Wirtschaftskrise in Schweden

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Lille Emil
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Beitrag von Lille Emil »

Wolfgang B. hat geschrieben:...
Die deutsche Staatsverschuldung hat jetzt 67% vom BSP erreicht.
Wer soll das bezahlen?????
Selbst wenn die Konjunktur wieder anspringt.
...
Hej.
Leider der dt. Steuerzahler.
Erst gestern habe ich im einem dt. öffentlichen Sender einen Wirtschaftsexperten reden hören, dass man bei sparsamer Geldwirtschaft 20 Jahre benötigt, um die Finanzen von Sommer 2008 wieder zu erreichen.

Das bedeutet weitere Einschnitte für den dt. Bürger. Und wenn man ehrlich ist, wird der Herbst auch keine Verbesserung bringen. Egal was man wählt!
Lug und Betrug sind die Wahlversprechen...

Ein weiterer Grund, warum es mir leichter fiel, meine Frau nach S zu folgen. Diese Zeche, wollte ich nicht mitzahlen.

Gruß
Emil
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goteborgcity
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vielleicht bin ich falsch plaziert

Beitrag von goteborgcity »

Mein "Problem" ist, dass ich in Göteborg wohne, der Stadt, die von der Ökonomie Volvos und den Zuliefereren wohl am meisten betroffen ist. Ich bin vielleicht auch nicht repräsentativ, da 90% meiner Verwandten Schweden sind und nur 10% Deutsche. Ich sehe daher vieles nicht als Einwanderer, sondern nur von meiner Warte und der meiner schwedischen Verwandtschaft, schwedischer Freunde und schwedischer Bekannten. Ich habe hier in Schweden nicht einen deutschen Kontakt und bin voll in der schwedischen Gesellschaft integriert.

Meine Familie wohnt in ganz Schweden verteilt. Die nördlichsten bei Haparanda und die südlichsten in Göteborg. Wenn mir jemand erzählt, dass es hier in Schweden keine oder nur eine kleine Krise gibt, so habe ich das Gefühl, als würde mir jemand Märchen erzählen, denn ALLE meine Verwandten, die bei Volvo arbeiten, haben Lohnkürzungen, einer im IT-Bereich sogar seinen Job verloren. Einem anderen wurde angeboten per Zeitvertrag mit geringerem Lohn weiterzuarbeiten, wenn er nicht entlassen werden will. Einer meiner Bekannten wurde jetzt ein Praktikantenjob angeboten, weil der Arbeitgeber da nur rund 600 Euros im Monat hinblättern muss (volle Arbeitszeit, also schlechter als ein 400 Euro-Job). Ein Verwandter mit einem Bauunternehmen hat fast 40% seiner Aufträge verloren und musste Leute entlassen. Ist das Aufschwung oder Krise? Klar geht es einigen anderen noch gut, die nicht klagen müssen, aber die Krise trifft nie 100% einer Bevölkerung, sondern nur einen Teil.

Und was Preise angeht, so muss Lidl Deutschland mit Lidl Schweden verglichen werden und nicht Lidl Deutschland mit Coop oder ähnlichen Läden. Ich fahre jedes Jahr ein bis zweimal nach Deutschland und war vor kurzer Zeit wieder dort. Was habe ich dort billiger gefunden als in Schweden. Natives Olivenöl und Bier. Mit meinen Kronen konnte ich Deutschland natürlich vergessen ... Käme ich mit Euros nach Schweden, so wäre ich vermutlich im Paradies.

Und hier in Schweden kann man billig und teuer einkaufen, je nachdem wo man wohnt und welche Läden in der Nähe sind. Reifen sind z.B. in Göteborg um 10 bis 15% billiger als überall anders in Schweden. Früchtemüsli bei ÖB kosten weniger als bei Lidl und 70% weniger als bei Coop. Ich denke, in Deutschland ist es das Gleiche.

