(geschrieben von Sven / Schwedenblog):
Am Mittwoch treffen die Fußball-Nationalteams von Schweden und Deutschland in einem Freundschaftsspiel aufeinander. Das bedeutet haushoher Favorit gegen Fußballzwerg, Vierter der FIFA-Weltrangliste gegen die aktuelle Nr. 36, dreimaliger Welt- und Europameister gegen eine Mannschaft, deren größter Erfolg die WM-Finalteilnahme im eigenen Land war – vor mehr als 50 Jahren.
Die Rollen sind also klar verteilt – und doch sollten sich Joachim Löws Jungs warm anziehen, und das nicht nur, weil es in den hohen Norden geht. Die Länderspielbilanz der beiden Teams spricht nämlich eine ganz andere Sprache. Fast ausgeglichen ist diese Bilanz – von bisher 33 Begegnungen gewann die DFB-Auswahl 14, die Blaugelben gingen immerhin 12 Mal als Sieger vom Platz. Siebenmal hieß es am Ende der 90 Minuten Unentschieden. Schaut man sich die Bilanz der Spiele in Schweden an, sieht es geradezu düster für die Deutschen aus: Bei 16 Gastspielen hagelte es neun Niederlagen. Demgegenüber stehen vier Siege und drei Unentschieden.
Allzu ernst sollte man die Begegnung jedoch nicht nehmen, schließlich handelt es sich um ein Freundschaftsspiel, bei dem beide Trainer auf wichtige Stammspieler verzichten. Vor allem Joachim Löw nutzt die Gelegenheit für ausgiebiges Experimentieren. Stammkräfte wie Mesut Özil, Philipp Lahm oder Thomas Müller werden geschont, Lukas Podolski und Miroslav Klose sind verletzt. Dadurch bekommen Jungtalente wie die Dortmunder Überflieger Marcel Schmelzer, Mario Götze, Mats Hummels und Kevin Großkreutz eine Chance, sich zu beweisen. Auch die hochgelobten Mainzer André Schürrle und Lewis Holtby dürfen auf einen Einsatz hoffen.
Der schwedische Coach, Erik Hamrén, hatte zunächst geplant, mit seinem besten Team aufzulaufen. Der deutsche Fußball genießt hohes Ansehen in Schweden und man wollte die Gelegenheit nutzen, sich zu profilieren. Nun fehlt aber ausgerechnet der Superstar der Mannschaft – Zlatan Ibrahimovic vom AC Mailand. Der fühlt sich erschöpft und bekommt deshalb eine Pause zugestanden. Auch Abwehr-Turm Olof Mellberg sowie Tobias Hysén und Johan Elmander, der Vater wird, haben bereits abgesagt.
Es wird also auch im Tre Kronors-Team Umstellungen geben. Und vielleicht der eine oder andere Nachwuchsspieler auf sich aufmerksam machen. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – bleibt weiterhin Grund genug, sich auf ein attraktives Freundschaftsspiel zu freuen.
Setzt auf die Jugend: Joachim Löw. Photo: Thomas Holbach
Ganz so freundschaftlich ging es übrigens nicht immer zu zwischen den beiden Nationen. So kam es bei der WM 1958 in Schweden zum sogenannten „Skandalspiel von Göteborg“. Angeheizt durch die Presse beschimpften sich damals die Fans beider Mannschaften auf übelste Art und Weise. Die negative Stimmung übertrug sich auch auf den Platz, wo es zu überharten Fouls kam. Unter anderem traf es das deutsche Idol Fritz Walter, der so schwer verletzt wurde, dass er seine Karriere im Nationaltrikot beenden musste. Auch lange nach dem Spiel war die Atmosphäre zwischen beiden Ländern geradezu vergiftet.
Das ist zum Glück lange her, und auch wenn am Mittwoch das Spiel an gleicher Stätte stattfindet wie vor 52 Jahren, so kann man diesmal mit einem freundschaftlichen und fairen Aufeinandertreffen rechnen. Anstoß ist um 20:30 Uhr.
Entnommen aus dem täglich aktualisierten Schwedenblog:
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Ohne Superstars: Länderspiel Schweden-Deutschland
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Nationaltrainer mit lauem Spiel zufrieden
Nach dem 0:0 im Freundschaftsspiel gegen Deutschland zeigt sich Schwedens Nationaltrainer Erik Hamrén im Grossen und Ganzen zufrieden mit dem Einsatz seiner Mannschaft. Hamrén verteidigte die defensive Einstellung seiner Mannschat im über weite Strecken trostlosen Spiel am Mittwochabend in Göteborg. In den schwedischen Medien ist das Spiel der eigenen Mannschaft dagegen weniger gut weg gekommen. Die Mannschaft habe nicht offensiv gespielt, es sei jedoch wichtig gewesen, nach der 4:1-Niederlage bei der EM-Qualifikation gegen die Niederlande nicht erneut unter die Räder zu kommen, so der Tenor der Berichterstattung.
(Quelle: Radio Schweden)
(Quelle: Radio Schweden)
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