Mit praktischen Fähigkeiten hat Fachidiotentum also erstmal gar nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen Menschen, der nur sein Fachgebiet kennt und sonst gar nichts.Als Fachidiot (vor allem in Österreich auch Fachtrottel) wird ein Experte (Fachmann oder Fachfrau) bezeichnet, der eine Problematik nur aus der Perspektive seines Fachgebietes kennt. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnt er infolge selektiver Wahrnehmung, aus Unkenntnis oder Ignoranz ab (siehe Semmelweis-Reflex).
Die Gefahr des Fachidiotentums im schwedischen System besteht darin, dass man sich seine Kurse so herausselektieren kann, dass man "unangenehme" Gebiete nur flüchtig streift. Wenn man sich aus Orchideenfächern einen Abschluss zusammenbaut, dann kommt da am Schluss weder Allgemeinbildung noch ein mündiger Bürger dabei heraus.
Wer sich mal einen Einblick in das Niveau verschaffen will:
http://www.prim.su.se/matematik/kurs_a/ ... 20vt05.pdf
Das ist das absolute Minimum in Mathe, das man in einigen Programmen haben muss. Derlei zentrale Prüfungen gibt es zudem nur in Mathe, Schwedisch und Englisch. Da stellt sich schon die Qualitätsfrage.
Naja, PISA fragt ja nicht blind Wissen ab. Es wurden bei den Studien Fähigkeiten in Kernbereichen getestet, unabhängig vom jeweiligen Lehrplan.Dudi hat geschrieben:Ich halte Vergleiche der Länder durch Studien nicht für besonders aussagekräftig.