Schweden verspricht Japan Katastrophenhilfe
Atomkraft in Schweden? Gibt es jetzt eine neue Diskussion?
Eine Frage an die Forumsmitglieder in Schweden:
- gibt es, aktuell nach den Vorfällen in Japan, in Schweden eine neue Diskussion über Atomkraft?
Wenn ich mich recht erinnere, gehörte Schweden mal zu den Ländern, die aussteigen wollten (ist schon eine ganze Weile her), aber momentan an den Atomkraft festhält.
Gibt es jetzt neue Diskussionen?
Dani
- gibt es, aktuell nach den Vorfällen in Japan, in Schweden eine neue Diskussion über Atomkraft?
Wenn ich mich recht erinnere, gehörte Schweden mal zu den Ländern, die aussteigen wollten (ist schon eine ganze Weile her), aber momentan an den Atomkraft festhält.
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Dani
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Re: Atomkraft in Schweden? Gibt es jetzt eine neue Diskussio
Schweden wollte nicht aussteigen, sondern hatte ein Volksbegehren nach dem das Austeigen ein Zwang sein sollte. Die gegenwärtige Regierung hat jedoch andere Pläne und will alle alten Reaktoren durch neue ersetzen.
Fukishima ändert an den Plänen nicht viel, wobei die Gegenbewegung eigentlich tot ist. Es gibt also keine Diskussion zur Zeit. Nachdem jedoch heute die ersten Zeitungen veröffentlichten, dass die radioaktive Wolke Schweden in zwei Wochen erreicht haben kann, darf man wieder hoffen.
Greenpeace hat wegen dem Schweigen Schwedens heute eine Pressemitteilung verschickt und ist über den mangelnden Widerstand des Landes sehr erstaunt.
Fukishima ändert an den Plänen nicht viel, wobei die Gegenbewegung eigentlich tot ist. Es gibt also keine Diskussion zur Zeit. Nachdem jedoch heute die ersten Zeitungen veröffentlichten, dass die radioaktive Wolke Schweden in zwei Wochen erreicht haben kann, darf man wieder hoffen.
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Schweden verspricht Japan Katastrophenhilfe
Schwedens Regierung hat Japan nach der verheerenden Flutwellenkatastrophe Hilfe versprochen. Während Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt der japanischen Regierung und Bevölkerung bereits am Freitag sein Beileid ausgesprach, kündigte Außenminister Carl Bildt in seinem Blog vom Sonntag umgehende Hilfe an, sobald diese von japanischer Seite angefordert würde. Gleichzeitig rät das Außenamt von nicht notwendigen Reisen in zahlreiche japanische Präfekturen ab, Schweden im Land sind zur Heimreise aufgefordert.
Schweden verspricht Japan Katastrophenhilfe
Schwedens offizielle Katastrophenhilfe an Japan läuft über die Katastrophenschutzbehörde (MSB). Ein Behördenmitarbeiter befindet sich seit Sonntag im betroffenen Gebiet. Zusammen mit anderen Experten unter der Schirmherrschaft des UN-Katastrophenhilfeorgans UNDAC soll er sich ein Bild von der Lage machen und entsprechende Einsätze koordinieren helfen, erklärt Claes Carling von der Katastrophenschutzbehörde.
„Die Experten sind Bindeglied nach Japan und sollen die internationale Hilfe über die UN kanalisieren. Unser Mitarbeiter soll beurteilen, wie die richtige Hilfe an die richtige Stelle gelangt und zum Beispiel kontrollieren, dass nicht alle Länder Feldlazarette schicken, wenn die Bevölkerung eigentlich etwas ganz anderes benötigt.“
Fieberhafte Suche nach Überlebenden erschwert
Ein Nachbeben der Stärke 6,2 auf der Richterskala erschütterte am frühen Montag erneut die Krisenregion und erschwert die Suche nach Überlebenden. Die Zahl der Opfer steigt stündlich an, das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch lange nicht abzusehen. Claes Carling vom schwedischen Krisenschutzamt stellt sich auf langwierige Hilfseinsätze ein.