Ich habe, z.B., in Deutschland keinen Liter Milch für 30 cents gefunden, sondern musste doch glatt (beim Discounter) 79 cents hinlegen, also 10 cents mehr als hier in Göteborg bei Lidl. Klar, ich war nicht in einer deutschen Grossstadt, aber dennoch.

wenn man alles zusammenzählt, so ist meiner Meinung nach, weder was die Preise noch was die Krise angeht ein grosser Unterschied zwischen Deutschland und Schweden, man muss sich in jedem Land nur landesgemäss ernähren und sich anpassen. Die gleiche Ernährungsgewohnheit kann einfach nicht verglichen werden, denn wenn ich in Deutschland Bananen "nachgeworfen" kriege, so heisst das nicht, dass das auch in Schweden der Fall ist. Und wenn ich Frühkartoffeln (Qualität und Preis) vergleiche, so weiss ich auch, wo ich sie kaufe.
Wolfgang B.
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Beitrag von Wolfgang B. »

Es sagt doch ueberhaupt keiner das es in Schweden keine Krise gibt.
Wir haben Deutschland uebrigens zu boom Zeiten verlassen.
Da wurden die Einkommen von durchschnittlichen Arbeitnehmern auch schon zusammen gestrichen.
Fuer einen immer grösser werdenden Teil der deutschen Arbeitnehmer
ist es völlig egal ob es eine Krise gibt oder einen boom.Die verdienen so oder so nichts mehr.
Irgendwann ist diese Krise vorbei und dann geht es auch den Arbeitnehmern in Schweden wieder besser.
In D. wird man dann wahrscheinlich noch die Luft zum atmen besteuern
um die Schulden bezahlen zu können.

so long
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goteborgcity
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Krise

Beitrag von goteborgcity »

Hej Wolfgang,

wie ich verstehe, so willst Du auf keinen Fall nach Deutschland zurück und bevorzugst Schweden, auch was die Wirtschaftspolitik angeht. Auch ich könnte mir mit bestem Willen nicht vorstellen erneut in Deutschland zu leben, das ich vor 34 Jahren verlassen habe.

Aber es gibt dennoch einen wichtigen Unterschied zwischen Deutschland und Schweden in dem, was die Krisenhandhabung angeht, denn in Deutschland wird nach der Krise wieder alles beim Alten sein, nicht hier in Schweden, denn alle Gesetze, die jetzt geändert werden um die Krise zu meistern und die die Situation der Arbeitnehmer verschlechtern werden bleiben. Für sehr viele werden weder die alten Löhne noch die alten Arbeitsbedingungen zurückkehren.

Vor allem die Situation für Frauen und ältere Arbeitnehmer verschlechtert sich hier permanent. Und auch die Pseudomassnahmen für Jugendliche, die in Zukunft grundsätzlich mit geringerem Lohn zufrieden sein müssen, auch ein Gesetz, das demnächst verabschiedet wird, wird sich nicht mehr bessern. Die schwedische Gründlichkeit hat manchmal auch seine Nachteile.
Brelinger
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Beitrag von Brelinger »

Ich muss goteborgcity zustimmen.

Die Situation in SWE hat sich in den letzten Jahren doch stark verändert und dies eher zum Schlechten.

Kündigungszeiten sind reduziert, Jugendliche werden nun (wie in DE) in praktikumsähnliche Pseudomassnahmen gesteckt - überall wird gespart.

Ich denke das ist einfach das "Schwert" der Globalisierung, welches der westlichen Welt noch so einiges an Wohlstand abschneiden wird.
Wie heisst es so schön: "Eine Hälfte der Welt kann ohne die andere nicht leben"

Ich hoffe einfach weiter ein wenig darauf, dass die (noch) starken Gewerkschaften den Strohhalm halten - jedoch als Kaufmann sagt mir die Logik, dass es so leider nicht bleiben wird......
2 Herzen schlagen in meiner Brust.....
Das Leben ist ein Match!
Wolfgang B.
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Beitrag von Wolfgang B. »

Hej Brelinger
ich weiss nicht wie lange du schon aus D. weg bist.
Man hat doch schon zu Boomzeiten als Arbeinehmer besonders im gewerblichen Bereich kaum noch etwas verdienen duerfen.
Im Hamburger Hafen (hier wurden lange Zeit hohe und höchste Löhne gezahlt) hat sich mein Stundenlohn innerhalb von fuenf Jahren halbiert,
obwohl die Firma jedes Jahr Umsatz und Gewinnspruenge gemacht hat.
Lediglich das Einkommen vom obersten Cheff hat sich in der Zeit verzehntfacht!!!!!
In den 80iger und 90iger Jahren ist die Arbeitskraft des deutschen Michels
gezielt inflationiert worden,so das Clements Zeitarbeitskriminelle danach
leichtes Spiel hatten.
Die ersten Akademiker deren Arbeitskraft ebenfalls inflationiert worden ist waren die Ärzte.
Mediziner aus der dritten Welt,oftmals vom deutschen Steuerzahler
ausgebildet, sind einfach bereit zu allen Bedingungen und fuer wenig
Geld in den Krankenhäusern zu arbeiten.
Merkels Inder wollten ja nicht kommen um deutsche IT Leute zu verdrängen.
Diese unerfreuliche Entwicklung frist sich halt immer weiter nach oben.
Die Mittelschicht bröckelt immer weiter.Wer noh nicht betroffen ist zeigt auf die Opfer und denkt"hätten eben einen anderen Beruf ergreifen sollen"

