Wettkampflustige Senioren

[Karsten]

Bei den schwedischen Senioren wächst das Interesse aktiv Sport zu treiben und an Wettkämpfen teilzunehmen. Veteranenwettbewerbe haben wachsenden Zulauf.

Håkan Höglund aus Gävle ist 65 Jahre und Kurzstreckenläufer: „Ich habe früher, als ich jung war, an Wettbewerben teilgenommen. Nach 50-jähriger Pause fange ich jetzt wieder an. Ich weiß allerdings nicht, ob ich eine neue Sportkarriere vor mir habe“, lacht er.

Wer beim Wort „Sportveteranen“ an Menschen um 40 oder 50 Jahre denkt, sollte seine Perspektive erweitern. Das Interesse der Rentner an Sport und Leichtathletik wächst von Jahr zu Jahr. An den „Schwedischen Leichathletikmeisterschaften für Veteranen“ nahmen am vorigen Wochenende fast 500 Sportler teil, der älteste ist 90 Jahre alt.

Zu den Veteranen-Schwimm-Weltmeisterschaften in Göteborg und Borås kamen fast 7 000 Teilnehmer. Der älteste war 96 Jahre.

Und der Laufwettkampf Lidingöloppet Anfang September in Stockholm hat in diesem Jahr erstmals eine Klasse für Achtzigjährige.

Für viele sind die Wettbewerbe die Krönung ihres ausdauernden Fitnesstrainings und ein gesundheitlicher Erfolg. Die 73-jährige Rosemarie Persson aus Lund ist Kugelstoßerin und Speerwerferin: „Man ist draußen und bewegt sich. Man sitzt nicht so viel `rum wie andere Rentner. Still sitzen und auf den Tod zu warten ist nichts für mich.“

Geistige und physische Gesundheit

Sport hat für viele Rentner auch eine soziale Dimension: man trifft Leute. Sport hält einen physisch und psychisch in Bewegung, sagt Peter Hackenschmidt vom Veteranenkomitee des „Schwedischen Leichtathletikverbands“: „Es gibt 85- und 90-Jährige, die bei Wettkämpfen mitmachen! Die Verknüpfung von mentaler und physischer Gesundheit ist wirklich erstaunlich!“

Hackenschmidt hat bei den Leichtathletikwettbewerben auf Öland in drei Wurfdisziplinen Titel eingeheimst, das bedeutet ihm persönlich viel, versichert er: „Abgesehen davon, dass mein Kampfgeist Auslauf bekommt, ist mir auch das Gemeinschaftsgefühl wichtig. Man knüpft viele Kontakte, sowohl in Schweden als auch mit dem Ausland.“

(Quelle: Radio Schweden)