„Die Zeit, noch Überlebende zu finden, läuft ab. Danach geht es um die ganz grundlegenden Bedürfnisse der Menschen: Wasser, Essen, Wohnen, Hygiene. Parallel dazu beginnen die Aufräumarbeiten.“
Auch beim Roten Kreuz ist die Bereitschaft hoch. Die Schwesterorganisation in Japan hat bisher um finanzielle Unterstützung sowie um Hilfe bei der Suche nach Verschollenen gebeten.
„Wir können vor allem mit Geld und Expertise beistehen, die es vor Ort vielleicht nicht gibt“, erläutert Koordinatorin Nina Paulsen. „Wasser und Sanitätsausrüstung sind andere Möglichkeiten, die jedoch unwahrscheinlicher sind, weil Japan ein hochentwickeltes Land ist. Zurzeit warten wir noch auf die Ergebnisse der Bedarfsanalyse und entsprechende Nachfragen.“
Schweden nur geringfügig betroffen
Von verletzten oder in den Fluten umgekommenen Schweden ist dem Außenministerium bislang nichts bekannt. In enger Zusammenarbeit mit der Botschaft in Tokio versucht das Außenamt derzeit, die schwedischen Staatsbürger im Land zu lokalisieren und bei der Ausreise behilflich zu sein.
(Quelle: Radio Schweden)
Schweden verspricht Japan Katastrophenhilfe
Schwedens offizielle Katastrophenhilfe an Japan läuft über die Katastrophenschutzbehörde (MSB). Ein Behördenmitarbeiter befindet sich seit Sonntag im betroffenen Gebiet. Zusammen mit anderen Experten unter der Schirmherrschaft des UN-Katastrophenhilfeorgans UNDAC soll er sich ein Bild von der Lage machen und entsprechende Einsätze koordinieren helfen, erklärt Claes Carling von der Katastrophenschutzbehörde.
„Die Experten sind Bindeglied nach Japan und sollen die internationale Hilfe über die UN kanalisieren. Unser Mitarbeiter soll beurteilen, wie die richtige Hilfe an die richtige Stelle gelangt und zum Beispiel kontrollieren, dass nicht alle Länder Feldlazarette schicken, wenn die Bevölkerung eigentlich etwas ganz anderes benötigt.“
Fieberhafte Suche nach Überlebenden erschwert
Ein Nachbeben der Stärke 6,2 auf der Richterskala erschütterte am frühen Montag erneut die Krisenregion und erschwert die Suche nach Überlebenden. Die Zahl der Opfer steigt stündlich an, das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch lange nicht abzusehen. Claes Carling vom schwedischen Krisenschutzamt stellt sich auf langwierige Hilfseinsätze ein.
„Die Zeit, noch Überlebende zu finden, läuft ab. Danach geht es um die ganz grundlegenden Bedürfnisse der Menschen: Wasser, Essen, Wohnen, Hygiene. Parallel dazu beginnen die Aufräumarbeiten.“
Auch beim Roten Kreuz ist die Bereitschaft hoch. Die Schwesterorganisation in Japan hat bisher um finanzielle Unterstützung sowie um Hilfe bei der Suche nach Verschollenen gebeten.
„Wir können vor allem mit Geld und Expertise beistehen, die es vor Ort vielleicht nicht gibt“, erläutert Koordinatorin Nina Paulsen. „Wasser und Sanitätsausrüstung sind andere Möglichkeiten, die jedoch unwahrscheinlicher sind, weil Japan ein hochentwickeltes Land ist. Zurzeit warten wir noch auf die Ergebnisse der Bedarfsanalyse und entsprechende Nachfragen.“
Schweden nur geringfügig betroffen
Von verletzten oder in den Fluten umgekommenen Schweden ist dem Außenministerium bislang nichts bekannt. In enger Zusammenarbeit mit der Botschaft in Tokio versucht das Außenamt derzeit, die schwedischen Staatsbürger im Land zu lokalisieren und bei der Ausreise behilflich zu sein.
