Geringere Strafe für Vergewaltigung einer Migrantin

[Karsten]

Mit dem Hinweis auf den kulturellen Hintergrund des Opfers hat das Oberlandesgericht Stockholm die Haftstrafe für die Vergewaltigung eines Mädchens aus einer Migrantenfamilie gesenkt. Die Haftdauer für den 40-jährigen Täter wurde im jetzt abgeschlossenen Berufungsverfahren von fünf auf vier Jahre verringert.

In der Urteilsbegründung hieß es, die Tat sei minderschwer zu bewerten, weil das Opfer dazu erzogen worden sei, das zu tun, was Erwachsene verlangten. Der Täter habe sich dies zunutze gemacht.

(Quelle: Radio Schweden)

[Grizzly2]

Ist ja eine Sauerei.
Dafuer haette dieser Drecksack haerter bestraft werden muessen, anstatt milder.
Naja, wenn's um Gewalt gegen Frauen geht, kann man deutsche Richter auch oft vergessen. Aber das ist keine Rechtfertigung.

P.S.
Wenn ich einem Arsch wie dem o.G. einen saftigen Tritt in die Eier verpasse, verlange ich auch Strafmilderung, wegen meines kulturellen Hintergrunds. Ob das klappt ??

[goteborgcity]

Nach den schwedischen Gesetzen müsste diese Tat auch strenger bestraft werden als eine gewöhnliche Vergewaltigung, aber das geschilderte Problem ist in Schweden nicht ganz neu, denn bereits 2008 legte Amnesty (http://www.samtycke.nu/doc/falletnedlagt.pdf) einen Bericht vor, der das "Dilemma Skandinavien" sehr gut beschreibt, und bis heute hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, es wird für vergewaltigte Frauen, egal ob Migrantin oder nicht, immer schwieriger zu BEWEISEN, dass es auch wirklich eine Vergewaltigung war und sie nicht irgendwie das Geschehen hervorrief oder erleichterte. Der Fall Julian Assange soll nun ein anderes Bild auf die Tatsache in Schweden werfen, da dieser Fall in der Weltpresse verarbeitet wird und Schweden damit in einen Anti-Vergewaltigungs-Staat verwandeln soll. Die Tatsache ist jedoch, dass die absolute Mehrheit der Fälle niedergelegt wird und nicht einmal vor ein Gericht kommt.

[aStrangeWorld]

Anscheinend hat eine Vergewaltigung vorgelegen, sonst wäre er ja gar nicht verurteilt worden. Aber wieso soll es weniger schlimm sein wegen des kulturellen Hintergrunds des Opfers???
Das dies ein generelles schwedisches/skandinavisches Problem ist, war mir nicht bewusst und ist für mich umso schockierender.
Den Amnesty-Bericht gibt es übrigens auch auf Englisch, Französisch oder Spanisch unter http://www.amnesty.org/en/library/info/ ... 01/2010/en.

[goteborgcity]

@aStrangeWorld

ja, in diesem Fall war es als Vergewaltigung anerkannt. Verstehen kann man das Argument des Richters nicht wirklich, aber er war/ist der Meinung, dass eine Schwedin weiss, dass ein Mann nicht immer Recht hat und alles fordern kann und der Täter daher bei einer Vergewaltigung in voller Höhe bestraft werden muss. Bei einer Migrantin jedoch, die aus einem Kulturkreis kommt, wo Männer grundsätzlich über Frauen entscheiden kann, ist die Frau nicht in der Lage das Böse in der Vergewaltigung in vollem Ausmass zu sehen und deswegen muss der Mann eben weniger bestraft werden. .... Im Gesetz steht es zwar genau anders herum, aber da Richter nun einmal unabhängig entscheiden dürfen und der Stockholmer Richter das Gesetz wohl nur überfolgen hat und dann in die falsche Kehle kriegte, dachte er "gerecht" zu urteilen. Gut, stellt sich die Frage ob er für den Mann oder die Frau urteilte ...

Ähnlich ist es ja mit den sogenannten "Ehrenmorden" in Schweden, da die ja kein richtiger Mord sind. Deshalb kann man hier auch geringere Strafen ansetzen ... eben eine strange world in der man nicht alles verstehen kann.

[goteborgcity]

Das Problem hierbei sind nicht die Gesetze, die ja wirklich für alle gelten, sondern die Unabhängigkeit der Richter, die jeden Fall individuell beurteilen dürfen. Bei Morden kann man, unter Umständen, ein Urteil aufheben lassen, aber bei Vergewaltigung sind die Opfer dem Richter absolut ausgeliefert, und das in fast allen Ländern. Und nur wer sehr viel Geld hat, kann auch die Revision bezahlen.

[Pamina]

In den Kulturen, in denen die Mädchen zu Gehorsam oder besser gesagt Willenlosigkeit erzogen werden ist es besonders wichtig, dass sie bis zur Hochzeit Jungfrau sind, ansonsten bekommen sie keinen Mann und ihnen bleibt (in den entsprechenden Ländern) als einziger Ausweg der Abstieg in die Prostitution. Aus diesem Grunde ist der entstandene Schaden in diesem Fall meiner Meinung nach als deutlich HÖHER zu bewerten als in unserer Kultur.