Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Habe mir das Gleichstellungsgesetz nie exakt angeguckt, wußte auch gar nicht dass es das tatsächlich schriftlich gibt. Diese Verhaltensregeln sind im Alltag natürlich nicht immer ganz unproblematisch. Für Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund stellt dieses ich sage mal "ungeschriebene" Gesetz des Durchschnittsschweden Fallgruben und Konflikte bereit Und das reine Wissen um die Verhaltensregel wie man als Schwede etwas tut, hilft auch nicht immer weiter. Also immer fein alle Fühler ausfahren und Situationen abscannen. Ach ja, nicht irrtümlich meinen, dass man mit der Zeit alles kennt. Je mehr man kennt, desto mehr tut sich einem auf
Condor
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Naja, man sollte es nicht so tierisch ernst nehmen....etwas veraltet ausserdem.
Natürlich ist es gut, wenn man einschätzen kann, wie weit man die Nase vorstrecken sollte
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liebe Grüsse
Heike
meine Homepage: www.figeholm.jimdo.com
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Wie nett, daß die alten Schweden mal aufgeschrieben haben, was allgemeiner sozialer Diskurs sein sollte -
und wer es in Deutschland schon konnte, kann es in Schweden auch! Hälsningar från Halga
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
"Das macht ein Schwede nicht" bekam ich anfänglich aus der Verwandschaft oft zu hören.
Und wie sie so manches machen die Doppelmoralisten!
Das Jantelagen wird aus dem Hut gezaubert, wenn es in den Kram passt.
Ich bekam anfänglich keine Lohnerhöhung, weil ich nicht in der Gewerkschaft war, ich hatte mich aus der "Gesellschaft" ausgegrenzt. Also bin ich nach Verhandlung mit dem Geschäftsfuehrer des kommunalen Unternehmens(der mich sozialdemokratisch abblitzen liess) zähneknirschend Gewerkschaftsmitglied geworden.
Das Jantelagen ist bestimmt keine schlechte Idee, aber das waren untergegangene Gesellschaftsideen auch nicht.
Ich persönlich habe mich nie vor den etnischen Schweden verbogen und habe dafuer manchmal "Dresche" bezogen.
Soviel zum Gleichmachergesetz aus meiner Sicht.
Andreas
Und wie sie so manches machen die Doppelmoralisten!
Das Jantelagen wird aus dem Hut gezaubert, wenn es in den Kram passt.
Ich bekam anfänglich keine Lohnerhöhung, weil ich nicht in der Gewerkschaft war, ich hatte mich aus der "Gesellschaft" ausgegrenzt. Also bin ich nach Verhandlung mit dem Geschäftsfuehrer des kommunalen Unternehmens(der mich sozialdemokratisch abblitzen liess) zähneknirschend Gewerkschaftsmitglied geworden.
Das Jantelagen ist bestimmt keine schlechte Idee, aber das waren untergegangene Gesellschaftsideen auch nicht.
Ich persönlich habe mich nie vor den etnischen Schweden verbogen und habe dafuer manchmal "Dresche" bezogen.
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Komisch, wenn Leute oder Firmen sich zusammentun, um gemeinsam billiger einzukaufen, dann ist das selbstverständlich. Aber wenn Leute sich zusammentun, um bessere Löhne auszuhandeln, dann soll es selbstverständlich sein, dass auch die davon profitieren, die nicht dazugehören. Nix beitragen, aber mitkassieren. So ist das wohl in unserer Egoistengesellschaft. Verwirkliche Dich selbstannie hat geschrieben: Ich bekam anfänglich keine Lohnerhöhung, weil ich nicht in der Gewerkschaft war, ich hatte mich aus der "Gesellschaft" ausgegrenzt. Also bin ich nach Verhandlung mit dem Geschäftsfuehrer des kommunalen Unternehmens(der mich sozialdemokratisch abblitzen liess) zähneknirschend Gewerkschaftsmitglied geworden.
Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Hm,
tja, andere Ländert andere Sitten
Ich bin nun schon 2x in ein anderes Land gezogen und finde es immer wieder spannend.
(Von NL nach D, von D nach S)
Ich sehe mich als Gast und benehme mich auch so. Und das erwarte ich auch von den anderen "Gästen" was leider nur zu oft nicht so ist.
