Wasserfälle in Schweden sind zwar meist nicht so gewaltig und hoch wie die norwegischen, sind aber mindestens genauso schön und faszinierend.
Ich werde nur diejenigen benennen, wo wir selbst waren und ich auch Fotos und eine kurze Wegbeschreibung liefern kann (auch wenn die Fotos z. T. nachgereicht werden).
Ich fange mal im Süden an. Genauer gesagt in Småland. Dort gibt es in Aneby den Stalpets Wasserfall . Aneby liegt im nördlichen Småland, von Eksjö der Straße 32 folgen und nach ca. 19 Kilometern links abbiegen. Der Wasserfall liegt direkt an der Straße. Der Stalpets Wasserfall zählt zweifelsfrei zu einem der Höhepunkte auf dem Höglandstrampen (Radrundtour durch das småländische Hochland). Zum Wasserfall führt eine Holztreppe hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Genießen kann man den Wasserfall auf einer kleinen Aussichtsplattform.

Der Wasserfall selbst kann reguliert werden, oberhalb befindet sich eine kleine Schleusse. Dies ist der See oberhalb der Schleusse:

Schwedens höchster Wasserfall, der Njupeskär, befindet sich im Fulufjäll Nationalpark in der Provinz Dalarna. Die Fallhöhe beträgt 93 m,wobei das Wasser am Hauptfall 73 m frei in die Tiefe stürzt.
Ab Särna immer der Beschilderung zum Fulufjäll Nationalpark folgen.
Die Rundtouren starten im Naturum (auch sehenswert). Die kleinere führt größtenteils über Holzstege und Treppen oder sehr gut befestigte Wanderwege direkt zum Hauptfall. Die größere Rundtour führt ins Fjäll hinauf. Von dort oben hat man einen fantastischen Blick über die umliegenden Wälder und Berge, sowie den Wasserfall von oben.


Gar nicht weit entfernt findet man zwischen Idre und Foskros die Stromschnelle Klingforsen. Direkt am Straßenrand. Diese Nebenstrecke nach Sörvattnet ist bis Foskros geteert, danach geht’s über einen Schotterweg weiter, aber in einem sehr guten Zustand. Auch ohne weiteres mit Gespannen zu befahren.

Ein wunderschöner Wasserfall in mehreren Stufen im Naturreservat Brovallvålen, unweit des Sånfjället Nationalparks, ist der Lillråndafallet. In Hede biegt man in Richtung Rånddalen ab. Kurz bevor man den Ort erreicht, geht eine Forststraße (mit Steinen und Löchern) rechtsseitig ab. Dieser folgt man bis zum Wendepunkt (ca. 4-5 Kilometer). Von dort beginnt eine 1-stündige Wanderung (2,5 km) zum Wasserfall.


„In der Nähe“ (auf schwedische Verhältnisse bezogen) befindet sich zwischen Hede und Tännas. Aus Richtung Hede fährt man an dem Ort Långa vorbei. 8-10 Kilometer fährt man über eine kleine Brücke und biegt dann rechts nach Saxvallsbygget ab. Direkt hinter dem Abzweig befindet sich ein Parkplatz mit einem riesigen Hinweisschild auf den Rändåfallet. Von hier startet man eine leichte und kurze Wanderung (1 km) durch einen Wald zum Wasserfall. Die Wassermenge des Wasserfalls ist abhängig von den Wasserkraftanlagen. Im ganzen Gebiet werden Bäche, Flüsse und Seen zur Stromgewinnung genutzt. Von daher empfehle ich eher die weitere Wanderung zum Lillråndafallet. Dieser Wasserall ist m. E. auch eindrucksvoller, ebenso die Landschaft ringsumher. Am Rändåfallet befindet sich ein Rasthaus.

Der Wasserfall Ristafallet liegt in der Schwedischen Provinz Jämtland an der E14 zwischen Östersund und Åre Nähe Undersåker. Der Wasserfall wird durch eine bewaldete Insel in einen nördlichen und südlichen Teil getrennt. Ich kenne nur den nördlichen Teil. Direkt am Wasserfall befindet sich ein Campingplatz (Ristafallets Camping). Der Wasserfall selbst ist 14 m hoch und 50 m breit. Man kann neben dem Wasserfall einen Wanderweg entlanglaufen, ebenso weiter entlang des Flusslaufs. Die Gegend ist auch bekannt auch der Astrid Lindgreen Verfilmung von Ronja Räubertochter (als sie von diesen fliegenden Frauen angegriffen wurden und an einem Baumstamm durch den Fluss flohen). Am Wasserfall sind Rastplätze angelelgt.

Der Tännforsen ist einer der mächtigsten Wasserfälle Schwedens. Er liegt 22 Kilometer nordwestlich der Ortschaft Åre am Oberlauf des Flusses Åreälven, wo der Fluss mehrere Seen bildet. Man fährt von Åre Richtung Norwegen und biegt kurz hinter dem Ort rechts auf die Straße 322 ab, wenig später folgt man der Beschilderung zum Wasserfall. Es lohnt sich, den Rundweg über die 322 über Norwegen auf die 72 (in Schweden die 336) nach Järpen zu fahren – eine fantastische Landschaft!!! Mehr verrate ich nicht, das muss man sich einfach ansehen.
Das Wasser aus dem Tännsjön stürzt über den Tännfors in den 37 Meter tiefer gelegenen See Östra Noren. Das Gebiet rund um den Wasserfall ist über ausgebaute Wanderwege und Treppen gut begehbar. Am Hauptfall führt ein Steg ganz nah an den Fall heran.


