... dann haben wir beide zumindest das gleiche gemeint.
Aber noch etwas zur Kochausbildung hier ... die kann man im allgemeinen vergessen!
Abitur ... na ja ... die 2-jährige Hotell- och restauranglinje ... alle machen das gleiche ... vielleicht nochmal im Schulrestaurant praktisch an gewissen Tagen mal an den/die Versuchsfrau/mann gebracht und wenn dann ein Jahrgang einer Schule abschließt ... können 20 Mann das gleiche ... von á la carte noch nix gehört ...
Kochen und das glaube mir, lernt man erst später. Doch wenn alle mal das gleiche gelernt haben, dann ist's meist aus mit der Vielfalt - da ändern auch 2 Jahre Auslandserfahrung nichts. Und wohin gehen schwedische Köche gerne ... nach England - da willst Du mir wohl nichts über kulinarische Genüsse erzählen.
Eine gründliche deutsche Kochausbildung (und hier ist nicht die Kneipe um die Ecke mit gemeint) ist der schwedischen allemal überlegen und deutsche Köche werden gerne eingestellt - nicht nur wegen ihrer Arbeitseinstellung.
Ich kenne bestimmt an die 20 Köche und an die 10 kallskänkas - alles Schweden mit den unterschiedlichsten Arbeitserfahrungen von Kiruna bis Stockholm - eingefahrene Kochmuster und im Prinzip machen sie doch alle vieles gleich. Convenience Produkte stehen bei allen hoch im Kurs ... in D in guten Küchen verpönt.
Schau einmal anders herum - ein Koch, der wirklich Anerkennung will, der geht nach Frankreich, in die Schweiz, neuerdings auch in die USA oder in Häuser bekannter Köche ... Schweden ist in der Regel nicht dabei. Und das liegt nicht an der geringen Größe des Landes.
Es mag sicher hervorragende schwedische Köche in ganz Schweden geben, doch leider ist es nicht die Regel. Und Du schreibst selbst, dass in Gbg die Restaurantbesitzer Wert auf gutausgebildetes Personal mit einer entsprechenden Ausbildung legen - in D ist dies in besseren Hotels noch nicht einmal erwähnenswert.
Und Du schreibst von teurem Personal .... na ja, das ist relativ. Hier verdient kein Koch umgerechnet 5000 Euro - das gibt es aber in D durchaus. Und ein guter Koch mit langjähriger Erfahrung in gehobener Position - lass ihn doppelt so viel verdienen wie das Mindestgehalt im Tarifvertrag, dann wären es gerade mal 40000kr - und das ist auch in den Großstädten wohl nicht die Regel.
Wobei ich Dir vollends zustimme, ist die mangelnde Qualifikation vieler selbsternannter Gastronomen. Und dies nicht nur in S ... in D brauchst Du für einen Frisör-Laden einen Handwerksmeister, aber die Leute bekochen kann jeder. So ist es hier halt auch ... oftmals ... wer nichts wird, wird Wirt
und oft ist ein Fünkchen Wahrheit drin. Dass man mit Kneipe, Restaurant und Konsorten nicht auf die Schnelle reich wird und das dies harte Arbeit sowohl im Betrieb als auch an sich selber bedeutet, ist vielen erst einmal nicht klar. Oftmals ist es auch einfach eine Möglichkeit, eine Selbständigkeit zu verwirklichen, was man vielleicht auch verstehen sollte. Und Gäste sind kulinarisch neugierig, man probiert - aber kommt nur wieder, wenn Service, Qualität, Preis und das Ambiente stimmt. Und nur alles zusammen funktioniert für den Gast - für den Gastronom muss zusätzlich die Kasse noch klingeln. Und vor allem muss etwas übrig bleiben, das verkennen leider viele. Und trotz allem kann man in diesem Bereich als Selbständiger immer noch ganz gut verdienen, wenn man das alles beachtet, ein gutes Konzept hat und wagemutig ist - auch ohne vorhandenes Netzwerk!
... zu meinem Alk-Erguss ... war witzig gemeint. Ich weiß das alles, aber wenn man deutsches Bier verkaufen will, ist dies möglich. Es gibt mehrere Restaurantsl, die dies machen. Natürlich hatte ich nicht gemeint, sich den Kofferraum vollzuladen und dann hier in S dieses zu verkaufen.
Gruß,
H.