Schon mal bereut......?

beuer
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von beuer »

Hallo zusammen,

hier in der Nähe gibt es einen unregelmäßigen Treff für Deutsche, von einer Schwedin organisiert, die lange Jahre in D gelebt hat. Mein Fazit aus diesen zugegebenermaßen bisher wenigen Treffen ist, dass es einen Riesenunterschied macht, ob man als älterer Mensch mit monatlich sicherem Einkommen (Rentenbezug aus D) hierher gekommen ist, dann ist vieles, wenngleich nicht alles bingo hier in S, oder ob man wie ich (werde 50) darauf angewiesen ist, noch einige Jahre zu wackeln, um seine Brötchen zu verdienen, und dann haut eben vieles nicht hin. Denselben Eindruck gewinne ich auch aus allen Beiträgen hier, man weiß nicht, wie alt die einzelnen Schreiber sind, aber man kann es sich in etwa ausmalen.
Es läßt sich nicht alles über einen Kamm scheren, die individuelle Situation gibt den Ausschlag.
Und wenn ich in dem einen Betrag lese, vier Jahre alles selbst finanziert, leider noch oder wieder ohne Job hier, dann kann ich nur den Hut ziehen für soviel Durchhaltevermögen. Ich glaube nicht, dass ich solange Geduld haben werde, sondern dass ich eher die Reißleine ziehen werde.
Ich schreibe hier nicht, um irgendetwas am deutschen System schönzureden und das schwedische nur schlecht dastehen zu lassen. In D ist vieles von Grund auf ungerecht und die Gesellschaft diftet immer mehr auseinander. Nur Tatsache ist halt auch, mit einem bestimmten Netto-Betrag x pro Monat kann man in weiten Landstrichen D einfach mehr anfangen, ohne dauerhaftes und stabiles ausreichend hohes Arbeitseinkommen geht es hier wie da nicht. Die zweifellos schöne Natur Schwedens kann ich nicht "aufessen", und für einen Langzeiturlaub, auf den es ja ohne Arbeit hinausläuft, ist mir das Land zu teuer.

Viele Grüße
Uwe
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goteborgcity
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von goteborgcity »

Hej Uwe,

jemand, der seine Rente in Schweden verbringen will, der hat natürlich keine oder kaum Probleme, es sei denn die Rente ist knapp bemessen und die Krone bleibt so hoch wie sie ist. Aber ein Rentner wandert ja eigentlich nicht aus, sondern lebt seine Pension/Rente auf die angehmst mögliche Wiese ... und viele, die krank werden, erinnern sich dann plötzlich wieder an das deutsche Krankensystem.

Jemand mit 40 oder 50 hat als Auswanderer, wie Du auch schreibst, ganz andere Probleme. Und da muss man wirklich eine etwas trübe Bilanz stellen, einfach deswegen, weil die Arbeitslosigkeit auch in Schweden angekommen ist. Wer daher die Sprache nicht bereits bei seiner Ankunft relativ gut kann und dann das erste Jahr dafür benutzt sie sehr gut zu lernen (Wort und Schrift), wer dann nicht zusätzlich die "richtige" Ausbildung hat, die auch noch in Schweden anerkannt ist, und dann noch mit wenig Geld ankommt, hat sehr wenig Chancen es hier zu schaffen ... ausser mit einem eigenen Unternehmen. Als Facharzt sehen die Chancen hier gut aus, aber schon als Krankenschwester hat man Probleme ...

Es geht bei Deutschland oder Schweden auch nicht um ein "besser" oder "schlechter", sondern es sind zwei Länder mit unterschiedlicher Mentalität, unterschiedlicher Sprache, anderen Gesetzen usw. Der eine fühlt sich in Schweden wohler, der andere in Deutschland, aber so wenig wie man Deutsche zu schwedischem Verhalten zwingen kann, so wenig kann man auch die Schweden nach deutscher Richtung zurechtbiegen. Ich gehöre zu denen, die vermutlich in 20 andere Länder ziehen würden, bevor sie nach Deutschland greifen, aber ich verstehe auch jene, die Deutschland als ideales Land sehen ... obwohl es absolut kein ideales Land gibt. Ich komme mit der deutschen Mentalität nicht zurecht und finde die schwedische meinen Ideen weitaus mehr angepasst, aber das ist persönlich. Und da ich nahezu mein ganzes Leben lang selbständig war, bin ich auch weniger vom Arbeitsmarkt abhängig als andere, denn ich passe mich einfach der Nachfrage an.

Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass Du den endgültigen Sprung nach Schweden schaffst und nicht enttäuscht nach Deutschland zurückgehen musst. Wer die Rückkehr wählt, weil er sich dort wohler fühlt, das ist eine Sache, aber wer in Schweden keine Chancen sah oder findet und deshalb zurückgeht, das ist eigentlich nicht gerade ideal.

Viele Grüsse

Herbert
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Yvonne
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Yvonne »

Wir leben seit Juli 2010 im Jönköpings Län. Klar waren die ersten Monate hier hart. Ich hatte nach 5 Monaten hier in Schweden eine Arbeit gefunden und mein Freund nach 8 Monaten. Wir sind letztes Jahr von einer kleinen Wohnung in ein Haus mit schönem Grundstück gezogen. Wir haben deutsche Kontakte aber auch viele schwedische Kontakte. Mit der Sprache hatte ich von Anfang nicht so das große Problem. Mein Freund da schon eher aber er hat in der Zeit vieles dazu gelernt.
Wir haben es trotz der harten Monate nicht einen Tag bereut nach Schweden gegangen zu sein. Wir haben einen super Arbeitsplatz und auch genügend Bekannte hier.

Man muß dazu sagen das wir hier oben schon welche kannten als wir hergezogen sind die uns auch jedes Mal etwas über Schweden berichtet haben wenn wir im urlaub zu Besuch waren. Sonst wußten wir das wir die ersten Schritte machen mußten und das nicht die Schweden auf uns zu kommen.
Man muß sich überwinden und auf die schweden zu gehen. Vorallem darf man sich nicht immer selber runter machen wenn man mal was nicht versteht. Viele Schweden haben dafür Verständnis und sprechen dann auch ganz anders. Langsamer und viel Klarer.
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Haro
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Haro »

beuer hat geschrieben:... dass es einen Riesenunterschied macht, ob man als älterer Mensch mit monatlich sicherem Einkommen (Rentenbezug aus D) hierher gekommen ist, dann ist vieles, wenngleich nicht alles bingo hier in S, oder ob man wie ich (werde 50) darauf angewiesen ist, noch einige Jahre zu wackeln, um seine Brötchen zu verdienen,
Hejsan Uwe,

da hast Du natürlich Recht, es ist schon einfacher, wenn man auf eine Rente aus Deutschland zurückgreifen kann. Als wir 2008 Ausgewandert sind hatten wir beide Modelle an Bord, ich war damals schon Frührentner und meine Frau muss wie Du so schön geschrieben hast noch ein paar Jahre wackeln.
Es gibt aber auch für Rentner einige zwar kleinere aber auch ich will jetzt nicht direkt sagen Probleme aber Sachen die zu bewältigen sind. So habe ich von vielen erfahren das es z.B. für die meisten aufgrund des Alters und mangels Kontakt zu Schweden nicht so einfach ist selbst, wenn Sie denn wollen die Sprache zu lernen. Dann haben viele eine eingeschränkte Gesundheit und auch wie hier schon hier angesprochen durch den wackeligen Eurokurs und die starke Krone Einbußen bei der ohnehin oft mickrigen Rente von Deutschland. Also, so einfach haben es Rentner nun auch nicht. ;)

