Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
- MariaSvensson
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Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Hej hej,
Mich interessiert, wer von euch wieder zurück nach Deutschland gegangen ist, nach welcher Zeit und warum? Ist es euch schwer gefallen?
Liebe Grüsse Maria
Mich interessiert, wer von euch wieder zurück nach Deutschland gegangen ist, nach welcher Zeit und warum? Ist es euch schwer gefallen?
Liebe Grüsse Maria
Freue dich deines Lebens, es ist schon später als du denkst.
Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Diese Frage endet doch wieder in Chaos, verletzten Gefühlen, Missverständnissen und Streitigkeiten.
Siehe http://sweforum.schwedenstube.de/schon- ... 21543.html
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- MariaSvensson
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Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Das hat doch nichts mit meiner Frage zu tun, sondern mit den Leuten selber, wenn es in so etwas ausartet.
Und ja, ich kenne das Thema, ich spreche aber nur die an, die auch wirklich wieder in Deutschland gelandet sind, aus welchen Gründen auch immer. Mich interessiert speziell die Rückkehr.
Und ja, ich kenne das Thema, ich spreche aber nur die an, die auch wirklich wieder in Deutschland gelandet sind, aus welchen Gründen auch immer. Mich interessiert speziell die Rückkehr.
Freue dich deines Lebens, es ist schon später als du denkst.
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Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Ich habe 2006 und 2007 in Umeå gelebt, bin am 15. Januar 2008 zurück. Ich habe es jeden Tag bereut und tue es noch. Für mich ist es so, als würde ich mein Leben verpassen, weil es woanders stattfindet.
Der Grund war, dass ich für Schweden den falschen Beruf habe. Ich habe Englisch und Geschichte auf Magister studiert (selber schuld) und hatte eine befristete Stelle beim Filmfestival Umeå. Als es eingestellt und abgewickelt wurde, konnte ich keinen neuen Job finden bzw. nur eine Möglichkeit in Südschweden, damals war ich noch so naiv, dass ich allen Ernstes dachte, ich würde auch vor Ort wieder etwas finden (mein damaliger Lebensgefährte kam aus Västernorrland und lebte in Umeå, und ich mochte die Stadt und das Umfeld). An irgendeinem Punkt ging mir nicht nur das Geld aus, sondern ich ging auch ob der Untätigkeit die glatten Wände hoch und nahm "erstmal" und "für sechs Monate" einen weiteren Projektjob in Berlin an (hatte in Potsdam studiert und ein paar Kontakte) – von allen dämlichen Entscheidungen meines Lebens war das die zweifellos dämlichste, gleich danach, üebrhaupt so einen brotlosen Unsinn zu studieren.
Mein Lebensgefährt wollte mit, um Deutsch zu lernen, und wir einigten uns auf ein Jahr. Parallel zum Projektjob baute ich mir eine freiberufliche Existenz als Übersetzerin, Lektorin, Grafikerin usw. auf. Aber ich wurde nicht mehr heimisch. Ich hatte den Berliner Raum schon vorher nicht gemocht, und jetzt hasste ich ihn. Die Großstadt, die Mentalität, das arm-aber-sexy-digitale-Bohème-Latte-Macchiato-Getue – ich wollte nur noch weg. Mein Lebensgefährte allerdings nicht, er fand das super. Dumm, wie ich bin, suchte ich mir deshalb "für ein weiteres Jahr" einen ebenso mies bezahlten wie öden Job. Aber 2010 zerbrach die Beziehung unter anderem auch an den Streitereien um den Lebensmittelpunkt.
Nun hätte ich ja an dem Punkt gehen können, aber ich hatte und habe ganz einfach nicht den Mumm, allein und nur auf Basis der Freiberuflichkeit noch einmal ohne Jobzusage loszuziehen und eventuell ein zweites Mal zurück zu müssen. Allerdings hat man in Schweden auch nicht auf Medienmenschen gewartet, und an die hundert Bewerbungen als informatör, kommunikatör, redaktör, grafisk formgivare (das hab ich nebenbei gelernt), modersmålslärare i tyska etc. pp. scheiterten, obwohl schwedische Freunde immer so lieb waren, mich z.B. im Briefkopf ihre Adressen benutzen zu lassen.
