Tomas Tranströmer, der Dichter der 50er Jahre

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goteborgcity
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Tomas Tranströmer, der Dichter der 50er Jahre

Beitrag von goteborgcity »

Tomas Tranströmer, der bereits mit seinem Erstlingswerk in der literarischen Welt Schwedens als Genie betrachtet wurde, musste eine Hirnblutung erleiden, die ihn halbseitig lähmte, bevor er die zwei wichtigsten Preise Schwedens erhielt, nämlich den Augustpriset und des Nobelpreis für Literatur. Vor allem die Verleihung des Nobelpreises machte den mystischen Dichter, der in einer gewissen Religiosität seine Inspiration fand, in aller Munde bekannt. Für Jugendliche bleiben seine Werke indes nahezu verschlossen, da die mystische Welt Tranströmers in den 50er Jahren zu suchen ist.

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maggan
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Re: Thomas Tranströmer, der Dichter der 50er Jahre

Beitrag von maggan »

Mir wurde ein kleines Heft mit Gedichten von Tranströmer geschenkt, es ist zweisprachig schwedisch/deutsch.

Tomas Tranströmer hat auch Haiku-Gedichte geschrieben. Nach einem Besuch bei einem Freund, der Leiter eines Jugendgefängnisses war, schrieb er:

Die Wand der Hoffnungslosigkeit...
Die Tauben kommen und gehn
ohne Gesichter.

Hopplöshetens vägg...
Duvorna kommer och går
utan ansikten.


Steh auf dem Balkon
in einem Käfig aus Sonnenstrahlen -
wie ein Regenbogen.

Står på balkongen
i en bur av solstrålar -
som en regnbåge.
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goteborgcity
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Re: Tomas Tranströmer, der Dichter der 50er Jahre

Beitrag von goteborgcity »

Hej maggan,

Tranströmer schrieb nach seiner Hirnblutung eigentlich nur noch Haiku, da er sich nicht lange konzentrieren konnte, aber versuchte weiterhin zu arbeiten.

Es wurden auch einige seiner Bücher ins Deutsche übersetzt, aber erstaunlicherweise nicht die Werke, die in Schweden am meisten Beachtung fanden. Gut, vermutlich liegt das auch daran, dass Gedichte sehr schwer in eine andere Sprache zu übertragen sind und gerade das Mystische bei Tranströmer Probleme machen kann. Tomas Tranströmer, der auch als Übersetzer (aus dem Englischen) tätig war, weigerte sich grundsätzlich Gedichte von Personen zu übersetzen, die er persönlich kannte, da er der Meinung war, dass er dabei die Poesie zerstört und er einen Freund durch die Übersetzung verletzt.

Grüsse aus Göteborg

Herbert
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