Zweifel am Leben in Schweden?

[Framsidan]

nach 10 tagen deutschland freue ich mich auf zuhause.

schön zu hören Ulwe....

[Handwerker]

Pest eller Cholera?

Schweden ist schön, besonders jetzt! Ich kann mich nicht beklagen, ich habe viele tolle oberflächliche Kontakte zu den Einheimischen, habe genug Arbeit - was will man mehr?

Klar vermisse ich Deutschland, die Geselligkeit, das ungezwungenere Miteinander, Frende, Familie...

Aber ich kenne auch Deutschlands schlechten Seiten: Stress, Hektik, dauerndes Meckern, miesepetrige Gesichter.

[marlenchen]

Es gibt in Deutschland Tarifverträge zb fuer Friseure in Sachsen Anhalt.
Wenn du diese einem Schweden zeigst dann schuettelt dieser nur mit dem Kopf.
Aber Geld ist ja nicht alles und Siljan hat ein Problem mit Se.
Ich wuerde nie nach De zurueckgehen verstehe aber auch Siljan.
Mein Rat wäre die Kontakte zu Landsleuten zu pflegen aber bei den Schweden am Ball bleiben.
Irgendwann löst sich der soziale Knoten.
Oder gehe nach De zurueck.Wenn du dich dort wirklich gluecklicher fuehlst dann gehe einfach zurueck.
Ich fahre gelegentlich nach De und wir bekommen auch Besuch von dort.
Ohne meine Kontakte aus De wuerde ich hier aber auch eingehen.

[Siljan]

Ich meine nicht, das hier alles Mist ist. Nur das es eben Phasen gibt, wo man eben gar nicht mehr so begeistert ist hier zu leben, als es am Anfang mal gewesen war( und die rosarote Brille noch aufhatte ). Es ist klar, das dieses Land genauso wie Deutschland Vor- und Nachteile hat. Je nach den aktuellen Prioritäten fängt man dann eben manchmal an zu zweifeln, ob es das Richtige ist, hier zu leben. Ich empfand zum Beispiel den Winter ganz ganz schlimm. Man sieht absolut niemanden mehr auf der Strasse. Rein gefuehlsmässig ist es den ganzen Tag dunkel und wenn man nicht gerade Wintersportler ist, kann man absolut nix machen, ausser sich ein halbes Jahr lang in sein Haus einzusperren. Wenn man nicht gerade mit seiner Familie hier lebt, kann so ein Winter fuer einen wirklich lange werden und es macht sich eine echt ungesunde Stimmung breit. Da kann ich schon manchmal verstehen, das manche Schweden ein Alkoholproblem haben.

Die sozialen Kontakte im Sommer sind durchaus gegeben. Da sind die Nachbarn alle im Garten arbeiten und man kommt häufiger ins Gespräch. Mehr brauche ich ja eigentlich gar nicht. Im Winter dagegen läuft das gegen Null. Aber das ist eben nur ein kleiner Teil der Dinge, die mich hier stören. Es sind mehr viele kleine Dinge, die sich eben manchmal etwas mehr summieren und man dann ins zweifeln kommt.

[Handwerker]

Ist ne Scheune oder eine Werkstatt dabei?

[Snapphane]

Schönes thema! Endlich sind wohl ein paar leute aufgewacht und haben mitbekommen das hier nicht alles in watte verpackt wird, nicht alles so ssssssssccchööönnnnnnn blau-gelb ist und der rasen auch nicht gruener ist als in D und mit grossem schreck feststellen mussten das das ganze land ja total voll ist mit Schweden.

[Bergsmossen]

Ich hab´s mal quergelesen, es enthält eine Menge Daten und viele persönliche Stellungnahmen. Habe in einem anderen Forum einen bösen Verriss gelesen ... kritische Worte kommen bei den Fans nicht so gut an - kann ich auch irgendwie verstehen.

Hier das Buch:

http://schwedenmarkt.schwedenstube.de/e ... -schweden/


Ich kenne die Erfahrungen der Vorredner auch sehr gut ... aber ich mag das hier trotzdem, es ist einfach schön hier bei mir

[Luna]

ich denke das es viel an einem selbst liegt ob man wurzelt oder nicht......... Ich habe letzte Woche mal überlegt wie oft im Leben ich umgezogen bin ( 9 x ) und jedesmal ist es mir gelungen einen neuen Bekannten/Freundeskreis aufzubauen. Das ist im Ausland sicher etwas schwieriger, besonders wenn man die Sprache noch etwas holprig spricht, daher denke ich das erst die Zeit als Integration zählt ab der man die Sprache flüssig spricht!
Am Schwierigsten war für mich ein Umzug am Anfang, innerhalb von D, in`s "Zonenrandgebiet", fand die Menschen dort etwas rückständig und führte es darauf zurück das sie in diesem Gebiet ziemlich einsam lebten, aber auch die hatten sicherlich Probleme mit mir ( besonders mein Dialekt ) - diese Integration dauerte ziemlich lange.
Für einen schönen Freundekreis ist es nämlich enorm wichtig sich auch in Feinheiten der neuen Sprache ausdrücken zu können! Sonst entgeht einem vieles.
Bekannte von mir haben lange Jahre in einer schwed. Großstadt gelebt, er war Pfarrer in einer dt. Gemeinde. Nach der Pensionierung erlebte er dann doch das ihm viele Feinheiten der schwed. Sprache verschlossen bleiben würden und so kehrte er mit seiner Frau nach D zurück....

