Alkoholverkauf

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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

Und wie machen das dann die Bäcker...???

Im Nachbarort von unserem Ferienhaus kann man die beste Princesstårta kaufen. Man muß sie einen Tag vorherbestellen;- und die stellt der selbst her :-flagg
Um Erfolgreich zu sein, muß man mehr tun als nötig;- und das ständig.
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goteborgcity
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

@barschfilet

Ich kenne jetzt Deinen beschriebenen Fall nicht im Detail, daher kann ich nicht sagen, warum Dein Freund keine Genehmigung bekommen hat. Ich vermute jedoch, dass das grösste Problem war, dass Ihr die Küche selbst auf Norm bringen wolltet. Damit kommt man normalerweise in Schweden nie durch, denn solche Arbeiten müssen von einer professionellen Firma in Schweden erledigt werden und nicht im Eigenbau, ähnlich wie jede elektrische Arbeit oder jede Klemptnerabeit. Dass viele sowas selbst machen, bedeutet nur, dass sie eben riskieren den Versicherungsschutz zu verlieren.

Was das Selbstherstellen von Waren angeht, so weiss ich nicht, wie das in Deiner Kommune gehandhabt wird, aber ich weiss, dass man in Göteborg sehr wohl Endprodukte, auch Kuchen, selbst herstellen und verkaufen darf, aber eben nur unter gewissen Auflagen. Eine Ware muss in einer zugelassenen Küche hergestellt werden. Viele haben das Geld für diese Investitionen nicht, was logisch ist, also mieten sie sich in zugelassenen Restaurantküchen ein, wo sie ihre Produkte zubereiten oder backen. Der Transport ist dann ebenfalls geregelt, muss also in hygienischen Behältern erfolgen und nicht nur einfach auf dem Rücksitz eines Autos. Um wiederum eine Restaurantküche zu finden, die einen akzeptiert muss man als Einwanderer voll integriert sein und Beziehungen spielen lassen können.

Wichtig ist auch keine Vorstrafen (auch nicht wegen einer roten Ampel oder Schnellfahren) zu haben und dass keinerlei Schulden eingetragen sind ...

Was grundsätzlich verboten ist, ist die Herstellung von Waren an einem Marktstand oder zu Hause in seiner Küche. Bevor man sich in Schweden auf ein Experiment einlässt, so ist es gewissermassen eine PFLICHT sich VORHER mit den Behörden in Verbindung zu setzen und sich zu informieren. Eines muss man natürlich bei Lebensmittelhantierung in Schweden vergessen: das deutsche System, denn hier läuft vieles anders. Aber wenn man alles vom Grosshandel kaufen müsste, so könnten viele Markthallen und Bäckereien zumachen, die sehr wohl eigenen Produkte anbieten. Es ist eben nur einfacher und viel billiger fertig zu kaufen.
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Framsidan
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von Framsidan »

Sehe dass mir schon 2 zuvorgekommen sind mit antworten ;)

Barschfilet ich weiss aus eigener Erfahrung dass man in Testaurantküchen kocht. Habe das selber 5 1/2 Jahre gemacht in einem ausflugscafe/Lunchrestaurant. Ich habe jeden Tag Dagens rätt gekocht und verkauft.

Dass man nich tin einer Privatküche da was zusammen brutzelt und dann im Restaurant verkaufen kann/darf, sagt sich wohl von selber. Miljö och hälsovårdsnämnden muss jederzeit die Küche und alle Einrichtungen überprüfen können.

Framsidan
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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

goteborgcity hat geschrieben:@barschfilet



Was grundsätzlich verboten ist, ist die Herstellung von Waren an einem Marktstand oder zu Hause in seiner Küche.
Bedeutet das dann mit anderen Worten, daß man auch;- wie in D üblich- keine Dönerbuden oder Hähnchengrillstand oder wie in Bayern oft zu sehen "Steckerlfisch-Stand" betreiben darf?
Um Erfolgreich zu sein, muß man mehr tun als nötig;- und das ständig.
barschfilet
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von barschfilet »

