Hallo Schwedenfreunde.
Also schnell mal zu mir.
Ich habe Abitur, eine Berufsausbildung und studiere nun nebenberuflich auf Teilzeit.
Weil bei meinen ehemaligen Arbeitgeber langsam das Geld ausgeht, hat er sich entschlossen, 160 Mitarbeiter zu kündigen. Mir hatte er zwar eine neue Abteilung vorgeschlagen, diese war jedoch mit Wechselschicht und kam wegen meines Studiums nicht in Frage. Somit hatte ich eigentlich vor, mich ganz meinem Studium zu widmen. Natürlich mit vorheriger Zustimmung meiner Frau. Somit bin ich ab den 01.08. Arbeitslos.
Erspartes haben wir und ein Gehalt + Arbeitslosengeld bekommen wir dann auch noch.
Es sind also nicht die Bedingungen, die du geschildert hast.
Aber ich mache mal weiter.
Bei meinen letzten Urlaub lass ich in einer Zeitung, dass in S Ingenieure gesucht werden. Vor allem in der Industrie. Aber man findet keine!! Also Restrukturierung sich nun Firmen. Sie nehmen fleißige Mitarbeiter einfacher Stufe und bilden sie weiter aus und befördern sie dann. Klingt gut, dachte ich mir. Sowas müsste man auch in D machen. Weg von den Theoretikern und hin zu den Leuten mit der Praxis! Wie es der Zufall will, kam ich mal ins Gespräch mit einem Fabrikationsleiter einer Firma. Und siehe da, obwohl er noch nicht meine Qualifikationen sah, bot er mir einen lukrativen Job an (Ingenieursebene). Problem an der Sache ist nur, dass die Bewerbungsfrist abgelaufen ist und er nun seinen Vorgesetzten von meiner Person überzeugen muss, obwohl ich keine Bewerbung abgegeben oder ein Einstellungsgespräch hatte.
Und dabei habe ich nur einen gewerblichen Handwerksberuf...nix Meister oder Techniker...nur Geselle.
Auf diese Chance in D zu hoffen, bleibt nahezu unerfüllt.
Doch deutsche Ausbildungen werden in schwedischen Firmen gerne gesehen. Dass ich erst einen 4 Wochenkurs in Schwedisch hatte interessierte ihn nicht. Er hatte in seiner Firma genügend Erfahrungen mit deutschen machen können und weiß, fürs erste halbe Jahr reicht denglisch (deutsch-englisch) vollkommen aus. Richtig schwedisch lernen kann man nur, wenn man aktiv im Arbeitsleben sowie Privatleben teilnimmt.
Ob ich nun nach S gehen will, weiß ich noch nicht. Aber meine Frau würde sich riesig darüber freuen. Sie kommt nämlich aus S und würde mit ihren Ingenieursabschluß sofort eine Arbeit finden. Dies hat sie sogar schon schriftlich.
Abwarten heißt nun die Devise.
Denn grundsätzlich sind wir deutschen doch Pessimisten und glauben nicht an jede Chance, die sich bietet. Vorteil an dieser Einstellung, man kann immer positiv überrascht werden.
Also was wollte ich damit sagen,
wenn du eine Ausbildung hast und es dich nach S hinzieht, versuch dein Glück. Zurzeit sucht man gute ausgebildete Leute. Und viel teurer als D ist S auch nicht.
Ohne deinen Lebensstandard zu kennen, würde ich folgendes Vorschlagen.
Dies haben zwei deutsche durchgezogen, die nun absolut zufrieden in S leben. Davor ziehe ich meinen Hut. RESPEKT!
Verzichte, um zu gewinnen!
Verzichte auf alles, außer Wasser und Brot. Klingt hart, führt aber zum gewünschten Ziel ==> Geldsparen. Ich weiß, das klingt anmaßend, jedoch haben die 2 deutsche, dies so gemacht.
Dadurch hatten sie am Ende hin ein doppeltes Glücksgefühl. Nicht nur dass sie Arbeit in ihrem Wunschland gefunden haben, nein, sie können sich auch noch wieder ein Lebensstandart leisten und schätzen ihn sehr.
Aber ehrlich gesagt, dies wäre für mich sehr schwer. Dafür benötigt man eine super Disziplin!
Wie schon gesagt, Respekt
Gruß
Lille Emil
PS: Jetzt bin ich aber mal gespannt, was deine Idee ist...