"kritische Worte kommen bei den Fans nicht so gut an "

Diese Erfahrung kann man in nahezu jedem Schwedenforum machen

LG
Luna

[simisson]

ich lebe heute gerade seit 300 tagen in schweden und mir gefällt es super hier. ich werde bald 21 jahre alt und liege somit wohl noch in einem altern, in dem "freunde finden" einfacher fällt.

ich habe aber auch folgende (eher negative) erfahrungen gemacht:
1. freunde findet man hier schnell, wirklich gute freunde finden dauert aber umso länger.
2. der arbeitsmarkt ist schlecht

positiv dagegen:
1. die natur
2. die ruhe, unkompliziertheit, gemuetlichkeit, stresslosigkeit und hilfsbereitschaft der meisten leute
3. die einstellung zum sport
4. feiern können sie, die schweden

lg

[Wanderer_E45]

Ich habe den ausführlichen Bericht von Carmen gelesen, heftig! Aber was lernt man daraus? Erst in der Not erkennt man seine Freunde, nicht viele sind wichtig, wenige "richtige" sind es was hilft. Ich bin nur ab und an in Schweden, aber ich habe mich in Dalarna und nördlich davon mit Schweden unterhalten, und das teilweise mit Händen und Füßen ( ihr wißt schon...) es ist wie auch in D je weniger Einwohner auf einem Qkm desto freundlicher und entgegenkommender sind die Leute. Dies bestätigten mir auch die Schweden. Sie meinten auch das es dort wo viele Menschen auf wenig Raum leben, aggresiver zu geht. Wie auch in D !!

Jedenfalls waren die Schweden dort oben im Norden freundlicher und man konnte mit denen gut auskommen. Ich wurde auch mehrfach eingeladen. Es ist wohl eine andere Einstellung zum Mitmenschen dort im Norden, ein anderer Zusammenhalt glaube ich.

Da dort der Wohlstand nicht unbedingt so ausgeprägt ist wie im Süden, ist dieser auch nicht so wichtig. Die Leute sind offener weil ebend diese materiellen Dinge nicht so vordergründig sind. Das spiegelt sich im Umgang miteinander wieder. Ich habe extra diese Lebensweise beobachtet, es viel richtig auf!

[insa]

es ist ein unterschied,ob man als urlauber nach schweden kommt.dann sieht man nur die oberfläche. ob man ,grade erst einige zeit in schweden wohnt,oder ob man schon länger hier in schweden wohnt. da sind schon gewaltige unterschiede

[Framsidan]

es ist ein unterschied,ob man als urlauber nach schweden kommt.dann sieht man nur die oberfläche. ob man ,grade erst einige zeit in schweden wohnt,oder ob man schon länger hier in schweden wohnt. da sind schon gewaltige unterschiede

Ja Insa so ist es

[calle]

Eigentlich zeigt sich hier doch noch eine ganz gute Statistik. Es sollte doch bekannt sein, das von 10 Auswanderern 1-2 nur bleiben. Ja und? -- Versuch macht klug. Interessant ist ja höchstens die Feststellung, dass bei den Rückwanderern so oft die Anderen Schuld sind. --- Schlechte Verlierer?? ----- Seinen Traum versuchen ist ja eine Sache, aber warum sind die Schweden die schon immer in ihrem Land waren am Misslingen schuld?? Komische Logik. Wir Schweden kommen ja recht oder schlecht miteinander aus. Kann auch man lernen oder --- lassen. Aber ich glaub wer sozial orientiert ist kann hier relativ schnell Fuß fassen.
Also Ihr Träumer, die nach Schweden mal einen Versuch starten wollt - warum nicht ---- mehr als schiefgehen kann es nicht, auf alle Fälle kenne ich Deutsche, die sich auch nach Jahren immer noch wie im Urlaub fühlen.

[Siljan]

Ein kleines Update meinerseits. Ich bin inzwischen seit 10Monaten wieder zurück in Deutschland und habe die Rückkehr bisher nicht bereut. Es ist schön wieder in der Zivilisation zu leben. Obwohl es früher immer mein Traum war mal in Schweden zu leben, hat sich das bei näherer Betrachtung als gar nicht so schön rausgestellt. Zumindestens für mich. Von "Ruhe und Natur" lässt sich auf Dauer allein nicht leben. Und die Hemmschwelle Fremdsprache hat in meinen Falle zu sozialer Isolation geführt. Der lange, einsame und dunkle Winter hat mir ebenfalls schwer zu schaffen gemacht. Die 2 Jahre Schweden waren ein interessantes Abenteuer, aber es ist gut, das es vorbei ist.

Da ich mein Haus in Schweden immernoch habe, war ich zwischenzeitlich dort wieder im Urlaub. Seit langen konnte ich die Ruhe und Natur endlich wieder genießen. Trotzdem war ich froh nach einer Woche wieder heim fahren zu können. Für Urlaub ist Schweden wirklich schön, aber leben möchte ich dort nicht mehr.

Grüße aus Deutschland,
Siljan.

[Lukä]

Es ist schön wieder in der Zivilisation zu leben.

Schade, dass du so lange im unzivilisierten Schweden wohnen musstest

Von "Ruhe und Natur" lässt sich auf Dauer allein nicht leben.

Stimmt, das kann man auch in Deutschland nicht.

Und die Hemmschwelle Fremdsprache hat in meinen Falle zu sozialer Isolation geführt.

Anderes Land, andere Sprache...


Für mich alles subjektive Gründe...