Ich muß noch einmal einiges hier darlegen.
Wir haben die Küche des Restaurants in Eigenregie hergestellt. Jedoch muß ich dazu sagen, das der Mann
der Inhaberin dazu befähigt war und auch alle Berechtigungen zum Ausführen dieser Arbeiten hier in Schweden
hatte. Die Küche wurde auch abgenommen und es gab keine Beanstandungen.
Wenn er nicht so alt wäre, könnte er sogar hier in Schweden Lehrlinge ausbilden. Er hatte in Deutschland eine
Lüftungsfirma und war auch in Deutschland befähigt bz. Berechtigt, große Anlagen im Namen der Handelskammer
abzunehmen.
Das eigentliche Problem ist nur hier in der komune, das alle Waren angeliefert werden müssen und man aus diesen Zutaten
dann Gerichte herstellen kann. Viele Dinge sind aber verboten. So darf ich keinen Kartoffelsalat selbst herstellen. Ich
darf nur den Salat im Restaurant anbieten, der mir angeliefert wird. Auch darf ich keine Bouletten selbst herstellen. Hier
muß ich wieder die Angebote von gewissen Firmen in Anspruch nehmen.
Gegenüber Deutschland hat man schon mehr Probleme und hier in Schweden ist es warscheinlich von komune zu komune
immer etwas anders?
LG Barschfilet.
Gast

Re: Alkoholverkauf

Beitrag von Gast »

barschfilet hat geschrieben:Ich muß noch einmal einiges hier darlegen.
Wir haben die Küche des Restaurants in Eigenregie hergestellt. Jedoch muß ich dazu sagen, das der Mann
der Inhaberin dazu befähigt war und auch alle Berechtigungen zum Ausführen dieser Arbeiten hier in Schweden
hatte. Die Küche wurde auch abgenommen und es gab keine Beanstandungen.
Wenn er nicht so alt wäre, könnte er sogar hier in Schweden Lehrlinge ausbilden. Er hatte in Deutschland eine
Lüftungsfirma und war auch in Deutschland befähigt bz. Berechtigt, große Anlagen im Namen der Handelskammer
abzunehmen.
Das eigentliche Problem ist nur hier in der komune, das alle Waren angeliefert werden müssen und man aus diesen Zutaten
dann Gerichte herstellen kann. Viele Dinge sind aber verboten. So darf ich keinen Kartoffelsalat selbst herstellen. Ich
darf nur den Salat im Restaurant anbieten, der mir angeliefert wird. Auch darf ich keine Bouletten selbst herstellen. Hier
muß ich wieder die Angebote von gewissen Firmen in Anspruch nehmen.
Gegenüber Deutschland hat man schon mehr Probleme und hier in Schweden ist es warscheinlich von komune zu komune
immer etwas anders?
LG Barschfilet.

Hej,

ich denke, hier ist etwas klarzustellen.
Du darfst in Deinem Restaurant - d.h. in der Küche - kein erdbehaftetes Gemüse wie Kartoffeln oder Mohrrüben etc. putzen und schälen. Hast Du aber hierfür einen separaten Raum, ist dies kein Problem. Dies ist mit ein Grund warum viele Restaurants bereits geschälte Kartoffeln einkaufen. Die Weiterverarbeitung ist durchaus zulässig - solange dies in einer zugelassenen Küche geschieht.

Um noch auf einen früheren Beitrag zurückzukommen: Eine Alkohollizenz bekommst Du nicht automatisch gegen Zahlung einer Gebühr, sondern ist an weitere Bedingungen geknüpft. So mußt Du z.B. an einem mehrere Tage dauernden Seminar teilnehmen und nachweisen, dass Du die mit dem Alkoholverkauf verbundenen Vorschriften beherschst. Weiterhin ist die Lizenz immer auch an die Abgabe von Speisen gebunden.

LG Josef
goteborgcity
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

@barschfilet

Zum einen verstehe ich nich, warum Du schreibst welche Berechtigungen Dein Freund in Deutschland hatte oder hat wenn er in Schweden lebt und einer Tätigkeit nachgehen will. Vieles ist hier anders geregelt als in Deutschland und kann daher nicht übertragen werden.

Wie ich schon sagte, ich kenne den Fall jetzt auch nur von Dir, aber irgendetwas stimmt dabei nicht, denn das, was Du schreibst entspricht weder den schwedischen Gesetzen, noch dem, was in Schweden üblich ist. Wie Gast schon schrieb, so darfst Du Deine erdbehafteten Kartoffeln nicht im gleichen Raum schälen in dem Du kochst, die Abfallhantierung ist geregelt und und und, aber in Schweden darfst Du, wenn Du die entsprechenden Auflagen erfüllst, die man Dir auch im Voraus sagt (falls Du Dich informierst) jederzeit Kartoffelsalat machen oder auch Bouletten, aber die Bouletten müssen eben auch in der Küche gemacht werden und nicht vor den Augen der Käufer. Und Du kannst Deine Rohwaren auch nicht einfach beim Bauern holen oder gar selbst schlachten. Hier gibt es ein sehr ausführliches Regelwerk, das sehr vieles ermöglicht, wenn man die richtigen Wege kennt und nutzt. Manchmal dauert das Ganze natürlich auch seine Zeit, vor allem wenn Du Genehmigungen brauchst oder Kurse besuchen musst.
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goteborgcity
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