(Quelle: Radio Schweden)
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Strahlenschutzbehörde erwartet geringe Auswirkungen
Radioaktive Partikel aus den leckgeschlagenen japanischen Kernkraftwerken werden nach Berechnungen der schwedischen Strahlenschutzbehörde in etwa zwei Wochen Europa erreichen. Ein Sprecher der Behörde sagte in Stockholm, schädliche Auswirkungen seien jedoch nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand kaum zu erwarten, weil die Strahlungsdichte auf dem Weg über die Kontinente abnehme. Im Übrigen würden radioaktive Wolken zunächst in die Gegenrichtung geweht, sodass zuerst Nord- und Südamerika betroffen sein dürften.
(Quelle: Radio Schweden)
(Quelle: Radio Schweden)
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Re: Atomkraft in Schweden? Gibt es jetzt eine neue Diskussio
Mehr über die Geschichte und die Entwicklung der schwedischen Kernenergie unter der Sparte "Allgemeines"
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Re: Atomkraft in Schweden? Gibt es jetzt eine neue Diskussio
Die alten Reaktoren durch neue zu ersetzen halte ich für eine gute Idee. Der EPR ist deutlich sicherer und braucht wesentlich weniger Brennstoff. Finnland baut auch gerade einen.
Schweden ist nicht nur ein Land - das ist ein Virus
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Re: Atomkraft in Schweden? Gibt es jetzt eine neue Diskussio
Ich gebe Dir recht, dass neue Reaktoren sicherer sind und weniger Brennstoff brauche. Aber sind sie 100% sicher? Was mit dem Abfall? Warum überhaupt eine Volksumfage, nach der man nach 2010 keine Kernkraftwerke mehr benutzen soll, wenn dann sogar leistungsfähigere gebaut werden? Warum soviel Widerstand gegen Windkraft? Warum so hohe Strompreise wenn Kernkraft so billig ist?
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Schwedische Atomkraftgegner regen sich
Der Zusammenschluss schwedischer Atomkraftgegner, „Folkkampanjen mot kärnkraft“, hat für Mittwochabend zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen. Das meldet die Nachrichtenagentur TT. Demnach hat sich die Zahl der besorgten Anrufe sowie der Internetbesuche bei der Organisation seit den japanischen Reaktorunglücken vervielfacht.
Umfragen der vergangenen zehn Jahre zufolge ist eine Mehrheit der schwedischen Bevölkerung der Kernenergie positiv gegenüber eingestellt. Zuletzt im April vergangenen Jahres sprach sich eine Mehrheit von 51 Prozent für ein Festhalten an der Kernenergie aus. Jeder dritte Schwede ist für den Ausstieg.
(Quelle: Radio Schweden)
Umfragen der vergangenen zehn Jahre zufolge ist eine Mehrheit der schwedischen Bevölkerung der Kernenergie positiv gegenüber eingestellt. Zuletzt im April vergangenen Jahres sprach sich eine Mehrheit von 51 Prozent für ein Festhalten an der Kernenergie aus. Jeder dritte Schwede ist für den Ausstieg.
(Quelle: Radio Schweden)
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Sozialdemokraten fordern Rücknahme der Neubauerlaubnis
Angesichts der Kernkraftkatastrophe in Japan fordern Schwedens Sozialdemokraten die Aussetzung der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke des Landes. Mit den Stimmen der bürgerlichen Koalition hatte der Reichstag erst vor einem guten halben Jahr beschlossen, dass laufende Kernkraftwerke durch Neubauten ersetzt und dadurch modernisiert werden dürfen.