In Schweden ist mir das bis jetzt noch nicht so aufgefallen.

Im Gegenteil.Ich bin immer wieder ueberrascht was hier noch alles hergestellt wird.
Denk nur einmal an Fjäll Räven.
Phantastische Kleidung im mittleren Preissegment die soweit ich weiss in
Schweden hergestellt wird.
Geschäftemacher aus D. hätten die Produktion längst in die dritte Welt verlegt, dort ein paar Kinder fuer eine Schale Reis an die Nähmaschinen gesetzt und sich dafuer dann feiern lassen.
Auch industriell gefertigte Massenware z.B. Kuechengeräte werden oft in S.
hergestellt.
In D. kommt ja eigentlich alles aus Uebersee.
Sicherlich werden auch schwedische Firmen Produktionen ausgelagert haben,aber eben nicht so extrem wie in D..
In Deutschland ist man bereit fuer einen geringen, oftmals nur temporären wirtschaftlichen Vorteil tausende von Existenzen zu zerstöhren.
Wir sind jetzt auch schon 4 Jahre aus Deutschland weg,aber verbessert
hat sich mit Sicherheit nichts.
Wenn man jetzt noch auf die exorbitante Staatsverschuldung sieht,muesste den Deutschen in D. angst und Bange werden.
Wer soll das noch bezahlen?
Selbst erfahrene Geschäftemacher an den Börsen wird dieser Schuldenberg unheimlig.
Die wirklich Reichen in D. haben noch nie etwas gezahlt und kennen eigentlich nur Geschenke.
Deswegen sind sie ja so reich.
Vermutlich wird alles wieder am einfachen Buerger hängen bleiben.
Da sieht es doch in S. etwas besser aus,auch wenn ich befuerchte ,das
man hier ueber den massenhaften Import von Armut und Problemen
stolpern wird.
Grundsätzlich bin ich lieber in Scandinavien arm wie in Deutschland.
Ich bin auch der Meinung,das es nicht der Kontostand ist der arm macht
sondern der Unterschied auf den Konten.
Will heissen,ich kann mit 1500€ im Monat leben,wenn der der Chef 5000€
oder eben 10000 € verdient.
Wenn dieser aber 100000de von € oder gar Millionen hat,dann fuehle ich
mich sehr arm.

Ach ja,wenn du vom deutschen Abitur sprichst ist es immer wichtig,ob dieses Abitur in Bayern,Baden-Wuertemberg oder in Hamburg oder Berlin gemacht worden ist.
Wir hatten schon Abiturienten aus der Bundeshauptstadt die nicht einmal
mit dem Dreisatz zurecht kamen und ich erwarte nächste Woche eine
Lehrerin!!!!!! aus D. die sich verrueckt macht weil sie kein englisch spricht!!!?

so long
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goteborgcity
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Der Chef verdient mehr

Beitrag von goteborgcity »

Na ja, es ist nicht ganz so, dass die Chefs hier nur das zehnfache der Arbeiter verdienen, denn durch das Bonussystem, das es auch in Schweden gibt und die Möglichkeit, dass gewisse Chefs als Konsult so nebenbei noch 10 andere Stellen haben (weiss nicht, wann sie soviel Arbeit leisten können) verdienen so einige davon das 1000fache des Arbeiters oder Angestellten. Leider ist auch hier vieles den korrupten Pfad gegangen und niemand will es ändern in der bestehenden Regierung.

Und die so schwedischen Produkte sind viele nur noch dem Namen nach schwedisch, denn die Multis haben das Geschäft auch hier im Griff. Und da meine ich nicht nur Volvo, Saab und Hasselblad. Die noch rein schwedischen Grossbetriebe kann man an seinen zehn Fingern abzählen und bald bleiben wohl nur noch IKEA und H&M übrig, um es etwas übertrieben auszudrücken ... und die lassen beide schon lange nicht mehr in Schweden ihre Produkte herstellen. Die schwedische Produktion ist wegen Abgaben, Steuern und ähnlichem im internationalen Rahmen einfach zu teuer.

