der plan wäre für den anfang oldtimer aus deutschland,frankreich niederlande zu holen in schweden restaurieren und notfalls wieder nach deutschland verkaaufen.
das ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die du recht bald verwirfst, wenn du es erstmal realistisch durchgerechnet hast. Auch, wenn es äußerlich so erscheint, gibt es in Deutschland im unterem Preissegment keinen Markt, den man erobern könnte. In diesem Bereich schraubt man selber. In den hochpreisigem Bereich, wo es nun nicht unbedingt darauf ankommt, ob der Versand der Teile aus dem Ausland 1.5 x soviel kostet wie das Teil selbst, wirst du mit einer Ente, ohne diese abwerten zu wollen, nicht hin kommen.
Ein ganz wichtiger Punkt, den du, wie es mir scheint, wohl noch nicht in der Rechnung hast, wäre Zoll und Steuer, denn im Prinzip machst du dort ein Export-Import-Geschäft, das unterm Strich deine Autos um ein Fünftel teuer macht als der Rest des Marktes.
Wie oben schon von den Vorrednern erwähnt, schraubt auch in Schweden der "kleine Mann" selber und niemand fährt 2000 km, um bei dir im Norden ein Auto reparieren zu lassen. Für eine Autorestauration oder -reparatur braucht man eine gewisse Infrastruktur. Ich mache das Gleiche in Deutschland zum Eigenbedarf mit amerikanischen Pontiacs. Brauche ich ein spezielles Kugellager, kann ich das Original im Amiland bestellen, kostet 20 Euro plus 50 Euro Versand plus 19% Zoll und Steuern oder ich fahre 20 km zum Ausstatter und zahle dort nur 20 Euro. Brauche ich einen Schlauch für die Servolenkung, kann ich den für 400 Euro aus den USA kommen zu lassen oder ich zahle 30 Euro beim Hydraulikdienst um die Ecke. Alles Sachen, die du in Nordschweden nicht hast.
So sehr mir deine Idee mit einem Hof in Nordschweden auch gefällt, ich denke, mit deinem Konzept bist du, meiner Meinung nach, 1000 km zu weit in Richtung Norden. Wäre ich an deiner Stelle, würde ich eine geografische Grenze auf Höhe Stockholm ziehen und nach angebotenen Höfen, einer Tankstelle mit Werkstatt schauen, die südlich davon liegen. Im Idealfall ist damit deine Grundversorgung gesichert. Die Auto-Geschichte würde ich anfangs nur als Hobby einplanen. Mach das ein Jahr und du kannst rechnen, was es dir bringt. Mit Landwirtschaft und Tierhaltung zur Eigenversorgung kannst du dann deinen Lebenshaltungskosten so reduzieren, wie du es wohl auch hier in D geschafft hast. Die Begrenzung auf den Süden bringt die planbare, deutschlandähnliche (Wetter-)Verhältnisse in Landwirtschaft und Tierhaltung. Eine höhere Bevölkerungsdichte und jede Menge Urlauber bringen Kunden ins Laden- oder Hofgeschäft. Ich bin zwar sicher, das sich auch im Norden in den nächsten Jahren noch richtige Veränderungen ergeben, die vorallem in den touristischen Bereich gehen, aber ich würde darauf kein Leben aufbauen mit den Bedingungen, wie du sie formuliert hast (Autowerkstatt, Autorestauration, Landwirtschaft zur Eigenversorgung). Auf lange Sicht hin mag sich das vielleicht entwickeln, aber wovon lebst du in den ersten 10 Jahren?
Unter anderen Bedingungen wäre das aber sicher machbar, wenn du diesen Tourismus langfristig einplanst, z.b. mit Ferienplätzen, ev. Campingplatz, Wintersport, "Erlebnisurlaub auf dem Bauernhof", Fischen, Jagd.
Ich selbst war ein paar Jahre im Süden tätig, habe dort meine Forstmaschinen gebaut und hab eigentlich damals den Fehler gemacht, nicht dageblieben zu sein. Heute sind fünf kleine Kinder da und es gibt praktisch keine Möglichkeit mehr, auszuwandern, ohne das dies in einer "Katastrophe" endet. Natürlich könnte man das administratorisch so entscheiden und sagen, "ihr gewöhnt euch schon dran", aber was, wenn nicht?
Zu warten brauche ich auch nicht, die Kleinste ist grad erst 4.