richadrichy hat geschrieben:Bedeutet das dann mit anderen Worten, daß man auch;- wie in D üblich- keine Dönerbuden oder Hähnchengrillstand oder wie in Bayern oft zu sehen "Steckerlfisch-Stand" betreiben darf?
Erst einmal muss ich sagen nein, gibt es hier nicht und ist auch nicht erlaubt. Dann kommt das aber, denn unter ganz gewissen Voraussetzungen kann man auch hier frisch zubereitete (ohne entsprechende Küche!) und in der Öffentlichkeit solche Waren probieren, meist im Rahmen einer Messe oder eines Marktes, aber da benötigt man besondere Genehmigungen, die man sehr selten bekommt. Es gibt auch Veranstaltungen wo man Wein und Bier trinken kann, ausserhalb eines Restaurants, aber, wie gesagt, das sind Ausnahmen und an sehr viele Bedingungen geknüpft.
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alter Schwede
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von alter Schwede »

Wir betreiben einen Bratwurstimbiss und einen Creppeswagen. Die Würste importieren wir aus Deutschland, die Beilagen wie z.B. die Brötchen backen wir selbst im Creppeswagen. Dort haben wir einen Industriebackofen einbauen lassen. Auch die stekt potatis werden vor den Augen der Kunden frisch zubereitet. Es gab keinerlei Probleme mit der Anmeldung und Bewilligung. Der Alkoholausschank ist aber ein Problem. Da wir vom Juni bis mitte August am Götakanal an der Bergschleuse stehen, wollte ich Lättöl am Abend verkaufen.
Selbst dafür gab es keine Genehmigung, auch wenn du das Bier in jedem Supermarkt zu kaufen bekommst.
Gruß Andreas
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torsten1
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von torsten1 »

Februar 1994 habe ich in Kalmar in einem typischen türkischen Imbiß (natürlich keine Bude, sondern ein festes Haus) ein ebenso typisches Döner auf die Hand gekauft.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich. (Hermann Hesse)
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richadrichy
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von richadrichy »

alter Schwede hat geschrieben: Der Alkoholausschank ist aber ein Problem. Da wir vom Juni bis mitte August am Götakanal an der Bergschleuse stehen, wollte ich Lättöl am Abend verkaufen.
Selbst dafür gab es keine Genehmigung, auch wenn du das Bier in jedem Supermarkt zu kaufen bekommst.
Gruß Andreas
Und was war die Begründung der.... ja welche Stelle ist denn dafür eigentlich zuständig?

Und was denkst du;- was sind da so deine Erfahrungen... würde man so Hähnchengrillwagen/Stände wie in D genemigt bekommen?

Gruß
Richard
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barschfilet
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von barschfilet »

goteborgcity hat geschrieben:@barschfilet

Zum einen verstehe ich nich, warum Du schreibst welche Berechtigungen Dein Freund in Deutschland hatte oder hat wenn er in Schweden lebt und einer Tätigkeit nachgehen will. Vieles ist hier anders geregelt als in Deutschland und kann daher nicht übertragen werden.

