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Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 21. Januar 2010 19:53
von Faxälva
Hier kannst du ueber torpargrund lesen:

http://www.viivilla.se/artikelarkiv/torpargrund.aspx" onclick="window.open(this.href);return false;
:wink:

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 26. Januar 2010 21:08
von Fjällkompis
Hier mal ganz einfach und selbsterklärend im Bild.

http://www.fuktovent.se/torpargrund.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

Alles Gute!

Fjällkompis

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 27. Januar 2010 14:10
von Vason
Hej, ein Torpargrund ist ca. 50 bis 60 cm hoch. Man kann also unter dem Haus kriechen. Wenn der Hausgrund vollständig aus Zement besteht, dann gibt es keinerlei Möglichkeiten fuer irgendwelchen Schimmel da zu wachsen. Bestehen aber nur die Grundmauern aus Zement (oder Steinen) und die Balken aus Holz, dann kann es unter dem Haus zu feucht sein und das Holz von Schimmel angegriffen werden. Auf dem Erdboden sollte unbedingt eine altersbeständige Plaste liegen (wenn es ein neueres Haus ist). Den Torpargrund muesstet Ihr von einem "Besiktningsman" untersuchen lassen und auch die Feuchtigkeit messen lassen. Wenn alles ok aber etwas zu feucht, dann kann man da eine Ventilation installieren lassen. Eine Firma, die Besichtigungen macht, ist z. B. "Anticimex" (ich habe nichts mit dieser Firma zu tun). Ich selber bewohne ein Haus mit "Torpargrund" aus den 60 Jahren und habe keine Probleme damit.

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 27. Januar 2010 15:53
von Fjällkompis
Hej, unser Haus hat torpargrund und wir haben überhaupt keine Probleme. Wir haben auch keine Folie auf dem Boden liegen, weil der Boden völlig trocken ist. Als das Haus gebaut wurde gab es so etwas wie Folien ja auch noch nicht. Wenn eine Abdichtung unbedingt nötig wäre, dann hätten sich die Bauleute da was einfallen lassen. Ich bin immer etwas vorsichtig, was Eingriffe in traditionelle Bautechniken betrifft, lasse mich aber gern überzeugen, weil ich kein Baufachmann bin. Das Fundament besteht aus gehauenen Granitblöcken, in die Ventiliationsschächte eingelassen sind. Die Luftfeuchtigkeit schwankt jahreszeiten- und wetterabhängig und erreicht bei längeren Regenperioden auch schon mal 80%. Da ist dann auch im Haus die Luftfeuchtigkeit höher und das kann man nicht ändern. Die Regel sind um die 60% oder auch weniger, teils deutlich weniger, also kein Problem. Wir haben ein präzises Hygrometer im Keller hängen. Im Keller ist auch die Öffnung für die Hausventilation (självdrag), alles ist immer gut belüftet.
Im übrigen ist ein Granitfundament sehr viel schöner als Beton.
Übrigens: Abertausende Häuser haben torpargrund, ich würde mich gar nicht so darum kümmern. Wichtiger finde ich einen Radon-Test.

Grüße!

Fjällkompis

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 27. Januar 2010 17:01
von Fjällkompis
"Wenn der Hausgrund vollständig aus Zement besteht, dann gibt es keinerlei Möglichkeiten fuer irgendwelchen Schimmel da zu wachsen."

Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Wo es feucht und warm ist, da ist auch der mögel nicht weit. Entscheidend ist meiner Meinung nach nicht der Untergrund, sondern die Lüftung. Wie gesagt, bei uns ist der Boden aus Kies und Erde und das Haus ist trocken und steht seit fast 100 Jahren.

Grüße!

Fjällkompis

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 5. Februar 2010 15:48
von Vason
Lieber Fjällkompis,
Du hast ja völlig recht, aber Häuser mit Torpargrund hat man ja nicht nur vor 100 Jahren sondern auch noch später gebaut. Meins ist 1967 gebaut und da gilt das, was ich schrieb. Unser ältestes Bauernhaus steht auch nur auf Granitblöcken, aber da kann man auch nicht drunterkriechen. Wie gesagt, ich weiss ja nichts von dem Haus, was gekauft werden soll.

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 25. April 2010 02:22
von biker-totze
Hej,
wir haben im letzten Jahr ein Haus gekauft.
Super Informationen habe ich in dem Buch "Mein Haus in Schweden" von Petra Potthoff (mal googeln) gefunden.

Unser Haus steht auf einem Betonringfundament und ist von 1967.

Leider sind zwei tragende Balken des Fußboden durchgegammelt, sodass ich im Mai den Boden hochnehmen muss und neue Balken einziehen werde. Also 40 Jahre lassen schon mal Holz vergammeln.