Und so vergeht Jahr um Jahr. Dabei ist es ja nicht so, dass die Perspektiven hier spitzenmäßig wären. So habe ich mich halt im deutschen Medienprekariat eingerichtet und sehe ohne grundlegenden Berufswechsel kaum eine Chance. Zwei meiner deutschen Freunde/Bekannten sind in Schweden geblieben – sie haben heute tillsvidaretjänster, Haus, Kinder.
Wenn ich daran denke, dass ich in Schweden sogar nach zwei Jahren die Möglichkeit gehabt hätte, nochmal was anderes zu lernen (dort gibt es ja die Möglichkeit staatlicher Ausbildungsdarlehen) wird mir schlecht. Zumal ich kein Großstadttyp bin und hier nichts von dem habe, was mir etwas bedeutet (Naturnähe, Wintersportmöglichkeiten, die entspanntere Mentalität usw.)
Für mich waren die zwei Jahre in Umeå abgesehen von meiner Jugend in Süddeutschland die besten. Ich hatte einfach das Gefühl, dort hinzupassen, während ich hier ein Fremdkörper bin. Ich würde inzwischen wirklich jeden Job als Sprungbrett nutzen, aber im Moment sind scheinbar nichtmal Sommervikariate drin.
Sorry, ist lang geworden, aber du hattest gefragt... ich würde aus dieser Erfahrung raus jedem raten, sich wenn es finanziell irgendwie geht nicht gleich ins Bockshorn jagen zu lassen. Die Aussichten auf ein stabiles Leben sind in Schweden besser, das sehe ich an denen, die dort geblieben sind. Ich habe jedenfalls meine Panikentscheidung tief bereut.
Der Grund war, dass ich für Schweden den falschen Beruf habe. Ich habe Englisch und Geschichte auf Magister studiert (selber schuld) und hatte eine befristete Stelle beim Filmfestival Umeå. Als es eingestellt und abgewickelt wurde, konnte ich keinen neuen Job finden bzw. nur eine Möglichkeit in Südschweden, damals war ich noch so naiv, dass ich allen Ernstes dachte, ich würde auch vor Ort wieder etwas finden (mein damaliger Lebensgefährte kam aus Västernorrland und lebte in Umeå, und ich mochte die Stadt und das Umfeld). An irgendeinem Punkt ging mir nicht nur das Geld aus, sondern ich ging auch ob der Untätigkeit die glatten Wände hoch und nahm "erstmal" und "für sechs Monate" einen weiteren Projektjob in Berlin an (hatte in Potsdam studiert und ein paar Kontakte) – von allen dämlichen Entscheidungen meines Lebens war das die zweifellos dämlichste, gleich danach, üebrhaupt so einen brotlosen Unsinn zu studieren.
Mein Lebensgefährt wollte mit, um Deutsch zu lernen, und wir einigten uns auf ein Jahr. Parallel zum Projektjob baute ich mir eine freiberufliche Existenz als Übersetzerin, Lektorin, Grafikerin usw. auf. Aber ich wurde nicht mehr heimisch. Ich hatte den Berliner Raum schon vorher nicht gemocht, und jetzt hasste ich ihn. Die Großstadt, die Mentalität, das arm-aber-sexy-digitale-Bohème-Latte-Macchiato-Getue – ich wollte nur noch weg. Mein Lebensgefährte allerdings nicht, er fand das super. Dumm, wie ich bin, suchte ich mir deshalb "für ein weiteres Jahr" einen ebenso mies bezahlten wie öden Job. Aber 2010 zerbrach die Beziehung unter anderem auch an den Streitereien um den Lebensmittelpunkt.
