Ich will Auswandern, aber wie fange ich an.....

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DerJoerg
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Ich will Auswandern, aber wie fange ich an.....

Beitrag von DerJoerg »

Hallo Schwedenfreunde

...... das haben sich sicher alle Auswanderwillige am Anfang gefragt, so auch wir vor einem Jahr.
Wie ich schon angekündigt habe, werde ich hier einige Erfahrungsberichte abliefern, und freue mich auf eure Kommentare.........

Vieleicht schreibe ich irgendwann mal über meine Gründe, warum ich Deutschland verlassen habe bzw. in wenigen Tagen werde, soviel sei gesagt es waren persönliche Gründe die man nicht verallgemeinern kann.

Für uns stand von anfang an fest, ohne Job werde ich nirgendwo hingehen.

So begann unsere Suche nicht damit in unserem Traumland Schweden ein Haus zu suchen und dann mal auf gut Glück rüber zu gehen.......... (um zu scheitern)...... sondern mit der Suche nach einem Job.

Auch ich bin damals dem Irrglauben verfallen, "ich habe doch einen deutschen Abschluss, die werden sich um mich reißen"....... Ich bin schnell eines besseren belehrt worden.
U.a. das Arbeitsamt,dieses Forum, googlen, und die vielen Absagen haben mich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.
Es ist natürlich von Vorteil einen Beruf gelernt zu haben, doch was nützt er euch in Schweden, wenn die Arbeitsweise, das Material und die Umgebung eine ungewohnte ist, hinzu kommt noch die Sprache.
Mir wurde bewusst, ich bin Ausländer und ich lerne meinen Beruf noch mal neu. Ich bin Elektromeister, und habe mich dann dafür entschieden bei einem Personalverleier in Dänemark anzufangen, die Gefahr dort entlassen zu werden schien mir geringer, falls ich nicht sofort mit der Arbeitsweise klar komme. Die Entscheidung habe ich nicht bereut.

Ich habe mich natürlich während der Zeit der Suche über Land und Leute informiert, in diesem Forum findet man alles was man zum täglichen Leben in Schweden braucht, nur kennen lernen müßt Ihr Schweden selber.
Wie gesagt, ich arbeite in Dänemark und habe Kopenhagen gewählt, ein Katzensprung von der Westküste Schwedens. Die Brücke nach Malmö und die Fähre in Helsingör brachten mich seit nunmehr 6 Monaten mindestens 1 mal die Woche nach Schweden um das Land für mich zu entdecken.
Leider konnte Kerstin noch nicht so oft mit, aber am 28.12.07 ist es soweit das nächste Etappenziel ist erreicht, wir ziehen nach Helsingborg.

Wichtige Anlaufstellen sind meiner Meinung nach das Arbeitsamt und die Webseiten der Botschaft, Steuerbehörde, Migrationscenter usw.

Das wichtigste ist aber, nicht aufgeben auch wenn es mal Rückschläge gibt, glaubt mir Freunde die gibt es reichlich..........

Ich versuche auch all eure Fragen zu beantworten ( wenn Ihr welche habt) und wenn Ihr wollt schreibe ich nächstes Wochenende mehr.


Grüße :flag2: Jörg
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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hej Jörg,

danke für Deinen ersten Bericht, ich würde mich sehr freuen, mehr von Deiner Auswanderung nach Schweden zu erfahren.
Mit Helsingborg wohnst Du dann gar nicht so weit von unseren Ferienhäusern in Älvsered sowie Nähe Öxabäck entfernt.

Wünsche Dir einen schönen 3. Adventssonntag.

Grüße aus Deutschland von Aelve :fahne:
So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
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Tysklander
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Beitrag von Tysklander »

hej Jörg!

Ich freue mich immer wenn ich mal einen Bericht wie den deinen lese.
Dann denke ich immer wie schön das es doch noch Leute gibt die richtig für ihr Geld arbeiten müssen... .

Ich habs genau wie Du gemacht und bin der Meinung das für alle die von einem Einkommen in S abhängig sind gar keine andere Vorgehensweise in frage kommt.
Hab seit Mai 07 eine Vollzeitanstellung in einem Familienbetrieb und hab jetzt auch Anspruch auf Leistungen aus der A-Kasse (om det behövs). Ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden und mein Boss auch. Meine Frau ist ausgebildete Kinderplegerin und bekam nun nach einer mehrmonatigen Vertretungsstelle als Putzfrau eine Vertretungsstelle in einer Dagis nachdem sie den SFI Kurs bestanden hatte. Also wie man sieht, man fängt hier eben von ganz unten wieder an und es ist ein harter Weg bis hier. Bei den Vorbereitungen haben wir immer wieder kritisch hinterdacht was im schlimmsten Fall passieren kann, das muß man einfach tun, anders gå det åt helvete! Wenn man dann solche Auswanderungsgründe wie schöner Wald und schöne Seen liest, dann denke ich immer entweder ticken die nicht sauber oder brauchen alle nicht mehr arbeiten. Klar, wenn Wochenende ist gehts raus und man muß die Landschaft und die Jahreszeiten hier in S mögen. Aber das Wochenende hat nur zwei Tage, das weiß auch jeder.