Sozialdemokraten fordern Ausbaustopp
Sven-Erik Österberg, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, forderte die sofortige Aussetzung dieses Beschlusses. „Kernkraft ist keine Spielerei. Es können Unglücke passieren, auch wenn die Sicherheit hoch ist, wie dies von den japanischen Kraftwerken gesagt worden ist – es wurde gesagt, die japanische Kernkraft sei sehr sicher. Aber man sieht hier, was passiert, wenn die Stromversorgung ausfällt, da macht ein Reaktor nach dem anderen riesige Probleme.“
"Innenpolitische Erwägungen"
Umweltminister Andreas Carlgren wies die Forderung zurück. Die Regierung wolle keine voreiligen Beschlüsse fassen, sagte Carlgren und kommentierte die Entscheidungen in Deutschland und der Schweiz, die Laufzeitverlängerungen auszusetzen. „Diese Beschlüsse zeigen, dass in diesen Ländern innenpolitische Erwägungen die Politik bestimmen. Wir hier in Schweden betreiben eine langfristig ausgelegte Energiepolitik.“ In Carlgrens eigener Partei, dem bäuerlich geprägten Zentrum, ist diese Haltung jedoch durchaus nicht unumstritten. Nur nach schwerem innerem Ringen hatte sich die Partei, die seit Jahrzehnten die Kernkraft vehement bekämpft hatte, auf den bürgerlichen Ausbaukompromiss eingelassen.
Interne Streitigkeiten
Nun haben die Gegner Wasser auf ihre Mühlen bekommen. Zentrumschefin Wirtschaftsministerin Maud Olofsson bemühte sich, die in Blogs und Chatrooms geäußerten Forderungen ihrer Parteibasis nach Abschaltung der AKWs zu beschwichtigen. Es sei möglich, an dem Beschluss, alt durch neu zu ersetzen festzuhalten, rief Olofsson ihren Parteifreunden zu: „Wenn es gelingt, die Sicherheit zu garantieren. Das ist der Knackpunkt. Aber Schweden ist seit Jahrzehnten von der Kernkraft abhängig, da müssen wir erst andere Technologien ausbauen, bevor wir die KKWs nach und nach abschalten können.“
Sozialdemokratie uneins
Und obgleich die Forderung nach dem Aussetzen des Beschlusses von sozialdemokratischer Seite kam, ist auch die Sozialdemokratie nicht einig, das gestand der Fraktionsvorsitzende zu: „Wir sind eine große Volkspartei, da gibt es viele verschiedene Meinungen. Wir müssen die Diskussion fortsetzen und ich denke, die Signale, die jetzt aus Japan kommen, liefern wichtige Argumente auch für die Debatte darüber, wie wir in Schweden künftig mit der Kernkraft umgehen sollten.“
(Quelle: Radio Schweden)
Sozialdemokraten fordern Ausbaustopp
Sven-Erik Österberg, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, forderte die sofortige Aussetzung dieses Beschlusses. „Kernkraft ist keine Spielerei. Es können Unglücke passieren, auch wenn die Sicherheit hoch ist, wie dies von den japanischen Kraftwerken gesagt worden ist – es wurde gesagt, die japanische Kernkraft sei sehr sicher. Aber man sieht hier, was passiert, wenn die Stromversorgung ausfällt, da macht ein Reaktor nach dem anderen riesige Probleme.“
"Innenpolitische Erwägungen"
Umweltminister Andreas Carlgren wies die Forderung zurück. Die Regierung wolle keine voreiligen Beschlüsse fassen, sagte Carlgren und kommentierte die Entscheidungen in Deutschland und der Schweiz, die Laufzeitverlängerungen auszusetzen. „Diese Beschlüsse zeigen, dass in diesen Ländern innenpolitische Erwägungen die Politik bestimmen. Wir hier in Schweden betreiben eine langfristig ausgelegte Energiepolitik.“ In Carlgrens eigener Partei, dem bäuerlich geprägten Zentrum, ist diese Haltung jedoch durchaus nicht unumstritten. Nur nach schwerem innerem Ringen hatte sich die Partei, die seit Jahrzehnten die Kernkraft vehement bekämpft hatte, auf den bürgerlichen Ausbaukompromiss eingelassen.
