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Teil 8 - Schweden/Norwegen 2008 ... Wasserfälle u. Flatruet

Verfasst: 8. März 2009 18:45
von wölfchen
06. Juni
Sonnig; 19,5 °C am Morgen – 33,5 °C am Nachmittag

Erste Fragen und Entscheidungsfindung am Morgen: Was tun wir heute? Kanu fahren auf dem Ljusnan? Wandern oder Radfahren? Wenn ja, wohin? Oder einfach im klimatisierten Auto durch die Landschaft fahren, sprich nach Flatruet und über Mittadålen zurück nach Hedeviken?
Wir entschieden uns für letzteres, mit Abstechern zu den Wasserfällen Rändånfallet und Lillråndafallet. Wegen der Wasserfälle fragten wir den Besitzer des Campingplatzes, aber er wusste auch nicht genau wo sie sich befinden, nur das ungefähre Gebiet, wo sie sein müssten. Er schlug uns aber noch eine Wanderung in Vemdalen vor. Vielleicht würden wir das an einem anderen Tag noch einplanen.
Wir machten uns auf den Weg zur Flatruet. In Hede bog ich Richtung Sånfjälllet Nationalpark ab, denn so konnten wir den Lillråndafallet in diesem Ausflug mit einbeziehen, sofern wir diesen finden würden. Der Logik wegen müsste sich der Lillråndafallet eigentlich am Flüsschen Lillrånda befinden …
Der Wasserfall war sogar ausgeschildert. Kurz vor Rånddalen ging rechts eine Forststraße ab. Wir fuhren und fuhren und fragten uns, ob wir das nächste Schild schon übersehen hatten. Wieder einmal waren wir dankbar über die Bodenfreiheit und das kleine Getriebe. Am Ende des Forstweges befindet sich ein Wendeplatz, wo ein 2,5 km langer Wanderweg beginnt. Für diese kurze Strecke benötigten wir relativ lange, etwa 1 Stunde.
Beim Lillråndafallet befindet sich eine große Windschutzhütte. Kurz zuvor konnte man zwei Abstecher machen. Beim ersten stand man hoch über dem Tal auf Felsen und schaute in das canyonartige Tal mit dem dunklen Wasser, Sumpf und Kiefern, außerdem konnte man den gesamten Wasserfall, der aus mehreren Stufen besteht, überblicken.

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Beim nächsten Abstecher gelangte man auf mittlerer Höhe bis direkt an den Wasserfall heran. Die angenehme kühle frische Luft dort und die Tatsache, dass sich die Mücken hier nicht aufhielten, bewegten uns dazu an diesem Plätzchen länger zu verweilen – ich konnte natürlich wieder einmal nicht anders und hielt die Füße ins kühle Nass. Dabei konnten wir Ameisen beobachten, die miteinander kämpften.

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Schließlich gingen wir noch bis zur Windschutzhütte. Man sollte wirklich mal die Badesachen mitschleppen. Oberhalb des Wasserfalls hätte man mal kurz untertauchen können … In direkter Nähe zur Hütte befindet sich noch ein weiterer kleiner Wasserfall, dessen viele kleine „Wasserärmchen“ über bemooste Steine flossen.

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Hier in Deutschland unvorstellbar, diese Ruhe – kein Flugzeug, kein Fahrzeug, keine anderen Menschen. Einfach nur wir, mitten in der herrlichen Natur.
Wie immer muss man irgendwann mal wieder zurücklaufen. Hatten wir am Wasserfall noch Ruhe vor den Stechmücken, belästigten sie uns im Wald umso mehr. Dank der Hitze, war der Aufstieg zum Parkplatz doch recht anstrengend und kam uns sehr lang vor.
Nachdem wir in Hede noch schnell was eingekauft hatten, fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz. Außer 2 Müsliriegeln und Konservendosen im Auto hatten wir nichts mitgenommen … vergessen.
Am späten Nachmittag gab es dann im Schatten des Wohnwagens lecker Fil (schwedische sauer Milch - einfach lecker!!!) und Kuchen, außerdem jede Menge Entspannung und ein Bad im See.