Da ich schon vielen mit Auswanderern geholfen habe, mich viel in alle möglichen Schweden- und Auswandererforen aufhalte und lese und wir Bekannte und Freunde bis nach Kanada und Südamerika haben ist mir aufgefallen das es sehr darauf ankommt, wo man hin geht. So ist mir aufgefallen das meisten die Leute die in oder die Nähe größerer Städte ziehen die größten Probleme haben. Das liegt gewiß daran das in diesen Ballungszentren die häßlichen Eigenarten des menschlichen Zusammenlebens wie Gleichgültigkeit, Neid, Ellenbogengesellschaft, Mobbing und Kriminalität vermehrt zu Tage treten und das Leben dort dementsprechend schwerer und teurer ist.
Die Leute die dagegen aufs Land ziehen kommen oft besser zurecht weil es da nicht so zugeht wie in den Städten, man sich ehr akzeptiert, hilft und man viel günstiger leben kann.
Außerdem liegt, so denke ich ein ganz großer Teil an einem selbst, wie sich verhält, man den Schweden begegnet, auf sie zu geht und vor allem Sie akzeptiert, so wie Sie sind. Ich habe Auswanderer hier erlebt die sind in Schweden angekommen, haben erst mal ihr Grundstück "richtig" eingezäunt und ihr ganzes Geld verballert um Ihr Haus auf "Deutschen Standard" zu bringen (weil der schwedische Standard ja nichts ist :? ) anstatt sich erst Arbeit zu suchen. Dann kenne ich Auswanderer da hätte einer von ihnen einen sicheren Job bekommen können der dann von ihnen abgelehnt wurde weil andere "unwichtige Sachen" für Sie wichtiger waren. Als das Geld dann zu Ende ging haben Sie die große Panik bekommen und schimpfen nun auf Schweden was das Zeug her gibt.
Dann gibt es noch die Leute die auf ihrem Status den Sie in Deutschland hatten rumreiten und den ewigen Besserwisser raushängen lassen. Oder die Leute die schon über 10 Jahre in Schweden leben und die Sprache immer noch nicht können weil Sie diese gar nicht lernen wollen. Bei unseren Hausvorbesitzern (Ursmåländer) im Dorf wohnt ein Deutsches Rentnerpaar schon über 12 Jahre und spricht kaum ein Wort Schwedisch. Ich weiß von unseren Vorbesitzern das die Schweden darüber alle den Kopf schütteln und solche Leute meiden. Sie wolllen wohl so wie es aussieht ihr Haus jetzt verkaufen und zurück nach Deutschland gehen, gewiß auch welche die dann auf Schweden schimpfen.
Das waren jetzt nur ein paar Beispiele die zeigen das wohl auch ein großer Teil an einem selber liegt, ich könnte noch einige Beispiele anbringen aber das würde den Rahmen sprengen. Ich denke jeder weiß was ich gemeint habe.

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Yvonne
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Yvonne »

Das Treffen ist doch regelmäßig. Einmal im Monat trifft man sich. Klar ist es nicht immer an der gleichen Stelle sondern mal wechselt auch mal die Standorte. Aber da hat man ja dann auch schon die ersten Kontakte und durch die lernt man ja auch immer wieder neue kennen.

Rentner haben es hier auch nicht so einfach. Wie Haro schon schrieb ist es auf Grund des schlechten Standes des euro immer schwer zu sagen wieviel Geld man eigentlich im Monat hat. Außerdem habe ich auch festgestellt das die Lernbereitschaft bei vielen Rentner für die schwedische Sprache nicht da ist. Da hört man Sachen wie: Naja ich muß hier ja nicht mehr arbeiten, also brauch ich ja die Sprache nicht lernen, denn viele können ja Deutsch."
Das ist schon mal die eine ganz falsche Einstellung. In Deutschland will man doch auch das die Einwanderer Deutsch können, also muß ich doch auch wenn ich in ein anderes Land ziehe die Sprache können. Man muß sie ja nicht perfekt können, aber immerhin sollte es möglich sein sich mit Leute zu unterhalten.

Wie Haro schon sagte, liegt es auch oft an einem selber. Mut zusammen nehmen egal wie gut man schwedisch spricht und mal bei den Nachbarn anfangen ins Gespräch zu kommen. Man muß sich nur trauen. So haben wir das auch gemacht. Sind zu Veranstaltungen in unserem Ort gegangen und haben einfach drauf los gesprochen so als würden wir schon länger hier wohnen.
Bei der nächsten Veranstaltung grüßte man uns schon und man kam wieder mit den Leuten ins Gespräch. Jetzt hält man sogar schon auf dem nach Hauseweg an wenn man Leute kennt und trifft und quatscht mit ihnen.
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Luna
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Luna »

"Sind zu Veranstaltungen in unserem Ort gegangen und haben einfach drauf los gesprochen so als würden wir schon länger hier wohnen.
Bei der nächsten Veranstaltung grüßte man uns schon und man kam wieder mit den Leuten ins Gespräch. Jetzt hält man sogar schon auf dem nach Hauseweg an wenn man Leute kennt und trifft und quatscht mit ihnen."