Gruß
biker-totze

Re: Bauweise mit Torpargrund

Verfasst: 25. April 2010 14:55
von torsten1
Also 40 Jahre lassen schon mal Holz vergammeln
Einspruch, euer Ehren! Die Jahre sind nicht schuld, sondern die mangelhafte Durchlüftung zusammen mit Feuchtigkeit, die nicht abziehen konnte. Wenn Holz nicht trocken gehalten wird, fault es. Irgendwo an der Westküste steht ein 200 Jahre altes Haus, das hat noch seine alte Holzverschalung!!! Und in Usbekistan steht das älteste bekannte Holzhaus, es ist aber erst 2000 Jahre alt.

Die alten Bauweisen mit Torpargrund waren ja über Jahrhunderte bewährt. Das war Erfahrungssache. Die alten handwerklichen Kenntnisse verschwinden in der heutigen Zeit aber immer mehr. Beim Bau unseres Kellers in Bielefeld, der grundstücksbedingt eine außergewöhnliche Form hat, lief der alte Polier des Kellerbauers zu großer Form auf und war ganz begeistert über die Schwierigkeiten des Baues, mit denen seine jüngeren Kollegen nicht klar kamen. Er meinte, hier könne er mal endlich wieder zeigen, was er in seiner Lehre noch an handwerklichen Kniffen gelernt habe. Ähnliches habe ich mit einem alten kroatischen Zimmermann erlebt, der schon viel gelernt und erlebt hatte, z.B. Blockhausbau in Kanada. Bei uns hat er u.a. die Außenfensterbank eines Souterainfensters angebracht, die dicht über dem Boden (Kiesschicht) liegt. Als ich ihm Kunststoffdichtmasse holen wollte, hatte er abgewinkt und etwas von Zementmilch gemurmelt, die man früher bei so etwas angewandt habe. Er machte das also alles mit einer Mörtelsorte, die er nur unterschiedlich anmischte und dann in einer bestimmten Reihenfolge verarbeitete. Das Fenster war danach dicht.

Um wieder zum Torpargrund zurück zu kommen, wenn man versucht, direkt die Balkenlage von unten abzudichten, dann ergibt sich das Problem, dass der Wasserdampf aus dem wärmeren Innenraum nach außen, also hier auch nach unten in Richtung Erdreich drängt. Um also zu verhindern, dass der Dampf durch die Balkenlage hindurchdiffundiert und dann an der unteren Abdichtung auskondensiert und sich als Wasser dort ansammelt, muss man ja unter dem Bodenaufbau, aber über den Balken eine absolut und zuverlässig dichte Dampfsperre anbringen. Damit wäre also die Balkenlage hermetisch dicht eingepackt. Theoretisch! Denn wehe, diese Konstruktion ist irgendwo doch nicht richtig dicht, dann zieht die Feuchtigkeit durch Konvektion zügig an immer dieser undichten Stelle in die Balkenlage und kann nicht mehr raus.

Wenn die Luft innerhalb des Torpargrunds trocken ist, was eine gute Lüftung erfordert, dann kann es also besser sein, die Unterseite der Balkenlage nicht luftdicht zu verschließen. Eventuell gehen noch diffusionsoffene Materialien, wie es sie heute gibt. Aber damit hat man noch keine so langen Erfahrungen. Ob es auf die Dauer funktioniert, ich weiß es nicht, bin aber eher skeptisch.

Ein Professor der Uni Lund, der genau diese Sachen erforscht hat, hat mal gesagt, man gehe in Schweden immer mehr dazu über, richtige durchgehende Bodenplatten zu bauen, wie sie in Deutschland üblich seien. Das sei erheblich sicherer. Und dann benötigt man natürlich gar keine Bodenbalkenlage. Bei diesen Platten sind die Schweden ja inzwischen sogar erheblich weiter als die Deutschen, indem sie schon seit Jahrzehnten erfolgreich diese sog. Wärmefundamente bzw. Thermobodenplatten bauen, bei denen in den Beton gleich die Fußbodenheizung eingegossen wird (Betonkernaktivierung). Darunter 20 cm Hartschaumdämmung. Das Ganze liegt auf einem Kiesbett. Das geht sogar bei ganz schlechten Bodenverhältnissen, wo man sonst die (hier entbehrlichen) Streifenfundamente auf Palisaden lagern müsste, die man bis auf festen Boden gegründet hat, also z.B. 2 m tief oder mehr. Die Schwedenplatte funktioniert auch hier meist klaglos, auch mit einem schweren Steinhaus darauf.

Ich würde also sagen: Sicher sind die ganz alte und die ganz neue Methode, letztere aber eben mit durchgehender Platte. Alles zeitlich dazwischen müsste ein eingebautes Warnlicht haben, ist kontrollbedürftig und nicht selten sehr kritisch. Das kann dann nach einem Hauskauf teure Sanierungsmaßnahmen nach sich ziehen.