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Der Spatz mochte auch den Schatten unseres WW und lies sich mit Plätzchenkrümeln füttern.

… und dann, am Abend kam dann endlich mal ein bisschen Wind auf – eine angenehme Brise.

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... warum kopiere ich nicht einfach das Reisetagebuch ohne es vorher grob zu überfliegen ... jetzt habe ich soooo eine Lust auf Fil ... dabei war der Kauf von Fil nur ein Irrtum. Wollte eigentlich Milch kaufen, hoffentlich mache ich noch mehr solcher Fehlkäufe! :-flagge2



07. Juni
Sonnig, später mit Wolken, vereinzelten Gewittern und Schauern – von letzterem haben wir nichts bis wenig abbekommen haben; 28 °C – 20,5 °C

Weil es morgens immer noch so warm war, entschieden wir uns wieder dafür, eine Tour mit dem Auto und evtl. kleinere Wanderungen zu unternehmen.
Erst einmal ging es Richtung Funäsdalen (mal wieder) mit einem kurzen 2 km langen (Hin- und Rückweg) langen Spaziergang durch einen Wald (Mücken!) immer entlang des Rändan zum Rändåfallet.

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Am Wasserfall gab es, ebenso wie am Vortag, keine Mücken – das soll mit den Luftverhältnissen zusammen hängen. Dort können sich die Mücken (wegen Fallwinden?) nicht halten. Allerdings war der Rändåfallet bei weitem nicht so schön wie er Lillråndafallet.
Der Rändåfallet hat sicherlich seine ursprüngliche Pracht durch ein Wasserkraftwerk weiter oben eingebüßt. Überall in dem Gebiet, wird das Wasser durch Stromgewinnung reguliert. Alles besser wie Atomkraftwerke.

Im Anschluss ging es weiter zur Flatruet (975 m.ö.h.).

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Schon vom Parkplatz aus hat man eine geniale Aussicht, neben einer Fahrbahnseite lagen noch Schneereste, genauso gerade wie die Straße selbst. Wir wollten bis zum nächsten höheren Berg wandern … ich natürlich wieder mit meinen Sandalen ;o). Der Gaske Miesjehkentjahke (1.066 m) war ca. 4 Kilometer vom Parkplatz entfernt. Sah natürlich nicht so weit aus.

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Insgesamt überquerten wir 4 Schneefelder, einiges an sumpfigen sowie matschigen und schmelzwasserbachigem Terrain. Dementsprechend hatte ich mal kalte und mal warme Füße. Hätte gar nicht damit gerechnet, dass der Matsch so warm ist. Andere bezahlen für solch eine „Kneipkur“, ich hatte sie völlig kostenlos!

Die Aussicht vom Berg war aber traumhaft. Über die Seenplatte Stentjärnarna Graupe kann man bis hinüber zum Helagsfjället sowie die über die gesamte weitere umgebende Fjällwelt blicken. Immer wieder überwältigend, diese beinahe unendliche Weite.

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Inzwischen waren einige kleinere Wolken aufgezogen. Richtung Funäsdalen allerdings auch sehr große bis hin zu einer ganzen Wolkenfront. Sahen auch nicht mehr besonders „sympatisch“ aus. Als wir mit der Wanderung begonnen hatten, war noch kein Wölkchen am Himmel zu sehen gewesen. Jedenfalls verwandelten sich die großen Wolken tatsächlich noch in eine Gewitterfront, allerdings, oder besser gesagt, dem Himmel sei Dank, einige Kilometer von uns entfernt. Die Gewitterfront sah gar nicht so riesig aus, von unserem Berg, dem Gaske Miesjehkentjahke. Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, die Berge in der Ferne sind größer, als uns die unendliche Weite glauben machen will.
Ohne auch nur einen Tropfen abzubekommen, jedoch begleitet von Donner und Blick auf entfernt erdende Blitze gingen wir eiligen Schrittes zurück.

