Schwedenforum

Jeder fünfte Schwede glaubt, dass Menschen nach ihrem Tode als Geister wiederauferstehen. Ebenfalls jeder Fünfte hat einen solchen Geist gesehen oder gespürt beziehungsweise mit ihm Kontakt gehabt. Dies belegt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sifo. Gegenwärtig steige das Interesse an übernatürlichen Phänomenen, sagte die Religionshistorikerin Liselotte Frisk im Schwedischen Rundfunk. Zurückzuführen sei dies nicht zuletzt auf die schwindende Bedeutung des Christentums. Statt dem christlichen Glauben wende man sich übernatürlichen Erscheinungen zu.

(Quelle: Radio Schweden)

Die Begründung irritiert mich ein wenig:"Zurückzuführen auf das schwindende Christentum" Mich irritiert nicht, dass das Christentum abnimmt, sondern vielmehr der Umstand, dass man dem Christentum unterstellt, gegen das Leben nach dem Tod zu sein. Nun bin ich Atheist, Heide, Materialist - wie auch immer... Kürzlich kommt unsere Enkeltochte von ihrer Schule (kathol. Mädchenschule) und erzählt uns vom Leben nach dem Tod. Das hat man ihr dort beigebracht. Also predigt doch das Christentum das Leben nach dem Tod. Oder sehe ich das falsch?
Bitte um Aufklärung

Wuschi

Hej Wusch,

es geht da nicht um ein "schwindendes Christentum", sondern vielemehr darum, dass im Fernsehen ständig Sendungen kommen, die Mythisches, Übersinnliches und ähnliche Phänomene als Realität hinstellen. Wenn man im Fernsehen ständig mit dem Jenseit konfrontiert wird, dann ist es kein wunder, dass eine Menge Schweden daran glaubt. Sollten die Sendungen wieder verschwinden, so verschwinden auch eine Menge Geister ...

Viele Grüsse

Herbert

Hej goteborgcity,

na das klingt doch schon ganz anders. Hätte ich mir alles so auch nicht erklären können.
Danke für Deine Info.

Wuschi

Hej

Kann es sein, daß viele Schweden außerhalb von Ortschaften leben, also auf dem Land oder im Walf und daher diese Vermutungen kommen?

Eksjö

Von wem denn und an welcher Stelle wird "dem Christentum unterstellt, gegen das Leben nach dem Tod zu sein" ?

PS: Und natürlich, viele Schweden leben im Walf und außerhalb der Ortschaften, wohingegen die Ortschaften selber unbewohnt sind. Da liegen solche Vermutungen schon nahe :-)

Das steht so auch nicht in dem Artikel. In dem Artikel heißt es, dass immer mehr Schweden an Geister glauben und dass das möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass das Christentum an Bedeutung verliert. Was eigentlich schon lange meine Meinung ist. Viele Menschen, die nicht (mehr) an Gott glauben (oder Allah oder Jehowa oder...) suchen nach einem Ersatz in der Esoterik, bei einem Sektenguru, Neukirchen, politische Führer...

Ich glaube das hat hier in Schweden einfach Tradition. Es will heute ja keiner mehr wahr haben, aber die Geister-, und Wichtelwelt ist auch in Deutschland noch nicht solange ausgerottetund blickt schon auf ein paar tausend Jahre zurück.

Hej,

eigentlich geht es darum, dass immer mehr Schweden daran glauben, dass man mit Toten Kontakt aufnehmen kann, nicht um Geister im allgemeinen.

Auch in den verschiedenen christlichen Richtungen ist das völlig normal und verbreitet. Dass ein Zusammenhang zwischen "Geisterglauben" und dem Rückgang der Mitglieder der Svenska Kyrkan angenommen wird ist eine reine Hypothese und stimmt vermutlich auch nicht. Es geht dabei vielmehr um Fernsehsendungen, die das ständig in den Vordergrund bringen.

Auch der Gedanke, dass die Bewohner auf dem Land mehr an Geister glauben als Städter ist Unsinn. Allein die drei Hauptstädte mit Randgebieten vereinen rund 33 Prozent aller Bewohner und wenn man dann alle Kleinstädte hinzunimmt, so stellt man sehr schnell fest, dass in Schweden nur eine sehr kleine Minderheit "im Wald" lebt, die statistisch kaum eine Rolle spielen und nicht "20 Prozent aller Schweden ..." ausmachen kann.

Viele Grüsse

Herbert