Nun hätte ich ja an dem Punkt gehen können, aber ich hatte und habe ganz einfach nicht den Mumm, allein und nur auf Basis der Freiberuflichkeit noch einmal ohne Jobzusage loszuziehen und eventuell ein zweites Mal zurück zu müssen. Allerdings hat man in Schweden auch nicht auf Medienmenschen gewartet, und an die hundert Bewerbungen als informatör, kommunikatör, redaktör, grafisk formgivare (das hab ich nebenbei gelernt), modersmålslärare i tyska etc. pp. scheiterten, obwohl schwedische Freunde immer so lieb waren, mich z.B. im Briefkopf ihre Adressen benutzen zu lassen.
Und so vergeht Jahr um Jahr. Dabei ist es ja nicht so, dass die Perspektiven hier spitzenmäßig wären. So habe ich mich halt im deutschen Medienprekariat eingerichtet und sehe ohne grundlegenden Berufswechsel kaum eine Chance. Zwei meiner deutschen Freunde/Bekannten sind in Schweden geblieben – sie haben heute tillsvidaretjänster, Haus, Kinder.
Wenn ich daran denke, dass ich in Schweden sogar nach zwei Jahren die Möglichkeit gehabt hätte, nochmal was anderes zu lernen (dort gibt es ja die Möglichkeit staatlicher Ausbildungsdarlehen) wird mir schlecht. Zumal ich kein Großstadttyp bin und hier nichts von dem habe, was mir etwas bedeutet (Naturnähe, Wintersportmöglichkeiten, die entspanntere Mentalität usw.)
Für mich waren die zwei Jahre in Umeå abgesehen von meiner Jugend in Süddeutschland die besten. Ich hatte einfach das Gefühl, dort hinzupassen, während ich hier ein Fremdkörper bin. Ich würde inzwischen wirklich jeden Job als Sprungbrett nutzen, aber im Moment sind scheinbar nichtmal Sommervikariate drin.
Sorry, ist lang geworden, aber du hattest gefragt... ich würde aus dieser Erfahrung raus jedem raten, sich wenn es finanziell irgendwie geht nicht gleich ins Bockshorn jagen zu lassen. Die Aussichten auf ein stabiles Leben sind in Schweden besser, das sehe ich an denen, die dort geblieben sind. Ich habe jedenfalls meine Panikentscheidung tief bereut.
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Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Nach 7 Monaten die erste Antwort von mir zu diesem Thema.
Uns geht es gut und wir fuehlen uns gut.
Es gibt sie noch - die netten Arbeitskollegen!
Auch mit ueber 50 gibt es noch Arbeit von der man leben kann und hier werden schwedische Abschluesse anerkannt!
Zurueckgehen war eigentlich leichter als auszuwandern, zumindestens in unserem Fall.
Die ersten Wochen sind heftig, doch das geht vorbei.
Ob wir in Deutschland bleiben, wird die Zeit zeigen.
Ein Amt brauchten wir bei beiden Wegen nicht, reich sind wir höchstens an Lebenserfahrung und Energie.
Andreas
Uns geht es gut und wir fuehlen uns gut.
Es gibt sie noch - die netten Arbeitskollegen!
Auch mit ueber 50 gibt es noch Arbeit von der man leben kann und hier werden schwedische Abschluesse anerkannt!
Zurueckgehen war eigentlich leichter als auszuwandern, zumindestens in unserem Fall.
Die ersten Wochen sind heftig, doch das geht vorbei.
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Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Hallo lodjur, das ist sehr interessant. Ich habe einen ähnlichen background (brotloses Studium und Medienmensch) und habe mich hier in Schweden freiberuflich eingerichtet. Wenn du als Übersetzerin, Lektorin, Grafikerin tätig bist, spielt doch vielleicht der Ort keine größere Rolle - also, man könnte sicher auch von Schweden aus als freelancer arbeiten, zumal, wenn du jetzt schon einen Kundenkreis hast. Ich schreibe auch immer noch für meine deutschen Kunden, - die Entfernung ist durch die neuen Medien eigentlich kein Hindernis.
