Gefahr beim Immobilienkauf
Verfasst: 12. November 2015 20:26
Eine Immobilie zur eigenen Nutzung ist in der heutigen Zeit in den meisten Fällen eine gute Investition.
Das trifft natürlich auch für eine Ferienimmobilie in Schweden zu.
Nicht selten dient diese für einige Deutsche leider nur als Statussymbol aber häufig wird damit ein lang ersehnter Traum verwirklicht. Und mal ganz ehrlich: -----„Hat man sich dafür nicht ein herrliches Land ausgesucht“ ?-----
Doch sind Blauäugigkeit, Bauchentscheidungen und Naivität dabei fehl am Platz, denn wo Geld viel fließt ist auch in Schweden Vorsicht geboten.
Längst haben schwedische Verkäufer und Makler entdeckt, dass man mit Deutschen Kaufabschlüsse machen kann, die mit Einheimischen unmöglich wären.
So werden deutsche Kaufinteressenten in Schweden inzwischen nicht selten hinter vorgehaltener Hand belächelt.
Jedoch sorgt die Situation auch für Unmut unter den Schweden selbst, weil die Immobilienpreise dadurch in den letzten 15 Jahren stark angestiegen sind.
Inzwischen treten einige schwedische Verkäufer auch nicht mehr den Weg zum Makler an bzw. versuchen es in Eigenregie per Verkaufsanzeige in Zeitschriften oder Internet, sondern suchen bei Verkaufsabsicht nicht selten den direkten Weg zu einigen deutschen Auswanderer, die sich darauf regelrecht spezialisiert haben, um gegen „Bargeldprovision“ von denen selbst schwedische Makler träumen, aktiv zu werden Objekte zu weit überhöhten Verkaufspreisen an unwissende Deutsche zu vermitteln.
So ist inzwischen ein Lobbyismus entstanden, der offensichtlich leider auch auf dieser Plattform zu finden ist.
Es hilft meist den Falschen, wenn hier „selbsternannte Experten“ die vorherrschende Situation versuchen zu verherrlichen.
Mit dem kürzlich erschienenen kritischen Beitrag: „Bauernfängerei bei deutschen Ferienhausbesitzern“ vom 10.11.2015 wurde dies an Hand einiger Kommentare dazu sehr deutlich.
Ist Aufklärung vielleicht nicht erwünscht?
Das Interesse zu dem Thema selbst, war bei den Lesern groß, so dass es zu über 650 Klicks innerhalb der ersten 24 Stunden gekommen ist.
Für diese Plattform eine beachtenswerte Quote, welche andere Themen weit in den Schatten stellt.
Das „Schachern“ mit unter Einheimischen als unverkäuflich geltenden Immobilien, hat natürlich auch einen positiven Nebeneffekt.
So würde es dank uns Deutschen heute in Schweden viele historische Häuser längst nicht mehr geben, die schlichtweg erhaltenswert sind.
Dessen sollten sich auch einige schwedische Kommunalverwaltungen bewusst werden, die gezielt Gebührenregelungen treffen, welche bei der Umsetzung in der Praxis nicht Einheimische, sondern vorzugsweise ausländischen Ferienhausbesitzer zur Kasse bitten.
Besonders gerne hören deutsche Kaufinteressenten, dass in Schweden nicht der Käufer die Verkaufsprovision des Maklers bezahlen muss, sondern der Verkäufer.
Doch jeder darf sich der gängigen Praxis bewusst sein, dass diese in die Fixierung des Verkaufspreises bereits eingeflossen ist und Käufer diese Kosten mit bezahlen werden.
Noch irrwitziger wird es, wenn deutsche Maklerbüros mit schwedischen Maklern zusammenarbeiten.
Dann wird die in den Kaufpreis bereits eingeflossene Provision des schwedischen Maklers vom deutschen Käufer indirekt beglichen, während der deutsche Makler noch einmal Provision für die Vermittlung vom deutschen Kunden erhält.
Ist das nicht ein Wahnsinn?
