Stockholmer Möbelmesse - 2008

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Flippig und weniger romantisch
Stockholm Design Week 2008


Nachdem die Kölner Möbelmesse und die Passagen im 1. Monat des heurigen Jahres nicht gerade berauschend waren (mein Gott, darf ich das als Deutscher überhaupt sagen?), wurden meine gehegten und frohlockenden Erwartungen von den Skandinaviern vollkommen erfüllt.
Einige sagen ja auch schon, dass Stockholm die drittwichtigste Messe dieser Art in Europa ist. Und fürwahr: Sie springt schon aus allen Fugen. Aber demnächst wird gebaut – 10.000qm kommen im Jahr 2010 noch dazu, sodass auch mehr „Ausländer/innen“ auf dem Gelände Patz finden.

Nicht schlecht war die Veranstaltung bei www.asplund.se, wo ich natürlich alte Bekannte vom "scandinavian design house" und "United Scandinavia" aus Wien traf.
Hier ließen sie sich inspirieren und berieten sich, was sie demnächst in ihren Wiener Schauräumen ausstellen würden.
Den „Hochzeitshocker“ fand ich gut zum Mitnehmen.

Nun aber auf ins Messezentrum!
Ups, ein neues Pressezentrum – na ja, auch dort frische Luft. Tut gut für den Start.
Ein erster Blick in die nicht ganz so moderne Halle B sagt einem, dass die Nordmanntannen eine Erholungspause haben. "Weg von Planken und Brettern" lautet wohl die Devise.

Glossy in schwarz oder weiß – so soll es sein. Zumindest schon seit ein paar Jahren bei
www.voicefurniture.com

Aber auch das traditionelle Haus www.gad.se, das sich sonst eher holzig und fellig präsentiert, gab sich diesmal Metallrahmen und Lederbezüge.

Eine Überraschung war dann die „Glashütte“ www.orrefors.se aus Kosta. Nach 30 Jahren wandte man sich wieder dem Licht zu. Lampen in Hülle und Fülle waren zu sehen.
Die quirlige Designerin Lena Bergström war auch am Stand und zeigte mir gleich ihre Zöpfe… (nein, hat sie nicht – obwohl sie ihr sicher gut stehen würden), sondern ihre Zapfen.
Prismenkristalle nennt sich so was.

Weg vom Licht – na ja, Möbel her!
Und jetzt aber im Schnelldurchgang:

Swedese - schon ein Synonym durch den “Tree” oder “Papermaster” was Kleinmöbel anbelangt, hat noch eins oben drauf gesetzt. Nämlich mit “Libri” dem Bücherregal, welches aussieht wie eine Trapezleiter. Leider habe ich kein tolles Bild dabei, ist aber sicher bald auf www.swedese.se zu sehen.

Den Vogel schoss mal wieder www.offecct.se mit 15 Neuheiten ab.

… mal klassisch, mal ungewöhnlich und noch ungewöhnlicher und was für die Kleinen.

Dafür umso turbolenter und noch farbenfroher der blaue Bahnhof. Mit ihrem Jungdesigner-Look haben die Geschwister Lindau von www.blastation.se (Stardesigner Fredrik Mattson) mit „Fellow“ und „Babel“ eine echte Marktlücke aufgerissen. Jedenfalls kam ich nicht aus dem Staunen heraus, dass jemand es wagt, sich so deutlich vom Mainstream abzuheben.
Halt ein Lego für Erwachsene: “Babel” – genial!

Bau deine eigene Wohnlandschaft und verändere sie, wann immer dir danach ist. Follow the „Fellow“. Grenzgenial.

Jetzt fällt es natürlich schwer das Thema zu wechseln ...

Oder auch nicht, derweil Michael Malmborg vom Luxuslabel www.lyx.com doch einfach nach langem USA-Aufenthalt mal wieder nach Hause kam und glatt etwas vorstellte, was eigentlich viele von den Wikingern erwartet hätten: den Teppich „Laplandi“ aus Rentierfellen. Einfach schön, luxuriös, sexy und ökonomisch gesehen korrekt.

Aber die anderen Neuheiten von Lyx sind dann schon wieder so avantgardistisch, dass man die Befürchtung haben muss sie demnächst am Stiefel von Europa wieder zu sehen.

Habe ich nun die Kurve zum Wikinger-Design einigermassen geschafft, möchte ich noch www.karl-andersson.se vorstellen. Sie hatten ihre Nyheter = Neuheiten am Stand so geschickt aufgebaut, dass man sofort das Gefühl eines Deja-vus hatte.

Zu guter Letzt: Mehr Besucher /innen aus dem deutschsprachigen Raum, dafür weniger aus Schweden selbst. Warum? Das Wetter hatte Schuld – wie immer.