Schwedenforum

Corona: Schweden übt sich in Selbstkritik, nur der scheidende Ministerpräsident Stefan Löfven will von einer "Haverie" nichts wissen. Zu Beginn der Pandemie hätten Regierung und Regionalverwaltungen zu langsam reagiert, so das Urteil der unabhängigen schwedischen Corona-Kommission. Die Testkapazität im Land war unzureichend, ebenso wie die Schutzausrüstung für Mitarbeiter in der Altenpflege. Dies führte in der ersten Welle zu hohen Infektions- und Todeszahlen in Schweden.

Ministerpräsident Stefan Löfven (S) findet das Urteil der Kommission zu hart. Aber es werfe auch ein Schlaglicht auf lange Entscheidungswege und unklare Verantwortlichkeiten im Krisenfall. Hier will man nun ansetzen, um in Zukunft schneller zu reagieren.

Ein Artikel aus der deutschen Presse zum Thema:
https://www.tagesspiegel.de/politik/cor ... 51216.html

(Herzlichen Dank an Katja!)

Von Selbstkritik war in Schweden aber nicht viel zu sehen, weder im TV noch im Radio. Vor allem Frau Hallengren hat alle Verantwortung von sich gewiesen und gesagt, es gäbe nichts zu korrigieren. Desgleichen heute Frau Wisell. Man ginge eben einen anderen Weg. Konsequenzen hat so eine Untersuchung in Schweden noch nie gehabt. Wird auch diese nicht haben. Man ist momentan auch wieder sehr stolz auf sich und sieht sich hervorragend gewappnet was eine vierte Welle angeht, die übrigens vor einer Woche noch als Osteuropäisches Problem abgetan wurde. Also business as usual in Schweden, und Norwegen hat für 6 schwedische Regionen für ungeimpfte Einreisende wieder Quarantäne verhängt. Täglich grüßt das Murmeltier.

Naja, auf die deutsche Presse muss man da nicht schauen.