Högskoleprovet?!

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urs16875
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Högskoleprovet?!

Beitrag von urs16875 »

Nur mal eine Frage, hat jemand von Euch schon mal das "Högskoleprov" hier in Schweden mitgemacht und absolviert? Oder vielleicht kennt ihr einen Deutschen, der mit deutschem Schulabschluss (ohne also in Schweden zur Schule gegangen zu sein) das Högskoleprov mitgemacht hat? Würde mich sehr interessieren! :-) Antworten gerne am meine PN oder über die Liste.
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hansbaer
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von hansbaer »

Mia
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von Mia »

Hi,

ich hab den Prov 2 Mal gemacht.
Was möchtes Du denn wissen?

Gruß Mia
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urs16875
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von urs16875 »

Hallo, und vielen Dank für Eure Nachrichten! Dann gibt es ja ein paar Deutsche, die das mal erlebt haben. :-) Was mich interessiert, wie der Test aufgebaut ist und wie "schwer" er ist. "Schwer" ist natürlich ziemlich relativ, aber mein Abitur liegt jetzt 24 Jahre zurück und mein Universitätsdiplom 17 Jahre.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass ich bei dem Test eine gute Nummer abgebe. 8-) Leider, leider wird er verlangt (unter allen BewerberInnen mit einer Testnote von >1,8 werden die Plätze ausgelost) wenn ich mich - eventuell - um einen Medizinstudienplatz in Linköping bewerben möchte (zusätzlich zu meinem Abitursdurchschnitt). Was besagt diese Testnote? Ist das hoch, mittel oder niedrig?

Mich hat das schon erstaunt, das überhaupt keine Rücksicht auf den Background und die Erfahrung der BewerberInnen gelegt wird. Ich war auf einem naturwissenschaftlichen Gymnasium und habe in Deutschland ein naturwissenschaftliches Studium absolviert (einen Teil meiner Diplomarbeit habe ich mit Forschungsstipendium der Kieler Uni in Göteborg absolviert). Ausserdem habe ich schon die Genehmigung zu einer "forskarutbildning" (PhD) vom Karolinska Institut in der Tasche. Aber das scheint die Leute an der Uni in Linköping überhaupt nicht zu beeindrucken. Zählen tut nur der Durchschnitt deines Abiturs und die Noten in bestimmten Abikursen - und eben die Note im "Högskoleprov". Aber das ist die Frage: soll und kann ich mich diesem Högskoleprov nochmal aussetzen?

Wie seht ihr das? Wie schätzt ihr diesen Test ein?
hansbaer
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von hansbaer »

Ehrlich gesagt glaube ich, dass du da etwas auf dem falschen Dampfer bist. Willst du dort wirklich ein Grundstudium aufnehmen?

Wenn ja, dann bist du vielleicht bei der Högsjoleprovet richtig, hast dir aber das so ziemlich gefragteste Studienfach Schwedens ausgesucht. Dann solltest du in Betracht ziehen, auch einen anderen Standort als Linköping zu gehen.
Wenn nein, dann scheint mir scheint das alles ein großes Missverständnis zu sein.

Die Högskoleprovet ist nämlich für die Aufnahme ins Grundstudium gedacht und sollte später keinerlei Relevanz mehr haben.

Die Högskoleprovet braucht keine Abiturkenntnisse, sondern testet Fähigkeiten wie Logik und Auffassungsgabe, die für ein Studium wichtig sind. Allerdings werden auch Schwedisch- und Englischkenntnisse abgefragt, die es für Nichtschweden noch schwerer machen. Mehr Details findest du unter den Links, die ich gepostet habe.

2,0 Punkte gibt es zu holen, und 1,8 ist da schon ziemlich gut. Letzten Frühling haben das gerade einmal 2,6% aller Prüfungsteilnehmer geschafft. Ich habe damals auf Anhieb 1,6 geschafft, was aber auch daran lag, dass ich im Logikteil fast alle Punkte mitgenommen habe.