Allen die das gleiche planen Lycka till och god Jul

Tysklander :-flagg
Den som inte griper sin chans kommer att grubbla på den resten av sitt liv.
Gustavsson
Beiträge: 22
Registriert: 11. Juli 2007 10:29
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Beitrag von Gustavsson »

Hallo Jörg,

Was ist an (Süd-) Schweden anders als in Dänemark? ...Und, ist das wirklich so? Aus eigener Erfahrung: Schaue zu, daß Du nicht all zu lang in der "Warteposition" bist.

Viel Erfolg!

~ Kurt
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DerJoerg
Beiträge: 99
Registriert: 15. Dezember 2007 19:08
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Beitrag von DerJoerg »

Hallo Freunde

Schönen Advent wünsche ich euch und Danke für eure Antworten

@tysklander

Für uns war und ist es wichtig das wir uns selbst versorgen können, und wir arbeiten gerne es erleichtert vieles, es gibt da meiner Meinung nach keinen Unterschied zwischen D und S, auch dort muss ich arbeiten.
Ich liebe auch das Land und die Leute in Schweden, aber wie du schon sagtest, das We. ist nur 2 Tage lang die restliche Zeit nutzen wir um uns das WE auch leisten zu können.
Als nächstes steht natürlich ein intensiver Sprachkurs an, solange werde ich noch in Kopenhagen arbeiten, dort reicht im moment noch mein Englisch.

@ Kurt

du fragst nach dem Unterschied zwischen Dänemark und Südschweden.......
In Schweden fühle ich mich wohl, und es gibt Dinge in Dänemark die eine Einwanderung nicht grade leicht macht, allein das einführen meiner PKW´s hätte mich ein Vermögen gekostet.........180% Einfuhrzoll
Kopenhagen ist eine unsaubere Stadt, mit Einwohnern denen es völlig egal ist wie die Stadt sich entwickelt, man bekommt kaum kontakte (oder ich habe mich nicht genug bemüht), man muß es erlebt haben.

Wir werden nicht auf der Stelle stehen bleiben, wir werden uns in Schweden weiter entwickeln, und wir werden euch davon berichten wenn Ihr wollt.

Heute fahre ich ein letztes mal ohne Kerstin von Deutschland nach Kopenhagen um morgen früh fit auf der Arbeit zu erscheinen, bin am Donnerstag wieder da und wir packen dann unsere restlichen Sachen. Ich schreibe nächstes Wochenende wieder ein paar Zeilen.

Euch allen eine schöne Woche


Jörg :-flagge2
Sonnentraum
Beiträge: 2
Registriert: 23. Oktober 2007 09:49
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Beitrag von Sonnentraum »

Hey Jörg,
danke für die netten Zeilen, freue mich schon sehr mehr von Dir bzw Euch zu lesen.
Ich wünsche Euch jedenfalls alles Gute und ersteinmal ein schönes Weihnachtsfest.
Simone : : :schlitten5:
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Rainer
Beiträge: 9
Registriert: 11. Oktober 2006 13:36
Wohnort: nähe Köln

Beitrag von Rainer »

Hallo Joerg,

ich hoffe Du hälst uns weiter auf dem laufenden und berichtest wie es Dir so ergeht, wo es Probleme gibt und was man machen sollte und was man eben auf keinen Fall machen sollte. Ich bin da besonders dran interssiert weil wir beide Berufskollegen sind. Allerdings habe ich vor einigen Monaten eine "Rundreise durch Kalmar Län" gemacht und bin mit drei festen Stellenzusagen zurück gekommen und in Malmö habe ich für einen Freund was gemacht und hatte innerhalb kürzester Zeit soviele Aufträge aus der Nachbarschaft und deren Freunde das ich locker eine selbstständigkeit hätte in betracht ziehen können. Also meine Erfahrungen decken sich da gar nicht mit deinen - allerdings waren es bei mir nur Anfragen und Gespräche und ich bin immer noch Tyskland, habe den entscheidenden Schritt also noch nicht gemacht.

Ich wünsche Dir alle Gute und halt uns auf dem laufenden

Rainer
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bjoerkebo
Beiträge: 133
Registriert: 29. Juni 2005 17:24
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Beitrag von bjoerkebo »

Hej!

Ich stimme Tysklander da voll zu.
Habe hier auch "nocheinmal" klein angefangen(wobei ich in D.beruflich auch schon weit unten war).
Aber nach viel Eigeninitiative und fleißig schwedisch büffeln,hat sich die Arbeit ausgezahlt und ich kann hier in Schweden auch in"meinem"Beruf arbeiten.
Die Chanse hatte ich in Deutschland leider net.
Aber ich bin auch jederzeit wieder bereit drei Schritte zurück zugehen um in "meinem" Traumland leben zu dürfen.

Daher finde ich es auch immer intressant wie andere den Weg meistern.......

Gruss aus dem nebeligen Västra Götaland
Freundlichkeit ist die Fähigkeit,Menschen mehr zu lieben als sie es eigendlich verdienen.
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DerJoerg
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Wohnort: Laholm

Beitrag von DerJoerg »

Erst mal ein riesen HALLOOOOOO!!!!