Wie ich schon sagte, ich kenne den Fall jetzt auch nur von Dir, aber irgendetwas stimmt dabei nicht, denn das, was Du schreibst entspricht weder den schwedischen Gesetzen, noch dem, was in Schweden üblich ist. Wie Gast schon schrieb, so darfst Du Deine erdbehafteten Kartoffeln nicht im gleichen Raum schälen in dem Du kochst, die Abfallhantierung ist geregelt und und und, aber in Schweden darfst Du, wenn Du die entsprechenden Auflagen erfüllst, die man Dir auch im Voraus sagt (falls Du Dich informierst) jederzeit Kartoffelsalat machen oder auch Bouletten, aber die Bouletten müssen eben auch in der Küche gemacht werden und nicht vor den Augen der Käufer. Und Du kannst Deine Rohwaren auch nicht einfach beim Bauern holen oder gar selbst schlachten. Hier gibt es ein sehr ausführliches Regelwerk, das sehr vieles ermöglicht, wenn man die richtigen Wege kennt und nutzt. Manchmal dauert das Ganze natürlich auch seine Zeit, vor allem wenn Du Genehmigungen brauchst oder Kurse besuchen musst.
Ich will noch einmal ein wenig näher über meinen Freund berichten. Und das was ich über ihn mit seiner Qualifikation, die
er in Deutschland hatte, hier berichtete, hat seine Hintergründe? Er hat in Deutschland so eine hohe Qualifikation gehabt,
das er für den schwedischen Staat ein besonderer Mensch war. Wenn du so eine hohe Qualifikation hast, bist du für jeden
Staat ein willkommener Gast. Da er aber im Moment über 80 ist, hat er sich zum Teil aus dem öffentlichen Leben zurück gezogen. Wie gesagt, er ist ein Mensch, der, was er anpackt, auch Hand und Fuß hat. Dazu auch ein Beispiel:
Man hatte bei Higcheperal mit einer Maschine, die Bleche für Dächer herstellt, so seine Probleme. Keiner konnte die
Maschine richtig einrichten. Mein Freund hat es geschafft, die Maschine richtig einzurichten und sie läuft nun seit 6
Jahren. Es sind aber auch einige andere Dinge durch seine Qualifikation in Deutschland hier in Schweden bei ihm kein
Problem bei der Intregation. Er brauchte beim Schweißen keine extra Qualifikation hier in Schweden machen. Denn er
kann alle Dinge schweißen. Egal ob das normales Schweißen oder auch in Edelstahl ist.
So konnten wir auch die Küche in Eigenregie herstellen. Und das wir bei der anschließenden Abnahme auch keine Probleme,
weder mit der Versicherung noch mit der komune hatten.
Es hat schon etwas mit der Qualifikation zu tun, die du hast. Viele Dinge werden in Schweden auch aus Deutschland
anerkannt. Nur du mußt die richtigen Partner haben und dich auch in Schweden intregieren. Und wenn einer kommt,
der noch nach Schweden, mit dem Flugzeug anreist, dann hat er besondere Kontitionen. So war es auch bei meinen
Freund. Bist du was, so kannst du überall hin kommen. Du bist immer willkommen.
Das wollte ich noch einmal sagen.Ach ja, hier die Anschrift: www.ottorina.se
Vielleicht will auch jemand da mal Urlaub machen.
Lg Barschfilet.
Zuletzt geändert von barschfilet am 11. Mai 2010 02:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Aelve
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von Aelve »

Hallo,

ich kenne auch ein Pärchen, die nach Schweden gezogen sind und sich dort ein Hotel renoviert und instand gesetzt haben mit Cafebetrieb. Die Auflagen zum Betrieb des Cafes waren sehr streng, das habe ich oft erzählt bekommen, sie mußten z.B. eine sehr teure Lüftungsanlage einbauen. Außerdem mußten sie im Hotelbetrieb einen extra Raum vorhalten zum Umziehen, denn da sie im Hotel selber eine Wohnung haben, durften sie nicht direkt in ihrer normalen Kleidung in das Hotel bzw. in die Küche gehen, es ist Pflicht sich dann umzuziehen, z.B. Kittel oder ähnliches. Sie dürfen auch nicht alle Speisen an einem Arbeitsplatz herstellen, sondern es hieß, dass sie für bestimtme Sachen einen extra Arbeitsbereich benötigen wegen den Hygienevorschriften. Es ist also alles zwar sehr streng geregelt und soll der Sicherheit dienen, aber es durften Speisen hergestellt und angeboten werden. Alkohol durften sie nicht ausschenken, denn dafür ist eine besonder Konzession erforderlich. Es wurde uns auch berichtet, dass sie extra an einem Kurs teilgenommen haben, der sich um Hygiene und Zubereitung der Speisen drehte. Gerade bei einer Lebensmittelausgabe sind ja strenge Maßstäbe anzuwenden, weil es gesundheitsschädlich sein kann, wenn man die Vorschriften nicht einhält. Gerade auch bei Zubereitung von Geflügel sind bestimmte Regeln einzuhalten, auch bei der Eizubereitung kann es schnell zum Verderb der Lebensmittel kommen.
Eigentlich ist es im Sinne der Verbraucher, dass nicht jeder rumwursteln darf wie er will, da gerade bei Lebensmitteln größte Sorgfalt anzuwenden ist, es aber nicht jeder macht und somit behördlich angeordnet und überprüft werden muss. Für einen Betreiber eines Hotels, Gaststätte oder Restaurants mag es hinderlich sein, die Vorschriften einzuhalten, aber ich halte gewisse Vorschriften schon für sinnvoll und man kann und muß sich dann darauf einstellen. Und strenge Vorschriften bei Zubereitung und Lagerung von Speisen gibt es auch in Deutschland, vielleicht halten sich dort nicht soviele dran und in Schweden wird es mehr kontrolliert bzw. wird mehr Wert auf Einhaltung der Vorschriften gelegt.