Die Prüfung ist nur zweimal jährlich. Die nächste wäre erst im nächsten März, und dann geht es auch noch 6 Wochen, bis du das Ergebnis hast. Das ist also nichts, was man jetzt mal auf die Schnelle machen könnte.
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urs16875
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von urs16875 »

Hallo nochmal, Hansbaer:

Habe mir Deinen interessanten Blog zum Högskoleprov durchgelesen und auch nochmal mit den Anforderungen für das Medizinstudium in Linköping verglichen. Es stimmt, dass auch für Linköping eine Mindestabschlussnote von 20,0 verlangt wird (ich hatte damals einen Durchschnitt von 2,0), und ZUSÄTZLICH mindestens 1,8 im Högskoleprov. Trotzdem werden die BewerberInnen dann noch ausgelost. D. h. man ist nicht sicher, ob man wirklich nach Linköping kommt. Ich glaube, ich werde die Idee eines Zweitstudiums in Schweden wieder zu den Akten legen. 8-) War ja auch nur so eine Idee. :-)

Antwort auf deine inzwischen eingetroffenen Antwort: Nein, das mit dem Grundstudium stimmte schon. Ich wollte eigentlich schon immer Medizin studieren, habe mich aber damals anders entschieden. So ist das manchmal im Leben. Mein Studium habe ich gerne gemacht, aber nie das Interesse an der Medizin verloren. Jetzt hätte ich eventuell nochmal die Möglichkeit, das zu ändern, bevor es wirklich zu spät ist. Aber vielleicht sollte ich doch noch eine andere Spur verfolgen, um zum Ziel zu kommen. :-)
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urs16875
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von urs16875 »

Ergänzung zu meiner Mail: der Abidurchschnitt von 2,0 bezog sich natürlich auf unser deutsches System. :-) Wenn Du mit 1,6 sogar "nur" bei 18 Punkten landest, wäre ich ja noch ein Stück weiter entfernt. :-)

Da muss man sich natürlich fragen, was sich da für "Intelligenzbestien" im Medizinstudium tummeln. =8-) Irgendwie kann ich mir das gar nicht vorstellen, den so intelligent kamen mir die Ärzte bisher hier in Schweden gar nicht vor (mit Ausnahme von einem Arzt, den ich am Karolinska Institut kennengelernt habe und der beinahe mein Doktorvater geworden wäre). Da gibt es für die Söhne und Töchter der höheren Gesellschaftsschichten bestimmt wieder irgendeine Hintertür ...
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von hansbaer »

urs16875 hat geschrieben: Habe mir Deinen interessanten Blog zum Högskoleprov durchgelesen und auch nochmal mit den Anforderungen für das Medizinstudium in Linköping verglichen. Es stimmt, dass auch für Linköping eine Mindestabschlussnote von 20,0 verlangt wird (ich hatte damals einen Durchschnitt von 2,0), und ZUSÄTZLICH mindestens 1,8 im Högskoleprov. )
Das wäre ungewöhnlich - eigentlich ist die Högskoleprovet der zweite Weg. Ein Drittel wird generell darüber vergeben, zwei Drittel auf anderem Wege.

Ich würde dir raten, es einfach einmal nächstes Frühjahr versuchen. Die meisten brauchen ohnehin mehrere Anläufe.
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von Mia »

Hi,

ich kann nur sagen was ich gehört habe.
Aber soweit ich weiß ist es extrem schwer hier einen Platz zu bekommen, weil man gar nicht will dass hier so viele Medizin studieren, da zu teuer.
Ich meine dass man einen Abi Durchschnitt von 1.0 haben muss, und Högskolprov mit 2.0.

Kenne einige die dieses Studium belegen wollten, und kommen nicht rein.
Es herrscht wohl nicht umsonst Ärztemangel in Schweden, und freut sich wenn Sie aus anderen Ländern kommen, wo nicht der Staat für die Ausbildung herhalten musste.