Interne Streitigkeiten
Nun haben die Gegner Wasser auf ihre Mühlen bekommen. Zentrumschefin Wirtschaftsministerin Maud Olofsson bemühte sich, die in Blogs und Chatrooms geäußerten Forderungen ihrer Parteibasis nach Abschaltung der AKWs zu beschwichtigen. Es sei möglich, an dem Beschluss, alt durch neu zu ersetzen festzuhalten, rief Olofsson ihren Parteifreunden zu: „Wenn es gelingt, die Sicherheit zu garantieren. Das ist der Knackpunkt. Aber Schweden ist seit Jahrzehnten von der Kernkraft abhängig, da müssen wir erst andere Technologien ausbauen, bevor wir die KKWs nach und nach abschalten können.“
Sozialdemokratie uneins
Und obgleich die Forderung nach dem Aussetzen des Beschlusses von sozialdemokratischer Seite kam, ist auch die Sozialdemokratie nicht einig, das gestand der Fraktionsvorsitzende zu: „Wir sind eine große Volkspartei, da gibt es viele verschiedene Meinungen. Wir müssen die Diskussion fortsetzen und ich denke, die Signale, die jetzt aus Japan kommen, liefern wichtige Argumente auch für die Debatte darüber, wie wir in Schweden künftig mit der Kernkraft umgehen sollten.“
(Quelle: Radio Schweden)
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Außenamt weitet Reisewarnung aus
Aufgrund der sich zuspitzenden Sicherheitslage in Japan hat das schwedische Außenministerium eine verschärfte Reisewarnung ausgegeben. Nach Beratungen mit der Strahlenschutzbehörde wird inzwischen von nicht notwendigen Reisen in das gesamte Land abgeraten. Durch die geplanten Stromausfälle in Tokio werde auch die dortige Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wurde auch in der Hauptstadt erhöhte Radioaktivität gemessen. Insgesamt beurteilt das Außenamt die Situation als „unvorhersehbar“.
(Quelle: Radio Schweden)
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Geteilte Expertenmeinung in Schweden
Nach der Messung erhöhter Strahlungswerte vor allem in der nächsten Umgebung des schwer beschädigten AKW Fukushima sind schwedische Experten davon überzeugt, dass radioaktive Strahlung unkontrolliert in die Atmosphäre austritt. Schon bevor die französische Strahlensicherheitsbehörde ASN am Dienstagnachmittag das Strahlenunglück auf der INES-Skala mit der Stufe 6 von 7 bewertete, kommentierte Friedrich Reich, Atomkraftexperte an der Königlich Technischen Hochschule, im Schwedischen Rundfunk: „Dieses Unglück mit drei betroffenen Reaktoren und der Kernschmelze erfüllt die Voraussetzungen für eine 7 auf der Skala. Man spricht nicht von einem Umkreis von ein paar Kilometern, sondern hunderten von Kilometern, auf denen tausende Menschen betroffen sind.“
Der ehemalige Chef der Atomsicherheitsbehörde IAEA, Hans Blix, bezeichnete die Befürchtungen am Dienstagmorgen noch als übertrieben: „An der atomaren Sicherheit wird ständig gearbeitet. Während des 19. Jahrhunderts explodierten beispielsweise ständig Dampfkessel, davon hört man heute so gut wie gar nichts mehr, das Problem ist ausgeräumt. Seit den Reaktorunglücken von Harrisburg und Tschernobyl ist die Entwicklung bei der atomaren Sicherheit stark vorangeschritten.“
(Quelle: Radio Schweden)
Der ehemalige Chef der Atomsicherheitsbehörde IAEA, Hans Blix, bezeichnete die Befürchtungen am Dienstagmorgen noch als übertrieben: „An der atomaren Sicherheit wird ständig gearbeitet. Während des 19. Jahrhunderts explodierten beispielsweise ständig Dampfkessel, davon hört man heute so gut wie gar nichts mehr, das Problem ist ausgeräumt. Seit den Reaktorunglücken von Harrisburg und Tschernobyl ist die Entwicklung bei der atomaren Sicherheit stark vorangeschritten.“
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Re: Schweden verspricht Japan Katastrophenhilfe
Ich kann mir gut vorstellen den Unfall mit 5 zu bewerten, INES 6 oder gar 7 ist, zumindest derzeit Panikmache.