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Das letzte Schneefeld muss wohl in der Zwischenzeit zuviel Sonne abbekommen haben, denn ich brach am Ende mitsamt einer „Schneescholle“ ab und stand mit den Füßen bis zur Wade in einem kleinen See.

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Über Messlingen fuhren wir dann immer dem Gewitter hinterher zurück nach Hedeviken. Die Straße führte an schönen Seen und Bergen vorbei sowie durch viel Wald. Später konnte man an vielen Stellen einen Blick auf das mächtige Massiv des Sånfjället werden.

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Angenehmerweise hatte es inzwischen deutlich abgekühlt, dafür waren die Mücken an unserem See umso aggressiver. Das Wasser im See war noch wärmer wie die Tage zuvor, niemand hielt sich darin auf und so konnte ich das Bad in vollen Zügen genießen. Das Wasser duftet so gut …

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Eine schöne Jahreszeit um in Schweden Urlaub zu machen. Erst noch Schneereste, die schnell weggetaut sind, die Bäume anfangs noch kahl, inzwischen fast alle grün, die Fjällblumen blühen und das alles geschieht innerhalb von sehr kurzer Zeit – nicht so zaghaft wie bei uns daheim.

Kurz vor 24:00 Uhr in Hedeviken:

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02:00 Uhr:

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08. Juni
Sonnig, später windig – am Abend Sturm und etwas Regen

Ein ruhiger Tag. Mittags fuhren wir ein wenig mit dem Ruderboot und genossen die Ausblicke über den See auf das Sånfjäll. Während Manuel paddelte, lies ich die Füße im Wasser baumeln oder legte mich auf die hintere Bank und blickte in den Himmel, übers Wasser, auf die Berge und das Ufer. Aber er durfte sich auch mal ausruhen. Kanu fahren ist allerdings schöner. Das Boot gleitet leichter übers Wasser und wir beide können paddeln.

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Wir machten keine lange Tour, sind einmal den ganzen See mit seinen Seitenarmen abgefahren. Das war es auch schon, denn mir ist schlecht geworden.
Natürlich bin ich wieder einmal im See baden gegangen. Wenn man den schon direkt vor der Nase hat, muss man das auch ausnutzen. Ich glaube, ich werde noch lange von diesem weichen, gut duftenden Wasser schwärmen.

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Am Abend machten wir bei Windstille eine Bootstour. Wir fuhren diesmal in die andere Richtung, ein Stück des Ljusnan hinauf. Eine glatte ruhige Wasseroberfläche, aber eine starke Strömung. Selten war diese auch an der Wasseroberfläche durch kleine Verwirbelungen zu erkennen.

Kurze Zeit später, nachdem wir wieder am Wohnwagen zurück waren, zog ein starker Sturm auf. Die Bäume bogen sich, der Wohnwagen schaukelte trotz Stützen. Unheimlich, aber beeindruckend.

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Nebenbei bemerkten wir, dass die meisten Unwetter übers Sånfjället zu ziehen scheinen. Bisher hatten wir nichts oder bzw. jetzt nur einen Ausläufer abbekommen. Kann aber auch Zufall gewesen sein.

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09. Juni
Sonnig, Wolken, windig; 14 °C – 20 °C

Wie schön, dass es nicht mehr so warm ist. Ich glaube, das ging nicht nur uns so, sondern vielen Touristen und vor allem den Einheimischen. Seit einer Woche bestand bereits Lagerfeuerverbot und die Feuerwehren waren unterwegs.

Irgendwann muss man mal abreisen. Und heute starteten wir mit dem ersten Tag der Rückreise in den Süden Schwedens.

Der letzte Blick auf unser geliebtes Sånfjäll nach den ersten Kilometern Richtung Süden:
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Einer Empfehlung nach besuchten wir das Dorf Duvberg. Ein Ort, bei dem alle Gebäude unter Denkmalschutz stehen mit einer fantastischen Aussicht über die umliegenden Berge und den Svegsjön inmitten blühender Wiesen. Wie schön, diese alten schwedischen Häuser sind, muss man gar nicht erst erwähnen.