Nach 20 Jahren in Deutschland, war ich auch schon Deutsch kann man sagen,
die Muttersprache fast verlernt und ueber die Mentalität im "Heimatland" kann ich mich oft nur wundern.
So wird es auch hier irgenswann sein. Wenn man offen ist, sich auf das Land, die Leute und die Mentalität einlässt.
Aber ich denke das "Jante" sich so langsam verabschiedet, oder verbschieden muss.
Durch die Zuwanderung andere "Mentalitäten" wird die ganze Mentalität sich ändern.
Die Welt dreht sich, wir gehen voran, bleibst du stehen ist es vorbei
Und es gibt auch genuegend Schweden die das so sehen.
Vielleicht eine Interesasante Seite "att överlista Jante"
http://www.facebook.com/pages/Att-%C3%B ... 3308254985
VH Alex
tja, andere Ländert andere Sitten
Ich bin nun schon 2x in ein anderes Land gezogen und finde es immer wieder spannend.
(Von NL nach D, von D nach S)
Ich sehe mich als Gast und benehme mich auch so. Und das erwarte ich auch von den anderen "Gästen" was leider nur zu oft nicht so ist.
Nach 20 Jahren in Deutschland, war ich auch schon Deutsch kann man sagen,
die Muttersprache fast verlernt und ueber die Mentalität im "Heimatland" kann ich mich oft nur wundern.
So wird es auch hier irgenswann sein. Wenn man offen ist, sich auf das Land, die Leute und die Mentalität einlässt.
Aber ich denke das "Jante" sich so langsam verabschiedet, oder verbschieden muss.
Durch die Zuwanderung andere "Mentalitäten" wird die ganze Mentalität sich ändern.
Die Welt dreht sich, wir gehen voran, bleibst du stehen ist es vorbei
Und es gibt auch genuegend Schweden die das so sehen.
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Ich glaube nicht, dass es die Zuwanderung ist, die die Mentalität verändert. Dafür sind die Zahlen zu gering, und sind die Zugewanderten meist nicht in einer Position, in der sie eine wesentliche Rolle spielen. Es ist wohl eher der allgemeine Trend in den westlichen Staaten, das Individuum immer weiter zu erhöhen zu Lasten des Zusammenhalts. Gesellschaftliche Unternehmen werden privatisiert, der Bildung von Wirtschaftseliten, die Finanzkraft im Übermaß an sich binden, wird toleriert bzw. noch gefördert (man möchte ja selbst gern dazugehören) und im Gegenzug wird das Kümmern um Schwächere nicht mehr als gesellschaftliche Aufgabe gesehen, sondern ebenfalls zur Ware gemacht (private Pflegeversicherung) bzw. ins Ehrenamt verdrängt. Wenn das große Vorbild USA so handelt und die EU in die gleiche Richtung schlägt, kann sich ein kleines Land wie Schweden dieser Stimmung auf Dauer nicht entziehen, auch wenn die Traditionen ganz andere sind und man es aus Erfahrung eigentlich besser wissen müsste.
Komisch: in jedem Industrieland waren die 60er und 70er Jahre die besten Zeiten. Als der Wohlstand gleichmäßiger über die Gesellschaft verteilt war und auch einfache Tätigkeiten noch so bezahlt wurden, dass man davon in Würde leben konnte. Aber alle glauben, dass die Maßnahmen, die uns davon entfernt haben, uns wieder dahin zurückbringen - und nicht immer weiter ins Abseits. Absurd, nicht?
Komisch: in jedem Industrieland waren die 60er und 70er Jahre die besten Zeiten. Als der Wohlstand gleichmäßiger über die Gesellschaft verteilt war und auch einfache Tätigkeiten noch so bezahlt wurden, dass man davon in Würde leben konnte. Aber alle glauben, dass die Maßnahmen, die uns davon entfernt haben, uns wieder dahin zurückbringen - und nicht immer weiter ins Abseits. Absurd, nicht?
Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Knut: was du schreibst klingt schwedisch, wie du schreibst deutsch.knut245 hat geschrieben:Komisch, wenn Leute oder Firmen sich zusammentun, um gemeinsam billiger einzukaufen, dann ist das selbstverständlich. Aber wenn Leute sich zusammentun, um bessere Löhne auszuhandeln, dann soll es selbstverständlich sein, dass auch die davon profitieren, die nicht dazugehören. Nix beitragen, aber mitkassieren. So ist das wohl in unserer Egoistengesellschaft. Verwirkliche Dich selbstannie hat geschrieben: Ich bekam anfänglich keine Lohnerhöhung, weil ich nicht in der Gewerkschaft war, ich hatte mich aus der "Gesellschaft" ausgegrenzt. Also bin ich nach Verhandlung mit dem Geschäftsfuehrer des kommunalen Unternehmens(der mich sozialdemokratisch abblitzen liess) zähneknirschend Gewerkschaftsmitglied geworden.
Ich habe das Thema mit Zugehörigkeit zur Gewerkschaft mit sehr vielen Schweden diskutiert und musste überrascht feststellen, dass "man in der Gewerkschaft ist", recht unreflektiert, das tut man halt so. Es nicht zu tun, wird als dumm, leichtsinnig angesehen, u.a. auch wg. der Arbeitslosenversicherung, die oft im Beitrag für die Gewerkschaft schon mit drin ist.
ABER: wer in Schweden dann mal die versprochene Hilfe der Gewerkschaft braucht, wird, wenns mal wirklich hart auf hart kommt, nicht selten bitter enttäuscht. Denn so den extremen Einfluss habt die nämlich dann oft doch nicht. Natürlich sind sie praktisch in Fragen zu Arbeitsrecht usw. aber so extrem fundiert kam mir das bisher nun auch wieder nicht vor. Da waren zwar schon paar Tips bei, an die ich nicht gedacht habe aber sehr Herausragendes auch nicht, das was ich wissen musste, konnte ich auch auf anderen Wegen rausbekommen. Erforderte natürlich etwas mehr Eigenarbeit statt eines Anrufes nur.
Die Gewerkschaft verhandelt mit dem AG das Gehalt ja. Wer nicht drin ist, darf aber weder bevorzugt noch benachteiligt werden. Mitkassieren tut der Nichtorganisierte also nicht. Und so die riesen Gehälter verhandeln die Gewerkschaften eh nicht. Besser ist den Job zu wechseln und dabei das Gehalt raufzutreiben. Erstaunlich viele Schweden treten frustriert aus der Gewerkschaft aus, wenn sie das 1. Mal Unterstützung dieser gebraucht haben. So ganz toll läuft da halt auch nicht alles, nicht mal aus Sicht der Schweden.
Ich bin seit Jahren nicht gewerkschaftlich organisiert und fahre gut damit. Habe mir aber auch durchgelesen, was die verschiedenen für mich möglichen Gewerkschaften mir für einen Nutzen bringen würden. Bisher hat mich noch keine überzeugen können, sonst wäre ich schon Mitglied vielleicht. Nachteil ist halt, dass die paar Sachen, die ich evtl. gerne unterstützen würde, ich dann nicht unterstütze, da man nicht nur Teile wählen kann. Aber, ich kaufe ja auch nicht wissentlich ein sinkendes Schiff, nur weil man dies so tut. Ich denke und wäge ab und das verbietet mir auch keiner.
Für die Chefs ist es eigentlich sogar positiv, wenn Leute nicht organisiert sind, weil das dann weniger Aufwandt macht. Globale Gehaltsverhandlungen, die eh von der Gewerkschaft wenig beeinflusst werden können, sind oft ein Spiel für die Galerie ja. Das muss gemacht werden, aber letztlich bestimmt der Chef.
Ganz so einfach ist das mit der Gewerkschaft nicht. Wer in Schweden unorganisiert ist, sollte sich aber gut informieren, sonst wird man nämlich leicht von redegewandten Chefs abgeblitzt und evtl. diskriminiert.
Natürlich verwirkliche ich mich selbst, ich erlaube mir sogar mich frei zu entscheiden und auch andere Meinungen zu vertreten. Und diese egoistische Art bringt mir sogar viele Vorteile. Dir aber vielleicht auch. Wenn ich nämlich mein Gehalt ungewöhnlich hochpushe, weil ich innovativ vorgehe, dann darfst du davon ausgehen, dass deines nächstes Jahr an meines wieder angepasst wird, weil du dann snålskjuts fährst. Also ermuntere die Egoisten, es kann auch dir Vorteile verschaffen
Condor
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
Condor,
das hast Du gut formuliert.