Allgemein sind aber alle schwedischen Kosten die mit einem Kauf- bzw. Vertragsabschluss zusammenhängen weitaus geringer, als wir Deutschen es hierzulande gewohnt sind.
Dies sei u.a. auch der Tatsache geschuldet, dass schwedische Makler autorisiert sind notarielle Aufgaben im Zuge des Hauskaufs zu tätigen und Behörden mit überschaubaren Kosten an die Käufer herantreten.
Bei der Kaufentscheidung selbst spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, die zu beachten sind.
So kann es passieren, dass ein wasserführender, gemauerter Brunnen im „Hinterkopf“ eines Interessenten für eine Preisakzeptanz sorgt, ein Solcher jedoch weder früher noch heute niemals mehr als 5 Liter Zufluss pro Stunde hatte, was selbst für eine Ferienhausnutzung nach heutigem Standard längst nicht mehr zeitgemäß ist.
Die Kosten der Brunnenbohrarbeiten für einen neuen Brunnen, können dann leicht schon einmal 20% des eigentlichen Kaufpreises der Immobilie ausmachen.
Ein Ferienhaus mit Blick auf den See kann grundsätzlich traumhaft schön sein und wird in bunten Hochglanzprospekten gerne als Aushängeschild benutzt.
Doch kann ein begehbarer Zugang durchaus mal 1,5km entfernt liegen, der dann durch eine eingezäunte Weide mit Rindern führt bevor man an das Wasser gelangt.
Die Enttäuschung bei einem Besichtigungstermin ist dann häufig groß.
Das die als ruhig geglaubte Lage eines Ferienhauses durch eine für weit genug entfernt geglaubte Bahnstrecke Einfluss auf die Lebens- bzw. Urlaubsqualität nehmen könnte, wird häufig erst dann klar, wenn man nach Kaufabschluss feststellen musste, dass sich dort auch ein nahegelegener unbeschrankter Bahnübergang befindet, an dem Tag und Nacht in Nerven raubender Regelmäßigkeit, verstärkt durch Windrichtung und jahreszeitlicher Vegetation, akustische Signale der Bahn zu vernehmen sind. Gern wird so etwas von unseriösen Maklern, Verkäufern oder privaten Vermittlern verschwiegen.
Auch hat man in der Regel keinen Einfluss auf die forstwirtschaftlichen Maßnahmen seines direkten Waldnachbarn, so aus dem vermeidlichen „Märchenwald“ mit Moos, Pilzen und Beeren vor der Haustür binnen weniger Tagen eine mehrere Hektar große „Mondlandschaft“ entstehen kann, die viele Jahre noch eine Solche bleibt und im ungünstigsten Fall den Wiederverkaufswert der Immobilie schlagartig halbiert.
Von einem Glücksgefühl des bevorstehenden Kauferlebnisses überdeckt, kommt es nicht selten zu einem übereilten Kaufabschluss, der sich bereits Monate oder wenige Jahre später in einer Verlust orientierten Verkaufsanzeige äußert.
Im günstigsten Fall jedoch lediglich für nachträglichen Unmut sorgt.
Diese und zahlreiche andere Faktoren sollten bei einer Kaufentscheidung immer Beachtung finden, um sich dann mit den anderen Eigentümer Problemen auseinanderzusetzen, welche in o.g. kritischen Beitrag aufgeführt worden sind.
Natürlich wird auch dieser Beitrag wieder bei hiesigen Lobbyisten und notorischen Besserwissern wenig Anklang finden.
Möge man mich ruhig mit Freude in der Luft zerreißen.
Doch dürft ihr euch Folgendem gewiss sein.
Wenn mich heute jemand fragt: „Sollte man ein Ferienhaus in Schweden erwerben, ja oder nein“, würde ich klar mit „Ja“ antworten.
Doch Leute, bitte haltet die Augen offen, legt eure Naivität ab, schaltet den Bauch aus und den Kopf ein.
