COOP wegen IT-Havarie geschlossen

[milli]

Der überwiegende Teil der Coop Supermärkte in Schweden ist wegen einer Cyber-Attacke auf den Datendienstleister der Bezahlsysteme seit 2 Tagen geschlossen. Auch Teile der Apothekenkette HJÄRTAT und der schwedischen Bahn SJ sind betroffen. Wann wieder geöffnet wird, ist moementan nicht bekannt. Mit Bargeld zu bezahlen hat man sich in Schweden ja abgewöhnt. Schöne digitale Welt.

[t.klebi]

Mit Bargeld zu bezahlen hat man sich in Schweden ja abgewöhnt. Schöne digitale Welt.

Nun ja. Mit Bargeld ja oder nein, hat die IT-Havarie eigentlich gar nichts zu tun.
Angegriffen wurde der amerikanische IT-Dienstleister Kaseya. Und dessen Dienste laufen offenbar auf den Kassensystemen von Coop.

Ohne Kassensystem kann man heutzutage in größeren Läden/Ketten nichts mehr kassieren. Auch in Deutschland nicht. Das Kassensystem betrifft ja nicht nur die Bezahlart, sondern da hängen heute eben auch die Warenwirtschaftssysteme und die ganze Logistik mit dran.

[milli]

Das heisst jetzt echt, die Warenwirtschaftssysteme bestimmen das Geschehen. Das Zeug verdirbt in den Regalen und man kann nicht mal "anschreiben", weil Bargeld wollen die auch nicht nehmen. Schöne neue Welt. Die Läden sind immer noch nicht offen heute und die Automatentankstellen von ST1 hat es auch erwischt. Da man ja keine Tanke mehr mit Kassierern hat, geht natürlich auch da nichts mehr. Das erschreckende ist doch, dass es keinen Notfallplan gibt.

[t.klebi]

Das heisst jetzt echt, die Warenwirtschaftssysteme bestimmen das Geschehen. Das Zeug verdirbt in den Regalen und man kann nicht mal "anschreiben", weil Bargeld wollen die auch nicht nehmen. Schöne neue Welt.

Natürlich bestimmen nicht die Warenwirtschaftsysteme das Geschehen. Aber heutzutage läuft halt auch der Einkauf des täglichen Bedarfs über global vernetzte Prozesse ab.
Du hast dich doch auch daran gewöhnt, dass praktisch jedes Produkt zu den Zeitpunkt selbst in einem kleinen Konsum im Nirgendwo verfügbar ist, oder?
Wer das verteufelt, muss auch bereit sein, Abstriche zu machen bzw. höhere Kosten in Kauf zu nehmen. Dann gibt es eben keine tropischen Früchte im Supermarkt mehr, keine Backwaren selbst am Samstag und auch keine elektronischen Geräte mehr.
Dann haben wir wieder den guten alten Krämerladen und wenn alle, dann alle. Nachbestellen dauert dann halt 2 Wochen.

Das erschreckende ist doch, dass es keinen Notfallplan gibt.

Da gebe ich dir allerdings recht. Die Vernetzung der Prozesse bringt unglaublich viele Vorteile, macht das Ganze aber auch ebenso unglaublich anfällig für größere Störungen. Sei es der aktuelle Chipmangel der alles durcheinanderbringt oder eine Blockades des Suezkanals oder die Produktion elementarer medizinischer Ausrüstungen, deren Fluss einfach mal abgedreht werden kann. Und so weiter und so fort.

Hier muss man imho teilweise auch politisch gegensteuern. Da muss einiges wieder dezentralisiert und zurück ins eigene Land geholt werden. Die Wirtschaft wird das freiwillig nicht tun, denn das schmälert den Gewinn. Deshalb ist die Politik gefordert.

[Renovatio]

Moin,

so wie ich das sehe liegt das Problem ja nicht in der Automatisierung der Prozesse, sondern viel mehr darin, dass man ganze Geschäftsprozesse outsourced.

Das bedeutet konkret, das sensibele Daten via VPN durch das WWW transprortiert werden, davon war ich noch nie ein Freund, und wie man sieht zu recht, viel Spass, wenn das mal bei der DATEV o ä. passiert....

Denke da kommt noch einiges nach...

Munter bleiben,

Reno

[kphklaus]

Denke da kommt noch einiges nach...

Die Hochregallager wissen nicht mehr wo was liegt, die LKW wissen nicht wo sie was hinbringen sollen usw usw. Das bisschen Kasse ist nicht alles. Bei diesen Attaken waren auch 1000 andere Firmen betroffen. Auch Krankenhäuser können ohne Computer nichts mehr machen. Es geht nicht nur um essen und trinken. Die ganze IT muß nicht nur monatlich neue Funktionen raus bringen sondern auch Sicherheit bieten! Das steht aber hintenan.