Aber diese Situation soll ja wohl niemanden daran hindern hier leben und arbeiten zu wollen ... ich sitze im Sommer sehr gerne mit meinen Verwandten und Freunden bis Mitternach (und länger) im Garten oder fahre mit dem Boot auf eine der Inseln um dort zu feiern. Diese 8 Wochen intensives Beisammensein gibt es nur in Schweden.
Wolfgang B.
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Beitrag von Wolfgang B. »

Hej,Goteborgcity!
Wenn ich schreibe,das sich die Einkommen von Fuehrungskräften in
Fuenf Jahren verzehntfacht haben wärend sich alle anderen mit einer Halbierung ihrer Einkommen auseinandersetzen mussten,heisst das nicht,das die Cheffs nur das 10 fache Bekommen.
Die hatten doch vorher schon 10 mal mehr.
Nach Angaben der EU / OECD sind die Einkommensunterschiede innerhalb
der EU in D. am grössten.
Die skandinavischen Länder liegen hier ganz hinten.
Dann kann das ja so schlimm in S. nicht sein.
Noch eine Anekdote am Rande.
Weil Kohls/Schröders ueberbezahlte Grosskotze den Hals ja nie voll kriegen musste unser Hochwohlgeboren noch kriminell werden und in die eigene Tasche wirtschaften/unterschlagen.
Da man diese Leute ja eigentlich nie zur Rechenschaft zieht,ähnlich den
Bankbossen,musste er lediglich von seinem ueberaus bequemen,hochbezahlten und ueberversorgten Posten zuruecktreten.
Da man sich auf keinen Nachfolger einigen konnte (Qualifikation gibt es hier nicht,es geht nur um Einfluss und Beziehungen) blieb der Posten
2 Jahre unbesetzt.
Das viel nicht auf.
Man hätte meinen können der Mann wäre völlig ueberfluessig.
Wenn die Putzfrau nur einen Tag nicht kam war das Geschrei gross.

Aber wir sind ja alle nur neidisch!

so long

so long
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Einkommensunterschiede

Beitrag von goteborgcity »

Hej Wolfgang,

ich stimme Dir vollkommen zu, dass statistisch der Unterschied zwischen hohen und geringen Einkommen, zwischen Arm und Reich ... in Schweden weitaus geringer ist als in Deutschland, aber das bedeutet nicht, dass manche Reiche hier nicht an die gleichen Gehälter kommen und gleich korrupt sind wie Deutsche, denn leider gibt es diese Schicht auch in Schweden. Auch hier besitzen knappe 3% der Bevölkerug 7% des Produktivkapitals. Das ist heute in jedem Industrieland der Fall.

Der Unterschied ist vielmehr, dass es hier nicht so viele dieser Leute gibt wie in Deutschland und dass, wieder statistisch, das Grundeinkommen eines Angestellten und Arbeiters in Schweden höher ist als in Deutschland.

Aber auch schwedische Kapitalisten bunkern ihr Geld in Liechtenstein und der Schweiz, auch hier gibt es das Kohl-Syndrom. In letzter Zeit sucht das Skatteverk auch etwas mehr im Ausland als früher und findet Milliarden, die einfach aus Schweden verschwanden.

Hejhej
Wolfgang B.
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Beitrag von Wolfgang B. »

Genau das ist es aber .
Ich bin grundsätzlich nicht neidisch.
Wenn Kapitalinhaber glauben ihre Knechte wären es wert,sollen sie Ackermännchen und CO 1 Milliarde € in der Std geben.
Hauptsache alle anderen die auch arbeiten,erzielen ein Einkommen mit
dem sie wuerdig existieren und am Wohlstand teilhaben können.
Im Uebrigen besitzen in D. zur Zeit 10% der Bevölkerung 75% des gesammten Volksvermögens.
Geschätzt,werden sie in 10 Jahren 85 % des Volksvermögens besitzen.
Das sind schon dritte Welt Werte,nur das eben in D. mehr da ist.

so long
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Ungleichheiten

Beitrag von goteborgcity »

Hej Wolfgang,

neidisch bin ich auch nicht, aber ich denke, dass eine staatliche Beschränkung dieser Gier helfen könnte die Arbeitslosigkeit und die Armut abzuschaffen, egal in welchem Land. Aber leider ist das ein Traum, denn wer sehr viel hat will noch mehr und leistet meist eine gute Lobbyarbeit.

