natürlich recht krude. Was natürlich vollkommen unter den Tisch fällt, sind alle Kosten, die brennstoffmengenabhängig entstehen, d.h. alle Kosten für Aufbereitung, Transport, Einbau und Endlagerung.
musse pigg
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Beitrag von musse pigg »

@ Hanjo: Warum hast Du dann auf Deinem Avatar als Hintergrund den See und nicht das Kernkraftwerk aus Deiner Nachbarschaft? Falls Du noch ein Ferienobjekt in der Nähe eines AKW möchtest, ich wohne Luftlinie ca. 5 km vom ältesten Meiler Deutschlands (inzwischen ja stillgelegt) Obrigheim weg, könnte mich mal erkundigen, es liegt auch am schönen Neckar...
Ich finde es naiv zu denken, das die Störungsfälle eigentlich keine sind! Was ist das eine Meinungsmache, die Du hier verbreitest?
Nur weil nichts mehr in den Medien erscheint, heißt es nicht, das Pilze, Beeren,...nicht immer noch verseucht sind- Du kannst ja mal nachmessen.
Aus welchem Grund wirfst Du sämtliche Strom/Energieerzeuger in einen Topf? Es ist sicher richtig, das z.B. Windenergie auch nicht durchweg positiv gesehen werden kann. Ich dachte nur, das hier im Schwedenforum Leute unterwegs sind, die gerne in der Natur sind und deshalb auch an Natur/ Umweltschutz interessiert sind??? Oder gilt das nur für das Stück Land, auf dem Euer Grundstück mit Ferienhaus steht?
Jetzt mußte ich mir mal Luft machen...hoffe, es kam nicht zu aggressiv rüber.
Musse Pigg
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puss und kram
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Beitrag von puss und kram »

Hej musse pigg,

ich denke genau wie du, aber wenn ich mich geäußert hätte, wäre doch eh nur wieder das Argument gekommen, dass ich zu weit von einem Atommeiler weg wohne, um zu wissen, was Sache ist. Schon traurig, dass Naturfreunde es gut finden, wenn sie auf unabsehbare Zeit verseucht wird.

puss&kram
Vi gör vad vi vill,
och vi gör lite till.
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