Wie gesagt, ich kann das nicht belegen, ist nur eine Wiedergaben von "hören/sagen".
Was ich aber weiß.....ich studiere selber hier, und behaupte dass die Qualitet in Schweden niedriger ist.
In meinem Studiengang bekommt die Uni/Lehrer nur Geld wenn die Tentamen bestanden wurden. Da kann man sich ausrechnen was das für Konsequenzen auf die Inhalte hat.

Viel Glück trotzdem,
Mia
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urs16875
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von urs16875 »

Hallo Mia, so sehe ich das auch. Es herrscht ein Ärztemangel in Schweden, aber gleichzeitig sind die Studienplätze unglaublich begrenzt. Das ist ein Widerspruch. Ich kann das auch nur so erklären, dass die Ausbildung einfach zu teuer ist und man sich auf ausgebildete Ärzte aus dem Ausland verlässt. Es gibt ja auch keine Warteliste wie in Deutschland, über die die Bewerber nachrücken können (je nach Notendurchschnitt bekommt man "Wartesemester" zugeteilt).

Ich frage mich aber trotzdem, wie es dennoch immerhin ca 600 Studenten per Termin schaffen, ein Medizinstudium aufzunehmen. Es muss ja doch eine immense Anzahl an Schülern geben, die mit Bestnoten aus dem Gymnasium gehen. An meinem Gymnasium in Deutschland war ich mit einem (deutschen) Abiturzeugnis von 2,0 unter den besten 10% meines Jahrgangs, wir waren immerhin 120 Schüler. Es gab meines Wissens nur 3 Schüler, die einen Durchschnitt unter 1,5 hatten (davon ein Mädchen mit 1,3 und ein Junge mit 0,9 - das geht!).
Mia
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von Mia »

Hi,

ich denke das Abitur in Schweden ist mit dem Deutschen nicht vergleichbar.
Wenn Du ein Abitur, ich sag mal mit 2.0 hast steckst Du Leistungsmäßig die meissten Schweden in die Tasche. Nicht weil sie weniger schlau sind sondern weil die Leistungsansprüche nicht so hoch sind. Ich wollte erst mein Studium hier auf Lehramt machen, Deutsch und Geografie und war erschrocken über die Inhalte in Englisch, Deutsch und Schwedisch einer Schule in Skåne. Habe das Program abgebrochen, aus verschiedenen Gründen.

Das Gymnasium hier schliesst ja eine Berufsrichtung mit ein. Ob das positiv ist oder nicht möchte ich nicht beurteilen, aber damit ist klar dass andere Inhalte auf der Strecke bleiben, im Vergleich zu einem klassischen Abitur in Deutschland jedenfalls.

Mia
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hansbaer
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Re: Högskoleprovet?!

Beitrag von hansbaer »

urs16875 hat geschrieben:Ich frage mich aber trotzdem, wie es dennoch immerhin ca 600 Studenten per Termin schaffen, ein Medizinstudium aufzunehmen.
Ganz einfach - in Schweden ist das im Allgemeinen so organisiert, dass man bei den besten anfängt und solange Leute annimmt, bis die Plätze voll sind. In dem Fall sind es auch dann noch zuviele, wenn man erstmal nur 20,0 (Gymnasium) bzw. 2,0 (Högskoleprovet) auswählt. Das Karolinska schickt dann die noch durch einen Aufnahmetest und ein Interview, um weiter zu filtern. Die besten werden dann genommen.

Hast du dein deutsches Abitur denn schon konvertieren lassen? Wenn nein, würde ich dir empfehlen, das bei studera.nu einzureichen (eigene Kopien reichen, keine amtlich beglaubigten aus D schicken). Dann siehst du was deine 2,0 im schwedischen System ist - so leicht ist das mit der Konvertierung nämlich nicht, weil das Abi in seine Einzelteile zerlegt und die Kurse dann entsprechend bewertet werden.
Es wird aber höchstwahrscheinlich nicht für die 20,0 reichen. Daher lohnt sich vielleicht ein Anlauf auf die Högskoleprovet.
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