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Man sollte Duvberg aber nicht mit einem Museumsdorf wie Åsens By vergleichen. Die Gebäude stehen weiter auseinander und durch die normale Bewohnung wirkt es nicht ganz so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Autos, landwirtschaftliche Maschinen, der übliche Schrott hier und da auf den Höfen – die alten Gebäude selbst sind aber sehenswert. Hübsche Wegweiser haben die Bewohner aufgestellt. Äste mit Tieren und darüber, bzw. darunter der Name der Familie in dessen Richtung der Wegweiser zeigt.

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Ich möchte auch ein solch schönes Schild haben!

Wir fuhren weiter ... der Sturm hatte immernoch nicht nachgelassen ...

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Über Lillhärdal fuhren wir nach Älvdalen – nette Landschaft, Wald und Moor, roter Sand und Steine – und weiter entlang der 45 bis Åmal. Die Berge am Fryken waren nun nicht mehr mit Schnee bedeckt. Inzwischen hatten wir die Fjällandschaften weit hinter uns gelassen. Wälder mit Birken, Buchen (u. a. Laubbäume) sowie Fichten säumten nun die Straßen, viele Gebäude, Bauernhöfe, Industrie und natürlich mehr Verkehr.
Ab Åmal folgten wir der Straße 164 und hielten an einem Parkplatz direkt neben einer Baustelle kurz vor Bengstfors an. Das Wasser im See war lauwarm und im Uferbereich mit genug Müll am Seeboden bedeckt. Die Enten erwarteten von uns Menschen, wie in Touristengebieten so üblich, dass sie gefüttert werden. Sie kamen alle gleich herbei.

An diesem Tag haben wir zum ersten Mal geangelt. Ich hatte die Pfeife unseres Wasserkessels nicht abgenommen und auch nicht kontrolliert, ob sie fest genug ist. Tauchte den Kessel unter, es machte blubblubblub … und Pfeife sank zu Boden. Ich schaffte es nicht, sie noch zu Fassen zu bekommen. Erst einmal musste man sie dort unten ausfindig machen. Manuel wunderte sich schon, warum ich mit der Nase direkt über der Wasserobfläche hing …
Er kam dann auf die Idee, die Wanderstöcke mit einem Hering zu versehen und damit die Pfeife wieder an die Oberfläche zu befördern. Das war leichter gesagt als getan, aber es hat geklappt. Gerade noch rechtzeitig, da das Licht immer schwächer wurde, und der Grund des Sees immer dunkler.

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Verfasst: 1. Mai 2009 13:27
von guesch47
Hallo,
ja wir waren 2007 auch auf dem C'platz in Hedeviken und haben die Touren gemacht.Den Bär haben wir nicht gesehen.Anschließend in Ljysnedal...Flatruet bis Lungdalen raus und kam der große Regen...sprich Unwetter.Wollten zum Helax.Härjedalen ist schon gut und dazu die Berichte von 'kanot' einfach Klasse.
Auch deine Bilder Top.Bin leider nur ein Videofilmer.Hast Du das Touristcenter in Funäsdalen mal reingeschaut u.den Film Dir angesehen-?-
Auch Top
:fahne:

Verfasst: 2. Mai 2009 08:51
von wölfchen
In dem Touristcenter in Funäsdalen waren wir in 2007. Da war meine Schwester auch mit auf Reisen.
Drauf aufmerksam geworden sind wir durch ein Buch an einem der beiden Rastplätze bei Högvålen und durch eine Holländerin auf einem Campingplatz in Lofsdalen.
Fand das auch super interessant, das Museum, und der Film sehr sehr schön.
Nur ins Freilichtmuseum sind wir nicht mehr. Das wurde zeitlich etwas zu eng.

Verfasst: 2. Mai 2009 09:25
von guesch47
Hallo,
.....müßt mal zum Mittekläpten(Maut)große Klasse die Wanderung.Noch bestehende Alm usw.
:fahne: