Erfahrungen Hauskauf Schweden 2024
Verfasst: 8. Dezember 2024 20:29
Mit dem Artikel möchte ich etwas zurückgeben an die Community hier: ich hatte schon seit 5 Jahren nach einem möglichen Ferienhaus in Schweden geschaut. Meine Frau ist absoluter Schwedenfan. Es sollte am liebsten in der Nähe von Bengtsfors sein, da wir dort Urlaube verbracht haben, die zu unseren schönsten Urlauben in Schweden zählten (nie viel höher als nördlich von Stockholm).
Im Dezember 2023 sah ich dann ein Haus in der Nähe von Bengtsfors. Es fiel zuerst durch, da der direkte Nachbar nur 20 Meter weit weg wohnt und ein kleiner Zaun die Grundstücksgrenze markierte. Das waren eigentlich zwei KO-Kriterien. Irgendwie konnt ich dieses Haus nicht "loslassen". Wir meldeten uns bei der Maklerin, die auch antwortete, was zuvor auch nicht immer der Fall war. In den Osterferien einen Besichtigungstermin vereinbart. Was soll ich schreiben, wir waren total "überwältigt" von der Lage, der Grundstücksgröße usw. Das Haus wirkte noch beeindruckender als auf den Bildern. Wir hatten sogleich ein Angebot persönlich vor Ort bei der Besichtigung abgegeben, ca. 20 Prozent unter dem Kaufpreis und würden auch gleich unterschreiben. Die Eigentümer lehnten jedoch ab, woraufhin wir unser Angebot erhöhten. Leider wollten die Verkäufer noch die Sommerzeit abwarten, um bessere Angebote zu erhalten. Wir hörten nichts. Zu einem bestimmten Termin habe ich dann die Maklerin wieder angeschrieben, auf Antwort von ihr brav das Angebot noch einmal angepasst an unseren maximalen Preis. Nicht mehr erhöht. Dann gab es ein Gegenangebot von der Verkäuferseite vor dem Wochenende und nach dem Wochende dann eine Zusage zu verkaufen zu unserem Maximalpreis, welcher 12,5 % unter dem Ausgangspreis lag (später sahen wir in den Unterlagen, dass wir der einzige Bieter überhaupt waren). Jetzt waren wir also in der Verlosung, haben zu Hause in Deutschland den Kaufvertrag unterschrieben und zugesandt. Da wir die Sommerferien verplant waren, sollte der Übergabetermin im Oktober 2024 stattfinden.
Wir hatten drei Banken angeschrieben. Eine hat sich gemeldet, die lokale Bank vor Ort. Dort hatte ich bereits vor ca. 2 Jahren schon einmal versucht ein Konto zu eröffnen. Ich hatte den Reisepass und Einkommensnachweis dabei. Nein, ohne ständigen Wohnsitz in Schweden kein Bankkonto. Bin dann wieder abgedackelt; warum sollte ich auf EU-Recht hinweisen und mich streiten. Bei der Maklerin hieß es jetzt, kein Hauskauf ohne ein Bankkonto. Na toll. 10 Prozent Anzahlung konnten wir direkt auf das Konto der Maklerin überweisen. Für den Rest brauchten wir ein Bankkonto. Insgesamt war mein Eilbrief DIN A4 Format (ca. 85 Euro, Respekt) vielleicht 5 bis 10 cm dick. Kontoauszug ein Jahr zurück mit allen Buchungen, Nachweise über die Quellen des Geldes. Wir waren mächtig nervös; wir konnten maximal am ersten Wochenende in den Sommerferien nach Schweden kommen, um persönlich bei der Bank zu unterschreiben. Auf Nachfrage dann wurde unsere Kontoeröffnung bewilligt. Wir sind dann Sonntags hin, Montags im Skatteverket nach Karlstad morgens mit Termin und Nachmittags bei der Bank zur perösnlichen Vorstellung und Gegenzeichnung. Dienstag morgen dann wieder zurück nach Deutschland, um unseren Familienurlaub einen Tag später anzutreten. Es war tatsächlich der einzige machbare Termin, denn wir waren an die Sommerferien gebunden und unser Sachbearbeiter bei der Bank war dann auch für 5 Wochen (?) in Urlaub und er wohl der Einzige, der diese Dinge bearbeitete.
Die Unterzeichnung und Übergabe war dann an einem Tag im Oktober. Also mit Hänger nach Schweden! Pandbrevs hat man uns auch auf Nachfrage nicht angeboten, es gab welche vom Vorbesitzer. Wir mussten bar bezahlen, die Überweisung durch die Bank dann problemlos. Der Grundbucheintrag war noch am teuersten. Nun, wir waren ca. 8 Tage vor Ort und konnten noch nicht alles wirklich verarbeiten. Zu viel Neues und Eindrücke. Der Schuppen braucht ein neues Dach, ca. 20.000 Euro und wir müssen das machen lassen, weil ansonsten die Substanz weg ist (Auftrag erteilt). Erdwärme lassen wir jetzt ein Angebot erstellen, weil der Vorbesitzer das Haus auch nur als Ferienhaus genutzt hat aber einen Jahresstromverbrauch von knapp 6.000 Euro hatte (alte Ölheizung mit Elektrokartusche umgerüstet). Zuletzt habe ich bei unserer Hausbank in Schweden nach einem Hypothekenkredit nachgefragt. Zuerst eine Ablehnung, da wir keine Personalnummer haben. Daraufhin hatte ich die Hauptfiliale angeschrieben. Plötzlich ging es, na ja; Zinsatz ca. 6,8 Prozent, pauschale Bearbeitungsgebühr ca. 500 Euro und einen Stundensatz extra oben drauf (Vergleichszinssatz auf der Homepag ist 3,8 Prozent). Für mich ein klares Zeichen, man will uns nicht. Auch sonst war die Kommunikation nicht immer einfach (Breitbandanschluss usw.). Oftmals keine Antwort, eine Homepage wo man keine Nachricht hinterlassen kann, wenn man keine E-Mail-Adresse eingibt und selbst wenn man eine E-Mail-Adresse eingibt über die Maske keine Chance. Was mir am schwerten fällt, ist die schwedische Art zu verstehen. Manchmal wird erst garnicht geantwortet, auf Nachfrage auch nicht, dann mit Hinweis, sich woanders zu erkundigen kam die Antwort. Ich wünsche mir eine angemessene Ruhe im Umgang mit den Einheimischen und viel Verständnis, so dass wir gute "Schweden" werden.
Im Dezember 2023 sah ich dann ein Haus in der Nähe von Bengtsfors. Es fiel zuerst durch, da der direkte Nachbar nur 20 Meter weit weg wohnt und ein kleiner Zaun die Grundstücksgrenze markierte. Das waren eigentlich zwei KO-Kriterien. Irgendwie konnt ich dieses Haus nicht "loslassen". Wir meldeten uns bei der Maklerin, die auch antwortete, was zuvor auch nicht immer der Fall war. In den Osterferien einen Besichtigungstermin vereinbart. Was soll ich schreiben, wir waren total "überwältigt" von der Lage, der Grundstücksgröße usw. Das Haus wirkte noch beeindruckender als auf den Bildern. Wir hatten sogleich ein Angebot persönlich vor Ort bei der Besichtigung abgegeben, ca. 20 Prozent unter dem Kaufpreis und würden auch gleich unterschreiben. Die Eigentümer lehnten jedoch ab, woraufhin wir unser Angebot erhöhten. Leider wollten die Verkäufer noch die Sommerzeit abwarten, um bessere Angebote zu erhalten. Wir hörten nichts. Zu einem bestimmten Termin habe ich dann die Maklerin wieder angeschrieben, auf Antwort von ihr brav das Angebot noch einmal angepasst an unseren maximalen Preis. Nicht mehr erhöht. Dann gab es ein Gegenangebot von der Verkäuferseite vor dem Wochenende und nach dem Wochende dann eine Zusage zu verkaufen zu unserem Maximalpreis, welcher 12,5 % unter dem Ausgangspreis lag (später sahen wir in den Unterlagen, dass wir der einzige Bieter überhaupt waren). Jetzt waren wir also in der Verlosung, haben zu Hause in Deutschland den Kaufvertrag unterschrieben und zugesandt. Da wir die Sommerferien verplant waren, sollte der Übergabetermin im Oktober 2024 stattfinden.
Wir hatten drei Banken angeschrieben. Eine hat sich gemeldet, die lokale Bank vor Ort. Dort hatte ich bereits vor ca. 2 Jahren schon einmal versucht ein Konto zu eröffnen. Ich hatte den Reisepass und Einkommensnachweis dabei. Nein, ohne ständigen Wohnsitz in Schweden kein Bankkonto. Bin dann wieder abgedackelt; warum sollte ich auf EU-Recht hinweisen und mich streiten. Bei der Maklerin hieß es jetzt, kein Hauskauf ohne ein Bankkonto. Na toll. 10 Prozent Anzahlung konnten wir direkt auf das Konto der Maklerin überweisen. Für den Rest brauchten wir ein Bankkonto. Insgesamt war mein Eilbrief DIN A4 Format (ca. 85 Euro, Respekt) vielleicht 5 bis 10 cm dick. Kontoauszug ein Jahr zurück mit allen Buchungen, Nachweise über die Quellen des Geldes. Wir waren mächtig nervös; wir konnten maximal am ersten Wochenende in den Sommerferien nach Schweden kommen, um persönlich bei der Bank zu unterschreiben. Auf Nachfrage dann wurde unsere Kontoeröffnung bewilligt. Wir sind dann Sonntags hin, Montags im Skatteverket nach Karlstad morgens mit Termin und Nachmittags bei der Bank zur perösnlichen Vorstellung und Gegenzeichnung. Dienstag morgen dann wieder zurück nach Deutschland, um unseren Familienurlaub einen Tag später anzutreten. Es war tatsächlich der einzige machbare Termin, denn wir waren an die Sommerferien gebunden und unser Sachbearbeiter bei der Bank war dann auch für 5 Wochen (?) in Urlaub und er wohl der Einzige, der diese Dinge bearbeitete.
Die Unterzeichnung und Übergabe war dann an einem Tag im Oktober. Also mit Hänger nach Schweden! Pandbrevs hat man uns auch auf Nachfrage nicht angeboten, es gab welche vom Vorbesitzer. Wir mussten bar bezahlen, die Überweisung durch die Bank dann problemlos. Der Grundbucheintrag war noch am teuersten. Nun, wir waren ca. 8 Tage vor Ort und konnten noch nicht alles wirklich verarbeiten. Zu viel Neues und Eindrücke. Der Schuppen braucht ein neues Dach, ca. 20.000 Euro und wir müssen das machen lassen, weil ansonsten die Substanz weg ist (Auftrag erteilt). Erdwärme lassen wir jetzt ein Angebot erstellen, weil der Vorbesitzer das Haus auch nur als Ferienhaus genutzt hat aber einen Jahresstromverbrauch von knapp 6.000 Euro hatte (alte Ölheizung mit Elektrokartusche umgerüstet). Zuletzt habe ich bei unserer Hausbank in Schweden nach einem Hypothekenkredit nachgefragt. Zuerst eine Ablehnung, da wir keine Personalnummer haben. Daraufhin hatte ich die Hauptfiliale angeschrieben. Plötzlich ging es, na ja; Zinsatz ca. 6,8 Prozent, pauschale Bearbeitungsgebühr ca. 500 Euro und einen Stundensatz extra oben drauf (Vergleichszinssatz auf der Homepag ist 3,8 Prozent). Für mich ein klares Zeichen, man will uns nicht. Auch sonst war die Kommunikation nicht immer einfach (Breitbandanschluss usw.). Oftmals keine Antwort, eine Homepage wo man keine Nachricht hinterlassen kann, wenn man keine E-Mail-Adresse eingibt und selbst wenn man eine E-Mail-Adresse eingibt über die Maske keine Chance. Was mir am schwerten fällt, ist die schwedische Art zu verstehen. Manchmal wird erst garnicht geantwortet, auf Nachfrage auch nicht, dann mit Hinweis, sich woanders zu erkundigen kam die Antwort. Ich wünsche mir eine angemessene Ruhe im Umgang mit den Einheimischen und viel Verständnis, so dass wir gute "Schweden" werden.