Grüße Aelve
So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

Aelve beschreibt die Situation eigentlich sehr gut, wobei es auch völlig richtig ist, dass man bei Konferenzbetrieb, Hotel und Restaurant Kurse für Lebensmittelhantierung absolvieren muss und die Kontrollen hier sehr streng sind, da man nicht mal ein Frühstück ohne Genehmigung anbieten kann. Allen, die in Schweden im Lebensmittelbereich aktiv werden wollen kann ich nur raten beim Überschreiten der Grenze die deutsche Denkweise abzulegen und die schwedische anzunehmen, sonst geht es sowohl administrativ als auch kommerziell schief. Es gibt Hilfe und Beratung in Schweden in all diesen Fragen und es gibt Coaches, die einen auf der ganzen Strecke begleiten können.

@richadrichy
Was einen Hühnchenstand oder ähnliche angeht, Richard, so mach Dir nicht sehr viel Hoffnungen, denn jeder Stand ist an Auflagen gebunden, d.h. Wasser, Strom, Abteilungen für verschiedene Arbeiten, Einrichtungen usw. Es gibt hier einige Strassenküchen, aber sehr wenige und nur an bestimmten Stellen. Bevor Du also etwas planst oder unternimmst, so rate ich Dir hier zu einer der Beratungsstellen zu gehen, Dir Dir völlig kostenlos Tipps gibt und Dir weiterhilft. Die entsprechenden Adressen kannst Du vom Tillväxtverket erhalten, wobei jedoch ein privater Kontakt auch hier von Vorteil ist.

@barschfilet
Ich zweifele keine Sekunde an den Fähigkeiten Deines Freundes und weiß sehr genau, was Beziehungen und Integration bedeutet. Auf was ich hinaus wollte ist nur, dass die geschilderte Situation ein ”verstecktes” Problem birgt, da die Ablehnung nicht normal ist.
Und wenn ich meine, dass eine deutsche Qualifikation Probleme verursachen kann, so will ich damit nur sagen, dass man in Schweden sehr häufig, trotz höchster Qualifikation und Anerkennung des Berufs als solches, Kurse belegen muss und sich neben 20-jährigen auf eine Schulbank setzen muss, damit man auch in seinem Beruf arbeiten kann. Wer in Deutschland Steuerprüfer war, braucht hier Zusatzkurse, wenn er Bilanzen erstellen will und ein Restaurant- oder Hotelbesitzer muss Hygienkurse absolvieren und bei Alkoholausschank sogar eine etwas längere Schulung auf sich nehmen, bevor er erneut Alkohol verkaufen kann, selbst wenn er das 30 Jahre lang ohne Problem in Deutschland machte. Und wenn man in Schweden nur ein Firmenkonto will, so kann es passieren, dass die Bank erst einmal einen Businessplan nach schwedischem Modell sehen will, selbst wenn man keine Öre an Kredit will. Wobei bei Alkoholausschank überprüft wird, ob man Schulden hat oder hatte, ob ma mehrmals falsch parkte etc. Vieles davon hat vielleicht wenig mit Qualifikation zu tun, sondern ganz einfach mit Gesetzen. Für die meisten Schweden ist es sehr wichtig, dass man sich an solche Kleinigkeiten hält, egal ob Einwanderer oder nicht und unabhängig vom Alter.
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Re: Alkoholverkauf

Beitrag von goteborgcity »

torsten1 hat geschrieben:Februar 1994 habe ich in Kalmar in einem typischen türkischen Imbiß (natürlich keine Bude, sondern ein festes Haus) ein ebenso typisches Döner auf die Hand gekauft.
Das Problem ist nicht etwas in die Hand zu verkaufen, denn das findest Du überall in Schweden, hin und wieder sogar mit Kebab. Das Problem ist die Zubereitung, also die Küche und die Herkunft eines Produkts. Unter gewissen Voraussetzungen kann sich der Döner auch wie in Deutschland drehen, aber er ist hinter Glas in einer eigenen Abteilung und sehr, sehr selten in einer Bude, sondern einem Schnellrestaurantartigen Gebilde, das allen Hygienevorschriften Schwedens entspricht. In Deutschand riecht man den Kebab, nicht in Schweden.
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