Die Gewerkschaft ist oft nur noch ein beitragsfressender Papiertiger.
Ich brauchte ein einziges Mal deren Hilfe. Der kleiner Vertrauensmann der Firma tat eigentlich mehr als er konnte fuer mich.
Der regionale Ombudsman verhandelte hinter unserem Ruecken mit der Firmenleitung und kam dann zum entscheidenden Termin einfach nicht. Hochstimmung in der Firma, wir wurden nach allen Regeln der Kunst vorgefuehrt.
Als ich mich darauf hin an die zuständige Abteilung wandte, bekam ich keine Antwort.
Die interessierte es nicht mal, als ich austrat.
Andreas
das hast Du gut formuliert.
Die Gewerkschaft ist oft nur noch ein beitragsfressender Papiertiger.
Ich brauchte ein einziges Mal deren Hilfe. Der kleiner Vertrauensmann der Firma tat eigentlich mehr als er konnte fuer mich.
Der regionale Ombudsman verhandelte hinter unserem Ruecken mit der Firmenleitung und kam dann zum entscheidenden Termin einfach nicht. Hochstimmung in der Firma, wir wurden nach allen Regeln der Kunst vorgefuehrt.
Als ich mich darauf hin an die zuständige Abteilung wandte, bekam ich keine Antwort.
Die interessierte es nicht mal, als ich austrat.
Andreas
Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
In gewisser Hinsicht hat die schwed. Gewerkschaft sehr viel mit einer Seite der praktischen Umsetzung des Jantelagen zu tun. Aber natürlich soll dieser Exkurs nicht das Ursprungsthema sprengen.pappa hat geschrieben:Also ein teil ist ja nun schon auf der Trollwiese gelandet, warum dieser teil dann nicht auch schon? das hat doch hier nichts mehr mit Jante zu tun! oder macht doch einfach ein neues Thema auf, so wie Gewerkschaft!
Condor
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Re: Janteloven, schwedische Verhaltensregeln!
@ Condor
Ich bin Deutscher und lebe in Deutschland, aber ich denke wohl eher schwedisch (obwohl ich S nicht gut genug kenne, um das beurteilen zu können), vielleicht ist mir das Land deshalb so sympathisch.
Es ging mir in meinem Beitrag oben nicht darum, die Gewerkschaften zu verteidigen. Ich kenne die schwedischen nicht, wenn ich mal davon ausgehe, dass sie sich von den deutschen nicht grundlegend unterscheiden, wird es auch dort Bürokratie, Machtspiele und das Streben nach den fetten Aufsichtsratsposten (oder Adäquatem) geben.
Aber es war halt im Posting davor so schön plakativ formuliert: der Schreiber wollte nicht Mitglied sein, erwartet aber voller Überzeugung, dass er von den Verbesserungen, die dort ausgehandelt werden, profitiert.
Und, pappa, das hat sehr wohl mit dem Threadthema Jantelagen zu tun, denn dort ist ja sehr eindeutig formuliert, dass man sich nicht über die Gemeinschaft erheben soll. Nur weil ein Beitrag von Dir dort gelandet ist, muss nicht der ganze Thread hin
Ich bin Deutscher und lebe in Deutschland, aber ich denke wohl eher schwedisch (obwohl ich S nicht gut genug kenne, um das beurteilen zu können), vielleicht ist mir das Land deshalb so sympathisch.
Es ging mir in meinem Beitrag oben nicht darum, die Gewerkschaften zu verteidigen. Ich kenne die schwedischen nicht, wenn ich mal davon ausgehe, dass sie sich von den deutschen nicht grundlegend unterscheiden, wird es auch dort Bürokratie, Machtspiele und das Streben nach den fetten Aufsichtsratsposten (oder Adäquatem) geben.
Aber es war halt im Posting davor so schön plakativ formuliert: der Schreiber wollte nicht Mitglied sein, erwartet aber voller Überzeugung, dass er von den Verbesserungen, die dort ausgehandelt werden, profitiert.
Und, pappa, das hat sehr wohl mit dem Threadthema Jantelagen zu tun, denn dort ist ja sehr eindeutig formuliert, dass man sich nicht über die Gemeinschaft erheben soll. Nur weil ein Beitrag von Dir dort gelandet ist, muss nicht der ganze Thread hin
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