Schweden könnte auf Kernenergie verzichten. Dazu müssten aber sämtliche elektrischen Heizungen und Wärmepumpen ersetzt werden. (schätze ich mal)
Schweden könnte auf Kernenergie verzichten. Dazu müssten aber sämtliche elektrischen Heizungen und Wärmepumpen ersetzt werden. (schätze ich mal)
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Reinfeldt rechnet mit Atomkraftdebatte
In der Folge des bevorstehenden GAU in Japan erwartet Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt eine umfassende Debatte über das Pro und Contra der Kernenergie. Dies sagte Reinfeldt am Rande seines Besuches im litauischen Vilnius. Trotz der Risiken, die die Atomkraft berge, dürfe man nicht vergessen, dass sich jegliche Energieproduktion auf die Umwelt und die öffentliche Meinung auswirke, so Reinfeldt gegenüber der Nachrichtenagentur TT. Die Regierung halte an der Einstellung fest, dass das Lernen stets weitergehe genauso wie die Entwicklung der atomaren Sicherheit.
Gleichzeitig betonte Reinfeldt, dass sich die Lage in Japan negativ auf die Weltwirtschaft auswirken werde. Als drittgrößte Wirtschaftsmacht, die zudem schon vor der Katastrophe mit enormen Schulden zu kämpfen hatte, sei dies unausweichlich.
(Quelle: Radio Schweden)
Gleichzeitig betonte Reinfeldt, dass sich die Lage in Japan negativ auf die Weltwirtschaft auswirken werde. Als drittgrößte Wirtschaftsmacht, die zudem schon vor der Katastrophe mit enormen Schulden zu kämpfen hatte, sei dies unausweichlich.
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Finanzminister: Kalten Kopf bewahren
Schwedens Finanzminister Anders Borg hat vor voreiligen Schlüssen bei den Konsequenzen der japanischen Atomkatastrophe für die Weltfinanzmärkte gewarnt. Gegenüber der Zeitung Dagens Industri sagte Borg, es bleibe abzuwarten, wie sich die Katastrophe langfristig auf das Vertrauen der Verbraucher und den allgemeinen Zukunftsglauben auswirke.
Zudem sei derzeit nicht abzusehen, wie sich die Energieversorgung in Japan entwickeln werde. Dauerhafte Probleme im Energiewesen könnten verheerende wirtschaftliche Folgen haben, so Borg weiter. Es sei jedoch wichtig, in der jetzigen Situation einen kalten Kopf zu bewahren. Auf die schwedische Wirtschaftspolitik habe die Lage in Japan keinen Einfluss, betonte Borg, weil der Handel mit dem Land äußerst begrenzt sei.
(Quelle: Radio Schweden)
Zudem sei derzeit nicht abzusehen, wie sich die Energieversorgung in Japan entwickeln werde. Dauerhafte Probleme im Energiewesen könnten verheerende wirtschaftliche Folgen haben, so Borg weiter. Es sei jedoch wichtig, in der jetzigen Situation einen kalten Kopf zu bewahren. Auf die schwedische Wirtschaftspolitik habe die Lage in Japan keinen Einfluss, betonte Borg, weil der Handel mit dem Land äußerst begrenzt sei.
(Quelle: Radio Schweden)
Re: Schweden verspricht Japan Katastrophenhilfe
Ich hoffe, auch in Schweden setzt eine Diskussion ein.
Falsch wäre es, Augen zu und weiter auf die Kernkraft vertrauen.
Aber erfahrungsgemäß ist es so, dass ein Land nur etwas ändert, wenn es selbst von einer Katastrophe betroffen ist.
Falsch wäre es, Augen zu und weiter auf die Kernkraft vertrauen.
Aber erfahrungsgemäß ist es so, dass ein Land nur etwas ändert, wenn es selbst von einer Katastrophe betroffen ist.
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