Und die letzte grosse Bewegung gegen das Kapital war wohl die französische Revolution und liegt weit zurück.

hejhej
Wolfgang B.
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Beitrag von Wolfgang B. »

Staatliche Begränzungen von Gehältern sind sehr fragwuerdig und mit Sicherheit nicht durchsetzbar.
Der Staat kann aber einen Mindestlohn vorschreiben,damit wenigsten die die noch Arbeit haben wuerdig leben können.
Ein Arbeitsplatz der noch vom Staat bezuschusst werden muss ist völlig wertlos, verleitet zum Missbrauch und beschädigt die Menschen psychisch.

so long
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Mindestlohn

Beitrag von goteborgcity »

Ich bin zwar auch für einen Mindestlohn, aber das ist auch keine Lösung, wenn ich daran denke wie viele Praktikantenplätze jetzt geschaffen werden, die nicht darunter fallen, wieviele Unternehmen ihren Sitz nach Kopenhagen setzen und Schweden unter dem Minimallohn arbeiten lassen usw.

Es müsste das ganze System geändert werden, vermutlich in allen Ländern, denn ich kenne, z.B. eine Fall wo eine gut gehende Firma, die permanent einen Angestellten für die Rezeption braucht nur noch 6-monatige Praktikaten mit voller Ausbildung beschäftigt, und das für etwas über 200 Kronen am Tag. Da ist doch auch was faul.

Ich kann mir auch nicht vorstellen dass ein deutscher oder schwedischer Ackermann wirklich die Leistung bringt für die er bezahlt wird...,
Wolfgang B.
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Beitrag von Wolfgang B. »

Bei den Ackermännern dieser Welt geht es nicht um irgend eine Leistung
die bezahlt wird.
Denk doch nur an die Bankbosse die ganze Volkswirtschaften an die Wandgefahren und Milliardenschäden angerichtet haben.
Normalerweise muessten diese Leute auf der Stelle inhaftiert werden.
Aber nein ,sie bekommen noch exorbitante Abfindungen.
Die Ackermänner muessen sich kein Geld verdienen,sie nehmen es sich
einfach.
Wer sollte sie daran hindern.
Ich habe eine zeitlang die Pferde von sehr reichen Leuten durch Europa gefahren und konnte so auch den einen oder anderen Milliardenerben
kennen lernen.
Diese Leute wollen oftmals keine Verantwortung fuer ihr riesiges Kapital
uebernehmen und sind froh wenn ein Ackermann an die Tuer klopft und
sie von dieser Last befreit.
Was der sich davon nimmt,und was er damit macht interessiert hier wenig.

Fuer mich ist Geld eine Form von Energie mit der man besonnen umgehen muss und diese Entwicklung ist doch sehr beunruhigend.
Ich konnte in den 80igern einmal den Herrn Herrhausen,damals Chef der
Deutschen Bank kennen lernen,uebrigens jemand,der sich von ganz unten,
nur mit messbarer Leistung hochgearbeitet hatte.
Der sagte immer,das es nicht drauf ankäme wieviel Geld jemand hätte,sondern was man damit macht.
Leider wurde dieser Mann vermutlich von seinen eigenen Leuten umgebracht.

so long
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umeå
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positiv denken ???!!!!!!!

Beitrag von umeå »