Schweden ist ein tolles Land, aber jenes was dort geschieht ist nicht immer heilig und ohne Makel.
In diesem Sinne......
Das trifft natürlich auch für eine Ferienimmobilie in Schweden zu.
Nicht selten dient diese für einige Deutsche leider nur als Statussymbol aber häufig wird damit ein lang ersehnter Traum verwirklicht. Und mal ganz ehrlich: -----„Hat man sich dafür nicht ein herrliches Land ausgesucht“ ?-----
Doch sind Blauäugigkeit, Bauchentscheidungen und Naivität dabei fehl am Platz, denn wo Geld viel fließt ist auch in Schweden Vorsicht geboten.
Längst haben schwedische Verkäufer und Makler entdeckt, dass man mit Deutschen Kaufabschlüsse machen kann, die mit Einheimischen unmöglich wären.
So werden deutsche Kaufinteressenten in Schweden inzwischen nicht selten hinter vorgehaltener Hand belächelt.
Jedoch sorgt die Situation auch für Unmut unter den Schweden selbst, weil die Immobilienpreise dadurch in den letzten 15 Jahren stark angestiegen sind.
Inzwischen treten einige schwedische Verkäufer auch nicht mehr den Weg zum Makler an bzw. versuchen es in Eigenregie per Verkaufsanzeige in Zeitschriften oder Internet, sondern suchen bei Verkaufsabsicht nicht selten den direkten Weg zu einigen deutschen Auswanderer, die sich darauf regelrecht spezialisiert haben, um gegen „Bargeldprovision“ von denen selbst schwedische Makler träumen, aktiv zu werden Objekte zu weit überhöhten Verkaufspreisen an unwissende Deutsche zu vermitteln.
So ist inzwischen ein Lobbyismus entstanden, der offensichtlich leider auch auf dieser Plattform zu finden ist.
Es hilft meist den Falschen, wenn hier „selbsternannte Experten“ die vorherrschende Situation versuchen zu verherrlichen.
Mit dem kürzlich erschienenen kritischen Beitrag: „Bauernfängerei bei deutschen Ferienhausbesitzern“ vom 10.11.2015 wurde dies an Hand einiger Kommentare dazu sehr deutlich.
Ist Aufklärung vielleicht nicht erwünscht?
Das Interesse zu dem Thema selbst, war bei den Lesern groß, so dass es zu über 650 Klicks innerhalb der ersten 24 Stunden gekommen ist.
Für diese Plattform eine beachtenswerte Quote, welche andere Themen weit in den Schatten stellt.
Das „Schachern“ mit unter Einheimischen als unverkäuflich geltenden Immobilien, hat natürlich auch einen positiven Nebeneffekt.
So würde es dank uns Deutschen heute in Schweden viele historische Häuser längst nicht mehr geben, die schlichtweg erhaltenswert sind.
Dessen sollten sich auch einige schwedische Kommunalverwaltungen bewusst werden, die gezielt Gebührenregelungen treffen, welche bei der Umsetzung in der Praxis nicht Einheimische, sondern vorzugsweise ausländischen Ferienhausbesitzer zur Kasse bitten.
Besonders gerne hören deutsche Kaufinteressenten, dass in Schweden nicht der Käufer die Verkaufsprovision des Maklers bezahlen muss, sondern der Verkäufer.
Doch jeder darf sich der gängigen Praxis bewusst sein, dass diese in die Fixierung des Verkaufspreises bereits eingeflossen ist und Käufer diese Kosten mit bezahlen werden.
Noch irrwitziger wird es, wenn deutsche Maklerbüros mit schwedischen Maklern zusammenarbeiten.
Dann wird die in den Kaufpreis bereits eingeflossene Provision des schwedischen Maklers vom deutschen Käufer indirekt beglichen, während der deutsche Makler noch einmal Provision für die Vermittlung vom deutschen Kunden erhält.
Ist das nicht ein Wahnsinn?