Ich bin wieder zurück, das war die längste Woche seit es Schokolade gibt, meine Gedanken schwirrten nur noch um unseren Umzug. Ich konnte mich nicht auf die Arbeit konzentrieren.

Erst mal danke für eure Antworten, ich werde natürlich weiter berichten, möchte aber erst mal auf Rainer antworten.


Rainer hat geschrieben:Allerdings habe ich vor einigen Monaten eine "Rundreise durch Kalmar Län" gemacht und bin mit drei festen Stellenzusagen zurück gekommen und in Malmö habe ich für einen Freund was gemacht und hatte innerhalb kürzester Zeit soviele Aufträge aus der Nachbarschaft und deren Freunde das ich locker eine selbstständigkeit hätte in betracht ziehen können. Also meine Erfahrungen decken sich da gar nicht mit deinen

Rainer
@ Rainer

Dieses Gefühl hatte ich am Anfang auch, wie gesagt, ich bin doch deutscher, habe mehrere Gesellen und einen Meisterbrief, da kann doch nichts schief gehen. Aber Angebote bekommen, und nachher auch alles zum Abschluss zu bringen sind zwei paar Schuhe.
Eine kurze Geschichte dazu.
Ich hatte 2 Monate einen Auftraggeber der super zufrieden war mit meiner Arbeit hat mich mehrfach gelobt, auch die ein oder andere Krone habe ich extra bekommen, hat mir sogar angeboten fest in seiner Firme zu arbeiten. Ich dachte noch so bei mir, " deutsche Wertarbeit".
Doch eines Freitagmorgens kam der gute Chef ( nicht persönlich, das macht dann sein Handlanger) und schickte mich nach Hause mit der Begründung, " Er mag nicht das ich rauche", was ich allerdings nur in meinen Pausen tue.

Es ist schön das du soviele Angebote bekommen hast, doch im Moment herrscht Handwerkermangel dort, ich weiß das von Freunden ( auch schweden) und wenn du gut arbeitest, ist dann auch die Sprache kein Problem, scheitern wirds dann bei der Ausführung wenn etwas schief geht, ist der ruf schnell ruiniert, und glaub mir, das geht schnell dort.

Lass es ruhig angehen, und wie hier schon gesagt wurde, lieber erst mal 2 Schritte zurück, und Refferenzen sammel.

@ Marean

es freut mich das Ihr der gleichen Meinung seit, ohne Arbeit wird da nix. ich kann auch grade nicht beurteilen ob es bei euch nur die Urlaubsfreude war die euch dort zum Arbeitsamt getrieben hat, aber da du schon fleißig schwedisch lernst ist es sicher ernst, WAR NUR SPASSSSSS.
Nun im Ernst:
Der IT Abschluss deines Mannes geht ja nicht verloren, auch wenn er in Schweden wieder klein anfängt, grade in der Elektro und IT Branche haben sich die Schweden für eine eigene Sprache entschieden, und das ist das eigendliche Problem für uns deutsche. Du kannst schwedisch lernen was du willst, als Techniker wird es besonders schwer, ich mußte mich auch daran gewöhnen das der Lichtschalter in Dänemark " AFBRYDER" heißt, so zieht es sich durch den ganzen Beruf, und deshalb habe ich 2 Gänge zurück geschaltet, und bin von vorne als kleiner dummer Junge über den Bau gerannt und habe fleißig gelernt, darauf kann man aufbauen.
Und keine Angst vor Rückschlägen, manchmal kann es sehr enttäuschend sein, ich glaube fast jeder ist mal an dem Punkt gewesen das er alles hinwerfen wollte, auch ich. Besonders die Gelassenheit und die Ruhe kann einem deutschen hektiker manchmal zusätzen, (z.B wenn man auf sowas simples wie der CPR wartet, oder wenn der Bilprovningen dann doch schon in 6 Wochen Zeit hat) auch das alles lernt man wenn man ganz unten anfängt



@ alle

ich schreibe dieses Wochenende was ich für Erfahrungen mit Arbeitsamt und Arbeitsuche gemacht habe............

......... to be continued



Jörg und Kerstin
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Rainer
Beiträge: 9
Registriert: 11. Oktober 2006 13:36
Wohnort: nähe Köln

Beitrag von Rainer »

Hallo Joerg,

vielen Dank für deine Beschreibung der Situation. Das sind genau die Informationen die man braucht. Es geht mir ja genau wie Dir, ohne Arbeit geht gar nichts und nur von schöner Landschaft und tollem Land kann man so sehr schlecht leben. Ich habe mir zwar selber noch ein Jahr gegeben, vor allem um die Sprache besser zu lernen aber man ist ja auch schon jetzt um jede Information dankbar. Deshalb wäre es schön wenn Du immer wieder mal deine Erfahrungen hier reinstellen könntest. Vor allem eben die beruflichen Aspekte und auch die soziale Komponente zwischen deiner Familie und den Einheimischen.

Ich wünsche Dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Übergang nach 2008 und das sich deine Probleme nicht als unlösbar darstellen.

Gruß
Rainer
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