Sehr schöne Stromschnellen findet man bei Handöl am Ånnsjön. Nach Handöl gelangt man ebenfalls die E14 kurz vor der norwegischen Grenze. In Handöl fährt man einen Forstweg rechts ins Fjäll hinauf. Bei einer Fabrik kann man sein Fahrzeug stehen lassen und zu den nur wenige Meter entfernten Handölforsarna laufen. Dort beginnt auch ein Wanderweg. Man läuft über eine Hängebrücke, die über den unteren Handölforsen führt. WOW – was für ein Erlebnis – also nur Mut! Man läuft über die sich bewegende Hängebrücke und unter einem tosen die Wassermassen. Auf der anderen Seite geht es dann den Berg hinauf. Auf einem Aussichtspunkt kann man zum mittleren Handölforsen blicken (Foto). Geht man noch weiter hinauf ins Fjäll kann man aus der Ferne die oberen Stromschnellen sehen. Im Prinzip reicht die Wanderung bis zu den mittleren Handölforsarna. Wer mag kann sich aber auch die Grotten und alten Mauerreste (die genaue Bezeichnung reiche ich nach) an der Straße die von Snasahögarna hinauf ins Fjäll führt anschauen. Auf jeden Fall sehr interessant. Ebenso befindet sich irgendwo in Umgebung der Handölforsarna eine Sami Kapelle, die man ebenfalls über den beschriebenen Wanderweg erreichen soll. Wir haben sie nicht gefunden.

An der Wildnisstraße findet man 4 Wasserfälle. Ich werde sie der Reihe nach aus Richtung Strömsund beschreiben.
Der erste Wasserfall befindet sich ca. 20 km von Gäddede entfernt. Es ist der Hällingsåfallet. Ihn kann man aus zwei Richtung anfahren. Zum einem geht links zwischen dem Fågelsjön und dem Hetögeln ein Forstweg ab (ist ausgeschildert) zum anderen biegt man in Gäddede bei ICA-Markt rechts ab und folgt dann der Beschilderung links in einen Forstweg. Schließlich biegt man von dieser Straße ab und folgt einem weiteren Forstweg den Berg hinauf. Ist aber alles ausgeschildert. Am Hällingsåfallet gibt es zwei Parkplätze. Der erste befindet sich am Ende des 800 m langen Canyons. Der andere oben beim Wasserfall (43 m hoch). Der Hällingsåfallet wird auch kurz bei Ronja Räubertochter gezeigt. Über den Wasserfall führt eine Brücke. Auf der anderen Seite kann man dem Wanderweg oberhalb des Canyons bis zu dessem Ende folgen, noch etwas weiter entlang des Flusses bis zum unteren Parkplatz. Je nach Sonnenstand kann man angeblich bis zu 7 Regenbögen über dem Wasserfall sehen. Uns haben sich nur drei präsentiert.


Folgt man der Wildnisstraße von Gäddede nach Stekenjokk, kann man am Blåsjön noch vor Ankarede (direkt nach der Talfahrt zum Blåsjön hinunter) auf der linken Seite auf einem kleinen Parkplatz anhalten und zum Brakkåfallet laufen. Ist nicht weit, knapp 1 Kilometer. Auch hier kann man zum unteren Teil des Falles wandern und auch einen Hang hinauf zum oberen Teil – letzteres lohnt sich meiner Ansicht nach nicht. Der Wasserfall selbst ist jedenfalls sehr schön. Er fällt von oben in ein Tal hinein, man kann sehr schön sehen, wie das Wasser sich durch das Gestein gearbeitet hat. Auch hier kann man sehr nah herangehen.

Bevor es ins Fjäll hinaufgeht kann man am Leipikvattnet Abstecher ins Bjurälven Naturschutzgebiet machen (links nach dem See abbiegen, es geht erst über eine Brücke. Die Straße führt bis zu einem Bauernhof. Dort Parken und den Rest wandern). Im Naturschutzgebiet bei einer Rasthütte ist ebenfalls ein Wasserfall. Ich weiß allerdings nicht wie er heißt. Nebenan führt eine riesige Treppe ins Tal und hinein ins Bjurälven Naturschutzgebiet. Unbedingt empfehlenswert!

Nun geht es hinauf ins Fjäll. Kurz nach Leipikvattnet befindet sich links wenig unterhalb der Baumgrenze der Gaustafallet. Parkbuchten sind an der Straße vorhanden. Ca. 500 m folgt man dem Wanderweg und gelangt zu einer Plattform.

Einer der m. E. schönsten Wasserfälle ist der Trappstegsforsen . Wie der Name schon sagt, eine Stromschnelle in Treppenstufenform. Er befindet sich direkt an der Wildnisstraße wenige Kilometer hinter Saxnäs.

Stora Sjöfallet. Informationen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpa ... 3%B6fallet

Ich vermute, zur Zeit der Schneeschmelze sieht man einen richtigen Wasserfall, vorausgesetzt der Akkajaure ist dann voll.
Eine schöne Stromschnelle findet man auch im Abisko Nationalpark. Man folgt den Wanderweg Richtung Abiskojaure. Am ersten Meditationsplatz befindet sich dann diese herrliche Stromschnelle.

Erweiterungen erwünscht!