Das erlebe ich auch so. Ich bin zwar nur "Teilzeitschwedin" :lol: ( seit fast 20 Jahren ) , bin jedoch von Anfang an zu den Veranstaltungen gegangen. Im Laufe der Jahre verstand ich immer mehr, zwar auch heute noch nicht alles aber doch recht viel und die Leute erkennen an das ich mir Mühe gebe.
Ein schwed. Nachbar meinte mal zu mir, das die Leute von mir als die "......" sprechen und nicht die "Deutsche", das hat mich echt gefreut.

Das man nicht bereit ist die Sprache zu lernen halte ich für ziemlich unhöflich und gedankenlos. Was machen die eigentlich wenn sie mal im hohen Alter in ein Altersheim gehen müssen? Zudem sind die SFI Kurse kostenlos, am Geld kann`s also nicht scheitern. In D z.B. müssen Ausländer selbst für die Kosten eines Sprachkurses aufkommen. Das erklärt vielleicht auch weshalb viele türk. Frauen auch nach Jahrzehnten der dt. Sprache kaum mächtig sind.

LG und ein schönes WE
Luna
vorstopper
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von vorstopper »

Milch und Honig gibt es nirgendswo,,,

Meine Family und ich haben schon eine Auswanderung, aber richtige !! je Person nur mit einem Koffer! hinter uns,,
Wir sind vor 35 jahren mit Nichts nach Deutschland gekommen, zwei tage nach unsere Einreise hat mein Vater angefangen zu arbeiten,, eine Arbeit wo keiner länger als 6 Monate durchgehalten hat,mein vater hat 6 Jahre ausgehalten,, Hauptsache er konnte uns ernähren,,

In dem Dorf wo wir gewohnt haben waren wir sowas wie eine Zoo- Attraktion,,1. Ausländische Familie im Umkreis von 10 Km.

Ja, es gab auch Feindseligkeiten,, mein Vater hat immer gesagt wir wären Gäste hier und wir müssten die Leute verstehen,,
Meine Mutter hat jedem unsere Türe aufgemacht,, sie hat allen Nachbarn selbst gemachte Speisen , Gebäck usw. geschickt.
ich musste sie immer hinbringen,, manche hatten die Annahme verweigert,,es war mir dann so peinlich,,

Meine Eltern und Geschwister sind jedem zu Hilfe geeilt der Hilfe benötigte,,

Nach 1 Jahr waren ein fester Bestandteil des Dorflebens.
Als wir paar Jahre später im Dorf gebaut haben,, hat uns fast das ganze Dorf geholfen,,
Ich persönlich habe tagsüber gearbeitet und 6 1/2 jahre die Abendschule besucht, bis zum Abi.

Jetzt, 20 Jahre später habe ich eine recht passable Existenz und gemütliches Dach über den Kopf,,


Genau das habe ich meinen Kindern auch erzählt,, weil die natürlich angst haben wie es in Schweden werden wird,,,
Ach so,eigentlich hätte ich schon zum 1.Februar in Schweden sein müssen,,mein Umzug ist etwas verspätet wegen Handwerkern,

Das waren so meine Gedanken beim lesen diese Threads,,

Gruß und viel glück allen,, egal wo sie leben,,
George
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Haro
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Haro »

Yvonne hat geschrieben:Außerdem habe ich auch festgestellt das die Lernbereitschaft bei vielen Rentner für die schwedische Sprache nicht da ist. Da hört man Sachen wie: Naja ich muß hier ja nicht mehr arbeiten, also brauch ich ja die Sprache nicht lernen, denn viele können ja Deutsch."
Das ist schon mal die eine ganz falsche Einstellung.
Hejsan,