Allgemein sind aber alle schwedischen Kosten die mit einem Kauf- bzw. Vertragsabschluss zusammenhängen weitaus geringer, als wir Deutschen es hierzulande gewohnt sind.
Dies sei u.a. auch der Tatsache geschuldet, dass schwedische Makler autorisiert sind notarielle Aufgaben im Zuge des Hauskaufs zu tätigen und Behörden mit überschaubaren Kosten an die Käufer herantreten.
Bei der Kaufentscheidung selbst spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, die zu beachten sind.
So kann es passieren, dass ein wasserführender, gemauerter Brunnen im „Hinterkopf“ eines Interessenten für eine Preisakzeptanz sorgt, ein Solcher jedoch weder früher noch heute niemals mehr als 5 Liter Zufluss pro Stunde hatte, was selbst für eine Ferienhausnutzung nach heutigem Standard längst nicht mehr zeitgemäß ist.
Die Kosten der Brunnenbohrarbeiten für einen neuen Brunnen, können dann leicht schon einmal 20% des eigentlichen Kaufpreises der Immobilie ausmachen.
Ein Ferienhaus mit Blick auf den See kann grundsätzlich traumhaft schön sein und wird in bunten Hochglanzprospekten gerne als Aushängeschild benutzt.
Doch kann ein begehbarer Zugang durchaus mal 1,5km entfernt liegen, der dann durch eine eingezäunte Weide mit Rindern führt bevor man an das Wasser gelangt.
Die Enttäuschung bei einem Besichtigungstermin ist dann häufig groß.
Das die als ruhig geglaubte Lage eines Ferienhauses durch eine für weit genug entfernt geglaubte Bahnstrecke Einfluss auf die Lebens- bzw. Urlaubsqualität nehmen könnte, wird häufig erst dann klar, wenn man nach Kaufabschluss feststellen musste, dass sich dort auch ein nahegelegener unbeschrankter Bahnübergang befindet, an dem Tag und Nacht in Nerven raubender Regelmäßigkeit, verstärkt durch Windrichtung und jahreszeitlicher Vegetation, akustische Signale der Bahn zu vernehmen sind. Gern wird so etwas von unseriösen Maklern, Verkäufern oder privaten Vermittlern verschwiegen.
Auch hat man in der Regel keinen Einfluss auf die forstwirtschaftlichen Maßnahmen seines direkten Waldnachbarn, so aus dem vermeidlichen „Märchenwald“ mit Moos, Pilzen und Beeren vor der Haustür binnen weniger Tagen eine mehrere Hektar große „Mondlandschaft“ entstehen kann, die viele Jahre noch eine Solche bleibt und im ungünstigsten Fall den Wiederverkaufswert der Immobilie schlagartig halbiert.
Von einem Glücksgefühl des bevorstehenden Kauferlebnisses überdeckt, kommt es nicht selten zu einem übereilten Kaufabschluss, der sich bereits Monate oder wenige Jahre später in einer Verlust orientierten Verkaufsanzeige äußert.
Im günstigsten Fall jedoch lediglich für nachträglichen Unmut sorgt.
Diese und zahlreiche andere Faktoren sollten bei einer Kaufentscheidung immer Beachtung finden, um sich dann mit den anderen Eigentümer Problemen auseinanderzusetzen, welche in o.g. kritischen Beitrag aufgeführt worden sind.
Natürlich wird auch dieser Beitrag wieder bei hiesigen Lobbyisten und notorischen Besserwissern wenig Anklang finden.
Möge man mich ruhig mit Freude in der Luft zerreißen.
Doch dürft ihr euch Folgendem gewiss sein.
Wenn mich heute jemand fragt: „Sollte man ein Ferienhaus in Schweden erwerben, ja oder nein“, würde ich klar mit „Ja“ antworten.
Doch Leute, bitte haltet die Augen offen, legt eure Naivität ab, schaltet den Bauch aus und den Kopf ein.
Schweden ist ein tolles Land, aber jenes was dort geschieht ist nicht immer heilig und ohne Makel.
In diesem Sinne......