SÄPO informiert nüchtern über Terror-Ermittlungen
Verfasst: 8. Dezember 2011 13:38
Die schwedische Sicherheitspolizei Säpo hat am Mittwochvormittag zum Stand der Dinge bei den Ermittlungen zum Selbstmordattentäter eine Pressekonferenz abgehalten. Der Termin war heiß erwartet worden, brachte jedoch inhaltlich keine Neuigkeiten auf den Tisch. Zu den Anfang der Woche vorgebrachten neuen Hinweisen auf einen eventuellen Komplizen, der am Tatort Fotos gemacht hatte, wollte sich die Säpo nicht äußern und enttäuschte damit die geladenen Journalisten.
Statt tiefere Einblicke in die Ermittlungen zu gewähren, wurde noch einmal lange Bekanntes aufgezählt. So ist der Attentäter von Stockholm, Taimur Abdulwahab, vermutlich ein Einzeltäter gewesen, das Material für seine Sprengladung hatte er größtenteils im Stockholmer Vorort Tranås gekauft, mehrfach soll er am 10. Dezember vergangenen Jahres versucht haben, die Detonation mitten in der gefüllten Fußgängerzone auszulösen.
Weil die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, lieferte Säpo-Chef Anders Danielsson eher einen Rechenschaftsbericht: „Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind wir ungefähr 1.200 Hinweisen nachgegangen, wir haben 800 Verhöre geführt, es gab Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen. Wir haben technische Ermittlungen am Tatort, im Auto, in Tranås und an vielen anderen Plätzen durchgeführt.“
Einzeltäter – ja oder nein?
Schwedens erster Selbstmordattentäter, der durch glückliche Zufälle nur sich selbst tötete, blickt auf eine mehrjährige Studienzeit im britischen Luton zurück, das sich als Geburtsstätte radikaler Islamisten einen Namen gemacht hat. Der schottischen Polizei zufolge soll Abdulwahab durchaus Komplizen und sogar ein ganzes Netzwerk hinter sich gehabt haben. Auf diesem Wege soll der Stockholmer finanziell unterstützt worden sein. Im Gegensatz dazu hält die Säpo daran fest, dass der 28-Jährige Einzeltäter gewesen sei.
„Unser Ermittlungsmaterial deutet auf nichts anderes hin. Wir arbeiten noch an der Frage, ob Abdulwahab finanziell, logistisch oder ideologisch unterstützt wurde. Es ist jedoch nicht sicher, dass wir jemals eine Antwort darauf erhalten, darüber muss man sich im Klaren sein, aber wir arbeiten dran.“
Schwedens führender Terrorexperte, Magnus Norell vom Außenpolitischen Institut, sagte im Anschluss an die Pressekonferenz gegenüber Sveriges Radio International, dass sich die Gefahr eines neuerlichen Terrorattentats in Schweden nicht vergrößert habe. Als Teil Europas und der Welt müsse man zwar davon ausgehen, dass es islamistische Strömungen auch hierzulande gebe, das Bedrohungsbild sei jedoch unverändert.
Unauffällig und unauffindbar
Dass sich Terrorattacken verhindern ließen, hält Norell für utopisch. „Das ist in der Praxis unmöglich, denn der Täter war in keinem Register zu finden. Wie es scheint, agierte er zumindest zum betreffenden Zeitpunkt allein, auch wenn er Kontakt in gewisse Milieus hatte. Eine Person, die sich nicht mitteilt und das Ganze heimlich vorbereitet und die Bombenzutaten unauffällig in gewöhnlichen Geschäften kauft, ist im Prinzip unauffindbar – es sei denn, man stolpert in anderem Zusammenhang über sie.“
(Quelle: Radio Schweden)
Statt tiefere Einblicke in die Ermittlungen zu gewähren, wurde noch einmal lange Bekanntes aufgezählt. So ist der Attentäter von Stockholm, Taimur Abdulwahab, vermutlich ein Einzeltäter gewesen, das Material für seine Sprengladung hatte er größtenteils im Stockholmer Vorort Tranås gekauft, mehrfach soll er am 10. Dezember vergangenen Jahres versucht haben, die Detonation mitten in der gefüllten Fußgängerzone auszulösen.
Weil die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, lieferte Säpo-Chef Anders Danielsson eher einen Rechenschaftsbericht: „Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind wir ungefähr 1.200 Hinweisen nachgegangen, wir haben 800 Verhöre geführt, es gab Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen. Wir haben technische Ermittlungen am Tatort, im Auto, in Tranås und an vielen anderen Plätzen durchgeführt.“
Einzeltäter – ja oder nein?
Schwedens erster Selbstmordattentäter, der durch glückliche Zufälle nur sich selbst tötete, blickt auf eine mehrjährige Studienzeit im britischen Luton zurück, das sich als Geburtsstätte radikaler Islamisten einen Namen gemacht hat. Der schottischen Polizei zufolge soll Abdulwahab durchaus Komplizen und sogar ein ganzes Netzwerk hinter sich gehabt haben. Auf diesem Wege soll der Stockholmer finanziell unterstützt worden sein. Im Gegensatz dazu hält die Säpo daran fest, dass der 28-Jährige Einzeltäter gewesen sei.
„Unser Ermittlungsmaterial deutet auf nichts anderes hin. Wir arbeiten noch an der Frage, ob Abdulwahab finanziell, logistisch oder ideologisch unterstützt wurde. Es ist jedoch nicht sicher, dass wir jemals eine Antwort darauf erhalten, darüber muss man sich im Klaren sein, aber wir arbeiten dran.“
Schwedens führender Terrorexperte, Magnus Norell vom Außenpolitischen Institut, sagte im Anschluss an die Pressekonferenz gegenüber Sveriges Radio International, dass sich die Gefahr eines neuerlichen Terrorattentats in Schweden nicht vergrößert habe. Als Teil Europas und der Welt müsse man zwar davon ausgehen, dass es islamistische Strömungen auch hierzulande gebe, das Bedrohungsbild sei jedoch unverändert.
Unauffällig und unauffindbar
Dass sich Terrorattacken verhindern ließen, hält Norell für utopisch. „Das ist in der Praxis unmöglich, denn der Täter war in keinem Register zu finden. Wie es scheint, agierte er zumindest zum betreffenden Zeitpunkt allein, auch wenn er Kontakt in gewisse Milieus hatte. Eine Person, die sich nicht mitteilt und das Ganze heimlich vorbereitet und die Bombenzutaten unauffällig in gewöhnlichen Geschäften kauft, ist im Prinzip unauffindbar – es sei denn, man stolpert in anderem Zusammenhang über sie.“
(Quelle: Radio Schweden)