genau das ist bei vielen, nicht nur bei Rentnern, sondern auch bei vielen die in Schweden noch arbeiten müssen der Knackpunkt. Ich kenne auch einige Leute die hier noch arbeiten müssen und die Sprache partout nicht lernen wollen aber dann die Schuld bei den Schweden und allen anderen suchen anstatt den Fehler bei sich zu suchen. Da wird dann Fremdenfeindlichkeit usw. ins Feld geführt, dabei ist es in Deutschland auch nicht anders, deutsche Arbeitgeber stellen meistens auch erst Deutsche ein bevor sie einen Ausländer einstellen der die Sprache nicht kann.
Das man die Sprache des Landes in dem man lebt nicht lernt ist wie schon Luna geschrieben hat nicht nur ziemlich unhöflich und gedankenlos, sondern auch respektlos. :thumbsdown:
Meine Frau, übrigens auch eine Yvonne ;) hat weil wir in Deutschland leider wegen Lehrermangel nur die Möglichkeit zu zwei VHS Kursen hatten und unser Schwedisch dadurch auch nicht das beste war nach 10 Monaten als Sie die Sprache besser konnte einen Job gefunden.
Wir sind auf die die Schweden und die auf uns zugegangen und haben eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. Die Vorbesitzer unseres Hauses haben uns und andere Deutsche da Sie in der Gemeinde- und Bürgerversammlung tätig sind zu Veranstaltungen eingeladen. Die Schweden haben uns als Einwanderer gefragt was uns an der Gemeinde gefällt, ob wir uns wohl fühlen und was wir gerne in unserer Gemeinde hätten oder verändern möchten. Wir haben dann gefragt ob man wegen den vielen Deutschen hier einen Schwedischkurs abhalten könne. Das wurde auch prompt von der Vuxenenbildung der Kommune bewilligt und seit dem haben wir einmal in der Woche Schwedisch Unterricht im Medborgarhuset.
Dadurch haben wir Kontakt zu Politikern und Einblicke in die Gemeindearbeit bekommen. Seit dem nehmen wir regelmäßig an Gemeindeversammlungen teil und bekommen immer mehr Kontakt mit Schweden.
Wir haben am Anfang, nach den ersten zaghaften Kontakten mit Schweden auch gedacht das die ganzen Geschichten von weltfremden, stoffeligen, zurückgezogenen und fremdenfeindlichen Schweden in den Foren stimmen. Wir wurden dann aber eines besseren belehrt und haben mit den meisten Schweden die Erfahrung gemacht, wenn man auf Sie zugeht und sich bemüht die Sprache zu lernen rechnen Sie es einem sehr hoch an auch, wenn nicht alles grammatikalisch richtig ist oder man schon mal ein Wort suchen muss.
Als Rentner muss ich hier zwar nicht mehr arbeiten, lerne die Sprache trotzdem weil ich am "gemeinschaftlichen Leben" teilhaben möchte, mich mit Schweden unterhalten will und wissen will was um mich rum passiert.
Es ist schon so wie "Vorstopper" geschrieben hat "Milch und Honig gibt es nirgendswo..." Man kommt als Einwanderer in einem fremden Land an und fängt wieder ganz unten bei "normal Null" an.
Man hat es die erste Zeit durch Sprachschwierigkeiten und Unwissenheit nicht einfach, muss teilweise hart kämpfen und erst mal das fremde Land und die Menschen dort verstehen.

Viele Grüße aus Småland :-flagge2
Harald
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beuer
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von beuer »

Hej hej,

das ganze läuft mir für meinen Geschmack ein wenig zu sehr in die Richtung: Wer hier nur schwer klarkommt, hat einfach keine Lust, die Sprache zu lernen. Diese Jacke ziehe ich mir nicht an. Diesbezüglich war ich zwar nicht super, aber doch gut vorbereitet. Mehr war in meiner Gegend, wo ich herkomme, einfach nicht drin. Da kann ich Harald nur zustimmen, was er von Lehrermangel schrieb. Man muß in Mitteldeutschland erstmal einen Schwedischlehrer finden und dann soviele, die die Sprache lernen wollen, dass ein VHS-Kurs auch durchgeführt wird. Da spielen ja wirtschaftliche Aspekte rein, nicht nur die Lust auf Schwedisch.
Und eintrichtern oder -prügeln lässt sich eine Fremdsprache nicht, es fällt nicht allen leicht. Jeder erkennt da selbst seine Möglichkeiten und auch seine Grenzen, beides muß man für sich akzeptieren und sich danach einrichten.
Ohne jetzt wieder in die "negative" Ecke geraten zu wollen: Ein bißchen weniger Dialekt im Umgang mit dem Neuen, Fremden würde bereits helfen, bin ich mir sicher. Wenn ich in meinem Heimatdialekt loslege, werde ich auch von drei Viertel in Deutschland nicht verstanden, also sich ein wenig zurücknehmen hilft hier wie da.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Uwe
goteborgcity
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von goteborgcity »

Hej Uwe,

es gibt nicht nur Volkshochschulen, sondern auch andere Sprachkurse, wo man zumindest du Grundkenntnisse in Schwedisch rechtzeitig erwerben kann. Natürlich sind diese Kurse etwas teurer als VHS, aber man folgt seinem eigenen Rhytmus. Und die Mehrausgabe sollte man sich wirklich machen, wenn man ersthaft auswandern will, denn Sprache ist das A und O des Auswanderer.

