Schwedenforum

Wenn man fragt, warum Deutsche nach Schweden auswandern, kommt eigentlich immer als Antwort, dass die Schweden so gelassen und fröhlich sind. Alles ist hier in Schweden langsamer, gemütlicher, ruhiger. Das stimmt natürlich nur zum Teil, aber im Großen und Ganzen ist es wahr. Die Lebensqualität ist eine andere. Nicht nur die schöne Landschaft zieht viele nach Schweden, sondern auch die “Schwedische Art”. Man feiert sehr gern, nutzt jede Gelegenheit zum Singen und Tanzen und zu gutem und reichlichem Essen. Wenn einige meckern, weil es in Schweden langsamer und gemächlicher zugeht, nichts klappt und man ewig warten muss, ist das eigentlich nicht zu verstehen. Entweder, oder…

Weiterlesen:

http://blog.schwedenstube.de/die-ruhe-u ... -schweden/

Ein schöner Beitrag, für alle Schwedenneulinge zu empfehlen, vor allem für die, die sich immer fragen, warum hier alles anderes läuft

Ich kann dem Bericht nur zustimmen! Ich geniesse dieses Stressfreie hier sehr.

Das, was für manche Ruhe und Gelassenheit sind, entpuppt sich zuweilen als Servicewüste Schweden.

Du, ich habe hier noch keine Servicewueste erlebt - aber ständig in Deutschland. Es kann mal länger dauern bis das gewuenschte erfolgt - ja und, diese Person hat gerade Feierabend und freut sich auf die Familie oder Freizeit. Dann wird es am nächsten Tag sicher erledigt.
In DE - darfst Du ja nicht sagen, jetzt habe ich Feierabend - nein Dein Leben gehört den Betrieb... ich verstehe die Menschen hier sehr gut - denn ich bin jetzt auch froh zu sagen, nein, hat Zeit bis morgen.

Wenn man schon am Mittag und frühen Nachmittag in den Telefonwarteschleifen festhängt, zigmal weiter- oder hin und herverbunden wird, um dann aus der Leitung zu fliegen, dann ist es für mich genau das, was ich geschrieben habe.
Und: Ich gönne jedem seinen Feierabend

Du, dass kenne ich auch von DE - versuche mal bei Telekom, Vodafone und was es noch so gibt durch zu kommen...halleluja

hm, gestern nachmittag habe ich beim Skatteverket angerufen. Warteschlange, Platz 18, Wartezeit ca. 40 Minuten.

Na und? ich habe aufgelegt, ne email geschrieben und heute früh 7:10 hatte ich die Antwort. Und das in der Semesterzeit. Ich nenne das nicht wüste sondern tollen service.

Hier klärt man eben viel mit email. Und das man so ungeduldig ist liegt doch am deutschen Temperament. Hier hat man doch auch viel mehr zeit und Ruhe auch mal auf was zu warten.

Dem ist nichts hin zu zufuegen!

...oh doch, aber das bringt ja nicht viel......

Speedy hat geschrieben:...oh doch, aber das bringt ja nicht viel......

????????? und warum sagt man nicht, was man sagen will?????? Oder sind Andeutungen cooler

Ich finde das teilweise schon etwas gewöhnungsbedürftig, wie langsam alles vorangeht. Sei es an der Kasse oder am Schalter eines Fastfoodrestaurants. Egal wieviel los ist, keinesfalls lässt sich jemand aus der Ruhe bringen. Alles wird nacheinander abgearbeitet. Anderseits als ich etwas mit der Dame im Vandrahem klären musste und das Telefon klingelt, hat sie gebeten, einfach noch mal später anzurufen, da sie gerade beschäftigt sei.

Ebenso oft die Ruhe beim Autofahren, Landstr. es ist 90 erlaubt, fahren 5 Schweden hinter einander , wird automatisch eine tatsächliche Geschwindigkeit von 70 km/h aus.

Manchmal musste ich mich schon beherrschen, in diesen Situationen nicht ungeduldig zu werden. Aber ich mache ja auch nur Urlaub und möchte nicht auswandern. Ob ich das dauerhaft so könnte, weiß ich nicht.

Anderseits versuche ich in Deutschland, etwas von dieser Gelassenheit beizubehalten und nicht immer so hektisch zu sein.

Für mich ein schönes Beispiel schwedischer Gelassenheit und der Fähigkeit, Widrigkeiten mit Humor zu meistern
(Quelle Jubiläumsbildband):

150jähriges Bahnjubiläum in Schweden.
Im Eisenbahnmuseum Gävle kommen jede Menge alter Züge zusammen, samt den dazugehörigen Aktivisten und noch mehr Bahnfans. Jede Menge Reden, jede Menge Aktivitäten.
Irgendwo soll feierlich ein Baum gepflanzt werden. Die Honoratioren sind da, das Loch ist gegraben, der festgelegte Zeitpunkt gekommen, nur - der Baum ist fehlt. Der ist irgendwo in der Menschenmenge hängengeblieben und kann nicht rechtzeitig zur Stelle sein.
Was tun ?
Der Museumsdirektor springt ins Loch, spielt mit ausgebreiteten Armen Baum und lässt die Zeremonie unter den schmunzelnden Blicken der Anwesenden über sich ergehen.
Der Baum kommt irgendwann unspektakulär in die Erde, als es passt (und als er da ist).

Ruhe und Gelassenheit oder vielleicht doch Gleichgueltigkeit ??? Seit 1.Juni stehen wir mit unseren Imbisswagen an der Bergschleuse und erleben täglich die Gleichgueltigkeit
( oder Ruhe und Gelassenheit ) der Schweden. Mehrfach täglich blinkt und hupt der Notruf auf der Behindertentoilette. Es kuemmert keinen ! Weder die Mitarbeiter des Wandrahems um die Ecke, noch das 20 Meter entfernte Touristenbuero geschweige denn die Leute die manchmal in Schlangen von 30 Menschen vor den Toiletten stehen.
Mitarbeiter des Götakanals haben wir auf diesen Zustand aufmerksam gemacht aber ausser einem freundlich genervten Lächeln und der Auskunft " Ich bin hier fuer die Schleuse zuständig" hat das nichts ergeben. Ich bin auf den Tag gespannt, an welchem tatsächlich mal eine Hilfsbeduerftige Person in der Toilette liegt, dann ist das Gejammer aber gross. Und sollte sich jetzt jemand fragen, warum ich nicht auf das Notsignal reagiere, ich hab*s nach der ersten Woche aufgegeben, weil ich nicht 5 mal am Tag meine Kunden stehen lassen möchte, nur weil mal wieder ein ruhiger und gelassener Schwede oder Tourist an Notrufeinrichtungen rumspielen möchte.
Meine erfahrung nach 5 Jahren in Schweden ist, das es zwar wirklich ruhiger zugeht als in D, das dies aber oftmals an der oberflächlichkeit und Gleichgueltigkeit Fremden gegenueber liegt.
Gruss Andreas

Andreas und wer geht auf die Behindertentoilette? Meistens die, die das nicht sollten. Ein deutscher Tourist steht nicht an eine rnormalen Toilette an sondern benützt die Behindertentoilette. Hab das bei unseren Womoreisen so oft erlebt. Sagt man was dann lachen sie nur und meinen: ja und?