hej !
es nun so, wie du sagst. man muss nun mal die gewichte der waage neu umvertielen damit diese wieder im verhältniss steht.alles hängt aber am konsum und alle billigarbeiter in unserer welt werden nicht in alle ewigkeit
fuer wenig geld arbeiten. können diese auch nicht da deren lebenshaltungskosten auch steigen. nach diesem langem prosses hoffe und wuensche ich mir, dass sich alle arbeitnehmer mehr annähren und
dieser kapital-welt den kampf ansagen.das geht nicht ewig so. das beste beispiel sind 10 % arbeitslose. allein deren kaufkraft und steuerverlust ????
nun mal meine egentliche info : fjäl räven produziert in ö-vik.
liegt ca. 7 mil suedlich von mir in västerbotten. hallte die augen offen. :mauer:
Wolfgang B. hat geschrieben:Hej Brelinger
ich weiss nicht wie lange du schon aus D. weg bist.
Man hat doch schon zu Boomzeiten als Arbeinehmer besonders im gewerblichen Bereich kaum noch etwas verdienen duerfen.
Im Hamburger Hafen (hier wurden lange Zeit hohe und höchste Löhne gezahlt) hat sich mein Stundenlohn innerhalb von fuenf Jahren halbiert,
obwohl die Firma jedes Jahr Umsatz und Gewinnspruenge gemacht hat.
Lediglich das Einkommen vom obersten Cheff hat sich in der Zeit verzehntfacht!!!!!
In den 80iger und 90iger Jahren ist die Arbeitskraft des deutschen Michels
gezielt inflationiert worden,so das Clements Zeitarbeitskriminelle danach
leichtes Spiel hatten.
Die ersten Akademiker deren Arbeitskraft ebenfalls inflationiert worden ist waren die Ärzte.
Mediziner aus der dritten Welt,oftmals vom deutschen Steuerzahler
ausgebildet, sind einfach bereit zu allen Bedingungen und fuer wenig
Geld in den Krankenhäusern zu arbeiten.
Merkels Inder wollten ja nicht kommen um deutsche IT Leute zu verdrängen.
Diese unerfreuliche Entwicklung frist sich halt immer weiter nach oben.
Die Mittelschicht bröckelt immer weiter.Wer noh nicht betroffen ist zeigt auf die Opfer und denkt"hätten eben einen anderen Beruf ergreifen sollen"

In Schweden ist mir das bis jetzt noch nicht so aufgefallen.

Im Gegenteil.Ich bin immer wieder ueberrascht was hier noch alles hergestellt wird.
Denk nur einmal an Fjäll Räven.
Phantastische Kleidung im mittleren Preissegment die soweit ich weiss in
Schweden hergestellt wird.
Geschäftemacher aus D. hätten die Produktion längst in die dritte Welt verlegt, dort ein paar Kinder fuer eine Schale Reis an die Nähmaschinen gesetzt und sich dafuer dann feiern lassen.
Auch industriell gefertigte Massenware z.B. Kuechengeräte werden oft in S.
hergestellt.
In D. kommt ja eigentlich alles aus Uebersee.
Sicherlich werden auch schwedische Firmen Produktionen ausgelagert haben,aber eben nicht so extrem wie in D..
In Deutschland ist man bereit fuer einen geringen, oftmals nur temporären wirtschaftlichen Vorteil tausende von Existenzen zu zerstöhren.
Wir sind jetzt auch schon 4 Jahre aus Deutschland weg,aber verbessert
hat sich mit Sicherheit nichts.
Wenn man jetzt noch auf die exorbitante Staatsverschuldung sieht,muesste den Deutschen in D. angst und Bange werden.
Wer soll das noch bezahlen?
Selbst erfahrene Geschäftemacher an den Börsen wird dieser Schuldenberg unheimlig.
Die wirklich Reichen in D. haben noch nie etwas gezahlt und kennen eigentlich nur Geschenke.
Deswegen sind sie ja so reich.
Vermutlich wird alles wieder am einfachen Buerger hängen bleiben.
Da sieht es doch in S. etwas besser aus,auch wenn ich befuerchte ,das
man hier ueber den massenhaften Import von Armut und Problemen
stolpern wird.
Grundsätzlich bin ich lieber in Scandinavien arm wie in Deutschland.
Ich bin auch der Meinung,das es nicht der Kontostand ist der arm macht
sondern der Unterschied auf den Konten.
Will heissen,ich kann mit 1500€ im Monat leben,wenn der der Chef 5000€
oder eben 10000 € verdient.
Wenn dieser aber 100000de von € oder gar Millionen hat,dann fuehle ich
mich sehr arm.

Ach ja,wenn du vom deutschen Abitur sprichst ist es immer wichtig,ob dieses Abitur in Bayern,Baden-Wuertemberg oder in Hamburg oder Berlin gemacht worden ist.
Wir hatten schon Abiturienten aus der Bundeshauptstadt die nicht einmal
mit dem Dreisatz zurecht kamen und ich erwarte nächste Woche eine
Lehrerin!!!!!! aus D. die sich verrueckt macht weil sie kein englisch spricht!!!?

so long
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