Dass nicht alle gleichmässig sprachbegabt sind, stimmt in gewissem Masse, aber wer mit Schwedisch nicht echt klar kommt, der hat auch wenig Chansen hier im Land. Oft ist es auch so, dass der Lernende nur die falsche Lernmethode anwendet.

Was die Dialekte angeht, so denke ich, dass sich die meisten Schweden Mühe geben wenn sie mit einem Ausländer reden. Und wer schwedische Sendungen folgt, der wird sich auch schnell an die verschiedenen Dialekte gewöhnen.

Ich arbeite hier viel auf Messen, Konferenzen usw. und da ist es selbstverständlich, dass ich (ausser Englisch) mit Skandinaviern eben Schwedisch anwende, aber Norweger in natürlichster Weise Norwegisch reden und Dänen Dänisch. Ich habe in beiden Sprachen nur Minimalkenntnisse, aber man kommt mit etwas gutem Willen sehr gut miteinander zurecht. Die Sprache allein ist kein Problem der Verständigung, denn Schweden geben sich Mühe, akzeptieren von Einwanderern Fehler in Wortschatz und Grammatik und kritisieren normalerweise auch nicht den stark deutschen Akzent, den manche anwenden.

Viele Grüsse

Herbert
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insa
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von insa »

wie lange bist du denn schon in schweden,uwe?
beuer
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von beuer »

@ Insa:
Es wird jetzt ein halbes Jahr.
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Yvonne »

Klar braucht jeder unterschiedlich lange um eine Sprache zu lernen. Aber die Schweden geben sich echt mühe.
Ich verstehe oft auch einige Sachen nicht wenn sie mit ihrem dialekt reden aber dann sagt man denen das und sie sprechen ein super klares Schwedisch.
Ich spreche auch mit Norwegern oder Dänen Schwedisch und ich kann Dänisch gar nicht und Norwegisch nur ganz ganz wenig. Aber wir haben uns verstanden, weil jeder sich Mühe gegeben hat mit dem Aussprechen.
Letztes Jahr habe ich mich 1 Std lang mit einem Dänen unterhalten. Ich auf Schwedisch und er auf Dänisch und wir haben uns super verstanden. Man muß es einfach ausprobieren. Das Wichtigste ist das man sich nicht aufgeben darf. dann fragt man halt ein paar Mal nach wenn man was nicht verstanden hat.
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Luna
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von Luna »

@ Yvonne, ich habe mich in der Schweiz sogar ganz gut mit einem Isländer verständigen können.....wenn ich ehrlich bin - ich dachte erst er spräche nur einen Dialekt :lol:

Habe neulich ein Buch gelesen in dem davon die Rede war das sich Skandinavier auf "Skandinavisch" unterhalten, d.h. jeder redet in seiner Muttersprache und man versteht sich ( bis auf gelegentliche Mißverständnisse einzelner Vokabeln )
LG
Luna
goteborgcity
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Re: Schon mal bereut......?

Beitrag von goteborgcity »

Hej Yvonne und Luna,

das mit dem "Skandinavisch", zumindest was Schwedisch, Norwegisch und Dänisch betrifft, ist völlig üblich und normal, wobei man ja auch Dänisch durch das Fernsehen immer wieder mitbekommt (Dank der Originalsprache mit Untertitel) und sich dadurch auch immer wieder einige Worte merkt. Wenn sich alle etwas Mühe geben, so gibt es da auch keine grossen Probleme ... manchmal muss man eben nachfragen.

Zu der Allgemeinaussage, dass man hier "Skandinavisch" sprechen kann, habe ich aber meine Vorbehalte, denn zu den skandinavischen Sprachen gehört (ausser Isländisch) auch Finnisch, Meänkieli und Samisch. Und da hilft Schwedisch, Norwegisch oder Dänisch nicht sehr viel, denn da sollte man eine der drei letztgenannten Sprachen doch beherrschen.

Viele Grüsse

Herbert
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