Nun ist deine Geschichte etwas anders ausgegangen, - aber ich glaube, in unserem Beruf ist man als Einwanderer in Schweden am besten in der eigenen "enskild firma", also freiberuflich, aufgehoben. Statt eine feste Anstellung jagt man dann eben neue Kunden.
Tut mir leid, dass du die Entscheidung zurückzugehen, bereust.
Nun ist deine Geschichte etwas anders ausgegangen, - aber ich glaube, in unserem Beruf ist man als Einwanderer in Schweden am besten in der eigenen "enskild firma", also freiberuflich, aufgehoben. Statt eine feste Anstellung jagt man dann eben neue Kunden.
Tut mir leid, dass du die Entscheidung zurückzugehen, bereust.
Nach Schweden? Auswanderer-Blog
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Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Moin,
nun sind gut 25 Monate vergangen seit unserem Rueckwärtsgang.
Zwischenmenschlich-sozial geht es uns besser als in Schweden.
Finanziell nimmt es sich eigentlich nicht viel, in D. haben wir etwas mehr, da wir beide Arbeit haben.
Emontinal leiden mein Hund und ich etwas - wenig Freiheit. Meiner Frau geht es hier besser.
Eigentlich ist vieles jetzt nur umgedreht - ich lese auf Arbeit im Netz Aftonbladet,Blocket, ry.no und forex kurse, die Urlaubsfahrten gehen wieder gen Norden, diesmal ins eigene Haus.
Jetzt zur dunklen Jahreszeit leuchten Lampen in unseren Fenstern( auffällig in D.) und unser Inventar stammt ausschliesslich aus Schweden.
Mal sehen wie es weiter geht.
Gruesse Andreas
nun sind gut 25 Monate vergangen seit unserem Rueckwärtsgang.
Zwischenmenschlich-sozial geht es uns besser als in Schweden.
Finanziell nimmt es sich eigentlich nicht viel, in D. haben wir etwas mehr, da wir beide Arbeit haben.
Emontinal leiden mein Hund und ich etwas - wenig Freiheit. Meiner Frau geht es hier besser.
Eigentlich ist vieles jetzt nur umgedreht - ich lese auf Arbeit im Netz Aftonbladet,Blocket, ry.no und forex kurse, die Urlaubsfahrten gehen wieder gen Norden, diesmal ins eigene Haus.
Jetzt zur dunklen Jahreszeit leuchten Lampen in unseren Fenstern( auffällig in D.) und unser Inventar stammt ausschliesslich aus Schweden.
Mal sehen wie es weiter geht.
Gruesse Andreas
Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Was hat euch bewegt wieder nach Deutschland zurück zukehren?
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Re: Wer von euch ist wieder nach Deutschland "eingewandert"?
Moin,
hier hat doch keiner den Arsch in der Hose was zu schreiben. Wie schwedisch!
Meine Frau hat die Einsamkeit hier letztendlich erschlagen und ich habe gut verdient in einem beschissenem arbetsmiljö.
So haben wir beschlossen, noch mal zu schauen wie das so in Deutschland gehen mag.
Beides ist gut und schön! War auch eine neue Erfahrung fuer mich. Beides zugleich ist schlecht zu haben, also geniessen wir nun wieder soziales Leben und vermissen unser schwedisches Heim. Mitte Januar fahren wir nach "zu Hause Schweden" fuer 2 Wochen, wir haben noch 30m torr ved ofenklar liegen und das muss weg.
Annie
hier hat doch keiner den Arsch in der Hose was zu schreiben. Wie schwedisch!
Meine Frau hat die Einsamkeit hier letztendlich erschlagen und ich habe gut verdient in einem beschissenem arbetsmiljö.
So haben wir beschlossen, noch mal zu schauen wie das so in Deutschland gehen mag.
Beides ist gut und schön! War auch eine neue Erfahrung fuer mich. Beides zugleich ist schlecht zu haben, also geniessen wir nun wieder soziales Leben und vermissen unser schwedisches Heim. Mitte Januar fahren wir nach "zu Hause Schweden" fuer 2 Wochen, wir haben noch 30m torr ved ofenklar liegen und das muss weg.
Annie
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